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Augen auf beim Fahrzeugkauf

Gebrauchtwagen kaufen: Warnung vor Betrügern auf mobile.de, autoscout24.de und anderen Anzeigenmärkten

Franziska Baum
Redakteurin
Aktualisiert am: 09.10.2023

Auf einen Blick

  • Bei der Suche nach einem Gebrauchtwagen im Internet stoßen Sie auf Inserate bei Anzeigemärkten wie mobile.de oder autoscout24.de.
  • Hinter einigen Anzeigen können sich Betrüger verbergen, welche nur an Ihre Daten und Ihr Geld wollen.
  • Betrügereien mit Speditionen und gestohlenen Autos sind keine Seltenheit. Auf welche Dinge müssen Sie achten?
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. So funktioniert der Trick mit der Spedition beim Autokauf
  2. So schützen Sie sich vor dem Betrug mit Transportfirmen
  3. Betrug mit geklauten Autos und geklauten Papieren
  4. Wie können Sie sich vor dem Betrug schützen
  5. Plattformen weisen auf Problematik hin
  6. Wir benötigen Ihre Hilfe

Sie halten nach einem Gebrauchtwagen Ausschau? Vermutlich stoßen Sie dann auch auf die Kleinanzeigenmärkte wie mobile.de und autoscout24.de. Doch genau da tummeln sich viele Betrüger. Diese wollen Ihnen gar kein Auto verkaufen, sondern nur an Ihr Geld. Dafür nutzen die Täter verschiedene Methoden, um Sie in die Falle zu locken. Kriminelle versuchen die Grundsätze beim Gebrauchtwagenverkauf zu umgehen. Schauen Sie sich vor dem Kauf eines Gebrauchten an, wie ein typischer Gebrauchtwagenkauf abläuft, welche Zahlungsarten sicher sind und nutzen Sie unsere Checkliste zum Gebrauchtwagenkauf.

Auf den Kleinanzeigenmärkten wie mobile.de, autoscout24.de oder eBay Kleinanzeigen treten die Kriminellen als vermeintlicher Verkäufer eines Autos auf, welches sich überraschend im Ausland befindet. Nicht selten wird gleich eine Transportfirma mit angeboten. Doch hinter dem Angebot steht am Ende gar kein Gebrauchtwagen. Eine andere Methode ist der Verkauf von gestohlenen Wagen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines Gebrauchtwagens über Anzeigemärkte achten sollen.

 

So funktioniert der Trick mit der Spedition beim Autokauf

Sie entdecken bei Ihrer Suche nach einem Gebrauchtwagen ein günstiges Auto, welches auch noch in Ihrer Nähe steht? Prima, denken Sie. Sie nehmen Kontakt mit dem Verkäufer auf. Doch dieser schreibt Ihnen dann, dass das Auto gar nicht in Ihrer Nähe, sondern im Ausland steht. Dafür gibt es verschiedene, aber sehr plausible Begründungen. Aufgrund seines engen Terminplans schafft es der Verkäufer nicht, den Wagen persönlich nach Deutschland zu bringen.

Und nun kommt die Spedition oder Transportfirma ins Spiel. Der Verkäufer hat nämlich schon Kontakt zu einem Treuhänder oder einer Spedition und schickt Ihnen den Link und die Daten, damit Sie Kontakt aufnehmen und den Transport in die Wege leiten können. Angeblich soll dieser Treuhänder für eine sichere Bezahlung und einen sicheren Transport sorgen. Sie sollen das Fahrzeug sogar einige Tage testen und zurückgeben können, bevor der Verkäufer das Geld ausgezahlt bekommt.

Transportfirma existiert nicht

Doch die Firma existiert in Wirklichkeit nicht. Die Kontaktdaten gehören ebenfalls der Betrügerbande und die tolle Webseite im Internet ist nur Fake. Teilweise werden die Webseiten mit Bildern bestehender Speditionen und real existierender Personen bestückt. So ist uns in der Vergangenheit immer wieder ein Bild eines Schauspielers untergekommen, welcher angeblich Kunde diverser Speditionen war. Allerdings ist nie der echte Name des Schauspielers aufgetaucht.

Gibt es ein Impressum, ist dieses entweder gefälscht oder die Daten stammen aus einem Identitätsdiebstahl.

  • Biallo-Lesetipp: Mit einer Cyberversicherung können Sie sich vor Identitätsdiebstahl, Cyber-Mobbing, Phishing und Co. schützen. Wir erklären, wann eine solche Versicherung Sinn macht. 

Weiterer Kontakt nur per E-Mail

Haben Sie „angebissen“ und den Kontakt zu dem vermeintlichen Verkäufer aufgenommen, versucht dieser Sie von der eigentlichen Verkaufsplattform wegzulocken. Plötzlich sollen Sie nicht mehr über mobile.de und Co. antworten. Vielmehr werden jetzt E-Mails oder die Handynummern für den WhatsApp-Chat ausgetauscht. Dadurch versuchen die Betrüger einer Sperrung zu entkommen. Denn bekommen die Anzeigenmärkte etwas von der Masche mit, wird der Nutzer gesperrt.

Das Transportunternehmen soll den Kauf des Gebrauchtwagens treuhänderisch abwickeln. Damit für Sie alles sicher scheint, wird ein Identitätsnachweis vom Verkäufer in Form einer Ausweiskopie, der Kaufvertrag und eine entsprechende Bankverbindung an den Käufer übermittelt. Um auch den letzten Zweifel bei Ihnen auszuräumen, wird eine funktionierende Tracking-ID übermittelt. Das Geld soll dann auf ein Konto in Polen oder anderen Ländern überwiesen werden. Alternativ soll der Kaufpreis per Bargeldtransferdienst wie Western Union oder MoneyGram an den vermeintlichen Treuhänder übermittelt werden.

Wir empfehlen Ihnen an dieser Stelle, kein Geld auf ein Konto mit einer ausländischen IBAN zu überweisen. Generell sollten Sie nicht in Vorkasse gehen, wenn Sie das Auto noch nicht einmal wirklich gesehen und vielleicht sogar getestet haben.

  • Biallo-Lesetipp: Welche Zahlungsmittel bieten sich für die Überweisung größerer Geldsummen eigentlich an? Welche sind am günstigsten? Und womit transferieren Sie Ihr Geld am sichersten und ohne Wartezeiten? Unser Ratgeber zum Thema hohe Geldtransfers beantwortet diese Fragen.

 

So schützen Sie sich vor dem Betrug mit Transportfirmen

Lassen Sie sich niemals auf eine Vorauszahlung ein. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie ein Auto, Smartphone, Möbel oder Schmuck kaufen möchten. Sie sollten die Ware vor Ort begutachten und Geld gegen Ware tauschen. Lassen Sie sich auf keine Abwicklung über angebliche Treuhänder ein. 

Außerdem können Sie die Webseite des Dienstleistungsunternehmens genau unter die Lupe nehmen. Ist diese über einen Anonymisierungsdienst registriert und erst kurz online, können Sie von Betrug ausgehen. Oftmals bringt eine kleine Internetrecherche schon Licht ins Dunkel. Informieren Sie sich im Internet, bevor Sie Kontakt mit der vermeintlichen Transportfirma aufnehmen. Alternativ können Sie derartige Verkaufsangebote und Webseiten auch bei uns prüfen lassen, indem Sie uns den bisherigen Schriftverkehr per E-Mail an hinweis@biallo-online.de senden.

 

Betrug mit geklauten Autos und geklauten Papieren

Nicht nur die oben beschriebene Masche ist auf den Kleinanzeigemärkten verbreitet. Genauso gut können Sie auf Betrüger hereinfallen, die Ihnen ein geklautes Auto verkaufen wollen.

Auch hier inserieren die Täter die vermeintlichen Gebrauchtwagen bei autoscout24.de und Co. zu günstigen Preisen. Doch anders als bei der Variante mit dem Transportdienstleister, bekommen Sie hier tatsächlich einen Gebrauchtwagen. Zunächst haben Sie auch ein gutes Gefühl, denn alles lief so ab, wie Sie es sich vorgestellt haben.

Probleme bei der Um- und Anmeldung des Pkw

Erst wenn Sie das neue alte Auto ummelden oder anmelden möchten, treten die Probleme auf. Denn ist der Wagen als gestohlen gemeldet, erfahren Sie es spätestens an dieser Stelle. Die mitverkauften Papiere sind ebenfalls gestohlen oder gefälscht.

Für Sie als Käufer des Wagens ist das am Ende doppelt hart. Denn Ihr mühsam erspartes Geld ist weg und Sie haben keinen Anspruch auf das Auto. Dieses müssen Sie wieder abgeben. Am Ende haben Sie weder einen Pkw noch Geld, um sich einen weiteren Gebrauchtwagen kaufen zu können. Eine Versicherung wird für solch einen Schaden eher nicht aufkommen.

 

Wie können Sie sich vor dem Betrug schützen

Sie fragen sich, ob es eine Möglichkeit gibt, wie Sie sich vor derartigen Betrug schützen können? Ja, es gibt ein paar Tipps und Hinweise, welche Sie beachten sollten, wenn Sie einen Gebrauchtwagen über mobile.de, autoscout24.de oder andere Kleinanzeigenmärkte kaufen.

  • Vor dem Kauf sollten Sie darauf achten, dass der eingetragene Fahrzeughalter und der Verkäufer identisch sind. Sollten die Daten voneinander abweichen, fordern Sie die Vollmacht des eigentlichen Halters an, welche zum Verkauf des Wagens ermächtigt.
  • Da Autohändler namentlich nicht in den Fahrzeugpapieren genannt werden müssen, ist es ratsam, sich Name und Anschrift des Verkäufers geben zu lassen und mit dem Ausweis der Person abzugleichen. Normalerweise werden diese Daten im Kaufvertrag notiert.
  • Um den ganzen Ärger aus dem Weg zu gehen, können Sie den Verkäufer fragen, ob dieser gemeinsam mit Ihnen auf die Zulassungsstelle geht, um den Wagen anzumelden. Die Zulassungsstelle prüft die Dokumente. Betrüger werden hier in der Regel Ausreden finden.
  • Außerdem sollten Sie misstrauisch sein, wenn der Verkäufer sehr sparsam mit persönlichen Daten umgeht und zudem alle Bezahlungen in bar ablaufen.

 

Plattformen weisen auf Problematik hin

Die Internetplattform mobile.de gibt Ihnen den Hinweis, dass sie keine Vertrauenswürdigkeit von privaten Verkäufern bescheinigt. Der Plattform fehlen dafür die Informationen. So wird es auch den anderen Kleinanzeigenmärkten gehen. Immerhin versuchen die Portale Kleinanzeigen und Ebay betrügerische Personen sofort zu löschen, sobald ihnen diese bekannt werden. Das Problem: Die Kriminellen eröffnen einfach einen neuen Account unter einer anderen (gestohlenen) Identität und betrügen weiter.

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Wir benötigen Ihre Hilfe

Haben Sie beim Kauf eines Gebrauchtwagens ein ungutes Gefühl oder vermuten einen Betrug? Oder wurden Sie bereits betrogen? Bitte senden Sie uns den Schriftverkehr per E-Mail an hinweis@biallo-online.de. Wir prüfen den Vorgang und geben Ihnen auf Wunsch auch eine Rückmeldung. Mit Ihrer Hilfe können wir noch zielgerichteter vor den Betrügern warnen, damit andere Verbraucher darauf nicht hereinfallen.

Sie brauchen ein neues Auto, haben aber kein Geld, um sich dieses zu leisten? Dann könnte unser Autokredit-Vergleich interessant für Sie sein. Zudem verraten wir Ihnen, worauf Sie bei der Finanzierung bei einem Auto achten sollten. Um keine Neuigkeiten aus dem Bereich Finanzen und Geld zu verpassen, empfehlen wir Ihnen, unseren kostenlosen Newsletter zu abonnieren.

Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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