Börsenlexikon

 
A
Agio
Agio, in Deutschland auch Aufgeld oder Aufschlag genannt, ist der Differenzbetrag zwischen dem Ausgabepreis von Wertpapieren (bspw. Anleihen) und dem Nennbetrag des Wertpapiers, sofern der Ausgabepreis über dem Nennwert liegt. Das Gegenteil wird auch als Disagio bezeichnet.
Aktie
Die kleinste Einheit der Wertpapiere einer Aktiengesellschaft ist eine Aktie. Sie verbriefen das Recht an dem Eigentum einer Aktiengesellschaft (AG). Aktien können entweder zu einem Nennwert (Anteil am Grundkapital der AG) herausgegeben werden oder seit 1998 auch als Stückaktie (ohne Nennwert). Stückaktien werden über den Anteil am Grundkapital in Prozent angegeben. Die Aktie berechtigt zur Teilnahme an der ordentlichen Hauptversammlung und anteilig am Erfolg des Unternehmens (Dividende). Die zwei wichtigsten Formen der Aktie sind Stammaktien, sie verleihen Besitzern ein Stimmrecht pro Aktie und Vorzugsaktien ohne ein Stimmrecht. Vorzugsaktien sind mangels Stimmrecht jedoch häufig mit einer höheren Dividende ausgestattet.
Aktienanalyse
Die Aktienanalyse beschreibt die Untersuchung des Unternehmenswertes. Die Aktienanalyse gliedert sich in die Fundamentalanalyse und die technische Analyse. In der Fundamentalanalyse wird das Unternehmen insbesondere anhand von Kennzahlen, Finanzkraft und Wachstumschancen bewertet. Die technische Analyse wertet den historischen Chart einer Aktie aus und versucht entsprechende Muster in dem Chart zu erkennen und Prognosen für die Zukunft abzuleiten.
Aktienoption
Eine Option auf Aktien erlaubt es Investoren, diese Aktien zu einem späteren Zeitpunkt für einen vorher definierten Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Der Käufer zahlt eine Optionsprämie. Die Option kann dabei entweder jederzeit innerhalb einer Laufzeit (Amerikanische Option) ausgeübt werden oder nur am Ende der Laufzeit (Europäische Option).
Anleihe
Anleihen sind ein Wertpapier zur Finanzierung des Fremdkapitals. Im Gegensatz zu Aktien ist das eingesammelte Kapital über Anleihen jedoch rückzahlungspflichtig und wird daher dem Fremdkapital zugeordnet. Dafür sind Anleihen mit einem Kupon ausgestattet, diesen Zinssatz bekommen Anleger auf den Nennwert regelmäßig (oft jährlich) ausgezahlt. Eine spezielle Form sind die Nullkuponanleihen (auch Zerobonds genannt): Investoren erhalten keinen regelmäßigen Zins, dafür werden die Nullkuponanleihen deutlich unter dem Nominalwert ausgegeben.
Arbitrage
Arbitrage beschreibt die Möglichkeit ohne Risiko Preisdifferenzen von Wertpapieren gewinnbringend auszunutzen. So kann ein und dasselbe Wertpapier an unterschiedlichen Börsen (bspw. Frankfurt und Berlin) leicht unterschiedliche Preise aufweisen. Arbitrageur nutzen diese Kursdifferenzen.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung einer Kapitalgesellschaft (den Vorstand). Er wird von der Hauptversammlung (also den Investoren) gewählt. Mitglieder des Vorstandes dürfen daher nicht auch bei dem gleichen Unternehmen im Aufsichtsrat sitzen, oft jedoch bei anderen Aktiengesellschaften.
Ausschüttende Fonds
Fonds, die regelmäßig Erträge (oft Dividenden oder Zinsen) an die Anleger auszahlen, sind ausschüttende Fonds. Investoren erhalten so einen regelmäßigen Cash-Flow aus den Wertpapieren. Das Gegenteil sind Thesaurierende Fonds.
 
B
BaFin
Die BaFin (abgekürzt für Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) entstand 2002 aus der Zusammenlegung des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen, des Bundesaufsichtsamtes für den Wertpapierhandel und des Bundesaufsichtsamtes für das Versicherungswesen. Die Aufgabe der BaFin ist es, die Stabilität und Integrität des heimischen Finanzsystems zu gewährleisten. Sie hat die Aufsicht über die Versicherungs-, Kredit- und Finanzinstitute. Ferner überwacht und prüft sie auch die Wertpapierprospekte.
Basispreis
Der Basispreis ist der vereinbarte Wert, zu dem ein Optionsgeschäft beglichen werden kann. Zu diesem Preis kann der Käufer bzw. Verkäufer einer Option das zugrundeliegende Wertpapier kaufen bzw. verkaufen.
Basiswert
Der Basiswert, auch „Underlying“ genannt, beschreibt das zugrundeliegende Wertpapier eines Terminkontrakts. Dies kann beispielsweise eine Währung, Aktie, Anleihe oder ein bestimmter Rohstoff sein.
Bezugskurs
Der Bezugskurs gibt an, zu welchem Preis (junge) Aktien von bestehenden Investoren bezogen werden können. Die Aktionäre üben damit ihr Bezugsrecht aus.
Bezugsrecht
Bestehende Aktionäre erhalten das Recht, im Zuge einer Kapitalerhöhung eines Unternehmens, die neuen Aktien im Verhältnis zum bisherigen Anteil am Grundkapital zu erwerben. Das Bezugsrecht ist optional. Wer keine jungen Aktien kaufen will, kann das Bezugsrecht auch veräußern. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Rechte sollen für die Verwässerung der bestehenden Anteile im Zuge einer Kapitalerhöhung entschädigen.
Bilanz
Die Bilanz ist der stichtagsbezogene Abschluss des Rechnungswesens einer Unternehmung für einen bestimmten Zeitpunkt (oftmals Ende des Jahres). Die Bilanz stellt Vermögenswerte und Verpflichtungen des Unternehmens gegenüber. Die Aktivseite bietet Informationen über die Mittelverwendung im Unternehmen, während die Passivseite über die Finanzierung (Eigenkapital und Fremdkapital) informiert.
Buchwert
Der Buchwert eines Unternehmens beschreibt den Wert des bilanzierten Anlagevermögens, er bildet die Summe über die immateriellen Vermögensgegenstände, der Sach - und Finanzanlagen. Die Buchwerte in der Bilanz können jedoch erheblich von dem tatsächlichen Wert im Geschäftsalltag abweichen. Zudem sind die ermittelten Buchwerte sehr stark von der verwendeten Bewertungsmethode abhängig und können zwischen verschiedenen Unternehmen stark schwanken.
Bärenmarkt
Wenn die Aktienkurse an den Börsen fallen, sprechen Investoren oft auch von einem Bärenmarkt. Das Tier des Bäres soll sinnbildlich die fallenden Kurse darstellen, da er mit seinen Krallen die Kurse nach unten schlägt. Das Gegenteil ist der Bullenmarkt.
Börsenaufsicht
Die Börsenaufsicht überwacht an regulierten Märkten die Einhaltung der Vorgaben und Gesetze. Sie ermittelt bei einem Verdacht und auffallenden Unregelmäßigkeiten (etwa Handel von Insiderinformationen).
Börsencrash
Ein Börsencrash beschreibt einen starken Kurssturz innerhalb kurzer Zeit ohne eindeutige Gegenbewegung. Der Börsencrash ist oftmals der Beginn einer längeren Wirtschaftskrise, wie zuletzt nach der Pleite von Lehman Brothers 2007 oder zu Beginn der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren.
 
C
CAPM
Das CAPM (Capital-Asset-Pricing-Model) ist der Grundstein der modernen Portfolio-Theorie. Es beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Ertrag eines Wertpapiers und dem Risiko. In perfekten Märkten kann ein größerer Ertrag nur durch ein höheres Risiko erreicht werden.
CFD
CFDs (Contracts for Difference, auf deutsch Differenzgeschäfte) sind eine Vereinbarung im Handel mit Finanzderivaten, bei der die Unterschiede zwischen Geld- und Briefkursen direkt ausgeglichen werden. Investoren können - im Gegensatz zum Terminmarkt - bereits mit kleinen Summen Differenzgeschäfte eingehen. Aufgrund der Hebelwirkung von Differenzgeschäften sind diese enorm risikoreich. Es erfolgt keine Lieferung von physischen Waren oder Wertpapieren im Handel mit Differenzgeschäften.
Call
Eine Option mit dem Recht ein Wertpapier zu kaufen (Kaufoption) wird auch Call genannt. Der Käufer eines Calls erwirbt das Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis (Basispreis) erwerben zu können. Der Verkäufer der Option ist der “Stillhalter”, er muss den Basiswert zu dem vorher definierten Preis und in entsprechender Zeit liefern können. Die Ausübung der Option ist für den Käufer optional. Wird die Option nicht ausgeübt, verfällt sie wertlos. Ein Käufer eines Calls rechnet mit steigenden Kursen. Im Falle von sinkenden Kursen verliert der Käufer seinen Einsatz (Optionsprämie und Zeitprämie).
Cap
Ein Cap bzw. Zinscap ist eine vertraglich vereinbarte Zinsobergrenze. Ein Cap ist ein Zinslimit für ein variabel verzinsliches Wertpapier. Es ist die höchstmögliche Zinsrate, die ein Kreditnehmer zahlen muss, und auch die höchste Rate, die der Kreditgeber verdienen kann. Das Gegenteil ist die Zinsuntergrenze bzw. Zinsfloor.
Cash-Flow
Der Cashflow ist eine Kennzahl der modernen Unternehmensanalyse. Er beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, Mehrwert für die Aktionäre zu generieren. Der Cash-Flow gibt Aufschluss über die Veränderung der liquiden Mittel in einem Unternehmen pro Periode.
Chart
Die graphische Darstellung der historischen Kursentwicklung eines Wertpapiers wird auch Chart genannt. Ein Chart kann dabei unterschiedliche Darstellungsformen aufweisen, zu den gebräuchlichsten zählen dabei Linien-, Balken- und Candle-Stick-Charts.
Chartanalyse
Die Chartanalyse (auch Technische Analyse genannt) ist eine Form der Aktienanalyse. Ihr Ziel ist es, aus den historischen Kursen einer Aktie Impulse für einen Kauf oder Verkauf zu generieren. Dazu arbeiten die Chartanalytiker mit Widerstands- und Unterstützungszonen, Durchschnittslinien und einer Vielzahl von oft beobachteten Kursformationen.
Cornern
Der Begriff wurde aus dem angelsächsischen Börsenjargon ins Deutsche übernommen und beschreibt das in die Enge Manövrieren eines Marktes. Große Investoren haben in kleinen oder wenig liquiden Märkten die Chance, einen Großteil der liquiden Wertpapiere zu erwerben und können somit unter Umständen die Preise diktieren. Dies ist besonders relevant bei Leerverkäufen, wo die Leerverkäufer das Wertpapier am Ende der vereinbarten Frist zurückkaufen müssen.
Cost-Average-Effekt
Über den Durchschnittskosteneffekt erzielen Anleger bei einem längerfristigen Sparplan einen günstigeren Durchschnittspreis für die Fondsanteile im Vergleich zu einem einzelnen Kauf zum höheren Preis. Das Risiko für einen starken Kursverlust wird damit deutlich reduziert. Der Durchschnittskosteneffekt soll das Problem minimieren den richtigen Einstiegszeitpunkt (Timing) zu finden.
Courtage
Die Courtage (auch Vermittlerprovision genannt) ist eine Gebühr für den Makler bei Abschluss eines Wertpapiergeschäfts. Sie wird an einigen Börsenplätzen von der Depotbank berechnet.
 
D
Dachfonds
Dachfonds sind Investmentfonds, die wiederum ihr Vermögen nicht direkt in Wertpapieren anlegen, sondern in weitere Zielfonds. Sie bieten damit eine noch größere Diversifikation und Risikostreuung. In Deutschland können Dachfonds seit 1999 aufgelegt werden.
Dax
Der DAX (Abkürzung für Deutscher Aktienindex) ist der bekannteste und wichtigste deutsche Leitindex. Er misst die Wertentwicklung der 30 größten Konzerne in Deutschland. Die Unternehmen in dem DAX repräsentieren über ¾ der gesamten Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland. Neben dem Leitindex gibt es noch den Tech-DAX (Technologie Unternehmen) und den M-DAX und S-DAX für kleinere Konzerne.
Delta
Delta ist eine Kennzahl in Prozent, die beschreibt, um wie viel Einheiten sich der Preis eines Optionsscheins ändert, wenn sich der Kurs des Basiswertes um eine Einheit ändert. Der Wert des Deltas einer Call-Option kann zwischen 0 und +1 liegen, während das Delta bei einer Put-Option einen Wert zwischen 0 und -1 erreicht. 
Depot
Depot ist heute ein Begriff für den Service von Banken, Wertpapiere zu verwahren und zu handeln. Wer also ein Wertpapier kaufen will, muss zunächst bei seiner Bank ein Depot einrichten.
Derivate
Derivate (bspw. Optionen) leiten sich aus anderen Wertpapieren (bspw. Aktien oder Anleihen) ab und haben diese als Basiswert. Derivate sind Finanzinstrumente, die oftmals zur Absicherung oder auch zur Spekulation eingesetzt werden. Sie ermöglichen es, über den Hebeleffekt überproportional von einer Preisänderung des Basiswerts zu profitieren.
Devisen
Ausländische Währungen werden am Kapitalmarkt auch Devisen genannt. Ausländisches Bargeld hingegen wird nicht als Devisen, sondern als Sorten bezeichnet.
Diversifikation
Diversifikation beschreibt das Prinzip, nicht “alles auf eine Karte zu setzen”. Eine Investitionssumme sollte breit über mehrere Wertpapiere gestreut werden. Diese sollten wiederum nach Möglichkeit über eine geringe Korrelation verfügen, sodass gilt: Sollte der Kurs eines Wertpapiers fallen, steigen wiederum andere und ein Verlust ist begrenzt.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite berechnet sich aus der Höhe der Dividende im Verhältnis zum Aktienkurs multipliziert mit 100.
Dreifacher Hexensabbat
Der dreifache Hexensabbat ist ein Börsenbegriff für den dritten Freitag im März, Juni, September, und Dezember. Es ist jeweils der letzte Handelstag sowohl für den Dax-Future, als auch Aktien- und Dax-Optionen. In der Vergangenheit konnten am Hexensabbat oft steigende Kurse beobachtet werden.
Duration
Die Duration gibt Auskunft über die theoretische Kapitalbindungsdauer, da Anleger das eingesetzte Kapital von Anleihen oftmals schon vor Ablauf der tatsächlichen Laufzeit wiederbekommen. Dies liegt insbesondere an den zwischenzeitlichen Zinszahlungen. Darüber hinaus beschreibt die Duration auch, wie sich Zinsänderungen auf den Preis einer Anleihe auswirken.
 
E
EBIT
EBIT (Earnings before interest and taxes) beschreibt den Gewinn vor Zinsen (Interest) und Steuern (Taxes). Das EBIT wird in Deutschland oftmals auch als operatives Ergebnis oder Betriebsergebnis bezeichnet.
EBITDA
EBITDA (Earnings before interest and taxes Depreciation and Amortisation) beschreibt den Gewinn vor Zinsen (Interest), Steuern (Taxes) und Abschreibungen. Im englischen Sprachgebrauch wird dabei unterschieden nach Abschreibungen auf Sachanlagen (Depreciation) und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Amortisation). Aufgrund der Bereinigung der Gewinngröße ist die Vergleichskraft der Kennzahl eingeschränkt, da die Kennzahl leicht manipulierbar ist.
ETF
Als ETF ( „Exchange Traded Fund”) werden börsengehandelte Indexfonds bezeichnet, die im Gegensatz zu aktiven Fonds die Wertentwicklung eines Index, wie beispielsweise des S&P 500, passiv abbilden. Ein ETF verzichtet auf Portfoliomanager, die aktiv Aktien für den Fond auswählen. Dafür ermöglichen es ETFs oftmals deutlich kostengünstiger in einen breiten Markt zu investieren. ETFs gibt es für Aktien, Anleihen und auch auf Rohstoffe (ETCs).
Effektivverzinsung
Die effektive Verzinsung zeigt die reale Verzinsung unter Berücksichtigung aller Nebenkosten und anderer Gebühren. Das Gegenteil wäre der Nominalzins.
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote gibt Auskunft über die Finanzierungsart eines Unternehmens. Sie berechnet sich aus dem Eigenkapital im Verhältnis zum Gesamtkapital einer Gesellschaft. Eine niedrige Eigenkapitalquote erhöht in der Regel die Profitabilität des Eigenkapitals. Gleichzeitig gilt eine geringe Eigenkapitalquote als riskant für die Fremdkapitalgeber.
Emittent
Der Herausgeber von Wertpapieren wird in der Fachsprache auch als Emittent bezeichnet.
Erträge
Erträge sind die Einnahmen eines Unternehmens durch die Erstellung von Gütern oder den Verkauf von Dienstleistungen innerhalb einer Periode. Erträge werden in ordentliche (durch den üblichen Geschäftsalltag) und außerordentliche Erträge (bspw. einmaliger Grundstücksverkauf) aufgeteilt.
Eröffnungskurs
Der Eröffnungskurs ist der am Morgen erste festgestellte Börsenkurs nach Eröffnung des Handels.
Ethikfonds
Ethikfonds, oft auch Nachhaltigkeitsfonds genannt, legen neben einer positiven Rendite auch Wert auf die ethischen Aspekte. Üblicherweise investieren solche Fonds in bestimmte Branchen nicht oder haben fest definierte Ausschlusskriterien. Diese sind oftmals: Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen, Waffen, Öl & Kohle, Gentechnologie.
Eurostoxx 50
Der EURO STOXX 50 umfasst die 50 größten börsennotierten Unternehmen aus dem Euroraum. Er wird grundsätzlich als Kursindex berechnet. Die Gewichtung basiert auf der Marktkapitalisierung, ist jedoch für alle Einzelwerte auf maximal zehn Prozent begrenzt.
 
F
Fairer Wert
Der Faire Wert ist ein theoretisch errechneter Preis für Optionen, der sich über optionspreistheoretische Modelle wie der Black-Scholes Formel bestimmen lässt. Der Faire Wert berechnet sich aus verschiedenen Faktoren, neben der Laufzeit und dem Kurswert auch aus der Volatilität des Underlyings, dem zugrundeliegenden Zinsniveau und der Dividendenrendite.
Fed
Fed ist die Abkürzung für die amerikanische Zentralbank Federal Reserve. Sie ist vergleichbar mit der Europäischen Zentralbank, der EZB.
Festgeld
Einlagen bei der (Haus-)Bank, die für eine fest definierte Laufzeit verzinslich angelegt sind, nennt man Festgeld. Die Laufzeit wird im Vorfeld vereinbart. Die Laufzeit beträgt üblicherweise zwischen 30 Tagen und 3 Jahren. Eine vorzeitige Kündigung ist nicht vorgesehen. Das Festgeld ist oft deutlich höher verzinst als Tagesgeld.
Fibonacci-Zahlen
Die Fibonacci-Zahlen sind eine bei Null beginnende unendliche Zahlenreihe, benannt nach dem Mathematiker Leonardo von Pisa, der sie erstmals im 12. Jahrhundert beschrieb. Die Zahlenreihe beginnt mit Null und eins, wobei jede weitere nachfolgende Zahl der Summe der beiden vorangegangenen Zahlen entspricht. Die Reihe beginnt also immer wie folgt: 0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21. Die Quotienten aus den Fibonacci-Zahlen dienen bei der technischen Analyse dazu, Widerstands- oder Unterstützungslinien zu bestimmen.
Floater
Floater sind variabel verzinsliche Anleihen, wobei die Zinszahlungen an einem Referenzzinssatz gekoppelt sind. Oftmals verfügen Floater über einen Risikoaufschlag auf den Referenzzinssatz. Steigt (fällt) der Referenzzinssatz, steigen (fallen) auch die Zinsen des Floaters.
Floor
Ein Floor ist eine vertraglich vereinbarte Zinsuntergrenze bei Zinsoptionsgeschäften, etwa Kredite mit variablen Zinsen (Floater). Das Gegenteil ist der Cap.
Forderungen
Forderungen sind Ansprüche eines Unternehmens gegenüber seinen Kunden. Sobald eine Forderung / Rechnung bezahlt wird, wird die Forderung ausgebucht. Scheint die Erfüllung einer Forderung unwahrscheinlich oder gilt sie gar als uneinbringlich, wird der Wert der Forderung abgeschrieben.
Freiverkehr
Der Freiverkehr ist zwar ein börsenregulierter Markt jedoch kein öffentlich-rechtlich organisierter Markt. Für Unternehmen gelten im Freiverkehr weniger strenge Transparenzanforderungen als in einem organisierten Markt. Aufgrund der geringeren Anforderungen ist der Freiverkehr insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen interessant. Unternehmen, die eine Zulassung zu einem organisierten Markt haben, können nicht mehr am Freiverkehr teilnehmen.
Fremdkapital
Fremdkapital wird einem Unternehmen für eine bestimmte Zeit zur Verfügung gestellt. Es wird auf der Passiv-Seite in der Bilanz notiert. Es wird unterschieden zwischen kurzfristigem, mittelfristigem und langfristigem Fremdkapital.
Futures
Futures sind börsengehandelte Termingeschäfte, die auch als unbedingte Termingeschäfte bezeichnet werden. Im Gegensatz zu Optionsscheinen besteht bei unbedingten Termingeschäften eine Pflicht zur Erfüllung am vereinbarten Liefertermin. Futures sind stark standardisiert und daher im Gegensatz zu Forwards für einen öffentlichen Handel an der Börse geeignet.
 
G
Gamma
Die Kennzahl Gamma gibt Auskunft über die Veränderung des Deltas, wenn sich der Preis des Basiswertes um eine Einheit verändert.
Garantiefonds
Garantiefonds sind eine Spezialform der Investmentfonds, die am Ende ihrer Laufzeit eine Rückzahlung des ursprünglich eingesetzten Kapitals zusichern. Diese Garantie soll vor dem Kursrisiko schützen.
Geldmarkt
Als Geldmarkt wird der Markt für kurzfristige Kredite und Guthaben bezeichnet. Dieser dient insbesondere der Liquiditätsbeschaffung der Finanzinstitute. Der Geldmarkt war unter anderem die Schwachstelle in der Finanzkrise ab 2018.
Geldmenge
Die Geldmenge umfasst den gesamten Geldbestand, der sich in den Händen von Nichtbanken befindet. Das bedeutet, dass es sich um Geldbestände von Privathaushalten, Unternehmen, Staat und Ausland handelt. Die europäische Zentralbank unterscheidet M0, M1, M2 und M3. M0 = Münzen und Banknoten außerhalb des Bankensystems M1 = M0 + Sichteinlagen der Nichtbanken M2 = M1 + Einlagen, die entweder eine vereinbarte Laufzeit bis zu zwei Jahren haben oder die eine gesetzliche Kündigungsfrist bis zu drei Monaten haben M3 = M2 + Geldmarktpapiere, Geldmarktfonds, Repoverbindlichkeiten und Bankschuldenverschreibung, die eine Laufzeit bis zu zwei Jahren haben.
Geregelter Markt
Der geregelte Markt ist ein Börsensegment, welches sich rechtlich zwischen amtlichem Handel und Freiverkehr befindet. Der geregelte Markt hat weniger strenge Zulassungsvoraussetzungen als der amtliche Markt. Dadurch können Aktiengesellschaften einfacher an einer liquiden Börse gehandelt werden. Dies ermöglicht es Unternehmen, Eigenkapital zu beschaffen, auch wenn sie die Anforderungen des amtlichen Handels nicht erreichen.
Geschlossene Fonds
Ein geschlossener Fond wirbt eine feste Anzahl von Anteilen oder eine feststehende Kapitalsumme ein. Nach der Einnahmefrist können diese Anteile bis zum Ende der Laufzeit nicht an den Fonds zurückgegeben werden. Im Gegensatz zu offenen Fonds werden bei geschlossenen Fonds keine neuen Anteile ausgegeben.
Gewinnmitnahme
Von einer Gewinnmitnahme spricht man, wenn Wertpapiere, die man zu einem geringen Kurs gekauft hat, bei steigendem Kurs veräußert werden. Dies geschieht besonders dann, wenn Marktteilnehmer verkaufen, um Gewinne zu erzielen, bevor die Kurse (vermutlich) wieder fallen. Wenn mehrere Marktteilnehmer in dem Moment steigender Kurse auf Grund von Gewinnmitnahme verkaufen, kann dies dazu führen, dass der Kurs nicht weiter steigt bzw. sogar kurzfristig einer leichten Rückwärtsbewegung unterliegt.
Glattstellung
Börsianer sprechen von einer Glattstellung, wenn eine Gegenposition zu einem bestehenden Börsengeschäft eingegangen wird. Diese Ausgleichsposition hebt die ursprüngliche Position auf, daher spricht man auch von glattstellen.
Gleitende Durchschnittslinie
Häufig auch nur GD oder GDL abgekürzt, handelt es sich bei der gleitenden Durchschnittslinie um einen Indikator in der Chartanalyse. Die gleitende Durchschnittslinie wird von Chartanalytikern genutzt, um Trends erkennbarer zu machen. Umso länger der Zeitraum gewählt wird, desto intensiver wird der langfristige Trend betont. Kurzfristige Kursbewegungen werden von der gleitenden Durchschnittslinie geglättet.
Grauer Kapitalmarkt
Der graue Kapitalmarkt unterliegt keiner strikten gesetzlichen Überwachung. Die BaFin kontrolliert die Angebote auf dem grauen Kapitalmarkt nicht. Auf dem grauen Kapitalmarkt können wesentlich höhere Erträge als auf dem üblichen Kapitalmarkt erzielt werden, dies geht jedoch mit einem oftmals deutlich höherem Risiko einher. Auch kommt es aufgrund mangelnder Überwachung häufiger zu Betrugsfällen als an einem regulierten Markt.
 
H
HGB
HGB steht für das Handelsgesetzbuch. Dies ist das in Deutschland wichtigste Regelwerk für die Bilanzierungsregeln. Im Zuge der Harmonisierung der weltweiten Finanzmärkte sind für börsennotierte Konzerne inzwischen oftmals die internationalen Bilanzierungsstandards (IAS ) wichtiger. Für viele kleinere Unternehmen ist nach wie vor das HGB maßgeblich.
Hauptversammlung
Die Hauptversammlung (auch HV abgekürzt) ist die jährliche Versammlung der Aktionäre und ein wichtiges Organ der Unternehmung. Aktionäre besitzen oftmals Stimmrechte und können auf der HV gesellschaftsrelevante Entscheidungen mitbestimmen.
Hausse
Investoren sprechen bei einem mittel- bis langfristigen Anstieg der Aktienkurse (also über mehrere Monate) von einer Hausse. Das Gegenteil ist die Baisse.
Hebel
Der Hebel ist ein wichtiger Wert bei Derivaten. Er beschreibt, um wieviel sich das Derivat verändert, wenn das Underlying sich um eine Einheit verändert. Der Hebel ist dabei oft kein exakter Wert, sondern nur ein grober Näherungswert, da sich der Hebel bei jeder Kursbewegung auch geringfügig wieder verändert. Der einfache Hebel errechnet sich durch das Verhältnis der Kurse von Underlying und Basiswert.
Hedge-Fonds
Hedgefonds sind eine besondere Form der Investmentfonds und genießen deutlich weniger strenge Auflagen der Aufsichtsbehörden. Dafür sind diese oftmals nicht an der Börse handelbar und schließen private Anleger aus. Hedge-Fonds investieren in der Regel riskanter, um deutlich höhere Renditen zu erreichen. Hedge-Fonds waren bis 2004 in Deutschland verboten.
Hedging
Beschreibt die Absicherung gegenüber Kursveränderungen. Dies geschieht häufig über Terminkontrakte wie Optionsscheine, Futures oder Forwards. Insbesondere Unternehmen betreiben Hedging, um sich gegen Wechselkursrisiken oder einer Veränderung der Rohstoffpreise abzusichern.
Highflyer
Highflyer wird ein Wertpapier genannt, das in kurzer Zeit einen überproportionalen Kursanstieg verzeichnet. Grund dafür sind oftmals (hohe) Erwartungen bzgl. zukünftiger Entwicklungen (bspw. ein Durchbruch bei der Entwicklung von Medikamenten).
Holding
Die Holding ist eine Gesellschaft, die mehrere operative Unternehmen zusammenfasst. Sie selber übt oftmals keine eigene Geschäftstätigkeit aus und verwaltet nur die Beteiligungen der Holding. (Beispiel: Die Holding von Google und Youtube ist die börsennotierte Alphabet Inc.)
Hypothek
Eine Hypothek bezeichnet das zur Sicherung bestellte Pfandrecht einer Forderung. Der Sicherungsnehmer ist bei einem nicht Bedienen der Forderung dazu berechtigt, das Grundstück zu veräußern. Die Hypothek ist im Gegensatz zur Grundschuld an ein bestimmtes Darlehen gebunden. Deswegen ist im Alltag die Hypothek inzwischen weitgehend von der Grundschuld abgelöst worden
Hypothekenbank
Hypothekenbanken sind Kreditinstitute, die sich auf die Herausgabe von Krediten für Immobilien sowie einer entsprechenden Beleihung der Immobilien spezialisiert haben.
 
I
IAS
Der International Accounting Standard (IAS) ist einer der verbreitetsten Standards für eine einheitliche Rechnungslegung von internationalen Konzernen. Der IAS soll eine länderübergreifende Vergleichbarkeit der Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen und Kennzahlen ermöglichen. Er hat eine Harmonisierung der Bilanzierungsregeln am internationalen Finanzmarkt zum Ziel. Er ist das internationale Pendant zum deutschen HGB.
Immaterielle Vermögenswerte
Das immaterielle Vermögen umfasst alle Wertgegenstände, die nicht physisch vorliegen können. Dies sind insbesondere Lizenzen, Patente, Firmenwerte und sonstige (Marken-)Rechte.
Immobilienfonds
Immobilienfonds sind Investmentfonds, die sich auf eine Anlage in Immobilien spezialisiert haben. Unterschieden wird dabei zwischen geschlossenen und offenen Immobilienfonds, wobei erstere seit der Finanzkrise 2007 stark abgenommen haben. Geschlossene Immobilienfonds lassen sich im Gegensatz zu offenen Fonds nicht vorzeitig zurückgeben.
Indexfond
Indexfonds investieren nicht in bestimmte Regionen oder Produkte, sondern versuchen einen Index (bspw. DAX) möglichst genau nachzubilden. Die Indexfonds sollen damit einen marktüblichen Ertrag generieren, haben allerdings keine Chance auf eine Überrendite (Alpha).
Inhaberaktien/-papiere
Bei den Inhaberaktien ist der Besitzer derjenige, der die Papiere besitzt. Heute sind diese meist elektronisch im System hinterlegt, früher war ausschlaggebend, wer wirklich das Papier der Aktie besaß. Inhaberaktien sind die verbreitetste Form der Aktie in Deutschland.
Insider
Wer aufgrund seiner Tätigkeit oder besonderen Stellung im Unternehmen vertrauliche oder nicht allgemein zugängliche Informationen besitzt, die Einfluss auf den Aktienkurs ausüben können, wird als Insider bezeichnet. Wer diese Information zu seinem eigenen Vorteil nutzt und Wertpapiergeschäfte abschließt, oder die Informationen weitergibt bzw. verkauft, handelt in vielen Ländern rechtswidrig.
Intraday-Handel
Investoren die Intraday handeln, kaufen und verkaufen die Wertpapiere am gleichen Tag. Ziel ist es von kurzfristigen Preisreaktionen (bspw. aufgrund von Produktpräsentationen o.ä.) zu profitieren.
Inverse Zinsstruktur
Üblicherweise verfügen Anleihen mit längerer Laufzeit über eine höhere Verzinsung als Wertpapiere mit einer kurzen Laufzeit. Wenn sich dieser Zustand umkehrt, sodass kurzlaufende Papiere eine höhere Verzinsung aufweisen, sprechen Anleger von einer inversen Zinsstruktur.
Investmentfonds
Investmentfonds sind ein Vehikel für Investoren, um mit einer einzigen Investition eine größere Diversifikation zu erreichen. Investmentfonds sammeln Kapital bei Anlegern ein und investieren dies entsprechend ihrer Anlageziele. Oftmals fokussieren sich Investmentfonds auf eine Region (bspw. Deutschland, Europa oder Asien) und / oder auf ein Produkt (Bspw. Rohstoffe, Aktien, Anleihen).
Investmentgesellschaft
Investmentgesellschaften, in Deutschland auch Kapitalanlagegesellschaften (KAG) genannt, investieren entsprechend ihrer Fondprospekte das Geld der Anleger in Investmentfonds. Das Vermögen wird dabei getrennt als Sondervermögen verwahrt.
 
J
Jahresabschluss
Der Jahresabschluss soll alle Stakeholder über den Erfolg der Unternehmung in dem abgelaufenen Geschäftsjahr informieren. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgt anhand internationaler oder nationaler Standards (bspw. HGB oder IAS). Die wesentlichen Bestandteile des Jahresabschlusses sind Bilanz, Gewinn- und Verlust- sowie Kapitalflussrechnung und ggf. Anlagen.
Jahresüberschuss
Der Jahresüberschuss ist definiert als die positive Differenz der Erträge abzüglich der Aufwendungen eines Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres. Er wird auch als Reingewinn bezeichnet.
Jensen’s Alpha
Jensen’s Alpha, oft auch einfach nur “Alpha” genannt, beschreibt die risikoadjustierte Überrendite eines Wertpapiers im Vergleich zu einem definierten Portfolio. Je höher das Alpha, desto besser ist das Wertpapier im Vergleich.
Joint-Venture
Ein Joint-Venture (JV) ist ein Gemeinschaftsunternehmen, das von zwei oder mehreren Unternehmen zusammen betrieben wird. Ziel ist es oftmals eine bestimmte Technologie gemeinsam zu entwickeln und in gleichen Teilen von dem Ergebnis zu profitieren und Netzwerkeffekte zu nutzen.
Jumbo Anleihe
Anleihen, die ein besonders hohes Nominalvolumen aufweisen, werden auch als Jumbo-Anleihe bezeichnet. Sie unterscheiden sich in der Regulierung und Ausstattung nicht von konventionellen Anleihen.
Junge Aktien
Unternehmen, die bereits als Aktiengesellschaften notieren und beschließen ihr Kapital zu erhöhen, können neue Aktien ausgeben. Diese werden auch als junge Aktien bezeichnet. Altaktionäre erhalten dafür ein gesondertes Bezugsrecht.
Junk Bond
Als Junk Bonds (auch High Yield Bonds) werden Anleihen bezeichnet, deren Rating nicht mehr einem Investment Grade entspricht. Diese Anleihen gelten als sehr risikoreich. In der Folge fällt der Kupon oftmals deutlich höher aus.
Juristische Person
Juristische Personen sind Personengemeinschaften oder Unternehmen, die keine natürliche Personen sind. Zu den juristischen Personen des privaten Rechts zählen insbesondere Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung aber auch Vereine und Genossenschaften. Darüber hinaus gibt es juristische Personen des öffentlichen Rechts, dies sind insbesondere Gebietskörperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts.
 
L
LIBOR
LIBOR, abgekürzt für London Interbank Offered Rate, dient als einer der weltweit wichtigsten Zinssätze. LIBOR ist ein Referenzzinssatz, zu dem sich Finanzinstitute auf dem internationalen Interbankenmarkt gegenseitig kurzfristige Kredite gewähren. Der Kurs wird täglich von der Intercontinental Exchange (ICE) neu berechnet und veröffentlicht. Zahlreiche Finanzprodukte (Swaps, Optionen, etc.) basieren auf dem LIBOR und passen ihren Zinssatz an den Referenzzinssatz an.
Lambda
Die Kennzahl Lambda beschreibt das Verhältnis einer Dollarpreisänderung von einer Option zu einer ein prozentigen Veränderung der (implizierten) Volatilität des Basiswertes. Die Kennzahl gibt Auskunft darüber, wie sich der Preis einer Option verändert, basierend auf einer Änderung der impliziten Volatilität. Der Wert von Lambda ist umso größer, je weiter entfernt das Verfallsdatum einer Option in der Zukunft liegt.
Langläufer
Langläufer werden im Wertpapierhandel Anleihen genannt, die eine (Rest-)Laufzeit von mehr als zehn Jahren haben.
Laufzeit
Die vollständige Laufzeit eines Wertpapiers gibt Auskunft über die Dauer zwischen Emission und Verfallsdatum (letzter Handelstag).
Leerverkauf
Leerverkauf beschreibt die Praxis, ein Wertpapier zu verkaufen, das ein Händler aktuell nicht besitzt. Zum Ende der Laufzeit ist er verpflichtet dieses Wertpapier zurückzugeben, und müsste es vor Laufzeitende kaufen bzw. ein Barausgleich vereinbaren. Leerverkäufer setzen auf fallende Kurse, da sie in Zukunft so weniger für das Papier ausgeben müssen als zum Zeitpunkt des Leerverkaufs.
Leitbörse
In der Praxis gelten die wichtigsten Handelsplätze der führenden Industrienationen als Leitbörsen. Die übrigen Börsen folgen oftmals der Entwicklung dieser Leitbörsen. Die Wall Street gilt als globale Leitbörse.
Leitzinsen
Leitzinsen bezeichnen den von der Zentralbank festgesetzten Zinssatz, für den Finanzinstitute sich Geld bei der Zentralbank leihen können. Die Zentralbanken nutzen in der Praxis einen Zinskorridor, der von mehreren Zinssätzen gebildet wird. Als Leitzins im Euroraum gilt der Hauptrefinanzierungssatz der EZB.
Limit
Limit ist ein Term aus dem Börsenhandel: Wird eine Handels Order mit einem Limit festgelegt, so bildet dies bei einer Kauforder den obersten Preis, den ein Käufer für das Wertpapier zahlen will. Umgekehrt ist das Limit bei einer Verkaufsorder die Untergrenze, welcher Preis nicht unterschritten werden darf.
Liquide Mittel
Die liquiden Mittel sind eine Position in der Bilanzierung des Unternehmens und geben Auskunft über die Fähigkeit, Rechnungen zu begleichen. Eine fehlende oder zu geringe Liquidität führt zum Zahlungsausfall und damit einer Insolvenz.
Long-Position
Als Long-Position, oft einfach nur “long”, wird der klassische Kauf eines Wertpapiers bezeichnet. Auch der Kauf einer Put-Option (die von fallenden Kursen profitiert) wird als Long bezeichnet. Das Gegenteil ist der Verkauf von einem Wertpapier, was auch als Short Position bezeichnet wird.
 
M
MACD
Der MACD (Abkürzung für Moving Average Convergence-Divergence) dient dazu, Aufwärts- und Abwärtstrends gut zu erkennen und basiert auf zwei gleitenden Durchschnittslinien.
MSCI
MSCI (Abkürzung für Morgan Stanley Capital International) ist ein US-amerikanischer Finanzdienstleister, der Aktienindizes berechnet. Diese werden von Fondsmanagern oder privaten Anlegern als Vergleichsmaßstab (Benchmark) für die Entwicklung der Rendite eines Portfolios genutzt.
Management Buy-Out
Das Menagement Buy-Out ist die mehrheitliche Übernahme der Anteile einer Gesellschaft durch die Geschäftsführung. Sie erfolgt durch die Manager im Unternehmen, meist in einer Krise des Unternehmens. Sie findet in sehr schlechten Zeiten durch die Aktienübertragung für einen symbolischen Preis statt, ansonsten durch Zuhilfenahme einer Bank oder eines Finanzinvestors.
Marge
Die Marge ist im Allgemeinen die Differenz zwischen einem An- und Verkaufspreis. Im Wertpapierhandel ist dies beispielsweise die Spanne zwischen Brief- und Geldkurs.
Margin Call
Die Marge bezeichnet eine Sicherheitsleistung, die Erwerber von gehebelten Papieren hinterlegen müssen, um mögliche Verluste auszugleichen. Der Margin Call erfolgt an den Börsenteilnehmer, dessen Margen Kontostand unter die Erhaltung Margin (Maintenance Margin) sinkt. Der Margin Call beinhaltet die Aufforderung, diesen Fehlbetrag nachzuzahlen. Die Maintenance Margin muss erhalten bleiben, da so Verluste gedeckt sind.
Market Maker
Market Maker sind Börsenmitglieder, meist Banken oder Broker, die auf eigenes Risiko Geld- und Briefkurse für Wertpapiere stellen. Teilweise wird erst dadurch eine ausreichende Liquidität garantiert.
Markt-to-market
Markt-to-market ist der Bewertungsvorgang von offenen Positionen am Terminmarkt und erfolgt börsentäglich. So werden Gewinne und Verluste täglich ermittelt und nicht (wie oft üblich) erst am Ende der Laufzeit
Marktkapitalisierung
Die Marktkapitalisierung spiegelt den aktuellen Börsenwert eines Unternehmens wider und verändert sich stetig, da sie wie folgt berechnet wird: Aktienkurs x Anzahl der Aktien.
Mindestreserve
Die Mindestreserve ist ein Betrag, den die Banken als unverzinsliches Guthaben bei der EZB hinterlegen müssen. Der Betrag umfasst einen Teil der kurz- und mittelfristigen Einlagen und diente ursprünglich ausschließlich der Sicherheit des Kunden. Die EZB kann den Anteil, der hinterlegt werden muss, variieren und hat damit Einfluss auf das Kreditgeschäft der Finanzinstitute. Eine Erhöhung der Mindestreserve begrenzt die Mittel, die den Finanzinstituten für die Herausgabe von Krediten zur Verfügung stehen.
Momentum
Das Momentum beschreibt den aktuellen Trend eines Wertpapiers. Der Momentum-Ansatz geht davon aus, dass Kurse, die steigen, auch weiter steigen und vice versa. Die Berechnung von Wendepunkten gibt Aufschluss über den Trend einer Aktie: Wendepunkte im unteren Bereich können ein Kaufsignal sein, Wendepunkte im oberen Bereich können ein Verkaufssignal sein.
 
N
NASDAQ
NASDAQ, abgekürzt für National Association of Securities Dealers for Automated Quotation, war bei der Gründung 1971 die erste elektronische Börse. Insbesondere junge, wachstumsstarke Unternehmen ließen sich dort listen, sodass die Börse heute auch als größte “Technologiebörse” bekannt ist.
Nachrangkapital
Nachrangkapital steht in der Rangordnung des Fremdkapitals hinter allen anderen Forderungen zurück. Nachrangkapital wird im Falle einer Insolvenz also erst dann bedient, wenn alle übrigen Schulden höherer Ranks abbezahlt wurden. Aufgrund des höheren Risikos ist der Zinssatz höher und oftmals erfolgt auch eine Beteiligung am Gewinn des Unternehmens.
Namensaktien
Bei Namensaktien sind die Anteile am Unternehmen auf den Namen des Aktionärs eingetragen. Im Gegensatz zu den in Deutschland verbreiteten Inhaberaktien sind Namensaktien fest mit dem Aktionär verknüpft. Namenaktien sind in Europa selten, in den USA oder Japan hingegen üblich.
Nebenwerte
Nebenwerte, oft auch als Mid caps oder Small caps bezeichnet, sind Aktien von kleineren und mittleren börsennotierten Gesellschaften, die nicht zu den größten Unternehmen gehören (sogenannte Blue Chips).
Nennwert
Der Nennwert ist meist als Eurobetrag auf dem Wertpapier abgedruckt. Er wird auch Nominalwert genannt. Der Nennwert multipliziert mit der Anzahl an Aktien ergibt das Grundkapital der Unternehmung. Der Nennwert weicht dabei grundsätzlich vom Kurswert ab, da sich der Nennwert nach Ausgabe des Wertpapiers nicht verändert. Aktien werden heute oft auch nennwertlos herausgegeben. Sie haben also keinen festen Nennwert mehr aufgedruckt.
Nettodividende
Als Nettodividende wird die tatsächliche Dividende nach Abzug von Steuern und Gebühren bezeichnet. Die Nettodividende errechnet sich also als Dividendenbetrag abzüglich möglicher Gebühren und Steuern.
Neuemission
Wird ein Wertpapier erstmals neu an einer Börse gehandelt, spricht man von einer Neuemission.
Neuer Markt
Ein Segment der Deutschen Börse, das jungen Technologieunternehmen den Zugang zu Kapital ermöglichen sollte. Das Segment wurde 1997 eröffnet und nach den Skandalen und dem Platzen der Dot-Com Blase bereits 2003 wieder geschlossen.
Nichtveranlagungsbescheinigung
Eine Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) wird vom Finanzamt ausgestellt, wenn die zu erwartenden Einkünfte einer Periode so gering sind, dass eine Veranlagung zur Einkommensteuer als unwahrscheinlich gilt. Dies ist oftmals bei Kindern in der Ausbildung der Fall. Wer seiner Bank eine solche Bescheinigung vorlegt, wird von der automatischen Abführung der Abgeltungssteuer vorübergehend befreit. Das Finanzamt prüft jedoch nachträglich, ob die Kapitaleinkünfte des Anlegers nicht den Freibetrag überschreiten. Die Nichtveranlagungsbescheinigung wird direkt beim Finanzamt beantragt und gilt für maximal drei Jahre.
Nominalzins
Der Nominalzins ist der zugesagte Zinssatz bezogen auf den Nominalwert; bei einer Anleihe ist dies der Kupon. Der echte Zinssatz weicht aufgrund von unterschiedlichen Kaufpreisen und Inflation von dem Nominalzins ab.
 
O
OTC
Als over-the-counter werden Transaktionen im außerbörslichen Handel bezeichnet, die direkt zwischen Finanzgesellschaften abgewickelt werden und nicht über eine regulierte Börse laufen. Das Volumen der OTC Geschäfte übersteigt das Volumen im regulierten Markt oftmals deutlich. Der OTC Markt wird nicht von einer Börse überwacht, was oftmals zu mangelnder Transparenz und Problemen bei der Preissetzung führt. Marktteilnehmer sind dabei jedoch frei, die Konditionen im Gegensatz zum Börsenhandel nach ihren Wünschen zu gestalten (bspw. Laufzeit, Volumen, etc).
Odd-lot
Als odd-lot wurden im angelsächsischen Raum Handelsaufträge bezeichnet, die nicht den üblichen Gepflogenheiten am Markt entsprechen. Oftmals waren dies kleine Orders von weniger als 100 Wertpapieren, die nachrangig behandelt wurden. Aufgrund der Digitalisierung sind auch diese kleinen Volumen heute problemlos handelbar.
Offshore Funds
Ein Offshore Investmentfonds ist ein Anlageprodukt mit Sitz an einem Offshore Gebiet (Cayman Island, Bermuda Inseln, etc.) außerhalb der Gerichtsbarkeit der Europäischen Union. Offshore Funds residieren oft in sogenannten Steuerparadiesen.
Old Economy
Der Begriff Old Economy wird für die großen Konzerne verwendet, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der weltweiten Industrialisierung ein besonders hohes Wachstum aufwiesen. Heute wird der Begriff häufig für Unternehmen verwendet, die materielle Güter herstellen, also abseits der klassischen online Geschäftsmodelle (“New Economy”). Klassische Branchen der Old Economy sind beispielsweise Automobil-, Stahl- und Chemieindustrie.
Open Market
Früher wurde dieses Handelssegment als Freiverkehr bezeichnet und daher auch 2005 in Open Market unbenannt. Der Open Market ist kein organisierter Markt, sondern privatrechtlich organisiert.
Optionen
Optionen werden an der Terminbörse gehandelt und geben dem Käufer das Recht, bis zu einem gewissen Zeitpunkt der Option zum Basispreis zu kaufen bzw. zu verkaufen. Man unterscheidet zwischen einer Put- und einer Calloption. Ein Investor kann mit einer Putoption von fallenden Kursen und mit einer Calloption von steigenden Kursen profitieren.
Optionspreismodell
Das Optionspreismodell ist ein mathematisches Modell, mit dem sich die Preise einer Option berechnen lassen. Am bekanntesten ist das Black-Scholes-Modell, das bis heute Grundlage vieler modernen Optionspreismodelle ist. Die Autoren wurden dafür mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Order
Ein Auftrag bei einem Börsen Broker wird auch Order genannt. Ein Auftrag kann dabei eine Kauf- oder Verkaufsorder eines Wertpapiers sein, die über die Bank an den Broker weitergeleitet und dort ausgeführt wird.
Orderbuch
In einem Orderbuch werden die offenen Kauf- und Verkaufsaufträge für Wertpapiere gesammelt und in Verbindung gebracht. Das Orderbuch bietet die Grundlage für die Preisfindung. Die früheren Orderbücher waren papierbasiert während heutige Bücher digital und automatisch die Orders zusammenführen.
 
P
Pari (Kurs)
Ein Wertpapier notiert Pari, wenn es genau dem Nennwert entspricht. Anleihen werden häufig unter Pari herausgegeben. Das bedeutet der Rückzahlungsbetrag (Nennwert) entspricht bspw. 100 Euro, der Ausgabewert jedoch 99 Euro. Die Rendite über die gesamte Laufzeit liegt bei einer solchen Anleihe also deutlich über dem Kupon.
Parkett
Die Bezeichnung für den Platz an dem früher der Börsenhandel stattgefunden hat und die Händler standen. Inzwischen hat der digitale Computerhandel den Parketthandel ersetzt.
Penny Stocks
Als Penny Stocks werden Aktien bezeichnet, die weniger als einen Euro oder US-Dollar wert sind. Sie unterliegen oft großen Schwankungen und weisen damit ein deutlich höheres Risiko auf.
Performance
Die Performance eines Wertpapiers beschreibt die Messung, wie sich das Investment im Zeitverlauf entwickelt hat.
Performance-Index
Ein Performance-Index beschreibt nicht nur die Veränderung eines Index aufgrund von Kursbewegungen, sondern inkludiert auch Dividendenzahlungen und Bezugsrechte. Der Performance Index gibt daher vollständig Auskunft über die tatsächliche Wertentwicklung des Portfolios. Der Dax ist der bekannteste Performance-Index in Deutschland. Das Gegenteil ist ein Preis-Index.
Pip
Ein Pip ist die kleinste dargestellte Kursänderung im Währungshandel. Devisenkurse werden oftmals auf sehr viele Stellen nach dem Komma gehandelt. Eine Einheit der letzten Stelle wird dabei ein “Pip” genannt.
Portfolio
Ein Portfolio ist eine Zusammenstellung von Wertpapieren, um deren Wertentwicklung zu überwachen. Ein Portfolio kann die Gesamtheit der Wertpapiere eines Anlegers ausmachen oder oftmals bei professionellen Vermögensverwaltern auch nur ein bestimmtes Portfolio bezeichnen (das sich bspw. auf nachhaltige Investments spezialisiert). Ein Portfolio kann sowohl börsennotierte Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe als auch Währungen und nicht handelbare Papiere und Kunstobjekte umfassen. Über die Diversifikation des Portfolios sinkt dabei das Gesamtrisiko der Portfolios oftmals weit unter das Risiko der einzelnen Titel.
Preisindex
Beschreibt ein Verfahren, die Performance von einem Index (bspw. DAX) zu messen und zu beschreiben. In einem Preisindex werden ausschließlich die Kurse der Wertpapiere berücksichtigt und nicht die ausgeschütteten Dividenden. Ein Preisindex ist international verbreiteter als der Performance-Index. Das Gegenteil ist der Performance-Index.
Prospekthaftung
Die Prospekthaftung beschreibt die Haftungsfragen von Emittenten eines Wertpapiers im Sinne des Wertpapierprospektgesetzes. Emittenten, die zu einem Wertpapierprospekt verpflichtet sind, haften für irreführende, täuschende und unvollständige Angaben, sowie für das Verschweigen von relevanten Risikofaktoren.
Put-Option
Eine Put-Option ist ein bedingtes Termingeschäft, das dem Käufer der Option das Recht gewährt, ein Wertpapier zu einem festgelegten Zeitpunkt oder innerhalb einer definierten Frist zu einem definierten Preis (Basispreis) zu verkaufen. Der Käufer der Option hat das Recht, die Option wertlos verfallen zu lassen. Der Counterpart der Option wird auch Stillhalter genannt. Der Käufer einer Put-Option macht einen Gewinn, wenn der Kurs des Basiswerts (bspw. Aktie) fällt.
 
Q
Quantitative Easing
Beim quantitativen Easing kauft die Zentralbank Wertpapiere, wie zum Beispiel Staatsanleihen, an. Ziel ist es die Geldmenge zu erhöhen und die Konjunktur bzw. den Finanzmarkt zu stärken. Im deutschen Sprachgebrauch wird auch der Begriff quantitative Lockerung verwendet.
Quartalsdividende
Die Quartalsdividende bezeichnet eine Dividende, die jedes Quartal ausgezahlt wird. Eine Quartalsdividende ist in Deutschland selten, in einigen Ländern (bspw. USA) jedoch nicht ungewöhnlich.
Quartalszahlen
Die Quartalszahlen (häufig auch Quartalsbilanz) werden vierteljährlich veröffentlicht und geben einen Einblick in die Veränderungen und den Erfolg der letzten Periode. In den Quartalszahlen suchen Investoren Informationen über die zwischenzeitliche Entwicklung des Unternehmens, da die jährliche Bilanzveröffentlichung oftmals ein sehr langer Zeitraum ist.
Quellensteuer
Als Quellensteuern werden solche Steuern bezeichnet, die der Staat direkt am Ursprung (also der Quelle) einnimmt. Die Abgeltungssteuer ist so eine Quellensteuer. Der Anleger muss seine Gewinne nicht separat in der Steuererklärung angeben, sondern die entsprechenden Gewinnsteuern werden seit Einführung der Abgeltungssteuer direkt von der Bank einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Auch Gewinne im Ausland unterliegen oft einer dortigen Quellensteuer, die später ggf. mit der Steuer im Heimatland ganz oder teilweise verrechnet werden kann.
Quick Ratio
Die Quick Ratio ist ein Indikator für die kurzfristige Liquidität in einem Unternehmen. Er gibt Auskunft über die Fähigkeit eines Unternehmens, seine kurzfristigen Verpflichtungen über die liquiden Mittel zu decken.
Quotrix
Quotrix ist der Markenname der Börse Düsseldorf für ihr elektronisches Handelssystem.
 
R
REIT
Ein REIT (Akronym für Real Estate Investment Trust) ist eine indirekte Immobilienanlage für Investoren. In Deutschland sind REITs immer börsennotierte Aktiengesellschaften, die vorwiegend in Immobilien und in Immobilienbeteiligungen investieren. REITs wurden in den 1960er Jahren in den USA eingeführt. Privatanleger sollten darüber Zugang zu Immobilieninvestments erhalten, die oftmals für einzelne Anleger zu teuer bzw. risikoreich sind.
Random-Walk-Hypothese
Die Random Walk Theorie beschreibt, dass Veränderungen der Aktienkurse gleichverteilt sind und sich unabhängig voneinander entwickeln. Die Theorie geht also davon aus, dass die historischen Aktienkurse nicht dazu verwendet werden können, eine zukünftige Entwicklung vorherzusagen. Die Random Walk Theorie geht also von rein zufälligen Aktienkursen aus und verneint daher auch die Möglichkeit, Kurse sinnvoll zu prognostizieren.
Rating
Ein Rating beschreibt das Risiko und die Qualität eines Wertpapiers. Das Rating soll Investoren dabei helfen zu verstehen, welche Risiken Rating-Agenturen für das Wertpapier sehen. Einige professionelle und staatliche Investoren dürfen bspw. nur in Wertpapiere investieren, die ein definiertes Rating erreichen oder überschreiten (Investment Grade).
Realtime-Kurs
Eine Notierung in “realtime” bedeutet, dass die Kursveränderungen in Echtzeit beobachtet werden können (bspw. im Internet). Die angezeigten Kurse entsprechen damit den tatsächlichen Änderungen in dem Augenblick an der Börse. Oftmals werden Wertpapierkurse mit einer zeitlichen Verzögerung von 15 Minuten veröffentlicht.
Realzins
Der Realzins ist der Zinsertrag, der die eingetretene Inflations- oder Deflationsrate berücksichtigt.
Rentenmarkt
Der Rentenmarkt (auch Anleihenmarkt genannt) bezeichnet den Handel von festverzinslichen Wertpapieren, wie Unternehmens- und Staatsanleihen, aber auch von zahlreichen weiteren festverzinslichen Wertpapieren. Der Rentenmarkt ist gemessen am Handelsvolumen deutlich größer als der Aktienmarkt.
Rezession
Eine Rezession ist ein wirtschaftstheoretischer Begriff, der einen Rückgang der wirtschaftlichen Prosperität beschreibt, die nicht nur vorübergehend ist. Experten sprechen in der Regel von einer Rezession, wenn in zwei aufeinander folgenden Quartalen das Wirtschaftswachstum (gemessen am Bruttoinlandsprodukt einer Region) negativ ausfällt.
Risiko
Der Begriff Risiko wird oft sehr unterschiedlich verstanden und definiert. Am Börsenmarkt beschreibt das Risiko meistens die Wahrscheinlichkeit, dass die realisierte Rendite einer Investition von der ursprünglich prognostizierten Rendite abweicht.
Rücknahmegebühr
Einige Fondsgesellschaften verlangen für die Rücknahme der Fondsanteile eine Gebühr. In Deutschland ist eine Ausgabegebühr (für den Erwerb der Anteile) üblich, eine Rücknahmegebühr jedoch selten.
Rückstellungen (Bilanz)
Als Rückstellungen werden ungewisse Verbindlichkeiten bezeichnet, die entweder in ihrer Höhe oder ihrem Zeitpunkt nicht eindeutig sind. Dies können bspw. unerwartete Risiken oder Schadensersatzforderungen sein.
 
S
Schlusskurs
Der Schlusskurs ist der letzte festgestellte Wertpapierkurs zu den regulären Zeiten einer Börse. Er gilt als der abschließende Kurs für den Tag, an dem die Tagesperformance gemessen wird. Der Kurs ändert sich oftmals noch im nachbörslichen Handel.
Schwarzer Freitag
Der schwarze Freitag wird oft als Synonym für den Beginn der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren verwendet und beschreibt den Kurssturz am Freitag 25. Oktober 1929 an der New Yorker Börse. In der Praxis gibt es jedoch mehrere “schwarze Freitage” - daher wird der Begriff nicht einheitlich verwendet.
Shareholder Value
In der Unternehmenstheorie wird als Shareholder Value der Mehrwert bezeichnet, den das Management über strategische Entscheidungen am Markt in Umsatz und Gewinnsteigerungen umwandeln kann. Schafft es das Management gute Investitionsentscheidungen zu treffen, steigt der Unternehmenswert. Ziel ist es, durch höhere Kurse und Dividenden Kapitalgewinne für Aktionäre zu erwirtschaften.
Sondervermögen
Sondervermögen werden von Investmentgesellschaften gebildet. Es umfasst das eingelegte Kapital von den ausgegebenen Anteilsscheinen (Fonds). Es ist zwingend getrennt vom Vermögen der Investmentgesellschaft aufzubewahren. Es schützt das eingelegte Kapital vor dem Zugriff von Gläubigern im Falle einer Insolvenz oder auch vor dem unberechtigten Zugriff der Investmentgesellschaft selbst.
Sparplan
Ein Sparplan ist die regelmäßige Einzahlung eines definierten Betrages in einen Fonds (oftmals ETF) mit dem Ziel den langfristigen Vermögensaufbau zu fördern. Anleger investieren oftmals Beträge ab 25 Euro monatlich in ein Wertpapier bei ihrer depotführenden Bank. Anleger profitieren von einem Durchschnittskosteneffekt und können regelmäßig kleine Beträge ansparen - die sonst für einen einmaligen Aktienkauf zu gering wären.
Spekulationsfrist
Für Investitionen, die nicht der Abgeltungssteuer unterliegen, gilt nach wie vor die Spekulationsfrist. Gewinne aus Spekulationen sind dann steuerpflichtig, wenn zwischen Kauf und Verkauf weniger als zwölf Monate liegen.
Split
Bei einem Aktien-Split wird die Anzahl der Aktien verändert, in dessen Folge es aber zu keiner Kapitalerhöhung kommt. Es werden lediglich sogenannte „schwere“ Aktien in „leichte“ Aktien umgewandelt. Dies ändert nichts an den fundamentalen Daten, sondern hat lediglich den Zweck, den Aktienkurs für Anleger attraktiver erscheinen zu lassen. Wenn ein Split im Verhältnis 1:2 durchgeführt wird, erhalten die Aktionäre doppelt so viele Aktien wie vorher, jedoch halbiert sich der Aktienkurs entsprechend.
Spread
In der Regel ist mit Spread die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Kaufkurs (bis-ask spread) gemeint. Ein hoher Spread gilt als Indikator für fehlende Liquidität im Markt, dies kann bei Blue-Chips vorübergehend sein oder bei kleinen Nebenwerten ein dauerhafter Zustand.
Stammaktie
Die Stammaktie ist die verbreitetste Form der Aktie. Der Inhaber erhält die üblichen im Aktiengesetz vorgesehenen Rechte und Pflichten im Unternehmen, das sind insbesondere Stimm-, Dividenden- und Bezugsrecht. Das Gegenteil ist die Vorzugsaktie.
Streubesitz
Der Streubesitz beschreibt den Anteil der Aktien eines Unternehmens, die nicht im festen Besitz von großen Investoren sind. Investorenanteile kleiner als fünf Prozent werden als Streubesitz bezeichnet.
 
T
Technische Indikatoren
Eine Vielzahl von Kennzahlen und mathematischen Funktionen dienen als Indikator für die technische Analyse und damit die Prognose für die zukünftige Kursentwicklung basierend auf den historischen Kursdaten.
Termingeld (Festgeld)
Termingeld beschreibt eine festverzinsliche Anlage bei einer Bank, die für eine feste Dauer und zu einem fest definierten Zinssatz erfolgt. Eine vorzeitige Kündigung ist nicht vorgesehen. Der Zinssatz liegt dafür häufig deutlich über dem Zins von Tagesgeldkonten. Termingeld ist ein Überbegriff und umfasst das Festgeld und das so genannte Kündigungsgeld.
Termingeschäft
Bei einem Termingeschäft werden die Erfüllungsbedingungen bereits bei dem Geschäftsabschluss (in der Gegenwart) festgelegt, der Vertrag allerdings erst zu einem späteren Termin erfüllt. Die Lieferung der Güter findet also nicht gleichzeitig mit dem Vertragsabschluss statt. Man unterscheidet bedingte (Option) und unbedingte (bspw. Futures) Termingeschäfte.
Thesaurierung
Eine Thesaurierung bedeutet die Einbehaltung von Gewinnen im Unternehmen oder Investmentfonds. Bei thesaurierenden Fonds verbleiben die in einer Periode erwirtschafteten Gewinne im Fondsvermögen und werden nicht an die Anleger ausgeschüttet. Die Gewinner erhöhen somit dauerhaft den Anteilswert. Das Gegenteil sind ausschüttende Fonds.
Tick
Ein Tick beschreibt die kleinste notierte Preisdifferenz pro gehandelten Kontrakt.
Timing
Investoren versuchen mit gutem Timing ein Wertpapier günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen, um die Einnahmen zu maximieren. Oftmals funktioniert dies in der Praxis nicht und Investoren verpassen den optimalen Zeitpunkt für Kauf- und Verkauf.
Top-Down-Ansatz
Der Top-Down Ansatz ist eine Methode für Analyseverfahren, wobei sich der Analyst sprichwörtlich von “oben” dem Unternehmen nähert. Zuerst wird die gesamtwirtschaftliche Lage, dann die einzelnen Branchen betrachtet, bis man in der Analyse beim Unternehmen landet. In diesem Verfahren stehen die äußeren Umstände des Unternehmens im Fokus der Analyse. Das Gegenteil ist der sogenannte “Bottom Up-Ansatz”.
Transaktionskosten
Die Transaktionskosten sind Aufwendungen, die Investoren beim Erwerb von Wertpapieren an ihren Broker bzw. Bank zahlen müssen. Transaktionskosten werden für die Vermittlung von Käufer und Verkäufer bzw. die Aufrechterhaltung der Handelssysteme berechnet. Die Transaktionskosten ist der Oberbegriff für alle bei einer Order anfallenden Aufwendungen wie Provisionen, Spreads, Spesen, Courtage usw.
Trend
Beschreibt die dominante Entwicklungsrichtung eines Wertpapiers innerhalb einer Periode. Der Trend dient auch als Grundlage für die technische Analyse.
Turnaround
Von Turnaround spricht man, wenn sich ein Unternehmen nachhaltig verbessert und eine Umkehrung eines langfristig negativen Trends erreicht. Auf einen Turnaround sollte eine Phase steigender Kurse folgen.
 
U
Ultimo
Ultimo bezeichnet den letzten Tag in einem Monat.
Umbrella-Fonds
Ein Umbrella-Fonds vereint mehrere Anlegemöglichkeiten in unterschiedliche Einzelfonds unter einem sprichwörtlichen Schirm (Umbrella = Regenschirm). Anleger zahlen nur einmal den Ausgabeaufschlag für den Umbrella-Fonds und können je nach Marktgeschehen ihre Investitionen innerhalb der Investmentgruppe anpassen.
Umsatz
Der Umsatz bezeichnet die gesamten Einnahmen einer Gesellschaft innerhalb einer Periode aus dem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen.
Umsatz je Aktie
Die Kennzahl Umsatz je Aktie gibt Auskunft, wie viel Umsatz auf jede einzelne Aktie entfällt. Die Kennzahl errechnet sich durch die Division des Umsatzes durch die Anzahl an Aktien.
Umsatzwarnung
Als Umsatzwarnung wird die Ankündigung eines Unternehmens bezeichnet, dass der Umsatz voraussichtlich (deutlich) niedriger ausfallen wird als zuvor in der letzten Prognose angenommen.
Unterbewertet
Eine Aktie, die im Vergleich zur Peer-Group günstiger erscheint, wird oft als unterbewertet bezeichnet. Eine Unterbewertung deutet auf Potenzial für eine Aufwertung in der Zukunft hin.
Unternehmensanleihe
Unternehmen können zur Beschaffung von Fremdkapital Anleihen (Schuldverschreibungen) herausgeben. Die Laufzeit der Unternehmensanleihen beträgt oftmals ein bis zehn Jahre und das Emissionsvolumen liegt meisten in einem dreistelligen Millionen Bereich.
Usancen
Usancen sind Regeln und Geschäftsgebaren, die an der Börse beim Handel mit Wertpapieren gelten. Sie sind teilweise aus der Gewohnheit entstanden und sind nicht immer verbindlich festgelegt, sondern oftmals stillschweigend gültig.
 
V
Vega
Vega ist eine wichtige Kennzahl bei Option, die den Einfluss der Volatilität des Basiswerts auf den Optionspreis beschreibt. Vega gibt Auskunft über die Veränderung des Optionspreises bei einer ein prozentigen Änderung der Volatilität des Basiswerts. Wenn die Volatilität des Basiswerts steigt, steigt (ceteris paribus) der Optionspreis und umgekehrt.
Verbriefung
Die Verbriefung beschreibt das Zusammenfassen von Forderungen und die Umwandlung in handelbare Wertpapiere. Unternehmen können so ihre Forderung zur Refinanzierung verkaufen.
Verfallstag
Der Verfallstag ist der letzte Tag, an dem ein Optionskäufer sein Optionsrecht ausüben kann, bevor es verfällt.
Vergleichsindex
Als Vergleichsindex (auch Benchmark genannt) werden wichtige Indizes bezeichnet, die als Vergleich zu einem Portfolio dienen. Insbesondere aktiv gemanagte Fonds müssen sich an einem relevanten Vergleichsindex messen lassen.
Verwaltungsvergütung
Die Verwaltungsvergütung bezeichnet die Bezahlung des Managements eines Investmentfonds für die Verwaltung, Betreuung und Aufrechterhaltung des Fonds.
Vinkulierte Namensaktien
Die vinkulierte Namensaktie ist eine besondere Form der Namensaktie. Die Übertragung der Aktien unterliegt in diesem Fall bestimmten Auflagen oder ist von der Zustimmung des Unternehmens abhängig. Vinkulierte Aktien schützen somit die Gesellschaft vor unerwünschten Aktionären (bspw. bei der Rüstungsindustrie vor ausländischen Investoren).
Volatilität
Die Volatilität beschreibt, wie schnell sich der Preis eines Wertpapiers ändert, und gilt als wichtiges Risikomaß. Die Volatilität wird meistens als Standardabweichung der jährlichen Rendite angegeben (historische Volatilität). Eine hohe Volatilität bedeutet eine vergleichsweise hohe Kursschwankung, wodurch eine Chance auf Kursgewinne aber auch Verluste besteht.
Vorbörslich
Ein Aktienhandel, der noch vor der regulären Öffnung der Börse stattfindet, wird auch als vorbörslicher Handel bezeichnet. Heute bieten viele Broker im Direkthandel (OTC) deutlich längere Handelszeiten an.
Vorstand
Der Vorstand besteht oftmals aus mehreren Mitgliedern und stellt die Geschäftsführung bzw. vertritt die Gesellschaft nach außen. Der Vorstand wird bei Aktiengesellschaften vom Aufsichtsrat für höchstens fünf Jahre gewählt und kann danach erneut gewählt werden.
Vorzugsaktie
Eine Aktie, die oftmals nicht mit Stimmrechten ausgestattet ist, dafür aber den Aktionären eine etwas höhere Dividende verspricht.
 
W
Wachstumswerte
Wachstumswerten wird oft ein großes Kurspotenzial und damit eine vergleichsweise hohe mögliche Rendite nachgesagt. Wachstumswerte sind oft junge Unternehmen, meistens aus der Technologiebranche. Dem großen Potenzial steht daher auch ein erhöhtes Risiko gegenüber.
Wagniskapital
Wagniskapital, auch Risikokapital genannt, wird jungen Start-ups von Beteiligungsgesellschaften in einer sehr frühen Phase der Produktentwicklung zur Verfügung gestellt. Das Wagniskapital wird oft in Form von Eigenkapital in das Unternehmen eingebracht. Die Investoren versprechen sich extrem hohe Renditen, müssen aber aufgrund des oft unausgereiften Produkts oder mangelnder Marktdurchdringung mit einem sehr hohen Risiko oder auch Totalverlust rechnen.
Wall Street
Die Wall Street ist eine der bekanntesten Straßen in New York, in der sich die Börse New York Stock Exchange (NYSE) und wichtige Banken befinden. Der Begriff “Wall Street” wird oft als Synonym für die Börse oder allgemeiner den Finanzplatz in New York benutzt.
Warenterminbörse
An Warenterminbörsen werden Termingeschäfte über Rohstoffe (bspw. Öl, Getreide und Gold) gehandelt. Die Kontaktdetails, also Qualität der Produkte, Menge pro Kontrakt und Lieferzeit, unterliegen bei den börsengehandelten Futures einheitlichen Standards und sind nicht individuell verhandelbar. Die liquidesten Kontrakte an Warenterminbörsen haben ein Verfallsdatum kürzer als 15 Monaten. Die älteste und auch umsatzstärkste Warenterminbörse ist die 1848 gegründete Chicago Board of Trade.
Wertpapier
Ein Wertpapier ist eine Urkunde, die bestimmte Vermögenswerte verbrieft. Ohne diese Urkunde kann der Eigentümer nicht die Rechte aus dem Wertpapier geltend machen. Die Wertpapiere wurden Inhabern früher papierhaft ausgehändigt, heute werden sie digital im Depot verwahrt.
Wertpapierkennnummer
Die Wertpapierkennnummer (WKN) war früher die offizielle Identifikation von Wertpapieren und ist noch heute weit verbreitet, um Aktien eindeutig zu identifizieren. Viele Unternehmen geben mehrere Wertpapiere mit unterschiedlichen Spezifikationen heraus, daher eignet sich die WKN um diese Wertpapiere zu unterscheiden. Im Zuge der Harmonisierung internationaler Finanzplätze übernimmt die ISIN (International Securities Identification Number) die Aufgaben der WKN.
Widerstandslinie
Eine Widerstandslinie ist ein Tool der technischen Analyse zur Bestimmung der Kursentwicklung einer Aktie. Eine Widerstandslinie ist eine gerade Linie, die mindestens zwei Hochs aus der Vergangenheit verbindet. Sie bildet damit eine technische Grenze, über die ein Wertpapier voraussichtlich nur schwer steigen kann. Ein Durchbruch der Linie wird oft auch als Kaufsignal gewertet.
Wiederanlage
Die Wiederanlage von ausgeschütteten Beträgen führt langfristig zu einem stärkeren Wertzuwach (Zinseszins Effekt). Bei Fondprodukten erfolgt die Wiederanlage des Ausschüttungsbetrages oftmals automatisch.
Währungsanleihe
Als Währungsanleihen (auch Fremdwährungsanleihen genannt) werden Anleihen bezeichnet, die in einer fremden Währung herausgegeben werden. Dies bezieht sich oftmals auf die Sicht des Käufers, für ihn ist es also ein Wertpapier in einer fremden Währung.
Währungsparität
In der Wirtschaftstheorie beschreibt die Währungsparität einen festen von der Zentralbank festgelegten Wechselkurs zwischen zwei Währungen. In der Praxis bezeichnet Währungsparität oftmals auch, wenn der Euro zum Dollar oder Franken im Verhältnis eins zu eins tauschbar ist.
 
X
X-DAX
Ein junger Aktienindex, der auf dem klassischen DAX basiert, allerdings nicht auf den echten Kurswerten sondern auf Derivaten. Die Preise stehen somit auch außerhalb der normalen Handelszeiten zur Verfügung. Der X-DAX wird seit 2006 von der Deutschen Börse veröffentlicht.
Xetra
Xetra ist ein Referenzmarkt der Frankfurter Börse und einer der bedeutendsten Handelsplätze in Deutschland und Europa. Die regulären Handelszeiten sind börsentäglich von 9.00 bis 17.30 Uhr.
 
Y
YTD
Aus dem Englischen beschreibt Year-to-date den Zeitraum seit Jahresbeginn bis heute. YTD ist eine gebräuchliche Zeitangabe zur Rendite- und Chartbetrachtung.
Yankee-Bond
Yankee-Bonds sind Anleihen, die von ausländischen Banken oder Gesellschaften in den USA aufgelegt werden. Der Name stammt aus der Umgangssprache, in der „Yankee“ für „Fremder“ steht.
Yield Curve
Siehe Zinsstrukturkurve
Yo-yo Stock
Yo-yo Stock ist ein Begriff aus dem Englischen, der eine sehr volatile Aktie beschreibt, die sich wie ein Jo-Jo auf und ab bewegt.
 
Z
Zeichnungssumme
Die Zeichnungssumme entspricht dem Betrag, den ein Anleger bei einem geschlossenen Fond investiert.
Zeitwert
Der Zeitwert einer Option entspricht der Differenz aus dem Preis der Option und dessen sogenannten inneren Wert. Der Zeitwert nimmt über die Laufzeit der Option ab. Je länger die Restlaufzeit ist, desto höher der Zeitwert.
Zentralbank
Die Zentralbank (auch Notenbank genannt) kontrolliert und verantwortet die Geld- und Währungspolitik einer Region und gibt die Banknoten der jeweiligen Währung heraus. Eine ihrer Kernaufgaben ist die Regulierung der Geldmenge und Sicherung der Preisstabilität - indirekt also der Inflation. Die Zentralbanken sind die wichtigste Refinanzierungsquelle für die nationalen Banken: Sie können überschüssiges Geld bei der Zentralbank parken und Kredite aufnehmen.
Zero Bond
Eine Anleihe, die keinen Kupon (Zinsen) zahlt. Die Anleihe wird oftmals unter Wert ausgegeben, wobei der Nominalwert zurückgezahlt wird. Anleger zahlen beispielsweise 900 Euro bei der Emission und erhalten den vollen Betrag von 1000 Euro am Laufzeitende zurück. Dafür werden keine Zinsen gezahlt.
Zertifikat
Zertifikate gehören zu der Kategorie der Derivate und bilden die Wertentwicklung bestimmter Wertpapiere oder Finanzprodukte wie Indizes ab, oftmals auch gehebelt. Anleger erwerben keine Anteile an dem Basiswert, sondern kaufen mit dem Zertifikat eine Schuldverschreibung des Emittenten
Zins
Der Zins wird auch als Preis des Geldes bezeichnet. Ein Schuldner (der sich Geld geliehen hat) zahlt Zinsen auf den geliehenen Betrag an den Geldgeber.
Zinseszins-Effekt
Als Zinseszins wird der Effekt genannt, dass bei einer längeren Laufzeit der Zins nicht nur auf den Nominalbetrag anfällt, sondern auch auf die nicht ausgezahlten Zinsen. Dieser Effekt ist gerade bei langfristigen Anlagen sehr groß und trägt erheblich zur Performance bei.
Zinsstrukturkurve
Die Zinsstrukturkurve stellt grafisch das Verhältnis verschiedener Zinssätze dar. Die Zinsstrukturen variieren auf den verschiedenen Märkten. Üblicherweise sind die Zinsen für kurzlaufende Kredite gering und steigen mit zunehmender Laufzeit an.
Zuteilung
Als Zuteilung wird die Allokation der Wertpapiere bei Überzeichnung einer Wertpapieremission beschrieben. Übersteigt die Nachfrage nach einem Titel das Angebot, müssen die Anteile pro-rata zugeteilt werden und nicht jeder erhält sein angestrebtes Volumen.
Zykliker oder zyklischer Wert
Wertpapiere werden als zyklisch bezeichnet, wenn sie sich ähnlich wie der Konjunkturzyklus entwickeln. Sie erleben oftmals starke Kursverluste in einer Rezession und zeigen dafür eine umso stärkere Performance in einem wirtschaftlichen Aufschwung.
 
Ü
Übernahmeangebot
Ein Unternehmen, das eine andere Gesellschaft erwerben möchte, legt ein Übernahmeangebot vor. Darin sind oft die gewünschten Details der Übernahme und der gebotene Kurs festgelegt.
Überzeichnung
Zu einer Überzeichnung kommt es, wenn bei einer Wertpapieremission (Anleihen oder Aktien) die Nachfrage größer ist als die angebotenen Wertpapiere.