Der Wertpapierhandel war im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Deutschland bislang nie besonders günstig. Doch dies ändert sich gerade durch die zunehmende Anzahl von von Anbietern, die den Anlegern Onlinehandel ermöglichen. So verwundert es nicht, dass es inzwischen auch den Onlinehandel von Wertpapieren zum Nulltarif gibt.
Jetzt greift auch Scalable an: Der nach verwalteten Kundenvermögen größte deutsche digitale Robo-Advisor bietet mit dem "Neo-Broker" nun auch die Möglichkeit zum Online-Handel. Darüber hinaus gibt es eine wachsende Zahl an Anbietern, die entweder Gratishandel ermöglichen oder aber die Gebühren für den Handel drastisch senken. Diese sind:
- Justtrade
- Gratisbroker
- Trade Republic
- Smartbroker
- Degiro
- Trading 212
- eToro
Auch in Zukunft dürfte der Gratis-Handel weiter wachsen, neue Handelsportale könnten hinzu kommen. Das setzt auch herkömmliche Online-Broker wie Flatex, Comdirect, Consorsbank oder Onvista unter Druck. Auch bei ihnen könnten dann die Gebühren sinken. Was aber bieten die neuen Anbieter des Gratis-Onlinehandels den Anlegern?
Scalable Capital
Beim Neo-Broker von Scalable gibt es eine Basis- und eine Premium-Variante. Mit dem "Free Broker" können Anleger einen ETF kostenlos besparen und dazu für 0,99 Euro pro Trade handeln. Die Grundgebühr entfällt.
Beim "Prime Broker" sind alle Sparpläne kostenlos und Kunden können beliebig viele Aktien, ETFs und Fonds ohne Ordergebühr kaufen und verkaufen. Die monatliche Grundgebühr beträgt entweder 2,99 Euro, wenn sich Kunden für die jährliche Zahlweise entscheiden, oder 4,99 Euro bei monatlicher Zahlweise ("Prime Broker Flex").
Grundsätzlich muss das Ordervolumen 250 Euro für einen kostenlosen Trade betragen. Der Handelsplatz für Scalable ist Gettex, eine Plattform der Börse München. Die Baader Bank fungiert für das Unternehmen als Depotbank. Der Handel mit Anleihen, Derivaten, Zertifikaten und Kryptowährungen ist nicht möglich.
Justtrade
Justtrade verzichtete als erster deutscher Broker auf Gebühren. Seit 2019 ist das Unternehmen auf dem Markt. Es ist der spezielle Onlineableger der Sutor Bank. Zurzeit bietet das Unternehmen rund 7.300 Aktien, 1.000 ETFs, ETCs sowie über 500.000 Zertifikate, Optionsscheine und Hebelprodukte kostenlos zum Kauf an. Die Kunden können dann über zwei Handelsplätze direkt tätig werden. Zum einen ist dies LS Exchange und zum anderen Quotrix, die die Handelswünsche umsetzen.
LS Exchange ist die Handelsplattform von Lang & Schwarz, die den Handel über die Börsenplätze Hamburg und Hannover ermöglicht. Quotrix ist ein elektronischer Handelsplatz an der Börse in Düsseldorf. Über beide Handelsplätze fallen keine Gebühren an. Weiterhin verfügt Justtrade noch über vier weitere Direkthandelspartner (Citi, Société Générale, UBS und Vontobel), die Wertpapiere platzieren können. Der Handel ist sowohl per App als auch vom PC oder Notebook aus möglich.
Ein Handel über Xetra oder direkt an US-Börsen ist derzeit nicht vorgesehen. Außerdem ist keine Geldanlage in Fonds möglich, dies gilt ebenso auch für Sparpläne und Währungshandel. In beiden Fällen müssen Anleger dann auf andere Anbieter ausweichen. Ob und wann ein Handel mit Fonds und die Einrichtung von Sparplänen möglich ist, muss abgewartet werden.
Der Vorteil liegt in dem gebührenfreien Handel, dies kommt besonders Kunden zugute, die nur ein geringes Ordervolumen haben. Allerdings gibt es auch zahlreiche Einschränkungen, wie nur der Zugriff auf bestimmte Handelsplätze. Daher sollten Anleger zunächst prüfen, ob das Angebot ausreichend ist. Einen weiterer Wermutstropfen müssen Anleger bei Justtrade zudem verkraften: Es gibt zurzeit einen Negativzins von 0,5 Prozent auf dem Verrechnungskonto. So können nur Personen profitieren, die häufig handeln. Vorteilhaft ist hingegen die Absicherung der Einlage, die oberhalb der Mindestsumme von 100.000 Euro liegt. Die freiwillige Einlagensicherung beträgt 1,3 Millionen.
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Gratisbroker
Begründet wurde das Unternehmen 2018, seit Ende 2019 ist es am Markt präsent. Auch dieser Onlinehändler verzichtet auf Provisionen und zusätzlich auf die Fremdkostenpauschale. Die Baader Bank fungiert als Kontoführungs- und Depotbank. Anlagewünsche können ausschließlich über Gettex, einer Handelsplattform der Börse München, abgewickelt werden. Handelbar sind darüber Aktien, Optionsscheine, ETFs, ETCs , sowie Fonds. Das Angebot umfasst rund 3.600 Einzelaktien aus 52 Ländern, darunter wichtige Blue Chips und MiD Caps sowie 300 ETFs von DWS und Amundi. Hinzu kommen über 2.100 Fonds verschiedener Gesellschaften.
Abseits klassischer Wertpapieranlagen ist es zudem möglich, ein umfangreiches Angebot von 60.000 Optionsscheinen beziehungsweise Zertifikaten dauerhaft und kostenfrei zu handeln. Als Partner wurde für diesen Bereich HSBC Deutschland gewählt. Damit für den Handel mit Wertpapieren keine Gebühren anfallen, gibt es eine Mindestsumme von 500 Euro sowohl bei An- als auch Verkäufen.
Nicht möglich ist zurzeit der Handel mit Währungen, auch Sparpläne sind noch nicht verfügbar, sind aber nach Angaben des Unternehmens in der Pipeline. Neben der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro ist die depotführende Bank (Baader Bank) zudem Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken, was einen Schutz in Millionhöhe pro Anleger bedeutet. Es steht Kunden nur ein Handelsplatz zur Verfügung. So kann nicht verglichen und ein besserer Kurs auf einer anderen Plattform genutzt werden. Die kann den Einstieg oder den Verkauf negativ belasten.
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Trade Republic
Trade Republic wurde 2019 gegründet und hat sich ebenfalls das günstige Handeln von Wertpapieren auf die Fahne geschrieben. Wie auch die Wettbewerber vermittelt Trade Republic etwa 7.300 Aktien, 500 ETFs und 40.000 Derivate. Das geschieht in Kooperation mit der britischen Großbank HSBC. Trade Republic verfügt über eine Vollbanklizenz und ist über die Bafin zugelassen. Ebenso wie bei Justtrade erfolgt der Handel über LS Exchange. Zwar fallen bei Trade Republic keine Ordergebühren an. Es wird aber eine Fremdkostenpauschale in Höhe von einem Euro fällig. ETFs können auch als Sparpläne eingerichtet werden.
Der entscheidende Unterschied zu anderen Anbietern: Es kann nur über das Smartphone gehandelt werden, auch die Depoteröffnung läuft hierüber. Um eine Order ausführen zu können, muss ein bestimmter Betriebssystemstandard vom Kunden gewährleistet werden. Dies sind die Betriebssysteme IOS und Android in einer aktuellen Version. Außerdem ist auch eine deutsche Handynummer nötig.
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Biallo-Tipp: Zwar bietet Trade Republic eine große Anzahl an Derivaten, doch ist dies kein Produkt für Börsenneulinge. So versprechen Hebelprodukte höhere Renditechancen, gleichzeitig ist aber auch das Verlustrisiko höher. Bei Knockout-Zertifikaten geht es bis zum Totalausfall der Anlage. Damit sind Derivate nur etwas für erfahrene Anleger – und solche, denen ein Fehltritt bei der Anlage finanziell nicht wehtut.
Smartbroker
Smartbroker gehört zur Wallstreet Online Capital AG. Eigentlich bekannt für Finanzinformationen über das gleichnamige Portal, bietet das Unternehmen inzwischen auch Wertpapierdienstleistungen. Die Handelsmöglichkeiten sind viel breiter als bei anderen Gratisbrokern. Allerdings ist Smartbroker auch mehr ein Hybrid zwischen Direktbank und Gratishändler. Smartbroker ist zwar preiswert – aber nicht immer kostenlos. Keine Gebühren fallen an, wenn über Gettex getradet wird. Über LS Exchange ist es ein Euro und bei allen übrigen deutschen Börsen sind es vier Euro plus Fremdspesen pro Trade.
Über Gettex und LS Exchange gibt es ein Mindestvolumen von 500 Euro pro Order, um in den Genuss von günstigen oder kostenlosen Tarifen zu kommen. Diese Mindestorder besteht auch beim kostenlosen Direkthandel von Zertifikaten über HSBC, Morgan Stanley und Vontobel. Allerdings sind auch schon 4 Euro pro Trade sehr günstig, denn eine Beschränkung bei der Auswahl gibt es nicht, im Gegensatz zu Gettex und LS Exchange.
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Bei Smartbroker beträgt die Höhe des Einlagensicherungsfonds mindestens 100.000 Euro und über den Partner DAB BNP Parisbas ist Smartbroker zudem an den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken angeschlossen. Das Unternehmen bietet außerdem noch rund 600 ETF-Sparpläne, die günstig bespart werden können und rund 1.400 aktiv gemanagte Fonds an. Auch ein Depotübertrag ist möglich. Der Handel findet über die Homepage statt, dies kann ebenfalls über das Smartphone geschehen. Eine App hingegen steht noch nicht zur Verfügung.
Trading 212
Bereits seit Ende 2018 ist das Unternehmen mit einem kostenlosen Tradingangebot am deutschen Markt präsent. Hinter dem Broker steckt ein britisches Unternehmen. Rechtlich gesehen ist Trading 212 eine britische Firma – eine "Limited" – die auch in Deutschland tätig ist. Die britische Einlagensicherung ist auch für Trading 212 verantwortlich. Hierbei sind bis zu 85.000 Pfund auf den Handelskonten besichert. Auch bei dieser Plattform wird weitestgehend auf Handelsgebühren verzichtet.
Der Vorteil ist die breite Streuung der Anlagemöglichkeiten in Aktien ETFs, CFDs und vor allen Dingen in Kryptowährungen. Der Handel erfolgt über die London Stock-Exchange, also den Haupthandelsplatz der Börse in London. Darüber hinaus kann bei Erwerb von Aktien auch auf Xetra, die Handelsplattform der Deutschen Börse, zurückgegriffen werden. Die Regulierung erfolgt zum einen über Großbritannien, zum anderen über Bulgarien.
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Aufgrund der Struktur von Trading 212, ist das Angebot besonders für erfahrene Anleger interessant, hier kann mit einem Hebel bis zu 500 Prozent investiert werden. Börsenneulingen hingegen bieten die deutschen Discountbroker ein besseres Angebot. Neben der Web-Variante ist es bei Trading 212 auch möglich, über Smartphones mit den Betriebssystemen IOS oder Android zu handeln.
Biallo-Tipp: Aufpassen sollte man bei Trading 212 bei der Steuer. Anleger müssen selbst dafür sorgen, sich frühzeitig um alle für die Steuer relevanten Belege zu kümmern.
eToro
Gegründet wurde eToro 2007 und hat sich seitdem zu einem der bekanntesten Player auf dem Geschäftsfeld der alternativen Anlageformen geschaffen. Der Sitz für den Handel für den EU-Raum befindet sich auf Zypern, der Hauptsitz in Israel. Es ist wohl die weltweit größte Socialtradingplattform. Durch den Sitz in Zypern unterliegt das Unternehmen den EU-Regelungen, die Einlagen sind bis zu 20.000 Euro abgesichert. Bekannt ist eToro als Handelsplattform für Kryptowährungen und für CFDs, doch das Angebot wurde inzwischen auch um Aktien, Devisen, Rohstoffe und ETFs erweitert. Rund 2.000 Aktien können über 17 Börsenstandorte provisionsfrei gehandelt werden.
Biallo-Tipp: Bei eToro muss man beim Handel mit Aktien aufpassen, denn nicht jeder Trade an jeder Börse ist auch tatsächlich provisionsfrei.
Außerdem ist der Handel mit rund 150 ETFs möglich. Ordergebühren fallen nicht an. Es gibt kein Tradingvolumen, das ausgeschöpft werden muss, um keine Gebühren zu bezahlen. Für gehebelte Produkte und Short-Aufträge fallen allerdings schon Gebühren an. eToro ist etwas für erfahrene Anleger mit einer höheren Risikobereitschaft. Das Geschäft mit Aktien und ETFs ist eher ein Randgeschäft. Die Plattform ist für Anleger geeignet, die mehr auf Kryptowährungen oder sogenannte Differenzkontrakte (CFD) setzen und zusätzlich das kostengünstige Handeln mit Aktien oder ETFs nutzen wollen.
Degiro
Degiro wurde im Jahre 2013 von Mitarbeitern der Binck Bank in den Niederlanden gegründet und ist auch dort beheimatet. Seit 2014 ist das Unternehmen in Deutschland tätig. Das Ziel ist es Wertpapiere zum "Großhandelspreis" anzubieten. Degiro ist zwar im eigentlichen Sinn kein Gratisbroker, aber bekannt für seine günstige Gebührenstruktur. Dennoch bietet auch das Unternehmen in einem Teilsegment einen kostenlosen einmaligen Handel an, dieser gilt für 200 ETFs und einige Zertifikate. Ab einem Odervolumen von 1.000 Euro können die Papiere immer kostenlos gehandelt werden.
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Insgesamt können Degiro-Kunden an 17 europäischen und neun außereuropäischen Börsen handeln. In Deutschland ist der Handel nur über die Börse Frankfurt, über Xetra und über Eurex (Optionen) möglich. Damit wird eine Order nur bis 20 Uhr durchgeführt. Das handelbare Angebot bei Degiro ist wesentlich breiter als bei den Discountbrokern und vergleichbar mit Smartbroker. So gibt es kaum Beschränkungen beim Kauf von Wertpapieren, diese ist lediglich durch die Auswahl der Handelsplätze begrenzt. Eine Einschränkung gibt es nur, wenn Fonds direkt von den Kapitalanlagegesellschaften gekauft werden sollen, dies ist zurzeit nicht möglich. Es besteht beim Unternehmen eine Einlagensicherung von 20.000 Euro, wie sie für Investmentgesellschaften üblich ist. Die Einlagengarantie findet nach niederländischem Recht statt.
Biallo-Tipp: Der günstige Handel wird mit einer Besonderheit erkauft. Degiro hat das Recht, Wertpapiere an andere Kunden zu verleihen, damit diese Leerverkäufe durchführen können. Dies kann massive Auswirkungen auf den Aktienkurs haben. Wünschen Sie dies nicht, so müssen Sie bei Degiro ein Custody-Konto eröffnen. Das hat eine andere Kostenstruktur und ist teurer.
Geringe Gebühren schaffen Rendite
Discountbroker ermöglichen es, kostenlos oder für nur sehr geringe Handelsgebühren Wertpapiere einzukaufen. Die Unternehmen verdienen durch die Spreads. Der Spread ist gleichbedeutend mit der Geld-Brief-Spanne. Der Geldkurs ist der Kurs, zu dem Käufer bereit sind, ein Wertpapier zu erstehen. Er ist niedriger als der Briefkurs, für den die Käufer das Papier kaufen. Die Differenz finanziert den Handel. So kann auf eine Handelsgebühr, manchmal auch eine Fremdhandelsgebühr, verzichtet werden. Der Vorteil: Durch das Fehlen der Gebühren wird die Rendite gesteigert.
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Allerdings bedeutet dies nicht, dass keine Verwaltungsgebühren mehr anfallen. So muss natürlich bei Fonds oder ETFs eine Managementgebühr auf den gekauften Fonds oder ETF gezahlt werden, wobei ETFs deutlich günstiger sind. Mit Smartbroker ist seit Mai 2020 ein weiterer Broker am Markt, der kostenloses wie kostenpflichtiges Handeln anbietet. Dadurch ist das Angebot an handelbaren Papieren auch deutlich größer.
Biallo-Tipp: Wer viel in den Segmenten der Discountbroker handelt, kann Gebühren sparen, ist aber beim Handel auch sehr eingeschränkt.
Discountbroker haben auch Haken
Neben den Vorteilen muss der Kunde auch mit einigen Nachteilen leben. Zum einen ist die Produktauswahl je nach Anbieter eingeschränkt. Hier sollte man sich vor Vertragsabschluss gut informieren, welcher der Discountbroker, das beste Angebot bereit hält. Die Produkteinschränkung bedeutet nämlich auch, dass nicht immer die besten Produkte erhältlich sind.
Trotz der Beteuerungen der Firmen, ein Discountbroker zu sein, kann der Handel dort durchaus teurer sein. Wer bereits bei einem der günstigen Onlineanbieter wie beispielsweise Onvista ist, zahlt beim Handel eine moderate Ordergebühr, aber es entfällt die Fremdkostenpauschale bei ETFs. Insoweit bietet etwa Smartbroker unter Umständen die bessere Wahl, da zwei Welten mit einander verknüpft werden. Auf den ersten Blick wirkt eine Ordergebühr "teuer", kann aber etwa bei Trade Republic dazu führen, dass durch die Fremdkostenpauschale die Transaktion eben nicht günstiger ist und sogar ein paar mehr Euros gezahlt werden müssen.
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Zum anderen bieten auch viele herkömmliche Onlineanbieter immer mal wieder kostengünstige oder sogar Gratisangebote für bestimmte Fonds an. Ein anderes Problem besteht bei den Discountbrokern, wenn der Handel nur über bestimmte Börsen erfolgt. Dann müssen auch die dortigen Kurse gezahlt werden, die durchaus vom Referenzkurs der größeren Börse abweichen können, aber nicht zwingend abweichen müssen. Dennoch kann es zu geringen Einbußen beim Kauf oder Verkauf kommen.
Unser wichtigster Rat: Informieren Sie sich gründlich über das Angebot der Discountbroker. Sie müssen das Geschäftsmodell dieser Unternehmen verstehen. Vergleichen Sie die Leistungen und Preise auch mit denen der kostenpflichtigen Onlinebroker. Es sollte schon ein auf Dauer merklicher Vorteil vorhanden sein, damit das Geschäft mit den Discountbrokern wirklich weiter hilft. Einen Mittelweg bieten Smartbroker oder Degiro an. Nur wer für sich Derivate oder Kryptowährungen als Handelsobjekt entdeckt hat, fährt mit den Discountbrokern häufig besser.
Discountbroker im Überblick
Plattform | Justtrade | Gratisbroker | Trade Republic | Smartbroker1) |
---|---|---|---|---|
Onlineadresse | justtrade.com | gratisbroker.de | traderepublic.com | smartbroker.de |
Depotbank | Sutor Bank | Baader Bank | Trade Republic Bank | DAB PNB Paribas |
Einlagensicherung | 1,3 Mio. Euro | 10,8 Mio. Euro | 100.000 Euro | 100.000 Euro |
Handelsplätze | LS Exchange, Quotrix | Gettex | LS Exchange | Gettex, LS Exchange* |
Orderkosten | 0 Euro | 0 Euro | 1 Euro | 0 Euro*) |
Mindesthandelsvolumen | 500 Euro | 500 Euro | 1 Euro | 500 Euro |
Handelbare Aktien | 7.300 | 3.600 | 7.300 | 2) |
Handelbare Fonds | keine | 2.100 | keine | 2) |
Handelbare ETF2) | 1.000 | 300 | 500 | 2) |
Handelbare Derivate | 500.000 | 60.000 | 40.000 | 2) |
Limit- und Stopporder | Nein | Ja | Ja | ja |
Plattform | Trading 212 | eToro | Degiro | Scalable |
---|---|---|---|---|
Onlineadresse | trading212.com | etoro.com | degiro.de | de.calable.capital |
Depotbank | Trading 212 UK Ltd. | eToro Europe | Degiro BV | Scalable Capital |
Einlagensicherung | 85.000 Pfund | 20.000 Euro | 20.000 Euro | 100.000 Euro |
Handelsplätze | 7 internationale Börsen | Nur US Börsen | 26 Börsen | Gettex |
Orderkosten | 0 Euro | 0 Euro | gering 3) | 0,99 oder 0 Euro je nach Modell 5 |
Mindesthandelsvolumen | 1 Euro | 1 Euro | 1 Euro | 250 Euro |
Handelbare Aktien | 3.000 | unbestimmt | unbestimmt | 4) |
Handelbare Fonds | keine | keine | unbestimmt | 4) |
Handelbare ETF | 3.000 | keine | unbestimmt | 4) |
Handelbare Derivate | unbegrenzt | unbestimmt | unbestimmt | 4) |
Limit- und Stopporder | ja | ja | ja | ja |
*) Bei LS Exchange 1 Euro, 1) Über Smartbroker gibt es beim Handel keine Einschränkungen, jedoch sind Orderaufträge zum Teil kostenpflichtig; 2) Über Smartbroker sind zurzeit insgesamt 360.000 Produkte kostenfrei zu erwerben, darunter 20.000 Aktien, Fonds, ETFs; 3) Die Spanne reicht von 0 Euro bei Free ETF bis max. 60 Euro bei sehr hohen Ordervolumina; 4) Insgesamt 20.000 Aktien, Fonds und ETF; 5) Premium-Variante mit monatlicher Grundgebühr von 2,99 Euro (jährl. kündbar) bzw. 4,99 Euro (mtl. kündbar). Quelle: Biallo-Recherche