Auf einen Blick
  • Die Finanzmärkte bleiben nach den Fed-Beschlüssen wacklig.

  • Anleger mit Mut und Geduld können dennoch jetzt Aktien kaufen.

  • Der Investmentfokus sollte auf Wall Street, China und Europa liegen.
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Der Kampf zwischen Bullen und Bären ist noch nicht entschieden. Damit steht hinter allen Prognosen vorerst noch ein dickes Fragezeichen. Wer von Ihnen besonders mutig ist und betont langfristig investieren will, geschätzte Anlegerinnen und Anleger, wird die Risiken trotzdem beiseiteschieben, um sein Portfolio durch frisches Kapital aufzustocken.

Die (meisten) Profis sind ratlos. Vor der mit Hochspannung erwarteten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) am vergangenen Mittwoch wurden Märkte und Medien mit geldpolitischen Vorhersagen förmlich überschüttet. Nach den Beschlüssen und Erklärungen des wichtigsten Fed-Gremiums ist erst einmal relative Ruhe eingekehrt. Dazu beigetragen hat auch die nachlassende Sorge über die Bankenkrise.

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Analysten unsicher über weiteren Kurs der Fed

Die internationalen Kommentatoren können (oder wollen) sich nicht festlegen, wie es weitergeht. Das gilt sowohl für Inflation und Konjunkturverlauf, als auch für die nächsten Maßnahmen der US-amerikanischen Zentralbank. Und die Anlegerinnen und Anleger in Deutschland verhalten sich erstaunlich unterschiedlich, wie der wöchentliche Sentiment-Report (Mittwochabend) der Börse Frankfurt zeigt: Viele Pessimisten unter den institutionellen Investoren haben Kasse gemacht. Etwa die Hälfte von ihnen hat ihre Engagements um 180 Grad gedreht und sich damit sogar direkt auf die Bullenseite begeben. Unter dem Strich ist das Bärenlager damit auf den niedrigsten Stand seit dem 9. März 2022 gefallen.

Hinweis:

Mittlerweile hat sich das Stimmungsbild wieder deutlich eingetrübt. Die Sorgen vor einer Finanzkrise 2.0 sind mit voller Wucht zurückgekehrt. Die Aktie der Deutschen Bank bricht in der Spitze um bis zu 15 Prozent ein.
 

Privatanleger verhalten sich vorsichtiger

Ganz anders sieht es indes bei den Privatanlegern aus. Im Vergleich zu den institutionellen Pendants scheinen die Teilnehmer dieses Panels wesentlich vorsichtiger zu Werke zu gehen – zumindest hat die vorübergehende Dax-Schwäche seit der vergangenen Erhebung kaum Anleger dazu verleitet, sich angesichts der günstigen Einstiegskurse auf die Bullen-Seite zu schlagen. Mit der Befragung vom Mittwoch haben die institutionellen Investoren den Optimismus der Privatanleger erstmals überholt. Andererseits zeigt die jüngste (allmonatliche) Umfrage der Bank of America unter internationalen Fondsmanagern, dass Aktien der Eurozone (per 16. März) weiterhin gesucht waren. So gaben immerhin netto 19 Prozent (Vormonat: neun Prozent) der Befragten an, dort übergewichtet zu sein.

 

Werden die Zinsen noch weiter steigen?

Sie werden fragen, geschätzte Anlegerinnen und Anleger, ob es nicht zuverlässige Indikatoren für die kurz- bis mittelfristige Entwicklung von Wirtschaft und Börse gibt. Ich sehe keine. Beachten Sie bitte, wie häufig und in welch kurzen Abständen die Vorhersagen zu Konjunktur und Kursen revidiert werden! Keine Frage, die großen Zentralbanken sind längst zu mächtigen Institutionen geworden, die von allen wirtschaftlichen und politischen Akteuren genau beobachtet werden. Übrigens sind Währungshüter anderer Länder jetzt den amerikanischen Schritten gefolgt und haben ihre Leitzinsen angehoben.

Wie von den meisten Marktteilnehmern erwartet, hat die US-Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben. Die Fed machte am Mittwoch zudem klar, dass sie weiter an der Zinsschraube drehen wird, sollte der anhaltend hohe Preisdruck nicht nachlassen. Der Markt hat die Sitzung trotzdem vorerst als „taubenhaft“ interpretiert, also zugunsten einer lockeren Geldpolitik in der Zukunft. Das dürfte nach Interpretation internationaler Marktteilnehmer daran liegen, dass die Notenbank in ihrem Begleitschreiben Äußerungen zu weiteren Zinsanhebungen zumindest leicht abgeschwächt hat. Am US-Geldmarkt werden mittlerweile sogar drei Zinssenkungen bis Anfang nächsten Jahres eingepreist. US-Staatsanleiherenditen und der Dollar gaben deshalb spürbar nach.

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Kursschwankungen nach Fed zeigen Unsicherheit

Die US-Börsen konnten vom Ausblick auf eine vorsichtiger agierende Fed zwar kurzfristig profitieren, lange ging es aber nicht bergauf. Das liegt an Äußerungen von US-Finanzministerin Janet Yellen, die erklärte, dass es keine pauschale Absicherung von Bankeinlagen geben werde. Sorgen vor weiteren Insolvenzen im US-Bankensystem erhielten dadurch Auftrieb und sorgten für Verunsicherung. Das zeigt, wie schwankungsanfällig die Finanzmärkte aktuell sind. Doch gehen manche Börsianer nicht (!) davon aus, dass die US-Notenbank – wie marktseitig unterstellt – bereits im Sommer mit ersten Leitzinssenkungen in Erscheinung treten wird. Dafür dürfte die Inflation zu hoch bleiben. Ein Fondsmanager schreibt mir: „Auch wenn wir nicht mit einer neuen Finanzkrise rechnen, wird es an den Märkten in den kommenden Wochen sehr volatil bleiben.“

 

Konzentration auf USA, China und Europa

Der Horizont hellt sich also nicht auf. Mit solchen und ähnlichen Erkenntnissen der jüngsten Zeit lässt sich vorsichtig-abwartendes Verhalten privater Anleger gut begründen – mehr aber nicht. Besonders Mutige unter Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mögen dem entgegenhalten, dass es am Ende gut ausgehen wird. Wenn Sie zum Kreis solcher Optimisten gehören, können Sie auch jetzt natürlich weiter Aktien kaufen (Vorsicht bei Anleihen!). Dazu mein Vorschlag: Da alle Mega-Probleme grenzüberschreitend wirken – Klimawandel, Energiekrise, Konjunkturschwäche, Inflation, geopolitische Anspannungen und Ukraine-Krieg – würde ich mich zunächst auf drei regionale Schwerpunkte konzentrieren. Zunächst auf die USA mit der Welt-Leitbörse, China als (noch) zweitgrößte Volkswirtschaft mit High-Tech- und KI-Fantasie ähnlich wie die USA und schließlich europäische Dividendenaktien (mein ältester Vorschlag seit Jahren: Novo Nordisk, der dänische Weltmarktführer als Insulinproduzent).

Nachhaltig investieren kann so einfach und günstig sein

IImmer mehr Anlegerinnen und Anleger wollen ihr Erspartes nicht nur erhalten oder vermehren, sondern auch dafür einsetzen, dass es einen positiven Effekt auf unsere Umwelt und Gesellschaft hat. Doch wie kann ich mein Geld nachhaltig anlegen? Sind nachhaltige Geldanlagen nicht teurer, riskanter und dazu wenig rentabel? Typische Fragen, denen wir auf biallo.de in der Rubrik „Nachhaltigkeit“ nachgehen. Ein Lese-Tipp: Sparen Sie an Gebühren, nicht am Impact!
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Mutige Anleger sollten Geduld mitbringen

Die permanenten Diskussionen der Experten über monetäre Politik und Zinsen können bullische Aktienfans vernachlässigen – folgen Sie also nicht blind den Notenbanken. Als Selbstentscheider (mit oder ohne zusätzliche Beratung) sollten Sie möglichst viel Zeit in Ihr Geld-Management investieren und sich die für strategische und taktische Entscheidungen wichtigen Infos beschaffen. Wichtig sind dabei unter anderem Performance- und Kostenvergleiche von Investmentfonds, insbesondere der so beliebten ETFs. Prüfen Sie aber auch andere Instrumente. Ich bleibe dabei, dass momentan nur langfristig investiert werden sollte, möglichst mit mehr als fünf bis zehn Jahren zeitlichem Ziel. Zum Mut gehört Geduld als Erfolgsfaktor.

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Über den Autor Hermann Kutzer
Hermann Kutzer (Jahrgang 1949) ist der dienstälteste journalistische „Börsenhase“ in Deutschland: Seit mehr als 50 Jahren beobachtet er die nationalen Börsen und internationalen Finanzmärkte. Der „Börsen-Dino“, wie er sich selbst nennt, war gut drei Jahrzehnte lang für die Verlagsgruppe Handelsblatt tätig, zuletzt als Chefredakteur des Monatsmagazins „DMEuro“. Seit 2007 bietet der Routinier seine Erfahrung mit dem Markenzeichen KUTZER LIVE freiberuflich an – in Kommentaren, Kolumnen, Videoproduktionen, Vorträgen, Moderationen sowie als Kommunikationsberater. Gestern wie heute sieht sich Kutzer vor allem als Freund der Privatanleger, der seine Erfahrungen von den Börsen und aus dem Umfeld der Kapitalmärkte weitergegeben möchte. Dabei ist er ein bekennender Optimist und propagiert insbesondere die langfristige Aktienanlage.
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