Auf einen Blick
  • Der Smartphone-Gigant Apple bietet seit Kurzen Nutzern der Apple Card digitales ein Sparkonto an.

  • Es winken attraktive 4,15 Prozent Zinsen pro Jahr - und damit deutlich mehr Zinsen als auf jedem Tagesgeldkonto.

  • Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit der US-Investmentbank Goldman Sachs.

  • Ob auch deutsche Sparerinnen und Sparer von dem Angebot profitieren können, lesen Sie in diesem Beitrag.
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Am Montag, dem 17. April 2023, ließ Apple die Katze aus dem Sack. Die Meldung des Tech-Giganten hatte es in sich. „Guthaben auf Apple Card-Sparkonto zu 4,15 Prozent Zinsen“, diese Nachricht verbreitete sich rasend schnell im Web. Zahlreiche Bankmanager rieben sich vermutlich die Augen, als die Nachricht online ging.

Naturgemäß fand die Nachricht nicht nur in den Medien allergrößte Beachtung. Während Sparer und Anleger angesichts des Rekordzinses regelrecht in Verzückung gerieten, wurde die Nachricht in Finanzkreisen eher verhalten kommentiert. In den Medien wurde sie gar überwiegend als Kampfansage an den US-Bankensektor interpretiert.

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Greift Apple auch bald den deutschen Markt an?

Prüft man die Konditionen des „Apple Card“-Sparkontos im Detail, entpuppt sich der dort beworbene Top-Zins für deutsche Anleger als Fiktion. Bundesbürger, die anfangs noch glaubten, auch sie könnten ab sofort vom neuen Superzins profitieren, sehen sich um eine Illusion ärmer. Denn die Zinsofferte gilt vorerst exklusiv für Sparer in den USA. Zumindest bleibt aus bundesdeutscher und europäischer Sicht die Hoffnung, dass auch deutsche Sparer in naher Zukunft von attraktiven Apple-Zinskonditionen profitieren werden.

Finanzexperten erkennen in dem Sparzins-Angebot des iPhone-Produzenten für den US-Kapitalmarkt einen gewieften Schachzug. Dass es lediglich eine Frage der Zeit ist, wann ein vergleichbares Zinsangebot von Apple in absehbarer Zeit über den großen Teich nach Europa herüberschwappen wird. Davon ist Oliver Geiseler fest überzeugt. Der Finanzökonom und Senior Partner bei Capco, einem auf Finanzdienstleistungen spezialisierten Beratungsunternehmen, erwartet, dass Apple in naher Zukunft zur Attacke auf den europäischen und damit auch den deutschen Bankensektor ansetzen wird. Dabei verweist er beispielhaft auf das Bezahlsystem Apple Pay. Bei Apple Pay handelt es sich um ein Zahlungssystem auf hauseigenen Mobilgeräten von Apple, das sowohl in den USA als auch in Deutschland verfügbar ist.

 

Das Tagesgeld von Apple im Überblick

Mit dem neuen Rekordzins auf Spareinlagen betritt Apple Neuland, ohne selbst ins klassische Bankgeschäft einsteigen zu wollen. Damit erweitert das Unternehmen sein Portfolio an Finanzprodukten. Allerdings ist Oliver Geiseler davon überzeugt, dass Apple mit der neuen Initiative nicht zwingend Geld verdienen will. Diesen Part überlässt Apple der Großbank Goldman Sachs, die sich von der Kooperation mit Apple steigende Wachstumszahlen im Privatkundengeschäft erhofft.

Ohne selbst als Bank aktiv werden zu wollen, setzt Apple den Finanzsektor unter erheblichen Druck. Geiseler sieht darin eine konsequente Fortsetzung der offensiv ausgerichteten Apple-Marketingstrategie. „Über die in ihren Hardwareprodukten integrierte ‚Wallet‘ App will sich Apple noch stärker am Markt positionieren“, bewertet Oliver Geiseler die neuen Initiativen im Finanzbereich. Nach seiner Auffassung entsteht ein einzigartiges System zur Kundenakzeptanz und -bindung, indem Apple seine Hardwareprodukte mit Softwareanwendungen verknüpft.
Ziel des Technologieriesen ist es, durch innovatives Marketing die Einzigartigkeit der Marke „Apple“ gegenüber vorhandenen und potenziellen Nutzern stärker zu vermitteln. Auf diese Weise versucht Apple seine mehr als eine Milliarde zählenden iPhone-Kunden stärker zu mobilisieren und offene Zahlungsströme sowie Gutschriften aus dem hauseigenen Cashback-Programm „Daily Cash“ in die eigene Finanzpipeline umzuleiten. Durch die beim Kunden erzeugte Vision, privilegiert einer geschlossenen Community anzugehören, grenzt sich Apple zusätzlich vom Wettbewerb nachhaltig ab.

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Springen weitere Tech-Unternehmen auf den Zinshype auf?

Mit Blick auf andere Big Player der Tech-Szene wie etwa Google erwartet Oliver Geiseler, dass diese Unternehmen jetzt mit ähnlichen Offerten nachziehen werden. Er glaubt, dass es künftig auch auf Android-Anwender zugeschnittene digitale Zahlungs- und Finanzangebote geben wird. „Ein Unternehmen wie Google kann es sich jetzt einfach nicht mehr leisten, in diesem Segment passiv zu bleiben.“

Dies setzt laut Geiseler allerdings voraus, dass Google den Schutz seiner Nutzerdaten konsumentenfreundlicher optimiert. Im Gegensatz zu Apple, das den Datenschutz stark beachtet, verwertet Google die Daten zum eigenen Vorteil. Bereits 2019 hatte Google ein Projekt mit der Citibank angekündigt, mit dem eigene Girokonten angeboten werden sollten. Diese Pläne wurden jedoch 2021 geräuschlos ad acta gelegt.

Zusätzlich zur neuen Zinsofferte steht möglicherweise eine weitere Finanzinnovation seitens Apple vor einem Transfer von der neuen in die „Alte Welt“. Überall in den USA, wo Kunden mit Apple Pay einkaufen, können sie den Service „Pay Later“ nutzen und damit die Zahlung auf vier Raten binnen zwei Monaten strecken. Der Vorteil für die Apple-Klientel: Es fallen weder Zinsen noch Gebühren an. Dieses Modell könnte auch für Deutschland richtungsweisend werden.

Daten und Fakten zum neuen Apple-Card-Sparkonto

  • Bankpartner: Goldman Sachs
  • US-Einlagensicherung (FDIC): bis 250.000 US-Dollar pro Kunde
  • Berechtigte: Ab 18. Lebensjahr mit Wohnsitz in den USA und Inhaber einer „Apple Card“
  • Valuta: US-Dollar
  • Einlage: Maximal 250.000 US-Dollar, keine Mindesteinlage
  • Verzinsung: 4,15 Prozent pro Jahr
  • Einzahlung: über Fremdkonten oder Gutschriften aus dem „Daily Cash“-Programm von Apple
  • Verfügbarkeit: täglich
  • Bankpartner: Goldman Sachs
  • Systemvoraussetzung: „Wallet“-App über Endgeräte wie iPhone oder Apple Watch ab iOS 16.4.

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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand: 31.05.2023
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Über den Autor Joachim Merkl
Seit über drei Jahrzehnten arbeitet Joachim Merkl als Wirtschaftsjournalist. Im Fokus seiner schreibenden Tätigkeit stehen die Bereiche Finanzen, Steuern und Recht. Bevor er seine journalistische Karriere in der Redaktion des Wirtschaftsmagazins „Capital“ begann, sammelte er essenzielle Erfahrungen im Geld- und Vermögensmanagement bei der „Union Investment“. Weitere berufliche Stationen des gelernten Juristen waren die Gründungsredaktion von „Finanztest“ sowie die Chefredaktion des Wirtschaftsmagazins „DM/DMEURO“. Als Autor verfasste er zahlreiche Ratgeber zu Verbraucherthemen. Parallel zu seiner Arbeit als Journalist und Autor war er als Rechtsanwalt aktiv.
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