Viele Deutsche stehen dem digitalen Euro offen gegenüber, doch es gibt noch Wissenslücken. Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Bundesbank zeigt interessante Ergebnisse und gibt Einblicke in die Einstellung der Bevölkerung zu diesem neuen Zahlungsmittel.  

Etwa die Hälfte der Befragten ist bereit, den digitalen Euro als zusätzliche Bezahloption zu nutzen. Allerdings sind die Kenntnisse über das geplante Zahlungsmittel in der Bevölkerung noch unvollständig. Besonders der Schutz der Privatsphäre und die europäische Unabhängigkeit spielen eine große Rolle für die Akzeptanz des digitalen Euro.

 

Umfrage digitaler Euro

Positive Einstellung zum digitalen Euro

Die Deutsche Bundesbank hat im April 2024 eine repräsentative Umfrage unter 2012 Personen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hälfte der Befragten bereit ist, den digitalen Euro als zusätzliche Bezahloption zu nutzen. Besonders bemerkenswert ist, dass auch diejenigen, die vorher nichts vom digitalen Euro gehört hatten, offen für diese neue Zahlungsmethode sind.

Umfrage digitaler Euro.

Privatsphäre ist den Befragten wichtig

Ein zentrales Anliegen der Befragten ist der Schutz der Privatsphäre. Über Dreiviertel der Teilnehmer betonten, wie wichtig ihnen dieses Thema ist. Besonders die geplante Offline-Version des digitalen Euro, die ähnlich wie Bargeld einen hohen Schutz der Privatsphäre bieten soll, findet großen Anklang. Bundesbankpräsident Joachim Nagel betonte, dass die Zentralbanken des Eurosystems kein Interesse an den Daten der Nutzer haben und der digitale Euro die Privatsphäre besser schützen soll als aktuelle kommerzielle Zahlungslösungen.

Umfrage digitaler Euro.

Europäische Unabhängigkeit und staatliche Kontrolle

Für viele Befragte (72 Prozent) ist es wichtig, dass der digitale Euro auf einer europäischen Infrastruktur basiert und somit unabhängig von globalen politischen Ereignissen ist. Zudem schätzen 63 Prozent, dass der digitale Euro ein staatliches, europäisches Zahlungsmittel ist, ähnlich wie das Euro-Bargeld.

Die Umfrage deckte jedoch auch einige Missverständnisse auf. Einige Befragte glaubten fälschlicherweise, der digitale Euro solle das Bargeld ersetzen oder abschaffen. Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank, stellte klar, dass Bargeld weiterhin ein Kernprodukt der Zentralbanken bleibt. Zudem wussten nur wenige, dass der digitale Euro von den Zentralbanken des Eurosystems herausgegeben wird. Einige verwechselten den digitalen Euro sogar mit Kryptowährungen wie Bitcoin, was Balz ebenfalls korrigierte.

Umfrage digitaler Euro.

Ausblick auf die Einführung

Die Einführung des digitalen Euro hängt von den rechtlichen Grundlagen ab, die der EU-Gesetzgeber schaffen muss. Ein entsprechender Verordnungsentwurf wurde bereits im Juni 2023 von der Europäischen Kommission vorgelegt. Nach den Europawahlen wird der Gesetzgeber weiter daran arbeiten. Erste Zahlungen mit dem digitalen Euro sind frühestens im Jahr 2028 zu erwarten.

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Quelle: Deutsche Bundesbank

Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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