Magere Ausbeute bei Bankentiteln
Lange Gesichter gibt es bei den Anteilseignern von Banken. Die weitere Nullrunde der Commerzbank – die neunte in Folge – verhindert, dass erstmals in der Dax-Geschichte alle 30 Mitglieder eine Dividende auszahlen. Enttäuschend ist auch die Entwicklung der Deutschen Bank. Diese kürzt als einziges Top-Unternehmen der Frankfurter Börse ihre Dividende um gut 40 Prozent auf nur noch elf Cent je Aktie. Die Dividendenrendite liegt trotz des Kurssturzes in den vergangenen Monaten derzeit nur bei 1,0 Prozent.
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Viele Unternehmen knausern
Auch wenn die deutschen Börsenunternehmen in diesem Jahr so viel ausschütten wie nie zuvor, gibt es auch kritische Töne von Seiten der Anlegerschützer: "Trotz der Rekordsumme und einem Zuwachs von 11,6 Prozent könnte und müsste es eigentlich deutlich mehr sein", kommentiert DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler die Ergebnisse der Studie."Das mag zunächst seltsam klingen, aber wir sind nach wie vor mit der Pay out-Ratio, also dem Anteil des Gewinns, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird, nicht zufrieden". Der Anlegerschützer hält "eine Quote von 50 Prozent als Risikoprämie für die Aktionäre für durchaus gerechtfertigt".
Legen die Unternehmen Geld für schlechte Zeiten zurück? Oder sind die Vorstände und Aufsichtsräte der Auffassung, dass die Dividendenrenditen aufgrund der aktuellen schlechten Zinsen im Sparbereich ausreichend ausfallen? Diese Fragen bleiben vorerst offen. "Hier wird die DSW auf den kommenden Hauptversammlungen ebenfalls sehr kritisch nachfragen", sagt Tüngler. "Zum Beispiel wird in diesem Zusammenhang interessant sein zu erfahren, ob die Dividende in der gleichen Relation gestiegen ist wie das Ergebnis und – ebenfalls nicht unerheblich – wie die Vorstandsvergütung."
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