





Anguilla, ein kleiner britischer Inselstaat mit gut 13.000 Einwohnern in der Karibik, erlebt derzeit einen unerwarteten wirtschaftlichen Aufschwung. Die Top-Level-Domain ".ai", die dem Inselstaat gehört, hat sich durch den aktuellen Boom der künstlichen Intelligenz als äußerst lukrativ erwiesen. Unternehmen weltweit nutzen diese Domain-Endung für ihre KI-Projekte, was Anguilla erhebliche Einnahmen beschert. "AI" steht für "Artificial Intelligence".
Im vergangenen Jahr hat die Nachfrage nach .ai-Domains stark zugenommen. Dies liegt vor allem am steigenden Interesse an künstlicher Intelligenz. Anguilla, das bisher stark vom Tourismus abhängig war, konnte 2023 durch die Domainverkäufe über 30 Millionen US-Dollar einnehmen. In Summe entsprachen die Einnahmen etwa 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des vergangenen Jahres. Die Domain-Endung wurde Anguilla im Jahr 1995 zugesprochen.
Die Registrierungskosten für eine .ai-Domain belaufen sich derzeit auf 140 US-Dollar für zwei Jahre. Anguilla hat bereits in den vergangenen Jahren von der Domain profitiert, doch seit der Veröffentlichung von ChatGPT durch OpenAI haben sich die Einnahmen vervielfacht.
Viele Länder verwalten ihre eigenen länderspezifischen Top-Level-Domains (ccTLDs), wie beispielsweise ".de" für Deutschland oder ".uk" für das Vereinigte Königreich.
Einige dieser Domains gewinnen zusätzlich an Bedeutung, wenn ihre Abkürzungen mit anderen Begriffen assoziiert werden können. So hat auch die Insel Tuvalu mit der ".tv"-Domain von der Assoziation mit TV-Angeboten profitiert. Ähnlich ist es mit der ".io"-Domain, die in der Techbranche beliebt ist und oft als Abkürzung für Input/Output interpretiert wird. Der aktuelle KI-Trend verleiht nun Anguillas ".ai"-Domain eine besondere Aufmerksamkeit.
Der Verwalter der ".ai"-Domain von Anguilla hat berichtet, dass sich die Anzahl der registrierten Domains in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es für Staaten sein kann, die richtigen Top-Level-Domains zu besitzen. Mit der steigenden Nachfrage könnten auch die Preise für die Registrierung weiter anziehen, was Anguilla noch mehr Einnahmen bescheren könnte.
Wie finden Sie es, dass Anguilla etwa ein Fünftel seines Staatshaushalts mittlerweile mit den Einnahmen für die Domain-Endung ".ai" decken kann? Schreiben Sie uns Ihre Meinung gern an redaktion@biallo.de. Wenn Sie mehr über Finanz- und Geldthemen erfahren möchten, abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter.