





Auf einen Blick
Die Zinsen bei Tagesgeld und Festgeld haben ihren Höhepunkt mittlerweile erreicht. Teilweise senken die Banken ihre Zinsen bereits wieder. Da kommen gute Angebote mit überdurchschnittlichen Zinsen gerade recht. So lockt die Webseite sichersparen.com etwa mit knapp sechs Prozent Zinsen. Auch bei zinsvergleich-24.com scheint es sich auf den ersten Blick um eine sichere Festgeldanlage zu handeln.
Doch Sie sollten genau hinsehen. Mittlerweile erstellen Betrüger Webseiten, die zunächst seriös aussehen. Es ist gar nicht so leicht zu erkennen, ob es sich um Cyberkriminalität oder ein seriöses Angebot handelt. Um nicht versehentlich Betrügern zum Opfer zu fallen, empfehlen wir Ihnen, die Seiten genau zu prüfen. Sind Sie sich nicht sicher, können Sie uns die Webseite auch zum Überprüfen zusenden. Schicken Sie uns einfach den Link per Mail an hinweis@biallo-online.de. Wir prüfen die Internetseite dann für Sie.
Unseren Ratgeber zum Erkennen von Fakeshops können Sie auch zum Überprüfen von Tages- und Festgeldseiten nutzen. Gehen Sie unsere Anleitung Punkt für Punkt durch, um die Seriosität der Webseite zu checken. Zur Webseite zinsvergleich-24.com haben uns Leserfragen erreicht. Wir haben die Seite genauer unter die Lupe genommen.
Dass es sich bei der Webseite zinsvergleich-24.com um eine betrügerische Seite handelt, ist am einfachsten daran zu erkennen, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) vor dem Angebot warnt.
Die Aufsichtsbehörde äußert sich wie folgt zu dem Thema:
„Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor Angeboten der ‘Zinsvergleich24’. Nach ihren Erkenntnissen bietet das Unternehmen ohne Erlaubnis den Abschluss von Festgeldverträgen an. Zudem werden über die Website zinsvergleich-24.com ohne Erlaubnis Finanz- bzw. Wertpapierdienstleistungen angeboten. Eine 'Zinsvergleich24' wird von der BaFin nicht beaufsichtigt.“
Weiterhin schreibt die Bafin, dass „Zinsvergleich24“ für ihre Angebote auch andere Webseiten wie „zinsvergleich24.com“ nutzt und in Verbindung zu „Zinsfox“ steht, vor der die Bafin ebenfalls gewarnt hat.
Wenn Sie selbst genauer hinsehen, werden Ihnen auch Ungereimtheiten auffallen. Das Impressum etwa entspricht nicht den deutschen Rechtsnormen. Das müsste es aber, da sich das Angebot auch an deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher richtet. Unter anderem wird der Geschäftsführer nicht genannt.
Suchen Sie im Internet nach der Webseite zinsvergleich-24.com, werden Sie neben der Warnung der Bafin auch diverse Webseiten finden, die vor dem Festgeld-Angebot warnen. Darunter befinden sich auch etliche Anwaltsportale.
Auf zinsvergleich-24.com lesen Sie immer wieder von „attraktiven Zinsen“ und einer „sicheren Festgeldanlage“. Das Problem: Nirgendwo auf der Seite finden Sie die die Zinsen oder gar die Laufzeiten. Um näheres zu erfahren, sollen Sie eine Rufnummer in Belgien anrufen. Bereits hier warnen wir, dass Ihnen erhöhte Kosten entstehen könnten.
Zudem wirbt die Webseite damit, über 60 Partnerbanken zu haben. Doch diese Banken werden nirgends auf dem Portal genannt. Ein seriöses Unternehmen nennt seine Partnerbanken auch und verheimlicht diese nicht.
Gehen wir bei unserer Recherche etwas tiefer, stellen wir fest, dass die zinsvergleich-24.com durch einen Anonymisierungsdienst registriert wurde. Zudem gibt es die Webseite erst seit dem 9. Februar 2024.
Aufgrund der oben aufgeführten Punkte kommen wir zu dem Schluss, dass es sich bei zinsvergleich-24.com um ein betrügerisches Angebot handeln muss.
Hier können wir nur mutmaßen. Da Sie anrufen sollen, um Genaueres zu erfahren, werden die Betrüger Sie im Gespräch geschickt dazu bewegen wollen, Ihre IBAN mitzuteilen, um eine Anlagesumme auf das vermeintliche Festgeldkonto zu transferieren. Alternativ ist es möglich, dass Sie eine IBAN mitgeteilt bekommen, um Geld zu überweisen. Geben Sie am Telefon niemals Ihre Bankdaten heraus und überweisen Sie nicht auf ausländische Bankkonten. Auf unsere E-Mail-Anfrage über die Webseite haben wir keine Reaktion bekommen.
Sind Sie auch auf das Angebot von zinsvergleich-24.com aufmerksam geworden? Haben Sie den Betrug gleich erkannt? Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung und Erfahrung an redaktion@biallo.de. Unseren Newsletter empfehlen wir Ihnen, wenn Sie keine Neuigkeiten aus dem Finanzbereich verpassen wollen.