Keine zwei Stunden hat es gedauert, bis die Porsche-Aktie am Dienstag vergangener Woche überzeichnet war – und das gleich mehrfach. Der erste Tag der Zeichnungsfrist hat damit schon gezeigt: Das Interesse der Anlegerinnen und Anleger an dem Papier des Sportwagenbauers ist riesig. An diesem Donnerstag (29. September) will die Konzernmutter Volkswagen ihre Tochter Porsche an die Börse bringen. Läuft das Vorhaben gut, könnte es Signalwirkung haben, heißt es bei der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), die Anlegerinteressen vertritt: Der Börsengang könne „hohe Symbolkraft für die gesamte Wirtschaft in schwierigen Zeiten entfalten“.
Anleger können die Porsche-Aktie noch bis zum 28. September zeichnen. Das bedeutet: Sie bestellen das Papier bei Ihrer Bank sozusagen vor. Dann müssen sie darauf hoffen, dass sie auch einige Aktien bekommen. Biallo.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Börsengang.
Wie viele Porsche Aktien wird es geben?
Porsche und die Konzernmutter Volkswagen haben dafür eine symbolische Zahl gewählt: Das Grundkapital der Sportwagenfirma wird auf 911 Millionen Aktien aufgeteilt. Die Zahl steht für das bekannteste Modell Porsches: den traditionsreichen 911er aus dem Jahr 1963. In den Handel an der Börse kommen von den 911 Millionen Anteilsscheinen aber lediglich 12,5 Prozent. Das sind etwa 113,9 Millionen Aktien.
Davon wiederum geht ein großer Teil an Großaktionäre wie den VW-Anteilseigner Katar, der alleine fünf Prozent der Aktien erhält. Für „Sportwagenfans und andere private Kleinanleger“ sei die Aktie daher „schon vor dem Börsengang vielleicht ein ebensolches Sammlerstück wie ein alter 911er“, so die DSW. Frei verkauft werden außerdem nur sogenannte Vorzugsaktien ohne Stimmrecht. Stammaktien mit Stimmrecht sind den VW-Eigentümerfamilien vorbehalten.
Von all' dem sollten sich Privatanleger, die die Aktie attraktiv finden, aber nicht abhalten lassen, meint Burkhard Wagner, Vorstand der Münchner Vermögensverwaltung Partners Vermögensmanagement AG: „Wer die Aktie zeichnen will, sollte das bei seiner Hausbank tun. Es besteht immer die Chance, dass man einige Stücke bekommt.“
Wie kommen Privatanleger an die Aktien?
Dazu braucht man ein Aktiendepot bei einer Bank. Dort sucht man bei den Neuemissionen nach der Aktie mit dem offiziellen Namen „Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG“. Sie hat die – ebenfalls symbolträchtige – Wertpapierkennnummer PAG911. Bei der Zeichnung gibt man dann die Zahl der Aktien an, die man kaufen möchte – und den maximalen Preis, den man zahlen will.
Die Preisspanne für die Aktie liegt zwischen 76,50 und 82,50 Euro. Zwischen diesen beiden Werten muss der gewünschte Preis liegen, den man bei der Zeichnung angibt. Im Laufe des Zeichnungsprozesses, des sogenannten Bookbuilding, wird schließlich der Ausgabepreis für die Aktie festgelegt. Er dürfte an der oberen Grenze der Preisspanne liegen. Anlegerinnen und Anleger, deren Angebot auf dieser Höhe oder darüber liegt, können Aktien bekommen. „Wegen der hohen Nachfrage werden Sie aber sicher nicht die volle Stückzahl kriegen, die Sie gezeichnet haben“, sagt Anlageexperte Burkhard Wagner. Auch, dass Anleger leer ausgehen, ist möglich.