Lars Becker
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Auf einen Blick
  • Ein starkes Wachstum verzeichnen Länder wie Indonesien, Thailand oder Vietnam.

  • Für Schwellenländer und "Frontier Markets" gilt ein hohes Risiko durch teils niedrige Liquidität.

  • "In Südostasien gibt es vieles, was spannend ist", sagt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank.
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Thailand, Malaysia, Indonesien – das klingt nach einem exotischen Traumurlaub. Allerdings kann man in den Ländern, die grob zwischen Indien im Westen und südlich von China liegen, auch an der Börse viel Geld verdienen.

Der ETF Xtrackers MSCI Thailand legte in die diesem Jahr etwa 14 Prozent zu. Und auch die Wachstumsaussichten in den Schwellenländern und "Frontier Markets" sind phänomenal: Indonesien beispielsweise könnte bis 2030 in die Gilde der zehn größten Volkswirtschaften der Welt aufsteigen.

Handelsstreit mit den USA belastet indirekt

"In Südostasien gibt es vieles, was spannend ist. Die ganze asiatische Region entwickelt sich sehr dynamisch", erklärt Ulrich Stephan. Der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank rät aber auch dazu, bei Investments ganz genau hinzuschauen. Schließlich ist die Region über die oft engen Verbindungen zu China direkt oder indirekt vom Handelsstreit mit den USA betroffen.

"Die Amerikaner überlegen zum Beispiel, ob man auch Vietnam mit Sanktionen belegen sollte. Einfach deshalb, weil ganze Logistikketten und viel Produktion in den letzten Jahren von China nach Vietnam gewandert sind", so Stephan.

Das bringt noch mehr Risiko in den "Frontier Market" Vietnam, der sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt hat. Der anhaltende wirtschaftliche Aufschwung und die leichtere Zugänglichkeit zum Markt locken ausländische Investoren ins Land.

Das bietet auch für Privatinvestoren Chancen auf weitere Kurszuwächse, die allerdings auf ein genaues Risikomanagement achten sollten. "Deshalb empfehlen sich hier aus meiner Sicht eher aktiv gemanagte Fonds als ETF’s", sagt Stephan.

Lesen Sie auch: Sind ETFs wirklich besser als aktiv gemanagte Fonds?

Thailand: Wachstum und Währung stark

Thailand ist zum Beispiel ein Wachstumsmotor in der Region. Die Wahlen in diesem Jahr haben gerade die seit Mai 2014 regierende Militärjunta unter General Prayut im Amt bestätigt. Die Menschen honorieren offenbar den Aufschwung mit einem Wachstum von vier Prozent und die Sozialmaßnahmen der Regierung.

In den kommenden 20 Jahren soll sich das Durchschnittseinkommen auf 15.000 US-Dollar verdreifachen, zudem will Thailand im Ranking der glücklichsten Staaten unter die Top-Zehn. Die Infrastruktur wird massiv gefördert und der Tourismus boomt. 

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Auch Indonesien ist interessant

Auch Indonesien ist für Investoren einen Blick wert. Der weltgrößte Inselstaat mit 264 Millionen Einwohnern gehört mit einem Wirtschaftswachstum von fünf Prozent zu den Motoren auf dem Globus. "Dazu ist das Land sehr stabil und die Währung wurde aufgewertet", so Stephan.

Dazu fährt die Regierung einen wirtschaftsfreundlichen Kurs mit Prioritäten auf der Entwicklung der Infrastruktur und einem stabilen Haushalt mit dem Abbau von Subventionen. Profitieren kann man zum Beispiel über den Fidelity Funds – Indonesia Fund A, der im Jahresvergleich mehr als zehn Prozent auf Eurobasis zugelegt hat.

"Ganz genau hinschauen"

Auch der Index der 30 größten Unternehmen auf den Philippinen (SET-Index) hat seit seinem Tief im November vergangenen Jahres um mehr als 20 Prozent zugelegt. Eine niedrige Inflation und Zinssenkungen der Zentralbank sorgen für Wachstumsphantasien. Ausländische Fonds haben in diesem Jahr bereits über 400 Millionen US-Dollar in den Markt gepumpt, was den Optimismus unterstreicht. Malaysia will in Zukunft seine Abhängigkeit von China vermindern und mehr eigene Wege gehen.

Auch das reiche Singapur hängt über seine starke Chip-Industrie und andere Zweige am Reich der Mitte. Das Wachstumsziel für das Land wurde gerade auf zwei Prozent gesenkt. "Man muss in der ganzen Region wirklich genau hinschauen", rät Stephan.

  • Biallo-Tipp: Südostasien ist einer der Wachstumsmotoren für die Weltwirtschaft. Kurzfristig wird die Region indirekt vom Handelsstreit mit China belastet, aber mittelfristig sind die Gewinnchancen für Anleger sehr gut. Hier lieber auf aktiv gemanagte Fonds statt ETF Fonds setzen.
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Über den Autor Lars Becker

Geboren 1969. Bereits vor und während seines Journalistik-Studiums schrieb Lars Berichte für verschiedene Tageszeitungen in der Region. Danach war er als fester Reporter für die erste deutsch-deutsche Zeitung "Wir in Leipzig" sowie Nachrichtenagenturen wie sid und dapd über 20 Jahre bei Events in der ganzen Welt unterwegs. Nach einer Büroleiter-Etappe machte sich der Vater von drei Kindern selbstständig und arbeitet seitdem für große Zeitungen und Firmen. Wichtigste Kunden u. a.: ZDF, Redaktionsnetzwerk Deutschland, Funke Mediengruppe, VW-Gruppe. Mercedes, Dachser, Stihl...

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