Auf einen Blick
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) ist mit ihrem Sofort-Bezahldienst TIPS gestartet.

  • Damit sollen künftig Überweisungen innerhalb der Europäischen Union günstiger, schneller und sicherer werden.
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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Freitag ihren Sofortbezahldienst gestartet – "Target Instant Payment Settlement", kurz TIPS. Der Dienst soll es Bankkunden ermöglichen, in Sekundenschnelle Überweisungen innerhalb der Europäischen Union zu tätigen. Doch das Verfahren punktet nicht nur in Sachen Schnelligkeit, es soll zudem deutlich günstiger und sicherer sein als vergleichbare Dienste.

Indem das Geld in weniger als zehn Sekunden auf dem Konto sei, gebe es so gut wie kein Risiko mehr, sagte Marc Bayle de Jessé, EZB-Generaldirektor für Marktinfrastrukturen und Zahlungsverkehr, laut dpa. Die ersten zehn Millionen Zahlungen sind für kooperierende Banken kostenlos, ab dann falle eine Gebühr von 0,2 Cent an. Die teilnehmenden Geldhäuser müssen weder Eintritts- noch Kontoführungsgebühren bezahlen. Die Institute können selbst festlegen, welchen Preis sie ihren Kunden für den Service berechnen.

Jetzt ist Instant Payment keine neue Idee. So existieren sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene einige Angebote wie etwa Paylib aus Frankreich oder RT1 der EBA Clearing.

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"Der größte Unterschied zu existierenden Zahlungslösungen ist, dass TIPS sofort in Zentralbankgeld überweist", so Bayle de Jessé. Das beschleunige den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr enorm, weil es viele Zwischenstationen überflüssig mache.

Zudem falle für Geschäftspartner das Risiko weg, dass die Zahlungen nicht gedeckt sein könnten. Experten versprechen sich davon einen Schub hin zu einem modernen europäischen Zahlungsverkehr.

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Partizipieren auch deutsche Banken an TIPS?

Die EZB hat bereits acht europäische Banken, darunter die deutsche Teambank und Berlin Hyp, ins Boot holen können. Doch wie sieht es mit den hiesigen Großbanken aus? Auf Nachfrage von biallo.de zeigten sich einige Banken überrascht angesichts des Vorstoßes der EZB.

Das könnte auch daran liegen, dass Geldhäuser hierzulande an hauseigenen Lösungen arbeiten und dabei auf das bereits erwähnte EBA Clearing RT1 setzen. Einige Banken zeigten sich aber durchaus interessiert. Die Münchner Hypovereinsbank (HVB) bietet zwar seit Ende vergangenen Jahres Echtzeitüberweisungen über RT1 an.

Aber: "Ziel im Sinne unserer Kunden ist es, dass alle Teilnehmer-Banken am Instant-Payment-Verfahren erreicht werden können. Daher werden wir neben dem RT1-System der EBA Clearing auch in Kürze die TIPS-Erreichbarkeit sicherstellen", sagt Ralf Horak, Pressesprecher der HVB.

Auch Deutschlands zweitgrößte Privatkundenbank hat sich Instant-Payment auf die Fahne geschrieben. "Wir arbeiten intensiv an einer eigenen technischen Lösung", sagt Ines Hennig, Pressesprecherin der Commerzbank gegenüber biallo.de. Einen konkreten Zeitpunkt und welches System ihr Unternehmen favorisiert, könne sie derzeit nicht beantworten.

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Aktuell nutzen neben der HVB unter anderem auch die Sparkassengruppe, Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Deutsche Bank EBA-RT1. Allerdings nicht ohne sich mit dem Bezahldienst der EZB zu beschäftigen: "TIPS ist auf jeden Fall ein Thema in unserem Haus", heißt es von Seiten des Sparkassenverbandes DSGV. Ob sich die VR-Banken in naher Zukunft ebenfalls dem TIPS-System anschließen werden, ließ der Genossenschaftsverband offen.

Die EZB geht ohnehin davon aus, dass bis Ende 2019 alle großen deutschen Banken die EZB-Zahlungslösung nutzen werden, wie uns EZB-Sprecherin Alexandrine Bouilhet bestätigt hat. Allerdings dürfte die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur für die Banken mit erheblichen Kosten verbunden sein. Hoffentlich haben das bis dahin auch alle mitbekommen.

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Über den Autor Kevin Schwarzinger
Jahrgang 1988, studierte Geschichte und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und war währenddessen bereits als Werkstudent bei biallo.de angestellt. Seit 2016 ist er Mitglied der Redaktion und verfasst dort überwiegend Artikel zu Geldanlagethemen. Daneben publiziert er regelmäßig in Tageszeitungen, wie Münchner Merkur, Rhein Main Presse, Frankfurter Neue Presse oder Donaukurier.
Co-Autoren:
  Sebastian Schick
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