





Auf einen Blick
Kartenzahlungen gewinnen in Deutschland immer mehr an Beliebtheit, dennoch bleibt Bargeld ein zentraler Bestandteil des Zahlungsverkehrs mit einer zwar rückgängigen aber weiterhin hohen Nutzungsquote. Trotz der verschiedenen bargeldlosen Bezahlmethoden schätzen viele Verbraucherinnen und Verbraucher die Flexibilität und Sicherheit, die Bargeld bietet. An um die 50.000 Geldautomaten können Sie problemlos Bargeld in Deutschland abheben. Doch was geschieht, wenn ein Geldautomat die Bankkarte nicht freigibt? Wir haben Ihnen alle wesentlichen Informationen zusammengefasst.
Meist wird eine Bankkarte aus Sicherheitsgründen eingezogen – zum Schutz Ihres Kontos und um Missbrauch der Karte zu vermeiden:
Wenn Ihre Girokarte vom Automaten eingezogen wurde, ist schnelles Handeln gefragt. Bleiben Sie zunächst ruhig und notieren Sie sich das Datum, die Uhrzeit und den Standort des Automaten. Im Anschluss stehen Ihnen grundsätzlich zwei Handlungsoptionen zur Verfügung, abhängig von der Situation vor Ort:
Befindet sich der Geldautomat in einer Filiale und hat diese geöffnet, können Sie sich sofort an einen Bankmitarbeiter wenden. Dieser kann eventuell den Automaten sofort öffnen und Ihnen die Karte aushändigen. Natürlich müssen Sie sich dazu mit dem Personalausweis ausweisen. Die Kartenausgabe ist außerdem nur möglich, wenn keine Sperren der Bank dagegen sprechen.
Ist die entsprechende Filiale bereits geschlossen oder befindet sich der Geldautomat außerhalb der Bank, ist ein Anruf bei der kartenausgebenden Bank Pflicht. Dort sollten Sie den Sachverhalt schildern. Alternativ können Sie auch bereits selbständig handelnt: Nutzen Sie, wenn möglich, die Card-Control-Funktion Ihrer Banking-App, um Ihre Karte unverzüglich zu sperren. So verhindern Sie einen möglichen Missbrauch, bis die Situation geklärt ist. In einem weiteren Artikel auf biallo.de erfahren Sie, wie Sie Ihre Karte sperren lassen können.
Die Dauer bis zur Rückgabe Ihrer Girokarte variiert stark. Befindet sich der Automat in einer Bankfiliale, die bereits geschlossen ist, können Sie den Sachverhalt nicht sofort schildern und verlieren Zeit. Ist die Bank geöffnet, wird Ihnen mit etwas Glück die Karte direkt wieder ausgehändigt.
In den meisten Fällen gilt aber: Direkt nachdem die Bank von Ihnen über den Einbehalt Ihrer Karte informiert wurde, ist eine Aushändigung jedoch oftmals nicht möglich. Da die Herausgabe Ihrer Karte meist erst erfolgt, nachdem der betroffene Automat das nächste Mal geleert oder gefüllt wird, kann Ihnen Ihre Karte auch erst danach per Post zugeschickt werden.
Gegebenenfalls ist es manchmal sogar schneller und daher sinnvoller, eine neue Karte zu beantragen. Die Kosten hierfür erfahren Sie im Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank beziehungsweise in den jeweiligen Nutzungsbedingungen.
Wenn Ihre Girocard gestohlen wurde, ist schnelles Handeln unerlässlich, um sich vor möglichem finanziellen Missbrauch zu schützen. Deutschland verfügt über einen zentralen Sperr-Notruf, den Sie unter der 116 116 erreichen. Diese Rufnummer ist rund um die Uhr erreichbar und ermöglicht es Ihnen, Ihre Girocard unverzüglich sperren zu lassen.
Alternativ können Sie mit der Funktion Card Control, sofern Ihre Banking- App diese bietet, Ihre Karte selbst sperren oder prüfen, ob bereits eine Sperre durch die Sperrhotline erfolgt ist.
Nachdem Ihre Karte gesperrt wurde, sollten Sie jedoch Ihr Konto sorgfältig überwachen. Achten Sie auf ungewöhnliche Transaktionen und informieren Sie Ihre Bank sofort, falls Sie verdächtige Aktivitäten feststellen.
Wird Ihre Giro- oder Kreditkarte an einem Geldautomaten im Ausland eingezogen, dann ist die Kartensperrung auf jeden Fall ratsam. Nutzen Sie dazu den Sperr-Notruf +49 116 116. Informieren Sie anschließend Ihre Bank über den Vorfall, da einige Institute wie die DKB in solchen Situationen besondere Unterstützungsleistungen anbieten, beispielsweise die Zusendung einer Ersatzkarte ins Ausland oder einen Notfall-Bargeldservice.
Um Manipulationen an Geldautomaten zu erkennen, achten Sie auf:
Hintergrund: Das Bundeskriminalamt weist in seinem Bundeslagebild Angriffe auf Geldautomaten 2022 auf einen Anstieg von Angriffen und technischen Manipulationen hin. Im Jahr 2022 wurden 498 Fälle von Skimming mit einem Beuteschaden von etwa 1,82 Millionen Euro gemeldet. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es noch 137 Fälle mit einem Beuteschaden von etwa 0,57 Millionen Euro.
Beim Skimming werden Zahlungskarteninformationen mithilfe manipulierter Lesegeräte unbemerkt abgegriffen. Die Täter nutzen dabei versteckte Mini-Kameras oder Tastaturattrappen, um die PIN auszuspähen