Auf einen Blick
  • Nach dem Insolvenzantrag des Zahlungsdienstleisters überlegen Visa und Mastercard, die Geschäftsbeziehungen zu Wirecard einzustellen.

  • Von einer Insolvenz sind auch die Besitzer von Prepaid-Kreditkarten betroffen, die über Wirecard laufen – etwa, wenn man Apple Pay nutzt.

  • Tausende Anleger müssen bereits herbe Verluste hinnehmen. Ihnen droht der Totalverlust. Sie können aber auf Schadenersatz klagen.
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Jeden Tag eine neue Hiobsbotschaft bei Wirecard: Nun denken wohl auch die beiden Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard darüber nach, ihre Geschäftsbeziehungen zu dem Zahlungsdienstleister abzubrechen. Das wäre ein weiterer schwerer Schlag für das Unternehmen, das von Biallo.de schon seit längerem skeptisch beurteilt wird.

Wirecard hatte am Donnerstag Insolvenz angemeldet. Zuvor waren in dem Unternehmen rund 1,9 Milliarden Euro auf bisher unerklärliche Weise verschwunden – oder waren erst gar nicht vorhanden. Nun musste der Konzern einräumen, dass er zahlungsunfähig ist. Das hat auch Folgen für Anleger, Bank- und Kreditkartenkunden.

Geschäft mit Prepaid-Kreditkarten

Wirecard wickelt elektronische Zahlungen für Händler, Supermärkte, Banken und Finanzfirmen ab. Diesen bietet es dabei auch die Möglichkeit an, Prepaid-Kreditkarten auszugeben. Das Unternehmen hat aber auch eine eigene Banktochter, die Wirecard Bank. Über die Smartphone-Bank "boon Planet" bot der Konzern bisher gleichzeitig Girokonten für Privatkunden und Prepaid-Kreditkarten an. Dieser Service wird nun eingestellt.

Auf die Prepaid-Kreditkarten konnten die Kunden Geld einzahlen und die Karte dann wie eine normale Kreditkarte verwenden. Sie konnten aber nur so viel Geld ausgeben, wie auf die Karte eingezahlt wurde. Was aber passiert mit dem Guthaben, wenn Wirecard insolvent ist?

Wirecard Bank nicht von der Insolvenz betroffen

Die meisten Karteninhaber müssen sich darüber noch keine Sorgen machen. Denn die Wirecard Bank ist im Gegensatz zur Konzernmutter Wirecard AG derzeit nicht von der Insolvenz betroffen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat einen Sonderbeauftragten für das Institut eingesetzt, der die Zahlungsströme der Bank überwachen soll. Das soll die Bank davor schützen, in die Pleite der Konzernmutter hineingezogen zu werden. Wie viele Kundeneinlagen derzeit in der Bank vorhanden sind, ist unklar. Schätzungen gehen von 1,4 Milliarden bis 1,7 Milliarden Euro aus.

Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass trotz der Schutzmaßnahmen der Bafin auch die Banktochter von Wirecard zahlungsunfähig wird. So stellen etwa die Überlegungen der Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard ein Risiko dar. Denn Wirecard wickelt seine Zahlungen über die Netze der beiden Firmen ab. Kappen diese ihre Geschäftsbeziehungen zu dem Unternehmen, stellt das auch die Bereitstellung virtueller Kreditkarten in Frage.

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ANBIETER
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BEWERTUNG
S&P-LÄNDERRATING
PRODUKTDETAILS
1
Klarna Bank AB

3,00 %

150,00

4,4 / 5

★★★★★
★★★★★
AAA Schweden

höchste Sicherheit

  • 100% Einlagensich.
  • Onlineangebot
2
JT Direktbank

3,00 %

150,00

4 / 5

★★★★★
★★★★★
AA- Tschechien

hohe Sicherheit

  • 100% Einlagensich.
  • Onlineangebot
3
Leaseplan Bank

2,70 %

135,00

3,8 / 5

★★★★★
★★★★★
AAA Niederlande

höchste Sicherheit

  • 100% Einlagensich.
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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand: 24.03.2023

Guthaben durch Entschädigungsfonds abgesichert

Doch selbst bei einer Insolvenz wäre das Geld von Kunden der Wirecard Bank sicher. Denn zum einen greift die gesetzliche Einlagensicherung. Zum anderen ist die Wirecard Bank auch dem Einlagensicherungsfonds der der privaten Banken angeschlossen. Die Sicherungshöhe beträgt dabei 19,7 Millionen Euro pro Kunde, teilt der Bundesverband deutscher Banken mit. Die Einlagensicherung gilt dabei nach Angaben der Bafin auch für das Guthaben der Kreditkarten, die über "boon Planet" ausgegeben wurden.

Anders sieht es bei jenen Kunden aus, die sich eine Kreditkarte über die von Wirecard im Jahr 2015 geschaffene mobile App "boon." besorgt haben. Über die App können Kunden Geld auf eine virtuelle Prepaid-Mastercard übertragen. Mit dem Guthaben lassen sich dann Zahlungsdienste wie Apple Pay nutzen. Das Problem: "boon." ist – im Gegensatz zu "boon Planet" – keine lizensierte Bank. Die Guthaben wären daher im Falle einer Insolvenz wohl auch nicht geschützt. Auch wie es aktuell mit den Prepaid-Guthaben weitergeht, ist unklar. Man befinde sich derzeit in Gesprächen mit Wirecard, sagt eine Mastercard-Sprecherin. Der Kreditkartenfirma sei daran gelegen, dass die Kunden die Kreditkarten weiter nutzen können. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollten sein Guthaben jedoch lieber vom virtuellen Kreditkartenkonto abziehen. Boon Planet scheint auf die Eigeninitiative seiner Kunden zu setzen und rät auf der Homepage dazu, vorhandenes Guthaben zeitnah auszugeben oder es sich selbst auf ein anderes Konto zu überweisen.

Aktionäre haben schlechte Karten

Neben Bank- und Kreditkartenkunden trifft die Wirecard-Insolvenz auch die Anleger. Tausende haben beim Kurssturz der Aktie während der vergangenen Wochen viel Geld verloren. Am Freitag notierte das Papier bei unter zwei Euro. Noch Mitte Juni lag der Kurs bei über 100 Euro. Die Chancen auf eine Auszahlung des verbleibendes Wertes sind im Falle einer Insolvenz aber gering. Denn in diesem Fall stehen die Aktionäre an letzter Stelle. Ein Aktionär, der Kursverluste hinnehmen muss, sei "grundsätzlich nicht Gläubiger in einem Insolvenzverfahren", sagt der Münchner Anlegeranwalt Peter Mattil. Erst wenn alle Gläubiger entschädigt sind, können Aktionäre daher auf die Auszahlung ihrer Aktienwerte hoffen – sofern dann noch Geld da ist.

Lesen Sie auch: Was man beim Anlegen in Einzelaktien beachten sollte

Die Anleger können allerdings Schadenersatzansprüche geltend machen, wenn es zu "unerlaubten Handlungen" gekommen sei – etwa zu einer Verletzung der Ad-hoc-Pflichten, erläutert Mattil. Von solchen unerlaubten Handlungen bei Wirecard geht derzeit zumindest EY (Ernst & Young) aus, die selbst in die Kritik geratene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft von Wirecard. Es gebe bei Wirecard "deutliche Hinweise, dass es sich um einen umfassenden Betrug handelt", teilte EY in einer Stellungnahme mit. Viele Kanzleien scheinen diese Ansicht zu teilen – und haben Klagen gegen Wirecard im Namen der Aktionäre angekündigt. Anleger, die darauf spekulieren, auf diesem Weg einen Teil des Schadens zurückzubekommen, können sich den Klagen anschließen.

Biallo Tagesgeld-Empfehlungen

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ANBIETER
ZINSSATZ
BEWERTUNG
S&P-LÄNDERRATING
PRODUKTDETAILS
1
Openbank

2,55 %

Angebotszins gilt für die ersten 6 Monate, danach 1,00%

4,4 / 5

★★★★★
★★★★★
A Spanien

gute Sicherheit

  • 100% Einlagensich.
  • nur für Neukunden
  • Onlineangebot
2
Bank of Scotland

2,50 %

Angebotszins gilt für die ersten 2 Monate, danach 1,50%

5 / 5

★★★★★
★★★★★
AAA Deutschland

höchste Sicherheit

  • 100% Einlagensich.
  • Onlineangebot
3
JT Direktbank

2,50 %

4,7 / 5

★★★★★
★★★★★
AA- Tschechien

hohe Sicherheit

  • 100% Einlagensich.
  • Onlineangebot
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand: 24.03.2023
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