
Konten und Karten Preissteigerungen auf breiter Front bei Girokonten

Dass die Sparkasse Bremen die Kontoführungsgebühren um 67 Prozent erhöht, ruft Verbraucherschützerin Annabel Oelmann, Vorstand der dortigen Verbraucherzentrale auf, den Plan. Sie kritisiert, "dass die neuen Konten und Preise nicht transparent kommuniziert wurden und in einem Werbeschreiben versteckt wurden". Um Buchungskosten zu vermeiden, muss der Kunde statt 4,90 Euro im Monat 8,00 Euro für das Konto zahlen.
Verärgerte Kunden, die noch eine Bank vor Ort mit einer hohen Filialdichte haben wollen, haben es in Bremen schwer, an ein günstigeres Kontomodell zu kommen. Denn ein vergleichbares Konto, bei dem man nicht für jede einzelne Buchung extra zahlt, kostet bei der Bremischen Volksbank 9,90 Euro im Monat, in der Premium-Version sogar 11,90 Euro. Und die überregionalen Banken?
Auch mit denen wird es schwer. Denn Commerzbank und Deutsche Bank heben Ihre Monatspauschalen an. Der Branchenprimus verteuert zum 1. Juli dieses Jahres den Preis für das Aktiv-Konto von 4,99 Euro auf 5,90 Euro und jenen für das Best-Konto von 9,99 Euro auf 11,90 Euro im Monat. Schon einen Monat früher schlägt die Commerzbank zu. Deren Premiumkonto wird um 30 Prozent teurer und steigt auf monatlich 12,90 Euro statt 9,90 Euro.
Nachdem die Hamburger Sparkasse die Preise bereits im vorigen Jahr angehoben hat, bleiben im Norden als Filialbanken mit günstigen Konten nur noch die Sparda-Bank Hamburg und die PSD Bank Nord übrig, die beide keine monatliche Grundgebühr in Rechnung stellen. Die Sparda-Bank erwartet dafür einen regelmäßigen monatlichen Geldeingang in unbestimmter Höhe, während ihre Kollegen von der PSD Bank Nord einen Geldeingang von monatlich 1.000 Euro verlangen. Ansonsten nehmen sie 4,90 Euro Gebühren im Monat.
Nachdem die PSD Bank Rhein-Neckar Saar als erste PSD Bank eine Kontoführungsgebühr von 2,50 Euro eingeführt hat, nimmt mittlerweile die Sparda-Bank West mit Hauptsitz in Düsseldorf den gleichen Betrag ab 1. Juli. Sie ist die nun das dritte Geldhaus dieser Bankengruppe nach Berlin und Münster.
Trotz aller Unkenrufe: Es gibt Deutschlandweit immer noch 32 kostenlose Girokonten. Das heißt: Konten, bei denen keine monatliche Grundgebühr anfällt, aber auch kein Geld für Überweisungen und Girokarte verlangt wird. Und die Bank fordert auch keinen bestimmten Betrag für den Geldeingang.
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