Das erwartet Sie in diesem Artikel
- 1.So funktioniert ein Investmentfonds
- 2.Wie setzt sich ein Investmentfonds zusammen?
- 3.Welche Arten von Investmentfonds gibt es?
- 4.Für wen eignet sich ein Investmentfonds?
- 5.Wie sicher ist ein Investmentfonds?
- 6.Das sollten Sie bei der Anlage in Investmentfonds beachten
- 7.Diese Alternativen zu Investmentfonds könnten Sie interessieren
Ein Investmentfonds ist eine Form der Geldanlage. Das im Fonds gesammelte Vermögen wird von einer Investmentgesellschaft in Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen, manchmal auch in Wertgegenstände wie Immobilien oder Rohstoffe investiert. Auch eine Mischung aus verschiedenen Anlageklassen ist möglich.
Wer Geld in einem Investmentfonds anlegt, erwirbt dafür Fondsanteile. Diese sind oft bei der jeweiligen Fondsgesellschaft, manchmal auch über eine Börse erhältlich. Letzteres gilt besonders für sogenannte börsengehandelte Fonds (auch: ETF), die meist einen Index abbilden, etwa den DAX.
So funktioniert ein Investmentfonds
Ein Investmentfonds sammelt Geld von Anlegern ein, um damit Vermögenswerte wie Aktien oder Immobilen zu kaufen. In gewisser Weise versucht dabei jeder Fonds, die Rendite für seine Anleger zu maximieren und die Risiken zu begrenzen.
Einzelne Investmentfonds unterscheiden sich aber darin, welche Regeln sie sich selbst auferlegen und welche ihnen vom zuständigen Gesetzgeber auferlegt sind. Außerdem können sie sehr unterschiedliche Anlagestrategien verfolgen. Während Value-Strategien darauf abzielen, in günstig bewertete Unternehmen zu investieren, setzten Growth-Strategien auf schnell wachsende Unternehmen.
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Wie setzt sich ein Investmentfonds zusammen?
Jeder Fondsanteil bescheinigt seinem Besitzer das Eigentun an einem bestimmten Teil des Fondsvermögens. Dieses besteht vor allem aus den erworbenen Vermögenswerten – also Aktien, Anleihen, Immobilien oder Ähnlichem.
Der Wert dieser Anlagen wird regelmäßig neu ermittelt, bei Aktien zum Beispiel über den Börsenhandel. Daher ändert sich auch der Wert des Fondsanteils ständig.
Ebenso zum Fondsvermögen zählt üblicherweise ein kleiner Teil an Bareinlagen. Diese kommen zum Beispiel durch Dividenden, Zinsen oder auch durch neu eingesammeltes Kapital von Anlegern ins Fondsvermögen.
Je nach Fonds werden diese freien Mittel teils an die Anteilseigner ausgeschüttet oder sie werden genutzt, um weitere Vermögenswerte zu kaufen. Außerdem werden laufende Kosten damit beglichen.
Wo und wie kann ich einen Investmentfonds kaufen?
Voraussetzung für die Geldanlage mit Investmentfonds ist in der Regel ein Wertpapier-Depot (zum Depot-Vergleich). Hier werden Ihre Fondsanteile verwahrt und Sie können den Depotanbieter mit dem Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen beauftragen.
Haben Sie ein Depot, gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:
- Sie kaufen den Fonds direkt über die Fondsgesellschaft. Das ist vor allem bei aktiv gemanagten Fonds üblich.
- Sie kaufen den Fonds an der Börse. Das ist bei aktiv gemanagten Fonds teilweise möglich, bei ETFs immer.
Je nachdem, wo Sie Ihre Fondsanteile handeln, müssen Sie mit unterschiedlichen Gebühren rechnen: Beim Handel über die Börse verlangt der Depotanbieter meist eine Ordergebühr. Beim Kauf über die Fondsgesellschaft fällt üblicherweise ein sogenannter Ausgabeaufschlag an.
Möchten Sie Ihre Investmentfonds nicht selbst aussuchen und handeln, können Sie diese Aufgaben alternativ einer professionellen Vermögensverwaltung überlassen. Vergleichsweise günstig ist das etwa über die automatisierten Lösungen der sogenannten Robo-Advisor möglich. Diese digitalen Vermögensverwaltungen legen das Geld der Anleger mit Hilfe computergesteuerter Algorithmen an.
Welche Arten von Investmentfonds gibt es?
Ob ein Fonds aktiv gemanagt wird oder er „passiv“ einen Index nachbildet (wie typische ETFs), gehört zu den Grundunterscheidungen bei Investmentfonds. Für welche von beiden Optionen Sie sich hier entscheiden, ist vor allem eine Vertrauensfrage: Bei aktiven Fonds vertrauen Sie auf die Fähigkeiten eines professionellen Fondsmanagements, bei ETFs gehen Sie davon aus, dass der entsprechende Index – also „der Markt“ – langfristig besser abschneidet als ein Fondsmanager.
- Lesen Sie hierzu: ETFs versus aktive Fonds: Wer performt besser?
Abgesehen davon werden Fonds vor allem danach unterschieden, welche Vermögenswerte sie enthalten. Zu den wichtigsten Fondsarten gehören:
Aktienfonds
Über Aktienfonds kaufen Sie Unternehmensanteile in Form von Aktien. Da die Kurse einzelner Aktien stark von der Marktstimmung abhängen, kann es auch auf Fondsebene zu starken Kursbewegungen kommen. Mit den erhöhten Risiken gehen aber natürlich auch Chancen einher.
Viele Aktien bieten Anlegern eine Gewinnbeteiligung in Form von Dividenden. Diese werden je nach Fonds entweder an die Investoren ausgezahlt (ausschüttende Fonds) oder genutzt, um weitere Aktien zu kaufen (thesaurierende Fonds).
Rentenfonds
Beim Rentenfonds ist Ihr Vermögen vorwiegend in Anleihen von Staaten oder Unternehmen angelegt. Gerade wenn es sich dabei um Anleihen besonders kreditwürdiger Staaten handelt, kann der Rentenfonds eine vergleichsweise wertstabile Geldanlage sein. Allerdings kommt es auch hier zu Kursschwankungen, die besonders vom allgemeinen Zinsniveau abhängen.
Abgesehen von möglichen Kursgewinnen profitieren Anleger bei Rentenfonds vor allem von den ausgeschütteten Zinsen.
Geldmarktfonds
Mit Geldmarktfonds setzen Sie auf recht unterschiedliche Geldanlagen, die aber stets zwei Dinge gemein haben: Sie sollen Zinsen abwerfen und angelegte Mittel nicht lange binden. Das ist zum Beispiel mit Anleihen möglich, die nach relativ kurzer Zeit auslaufen, oder mit Bankeinlagen wie etwa Termingeldern. Genau wie Rentenfonds können auch Geldmarktfonds recht wertstabil sein, wobei das Kursrisiko vor allem von den enthaltenen Wertpapieren beziehungsweise Zins-Verträgen abhängt.
Immobilienfonds
Über Immobilienfonds können Sie in praktisch alle Arten von Immobilien investieren, von Wohnungen über Bürogebäude und Grundstücke bis zu Geschäften oder Lagerhallen. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten unterscheiden: Offene Immobilienfonds dienen eher dazu, das investierte Vermögen auf ein breites Portfolio an Immobilien aufzuteilen. Bei geschlossenen Fonds geht es dagegen eher um die gezielte, langfristige Beteiligung an einzelnen Projekten.
Fonds für mehrere Anlageklassen
Zu den weiteren Fonds-Gattungen gehören etwa Mischfonds, die unterschiedliche Anlageklassen (wie Aktien und Anleihen) kombinieren. Dachfonds wiederum investieren nicht direkt in einzelne Wertpapiere sondern in andere Investmentfonds. Entsprechend ermöglichen auch Dachfonds eine Kombination verschiedener Anlageklassen.
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Für wen eignet sich ein Investmentfonds?
Investmentfonds eignen sich nicht für jeden Anleger und für jede Anlage gleichermaßen. Das liegt an einigen allgemeinen Vor- und Nachteilen gegenüber anderen Geldanlagen:
Vorteile
- Hohe Rendite-Chance (verglichen etwa mit Sparkonten)
- Geringer Kapitalbedarf (einzelne Fondsanteile kosten oft unter 100 Euro)
- Zahlreiche Anlageklassen (von Aktien über Immobilien bis zu Rohstoffen)
- Risiko-Streuung (wenn der Fonds eine große Anzahl von Vermögenswerten wie Aktien oder Anleihen enthält oder unterschiedliche Anlageklassen in einem Fonds kombiniert werden)
Nachteile
- Marktrisiko (etwa durch fallende Börsenkurse)
- Laufende Kosten (etwa für das Fondsmanagement oder Wertpapier-Transaktionen innerhalb des Fonds)
- Eingeschränkte Transparenz (denn trotz regelmäßiger Berichte ist oft nicht klar nachvollziehbar, welche Vermögenswerte zu welchem Zeitpunkt im Fondsvermögen sind)
Anders als bei Sparkonten wie Tages- oder Festgeld gibt es bei Investmentfonds immer ein Kursrisiko. Im Gegenzug versprechen die Fonds höhere Renditen. Als Faustregel gilt: Je höher die Renditechance, desto höher das Risiko. Ob sich ein bestimmter Fonds für Sie eignet, hängt also in erster Linie davon ab, welche Kursverluste Sie akzeptieren können.
Abgesehen davon eignen sich Fonds wegen der großen Vielfalt an möglichen Anlageklassen für sehr unterschiedliche Anleger und unterschiedliche Sparziele: Ob Sie nun breit aufgestellt in den globalen Aktienmarkt investieren, eine eigene Investmentidee verfolgen oder einfach nur ethisch korrekt anlegen möchten (mit nachhaltigen Fonds).
Die Frage ist also eher, welcher Fonds für Sie persönlich der richtige ist. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie den passenden Investmentfonds finden.
Wie sicher ist ein Investmentfonds?
Das mit Abstand wichtigste Risiko eines Investmentfonds liegt in den enthaltenen Vermögenswerten. Verlieren diese an Wert, sinkt in Folge auch der Wert der einzelnen Fondsanteile. Vor einem Investment sollten Sie sich daher zwingend mit den gehaltenen Vermögenswerten und der Anlagestrategie vertraut machen.
Die weiteren Risiken sind hingegen überschaubar. Sollte etwa der Herausgeber des Fonds in die Insolvenz rutschen, bleibt das Fondsvermögen davon unberührt. Dieses wird nämlich als Sondervermögen getrennt von den anderen Mitteln der Fondsgesellschaft verwahrt. Bei einer Pleite Ihres Depotanbieters wiederum hätten Sie ein Recht auf Herausgabe und könnten die Fondsanteile einfach zu einem anderen Depot übertragen.
Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber zur Einlagensicherung.
Das sollten Sie bei der Anlage in Investmentfonds beachten
Wie bei jeder Geldanlage sollten Sie auch bei Fonds grundsätzlich verstehen, wo die besonderen Chancen und Risiken liegen. Darüber hinaus gibt es ein paar Dinge, auf die Sie bei Investmentfonds besonders sollten.
1. Wählen Sie Fonds entsprechend Ihrer Risikoneigung.
Fonds werden in Risikoklassen unterteilt, die Ihnen einen Eindruck von den erwartbaren Kursschwankungen geben. Fonds mit hohem Aktienanteil unterliegen beispielsweise oft größeren Schwankungen, Anleihefonds sind meist wertstabiler.
2. Wählen Sie einen passenden Anlagezeitraum.
Bei erfolgreichen Investmentfonds überwiegen langfristige Chancen gegenüber kurzfristigen Risiken. Das liegt mitunter daran, dass hier mit der Zeit ein gewisser Zinseszins-Effekt zum Tragen kommt. Diesen nutzen Sie aber nur, wenn Sie auch einen entsprechend langen Anlagezeitraum einplanen.
3. Achten Sie auf die laufenden Kosten.
Bei Investmentfonds gibt es sowohl einmalige als auch laufende Kosten. Bei einer langfristigen Anlage sind vor allem die laufenden Kosten entscheidend. Zusätzlich fallen meist Depotgebühren an, die vom gewählten Depot abhängen. Nutzen Sie stattdessen eine Vermögensverwaltung, fallen hierfür ebenfalls laufende Kosten an.
- Lesen Sie auch: Fondskosten: Hier bekommen Anleger Geld zurück
4. Lassen Sie sich nicht von vergangenen Renditen beeindrucken.
Renditen der Vergangenheit dienen oft als Verkaufsargument für Fonds. Aber sie können trügerisch sein. Achten Sie darauf, wie lange der betrachtete Zeitraum tatsächlich in die Vergangenheit reicht und wie vergleichbare Investments in diesem Zeitraum abgeschnitten hätten. Und: Auch wenn der Vergleich positiv ausfällt, garantiert er noch keine künftigen Wertgewinne.
Tipp: Teilen Sie Ihr Geld so auf verschiedene Anlagen auf, dass diese zu all Ihren Sparzielen passen. Eine flexibel zugängliche Rücklage ist zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto gut aufgehoben. Geld, das Sie nach einigen Jahren wieder benötigen, können Sie als Festgeld weitgehend risikofrei aufbewahren. Investmentfonds eignen sich hingegen eher für den langfristigen Teil Ihrer Geldanlage – um zum Beispiel über Jahrzehnte hinweg ein Vermögen aufzubauen.
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Warnhinweis gemäß § 12 Abs. 2 Vermögensanlagengesetz: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.
Diese Alternativen zu Investmentfonds könnten Sie interessieren
Stärken und Schwächen einer Geldanlage werden oft erst im Vergleich deutlich. Die folgenden Anlagen können sich sowohl als Ergänzung als auch als Alternative zu Fonds eignen.
Sparkonten
Tages- und Festgelder eignen sich für den Teil Ihres Vermögens, bei dem Sie möglichst kein Risiko eingehen möchten. Bei Festgeld sind oft auch lange Laufzeiten von bis zu 10 Jahren möglich. Für die zusätzliche Sicherheit verzichten Sie aber auf einen Teil der möglichen Rendite.
Direktinvestition in Sachwerte
Statt indirekt über Fonds können Sie auch direkt in verschiedene Sachwerte investieren, ob es sich um eine Immobilie oder einzelne Aktien handelt. Sie sparen sich dabei die laufenden Kosten des Fonds. In der Regel brauchen Sie aber einen höheren Anlagebetrag, besonders wenn Sie Ihre Risiken wie bei Fonds auf verschiedene Investments verteilen möchten.
Aktien von Beteiligungsgesellschaften
Wenn Sie einen Investmentfonds für ein Spezial-Thema suchen, etwa für eine bestimmte Wirtschaftsbranche oder Anlage-Strategie, kommen alternativ auch Aktien einer Beteiligungsgesellschaft infrage. Diese Firmen investieren ähnlich wie Fonds in andere Unternehmen.
Der Unterschied für Sie: Während Sie über einen Fonds ausschließlich in das Fondsvermögen investieren, erhalten Sie über die Aktien der Beteiligungsgesellschaft einen Anteil an der Gesellschaft selbst – nicht nur an deren Investmentvermögen. Viele Beteiligungsgesellschaften sind seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Ihre wirtschaftliche Lage kann aber auch zusätzliche Risiken bergen.
Ein prominentes Beispiel für so ein Aktienunternehmen ist die Holding- und Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway um den Star-Investor Warren Buffet. Anleger, die an sein Unternehmen und an seinen Ansatz des Value Investings glauben, können sich mit der Aktie direkt an (möglichen) künftigen Erfolgen beteiligen.
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