Nachrichten im Namen bekannter Unternehmen müssen nicht immer echt sein. Das zeigen uns die Phishing-SMS im Namen der Commerzbank und der Sparkasse. Aber auch die SMS-Nachrichten im Namen der Paketdienstleister DHL, UPS und DPD schafften es, die Verbraucher in die Irre zu führen. In einem weiteren Beitrag haben wir schon von einem Whatsapp-Kettenbrief im Namen von Milka berichtet. Deswegen verwundert es nicht weiter, dass WhatsApp-Messages, welche von Freunden und Bekannten kommen, erst recht ernst genommen werden.
Genau diesen Umstand nutzen Betrüger aus, und initiieren einen Kettenbrief im Namen von Amazon. Angeblich feiert der Versandhändler sein 30-jähriges Jubiläum. Aus diesem Grund soll es kostenlose Geschenke für Sie geben. Dafür sollen Sie nur den Link in der Nachricht anklicken. Wir warnen an dieser Stelle: Klicken Sie den Link nicht an.
Biallo-Hinweis:
Woher stammt die Nachricht mit dem Gewinnspiel-Link?
Typisch für diese Art von Kettenbriefen ist, dass Sie die Nachricht von einem Freund oder gar Familienmitglied per WhatsApp erhalten. Diese Person hat die Nachricht nicht neu verfasst. Vielmehr hat sie die gleiche Message wie Sie erhalten und ist dem Link gefolgt. Der Link wiederum wird von Kriminellen vorbereitet. Bei jedem Versand wird dieser neu generiert. Deshalb gibt es in diesem Fall auch keinen einheitlichen Link. Hier zeigen wir Ihnen ein paar Beispiele:
- https://frankhalf.xyz/amazonEaster/tb.php?_t=1621321988
- https://gorgeousmerit.xyz/amazonEaster/tb.php?_t=1621328058
- https://straightforwardclever.xyz/amazonEaster/tb.php?_t=1621272292
- https://activeunhappy.xyz/amazonEaster/tb.php?_t=1620973606
- https://variousvapor.xyz/amazonEaster/tb.php?_t=1621192848
So sieht die WhatsApp-Nachricht beispielsweise aus:
Da die meisten Verbraucher ihren Freunden und der Familie vertrauen, klicken sie den Link an. Damit gelangen sie auf eine gefälschte Internetseite. Und dort lauern verschiedene Gefahren.
Deshalb noch einmal die ausdrückliche Warnung: Klicken Sie keine unbekannten Links in WhatsApp-Nachrichten, SMS oder Facebook-Posts an.
Weitere Kettenbriefe im Namen von Amazon
Es gibt aber noch weitere Kettenbriefe, die im Namen von Amazon im Umlauf sind. Die uns bekannten listen wir nachfolgend auf:
13.07.2022 Amazon retournierte Produkte Werbegeschenk

Was passiert, wenn Sie den Link anklicken?
Nach dem Klick auf den Link landen Sie auf einer gefälschten Seite, die vorgibt, von Amazon zu stammen. Sie sollen zunächst an einer Umfrage teilnehmen und unbedeutende Fragen beantworten. Dafür werden Sie unter Zeitdruck gesetzt. Ein Timer drängt Sie zur Eile. Am Ende der Umfrage sehen Sie ein paar Facebook-Kommentare, die die Seriosität der Aktion unterstreichen sollen. Allerdings sind diese Kommentare gefälscht. Es sind keine echten Facebook-Posts. Im Anschluss wird Ihnen gratuliert. Sie wissen nur noch nicht, was Sie gewonnen haben. Denn das finden Sie erst heraus, wenn Sie die Päckchen öffnen. Drei Versuche haben Sie.
Endlich sehen Sie Ihren Gewinn. Aber was ist das? Um diesen zu erhalten, sollen Sie die Aktion mit einer bestimmten Anzahl an WhatsApp-Freunden teilen. Und genau an dieser Stelle war auch Ihr Freund, als er Ihnen die Nachricht gesendet hat. Er glaubte der Aktion. Hier verbreitet sich der Kettenbrief immer weiter, wenn Sie die Aktion teilen.
Da viele Verbraucher daran glauben, dass sie im Anschluss das Geschenk erhalten, wird an dieser Stelle fleißig geteilt. Und immer neue Menschen fallen auf den Kettenbrief herein. Stoppen Sie diesen Betrug! Teilen Sie die Aktion nicht!
Willkommensangebot für Ihr neues Tagesgeldkonto
*Beispiel der Vergütung bei Erfüllung der Bedingungen: 0,75 Prozent Zinsen während der ersten 12 Monate für einen durchgängigen Saldo von 5.000 Euro. Vergütung: 37,50 Euro brutto/Jahr.
Das dicke Ende kommt am Schluss
Und damit ist nicht das tolle Geschenk gemeint, welches Ihnen zwischenzeitlich angezeigt wurde. Je nachdem, wohin Sie die Betrüger leiten, müssen Sie persönliche Daten eingeben, Kreditkarten angeben oder eine App herunterladen.
Alle Aktionen sind zu Ihrem Nachteil. Geben Sie Ihre Daten ein, sind Sie auf ein Direktmarketingunternehmen gestoßen. Dieses sammelt Ihre Daten, um diese an andere Unternehmen weiterzuverkaufen. Das Ergebnis: Sie erhalten jede Menge Werbung per E-Mail, SMS und in Form von Werbeanrufen. Nur wenn Sie ganz genau lesen, bekommen Sie mit, dass es sich um Datensammler handelt.
Sollen Sie Ihre Kreditkarten-Daten angeben, um ein Porto zu bezahlen? Vorsicht. Hier lauert unter Garantie die Abofalle. Denn auch hier steht nur im Kleingedruckten, dass Sie zunächst ein Probeabo eingehen, welches nach drei Tagen dann ordentlich Geld kostet. Und das jeden Monat. Das Problem: Oftmals ist an dieser Stelle gar nicht klar, bei wem Sie das Abo abschließen. Dementsprechend schwierig wird es mit dem Widerspruch und der Kündigung.
Biallo Tipp:
In unserem Test sollten wir am Ende eine App herunterladen. Auch das ist nicht ratsam. Denn in der App ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Schadsoftware integriert. Unter anderem werden so Banking-Trojaner auf Ihr Smartphone geschleust. Passwörter und Online-Zugänge sind genauso in Gefahr, wie Ihr Geld.
Häufige Fragen zu dem Kettenbrief
Sollten Sie einen ähnlichen Kettenbrief erhalten haben, leiten Sie uns diesen gern per E-Mail an hinweis@biallo.de weiter. Die bisher am häufigsten gestellten Fragen beantworten wir im Folgenden:
Was kann ich tun, wenn ich meine Daten eingegeben habe?
Wenn Sie eine Werbeeinwilligung abgegeben haben, müssen Sie herausfinden, bei wem Sie diese “unterschrieben” haben. Ein Widerruf des Werbeeinverständnisses sollte dafür sorgen, dass Sie sich nicht mit lästiger Werbung herumschlagen müssen.
Können Kosten entstehen, wenn ich meine Daten eingegeben habe?
Wenn Sie Ihre Kreditkartendaten angegeben haben entstehen auf jeden Fall Kosten. Dann sind Sie ein Abonnement eingegangen, welches Sie widerrufen beziehungsweise kündigen müssen. Gegebenenfalls lassen Sie die Kreditkarte sperren.
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Ich habe eine App geladen. Was kann passieren?
Haben Sie die App nur heruntergeladen, empfehlen wir Ihnen diese wieder zu löschen. Haben Sie die App bereits installiert, sollten Sie Ihr Smartphone schnellstmöglich vom Internet trennen. Sie haben dann vermutlich den Banking-Trojaner aktiviert, der in der App mitgeliefert wurde. Checken Sie über ein zweites Gerät Ihre Kontodaten und informieren Sie Ihre Bank. Das Gerät sollte anschließend ein Fachmann überprüfen, damit die Schadsoftware entfernt wird.
Manchmal hilft es auch, dass Android-Smartphone in den abgesicherten Modus zu versetzen, der geladenen App alle Berechtigungen zu entziehen und sie dann zu löschen. Alternativ setzen Sie das Smartphone auf Werkszustand zurück. Allerdings gehen dadurch alle nicht gespeicherten Daten verloren.

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Uns sind bisher nur Fälle bekannt, bei denen Android-Smartphones betroffen waren.
Übrigens Ihren WhatsApp-Account schützen Sie mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung (Verifizierung in zwei Schritten) vor unbekannten Zugriffen.