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Das Zinskarussell dreht sich immer noch weiter: Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen in der vergangenen Woche erneut erhöht hat, heben auch viele Tages- und Festgeldanbieter die Zinsen noch einmal an. Dabei gibt es einen neuen Spitzenreiter im Tagesgeld-Vergleich von biallo.de: Die Suresse Direkt Bank zahlt Neukunden ab diesem Donnerstag 4,02 Prozent. Auch beim einjährigen Festgeld und beim zweijährigen Festgeld stehen neue Anbieter oben. Die J&T Direktbank bietet für zwölf Monate 4,20 Prozent. Denselben Zins zahlt die State Bank of India (SBI) jetzt für zwei Jahre.
Tagesgeld: Neuer Spitzenreiter kommt aus Spanien
Das neue Spitzenangebot der Suresse Direkt Bank beim Tagesgeld ist auf sechs Monate befristet und gilt für Anlagebeträge bis zu einer Million Euro. Danach fällt der Zins auf das Bestandskundenniveau von 2,80 Prozent. Als Neukunde gilt, wer in den letzten 24 Monaten kein Kunde der Suresse Direkt Bank war. Die Zinsen für das Tagesgeld werden dem Konto jeden Monat gutgeschrieben. So profitieren Sparer von einem Zinseszinseffekt.
Die Suresse Direkt Bank ist eine in Belgien ansässige deutsche Marke der spanischen Santander-Bank. Für das angelegte Geld gilt dabei die spanische Einlagensicherung: Bis zu 100.000 Euro pro Person sind damit über den spanischen Einlagensicherungsfonds abgesichert. Die Ratingagentur S&P Global Ratings stuft die Kreditwürdigkeit Spaniens mit „A“ ein – das steht für „gute Sicherheit“.
Vier-Prozent-Hürde fällt immer öfter
Mit ihrem jüngsten Angebot übernimmt die Suresse Direkt Bank im Tagesgeld-Vergleich von biallo.de die Spitze. Danach folgen mittlerweile schon fünf Anbieter mit 4,00 Prozent. So hat zuletzt etwa die TF Bank ihren Neukundenzins von 3,60 Prozent auf 4,00 Prozent erhöht. Das Angebot ist ebenfalls für sechs Monate befristet, danach sind es 1,45 Prozent. Ähnlich die Renault Bank Direkt: Sie schraubte den Zins bereits am Tag der EZB-Sitzung von 3,70 auf 4,00 Prozent. Hier profitieren Neukunden drei Monate vom hohen Zins. Danach fällt er auf 2,70 Prozent.
Eine Zinserhöhung kommt auch von der Liechtensteinischen Landesbank (LLB): Sie setzte bei ihrer Tochter „wiLLBe“ den Tagesgeldzins von 3,60 auf 3,80 Prozent nach oben. Der Zins gilt für Neu- und Bestandskunden für Anlagebeträge bis 50.000 Euro. Eine Befristung für die Zinskondition gibt es dabei nicht. Stattdessen ist der Zins variabel. Das bedeutet: Er kann sich verändern, wenn sich der Leitzins der EZB verändert.
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Neuer Top-Zins auch bei ein- und zweijährigem Festgeld
Auch beim Festgeld reagieren die Banken auf den höheren EZB-Zins. Mit dem Sprung von 4,10 auf 4,20 Prozent übernimmt die J&T Direktbank die Spitzenposition beim Festgeld mit zwölf Monaten Laufzeit. Danach folgen die deutsche Isbank (4,15 Prozent) und die schwedische Klarna (4,11 Prozent). Die J&T Direktbank ist eine deutsche Zweigniederlassung der tschechischen J&T Banka. Daher greift beim Festgeld der Bank die tschechische Einlagensicherung. Sie sichert das Geld ebenfalls bis zu einem Betrag von 100.000 Euro ab. Die Kreditwürdigkeit der Tschechischen Republik ist nach dem S&P-Länderrating hoch.
Bei zweijährigem Festgeld liegt nun die State Bank of India (SBI) vorne. Das Institut bietet für diese Laufzeit 4,20 Prozent. Die Mindestanlage liegt bei 20.000 Euro. Die SBI ist eine deutsche Zweigniederlassung der indischen Staatsbank. Es gibt sie bereits seit 1974. Für das dort angelegte Geld greift zum einen die gesetzliche Einlagensicherung Deutschlands (100.000 Euro pro Person). Sie steht für höchste Sicherheit. Zum anderen ist das Geldhaus dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken angeschlossen. Das bedeutet für Sparer eine weitere Absicherung in Millionenhöhe.
Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht
Die jüngsten Zinserhöhungen zeigen, dass das Ende der Fahnenstange bei den Tages- und Festgeldzinsen noch nicht erreicht sein dürfte. Zwar rechnen viele Experten damit, dass die Europäische Zentralbank bei ihren nächsten Sitzungen erst einmal eine Zinspause einlegen könnte. Das heißt aber nicht, dass auch die Sparzinsen pausieren. So zeigen historische Daten von biallo.de: Selbst wenn die Notenbank den Leitzins über einen längeren Zeitraum nicht erhöht, können die Sparzinsen weiter nach oben tendieren. Das war etwa während der Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 der Fall.
Für Zinssparer heißt das: Sie können durchaus einen Anteil ihres Geldes weiterhin in Tagesgeld parken – wir empfehlen 30 bis 40 Prozent. Damit kann man auf möglicherweise noch steigende Zinsen beim Festgeld reagieren. Mit einem kleineren Teil des Geldes (zehn bis 20 Prozent) können sie sich aber auch schon längerfristig binden und sich so die bereits ganz guten Zinsen für längere Zeit sichern. Für zehn Jahre etwa macht derzeit die Pbb Direkt das beste Angebot. Sie zahlt 4,25 Prozent pro Jahr.