


Auf einen Blick
Die Black Friday Week, der Black Friday, der Cyber Monday und die Cyber Monday Woche sollen das Weihnachtsgeschäft im Handel als auch online einläuten. Viele Menschen gehen in diesem Zeitraum auf Schnäppchenjagd. Doch ob Sie in diesem Zeitraum auch echte Schnäppchen ergattern können?
Fakt ist, dass auch Betrüger die Weihnachtszeit als auch diese Shopping-Events ausnutzen, um ahnungslose Verbraucherinnen und Verbraucher in die Falle zu locken. Sei es mit Phishing-Mails, die versendet werden, mit Fake-Anrufen im Namen von Polizei, BKA und Co. oder mit Nachrichten, die Sie auf Ihr Smartphone bekommen. Gerade auch die Paketankündigungen im Namen von DHL, DPD und den anderen Paketdienstleistern sorgen gerade jetzt, wo mehr bestellt wird, für Verwirrung.
Genauso verwirrend kann eine WhatsApp-Nachricht sein, die Sie erhalten. Denn angeblich gibt es hier ein Gewinnspiel zum Black Friday. Am Montag der Black Week im Namen von MediaMarkt, am Dienstag im Namen von Shein. Wir sind gespannt, welche Unternehmen im Laufe der Woche noch drankommen werden. Doch was hat es mit dem Gewinnspiel auf sich?
Laut der WhatsApp-Nachricht gibt es Einkaufsgutscheine im Wert von 750 Euro für das jeweilige Unternehmen zu gewinnen. Damit spricht die Nachricht Ihre Shopping-Laune an. Wer hat nicht Lust, einen Einkaufsgutschein zu gewinnen? Gerade jetzt, wo das Geld ohnehin knapper ist, freuen sich sicherlich auch Sie, wenn Sie „Geld geschenkt“ bekommen.
Für die folgenden Unternehmen wurden bereits Gutscheine mit diesem Gewinnspiel versprochen:
Doch leider handelt es sich bei diesem Gewinnspiel um eine Falle. Denn auch wenn die Nachricht von einem Freund oder gar Familienmitglied kommt, so stammt diese ursprünglich von einem Unbekannten. Ihr Freund oder das Familienmitglied ist auch auf den Trick hereingefallen. Der Text, welcher versendet wird, ist vorgefertigt durch die unbekannte Person. Doch warum versenden Ihre Freunde die Nachricht überhaupt?
Meistens ist der Ablauf dieser Aktionen identisch. Klicken Sie den Link in der Nachricht an, landen Sie auf einer Webseite. Diese ist optisch so gestaltet, dass der Eindruck erweckt wird, die Webseite stamme von dem Unternehmen, für welches Sie den Gutschein bekommen sollen. Das verwendete Logo und die typischen Farben verstärken diesen Eindruck noch einmal.
Sie sollen an dieser Stelle nur vier Fragen beantworten. Wirklich wichtig sind Ihre Antworten auf die Fragen aber nicht. Sie sollen lediglich in Klicklaune gebracht werden. Haben Sie die Fragen beantwortet, bekommen Sie drei Versuche, den Gutschein zu finden.
Auch hier ist das Ziel, Sie spielerisch dazu zu bringen, nicht zu überlegen und einfach zu klicken. Denn der wichtigste Punkt folgt gleich. Spätestens beim dritten Versuch finden Sie ein Feld mit einem Gutschein. Dann aber beginnt der Kettenbrief-Wahnsinn.
Nun sollen Sie den Kettenbrief mit fünf WhatsApp-Gruppen oder 20 WhatsApp-Freunden teilen. Genau an dieser Stelle war auch die Person, von der Sie die Nachricht mit dem vermeintlichen Black Friday-Gewinnspiel erhalten haben. Wenn Sie hier klicken und die WhatsApp-Nachricht an Ihre Freunde versenden, verteilen Sie den Kettenbrief weiter. Das tun leider viele Empfänger der Nachricht, da sie davon ausgehen, dass sie im Anschluss wirklich die Chance auf den Gutschein haben. Den werden Sie allerdings nicht bekommen.
Denn das Gegenteil ist der Fall. Am Ende landen Sie auf einer dubiosen Webseite. Der Initiator der Aktion entscheidet allein, auf welche Internetseite er Sie leitet. Abhängig ist das von Ihrem Betriebssystem und ob Sie sich im WLAN oder im mobilen Netzwerk befinden. Deswegen warnen wir Sie an dieser Stelle: Teilen Sie den Link nicht mit Ihren WhatsApp-Freunden!
Wie bereits erwähnt, entscheidet der Initiator der Aktion, auf welche Webseite er Sie leitet. Demzufolge können wir nicht genau vorhersagen, was passieren wird. Wir können Sie aber vor den folgenden Szenarien warnen, die in Abhängigkeit des verwendeten Gerätes, der Internetverbindung und des Betriebssystems aktiviert werden.
Bei derartigen Gewinnspielen kommt es häufig vor, dass Sie bei einem Datensammler landen, dem Sie mit dem Absenden Ihrer Daten eine Werbeerlaubnis erteilen. Dadurch kann dieser Ihre Daten an andere Unternehmen verkaufen. Daraufhin müssen Sie sich auf viel Werbung per Post, SMS und auch auf Werbeanrufe einstellen. Überwiegend wird bei diesen Anrufen versucht, Ihnen ein Zeitungsabonnement unterzujubeln. Das geschieht sehr trickreich. Deswegen unsere Empfehlung: Geben Sie niemals Ihre IBAN oder Kreditkartennummern am Telefon heraus.
Neben den Direktmarketingunternehmen lauern auch Abofallen hinter den Links. So werden immer wieder hochpreisige Geräte wie iPhones, Samsung-Smartphones, MacBooks oder die Playstation 5 kostenlos angeboten. Angeblich sollen Sie nur noch die Versandkosten in Höhe von bis zu fünf Euro übernehmen. Doch genau hier lauert die Abofalle. Geben Sie Ihre Kreditkarten-Daten oder die Bankdaten an dieser Stelle ein, haben Sie das Abonnement abgeschlossen. Die günstigen Versandkosten sind lediglich die Kosten für die Probezeit des Abos. Spätestens nach 14 Tagen wird Ihre Kreditkarte richtig belastet. Plötzlich liegt der Preis dann bei 50 Euro und mehr pro Monat.
Gegebenenfalls landen Sie auch auf einer Seite, welche mit Schadsoftware infiziert ist. Oder Sie sollen eine App herunterladen. Diese enthält dann möglicherweise Malware wie Ransomware, Trojaner oder andere Viren. Ist Ihr Gerät einmal befallen, besteht eine große Gefahr für Ihre Konten und Ihr Geld. Denn mithilfe dieser Schadsoftware (Bankingtrojaner) gelingt es den Betrügern, an Ihre Zugangsdaten für das Onlinebanking zu gelangen und diese können Ihre Überweisungen umleiten.
Sie sollten auf keinen Fall Daten eingeben oder Apps aus unbekannten Quellen herunterladen. Auch sollten Sie den Kettenbrief nicht mit Ihren Freunden teilen. Haben Sie dies bereits getan, ist es nur fair, wenn Sie Ihre Bekannten von dem Fake in Kenntnis setzen. Informieren Sie den Freund, dass es sich um Betrug handelt. Dazu können Sie ihm den Link zu diesem Artikel senden. Am besten ist es, wenn Sie derartige WhatsApp-Meldungen einfach löschen.
Sollten Sie an einer Stelle Ihre Bankdaten oder Kreditkartendaten eingegeben haben, müssen Sie sich umgehend mit Ihrer Bank in Verbindung setzen. Gegebenenfalls müssen Sie Ihr Konto und die Karte sperren, um einen finanziellen Schaden zu vermeiden. Außerdem empfehlen wir in diesem Fall, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.
Übrigens: Ihren WhatsApp-Account schützen Sie mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung (Verifizierung in zwei Schritten) vor unbefugten Zugriffen.
Sie haben auch eine derartig kuriose WhatsApp-Nachricht erhalten? Dann leiten Sie uns diese an hinweis@biallo-online.de weiter. Mit Ihrer Hilfe können wir andere Leser vor dem Betrug warnen.
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