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Budgetplanung

Finanzen im Griff: So funktioniert die 50-30-20-Regel

Saskia Weck
Autorin
Veröffentlicht am: 03.07.2024

Auf einen Blick

  • Mit der 50-30-20-Regel teilen Sie Ihr monatliches Nettoeinkommen zu 50 Prozent auf den Bereich Fixkosten, zu 30 Prozent auf den Bereich Freizeit und zu 20 Prozent auf den Bereich Sparen auf.
  • Diese Budgetier-Methode hilft Ihnen, stets einen Überblick über Ihre Finanzen zu haben und gleichzeitig Vermögen aufzubauen.
  • Am einfachsten lässt sich die Methode umsetzen, indem Sie ein Unterkonto für Freizeitausgaben sowie ein Tagesgeldkonto fürs Sparen eröffnen und Daueraufträge einrichten.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Definition: Was ist die 50-30-20-Regel?
  2. Wie funktioniert die 50-30-20-Regel?
  3. Wie spare ich nach der 50-30-20-Regel?
  4. Wie viel Geld kann ich bei 2.000 Euro netto monatlich sparen?
  5. 20 Prozent für Sparziele und Anlageprodukte  
  6. Alternative zu 50/30/20: Die 60/40-Regel
  7. Was ist die beste Sparmethode?

Kurz vor dem Monatsende haben Sie plötzlich kein Geld mehr übrig, um den nächsten Einkauf im Supermarkt zu bezahlen? Das ist wahrscheinlich jedem schon einmal passiert. Wiederholt sich dieser finanzielle Engpass jedoch in einer gewissen Regelmäßigkeit, wird es Zeit, die Sache anzugehen. Dann sollten Sie sich zunächst einmal ein paar Wochen lang mittels eines  Haushaltsbücher in analoger oder digitaler Form einen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Haben Sie das erledigt, strukturieren Sie Ihre Finanzen mit Hilfe einer Budgetplanung. Die 50-30-20-Regel ist eine der einfachsten Strategien. Wie Sie funktioniert, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

 

Definition: Was ist die 50-30-20-Regel?

Bei der 50-30-20-Regel handelt es sich um eine Methode der Budgetplanung. Diese Regel teilt Ihr monatliches Einkommen in drei Kategorien auf: Fixkosten, Freizeit und Sparen.  

50 Prozent Ihres Einkommens verwenden Sie, um Fixkosten wie  MieteNebenkosten , Versicherungen, Transport und Lebensmittel zu decken. 30 Prozent nutzen Sie für Freizeitaktivitäten, Unterhaltung, Restaurantbesuche und Kosten für Geschenke oder Urlaube. Im Idealfall sparen und investieren Sie die übrigen 20 Prozent oder nutzen sie zur Schuldentilgung. 

  • Lesetipp:  Auch wenn Sie nur den Mindestlohn verdienen, nur  Teilzeit  oder in einem  Minijob  arbeiten, sollten Sie trotzdem versuchen, sich eine Altersvorsorge aufzubauen. Von uns erhalten Sie Tipps, wie Sie  mit wenig Geld fürs Alter sparen  können.

 

Wie funktioniert die 50-30-20-Regel?

Die 50-30-20-Sparmethode basiert auf einer einfachen Aufteilung Ihres Nettoeinkommens, was sie leicht verständlich und anwendbar macht. So gehen Sie vor:

  1. Ermitteln Sie Ihr monatliches Nettoeinkommen, zum Beispiel mit Hilfe einer Excel-Tabelle oder einer Haushaltsbuch-App. Das Nettoeinkommen ist der Betrag, der Ihnen nach Abzug aller gesetzlichen und freiwilligen Abgaben – also Lohnsteuer, Sozialabgaben, Kirchensteuer, Abzüge für die betriebliche Altersvorsorge und so weiter – von Ihrem Bruttoeinkommen bleibt.
  2. Teilen Sie Ihr Nettoeinkommen gemäß der Strategie zu 50 Prozent auf Fixkosten, zu 30 Prozent auf Freizeit und zu 20 Prozent auf Ihre Spar-Töpfe auf.
  3. Erstellen Sie ein Budget, das diese Aufteilung widerspiegelt, und überwachen Sie Ihre Ausgaben regelmäßig. Auch hierfür ist ein Haushaltsbuch gut geeignet.

Mit Hilfe dieses Vorgehens wissen Sie immer, wie viel Geld Sie wofür ausgeben. So behalten Sie den Überblick und können sehr gut kontrollieren, wohin Ihr Geld fließt.

So ist die 50-30-20-Sparmethode aufgeteilt.

 

Wie spare ich nach der 50-30-20-Regel?

Um die beste Übersicht über Ihre Finanzen zu erhalten, können Sie mit Unterkonten arbeiten. Die gibt es mittlerweile kostenlos bei mehreren Banken zu Ihrem Girokonto dazu. 50 Prozent Ihres Einkommens verbleiben auf Ihrem Hauptkonto. 30 Prozent überweisen Sie pro Dauerauftrag auf ein Unterkonto, das Sie für Freizeitausgaben nutzen.  

Wenn es Ihr Einkommen hergibt und Sie die Sparmethode anwenden, bleiben Ihnen 20 Prozent Ihres Nettoeinkommens zum Sparen und Investieren. Diese 20 Prozent wiederum können Sie pro Dauerauftrag auf verschiedene Spar-Ziele aufteilen. Dazu im folgenden Abschnitt ein paar Beispiele.

 

Wie viel Geld kann ich bei 2.000 Euro netto monatlich sparen?

Angenommen, Sie verdienen 2.000 Euro netto im Monat. Nach der 50-30-20-Regel würde Ihr Budget wie folgt aussehen:

Wie viel kann ich bei 2.500 Euro netto sparen?

Wenn Ihnen monatlich 2.500 Euro zur Verfügung stehen, könnte Ihre monatliche Budgetplanung so aussehen:

  • 1.250 Euro für alle festen und notwendigen Ausgaben
  • 750 Euro für nicht wesentliche Ausgaben für Freizeit und Unterhaltung
  • 500 Euro für Schuldentilgung und finanzielle Ziele

Berechnung: Die 50-30-20-Regel je Gehaltsstufe

Wir haben für Sie die 50-30-20 Aufteilung berechnet. In der Tabelle können Sie entnehmen, wie hoch Ihr monatliches Budget für die einzelnen Kategorien dieser Sparmethode sein könnte.

Nettogehalt 

Fixkosten (50 %) 

Freizeit (30 %) 

Sparen (20 %) 

1.000 Euro 

500 Euro 

300 Euro 

200 Euro 

1.200 Euro 

600 Euro 

400 Euro 

240 Euro 

1.400 Euro 

700 Euro 

420 Euro 

280 Euro 

1.600 Euro 

800 Euro 

480 Euro 

320 Euro 

1.800 Euro 

900 Euro 

540 Euro 

360 Euro 

2.000 Euro 

1.000 Euro 

600 Euro 

400 Euro 

2.200 Euro 

1.100 Euro 

660 Euro 

440 Euro 

2.400 Euro 

1.200 Euro 

720 Euro 

480 Euro 

2.600 Euro 

1.300 Euro 

780 Euro 

520 Euro 

2.800 Euro 

1.400 Euro 

840 Euro 

560 Euro 

3.000 Euro 

1.500 Euro 

900 Euro 

600 Euro 

3.200 Euro 

1.600 Euro 

960 Euro 

640 Euro 

3.400 Euro 

1.700 Euro 

1.020 Euro 

680 Euro 

3.600 Euro 

1.800 Euro 

1.080 Euro 

720 Euro 

3.800 Euro 

1.900 Euro 

1.140 Euro 

760 Euro 

4.000 Euro 

2.000 Euro 

1.200 Euro 

800 Euro 

Quelle: eigene Berechnungen 

 

20 Prozent für Sparziele und Anlageprodukte  

Die 20 Prozent der 50-30-20 Regel, die Sie der Kategorie Sparen zugeordnet haben, könnten Sie individuell auf verschiedene Sparziele aufteilen, zum Beispiel:

  • Notgroschen: Rücklage für schlechte Zeiten, am besten auf einem Tagesgeldkonto
  • Anlageprodukte: Investitionen in Aktien, ETFs, Fonds oder andere Anlageformen, um langfristig Vermögen aufzubauen
  • Altersvorsorge: private Rentenversicherungen, staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte
  • Eigenkapital: Spar-Topf für die Anschaffung einer eigenen Immobilie oder einer größeren Anschaffung

Wenn Sie gerade erst anfangen, Ihre Finanzen zu strukturieren, könnten Sie zum Beispiel 10 Prozent Ihres Nettoeinkommens auf ein Tagesgeldkonto legen, um stetig liquide zu sein, fünf Prozent in einen ETF-Sparplan investieren und fünf Prozent in ein privates oder betriebliches Altersvorsorgeprodukt stecken.

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Alternative zu 50/30/20: Die 60/40-Regel

Wenn Ihnen das Sparen wichtiger ist als das Ausgeben, zum Beispiel, weil Sie bereits über hohe Einnahmen verfügen wollen oder weil Sie finanzielle Freiheit erreichen wollen, ist die 60-40-Regel womöglich noch besser für Sie geeignet als die 50-30-20-Regel .

Diese Budgetmethode teilt das Einkommen in zwei Kategorien auf:  

  1. 60 Prozent Fixkosten und Freizeit
  2. 40 Prozent Sparen und Investitionen

Durch diese Methode sparen Sie auch einen erheblich größeren Anteil Ihres Einkommens als mit der 50-30-20-Regel. Durch den hohen Spar-Anteil können Sie mehr Geld investieren, wodurch Ihr Vermögensaufbau schnell eine Fahrt aufnehmen kann.

 

Was ist die beste Sparmethode?

Welche Sparmethode für Sie am geeignetsten ist, hängt von Ihrer aktuellen Lebenssituation ab. Wenn Sie über ein hohes Einkommen verfügen und nur niedrige Fixkosten haben, könnte die 60-40-Sparregel besser für Sie geeignet sein als die 50-30-20-Regel. Vermögen lässt sich damit schneller aufbauen als mit geringeren Sparquoten.

Verdienen Sie eigentlich genug, können Sie das Geld aber nicht bei sich behalten, zum Beispiel weil Sie sich angewöhnt haben, es direkt nach Gehaltseingang zu verkonsumieren, ist eine Aufteilung mit einer 20-prozentigen Sparquote eine gute Wahl.  

Verdienen Sie wenig, gehören zu den Berufsanfängern, Auszubildenden oder Studierenden, genügt es zunächst auch, wenn Sie zehn Prozent Ihrer Einnahmen beiseite packen. Zum Vergleich: Private Haushalte in Deutschland sparten im Jahr 2023 im Schnitt 10,9 Prozent. Gelingt es Ihnen nicht, mindestens zehn Prozent zur Seite zu legen, sollten Sie Ihre Ausgaben noch einmal genau prüfen und gegebenenfalls streichen und Zusatzeinnahmen generieren oder Ihren Gehalt steigern.

Sparen oder zuerst Schulden tilgen?

Sie haben Schulden ? Dann steht deren Tilgung im Vordergrund, denn Schulden wie Konsumkredite oder der Dispo gehen in der Regel mit hohen Zinsen einher. Mit dem Vermögensaufbau können Sie beginnen, sobald Sie in den schwarzen Zahlen sind. Am besten bauen Sie dann erst einmal einen Notgroschen auf, um sich vor weiteren Schulden zu schützen. Wie hoch Ihr Notgroschen sein sollte , erfahren Sie in einem weiterführenden Ratgeber.

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Saskia Weck ist Finanzredakteurin und Finanzanlagenfachfrau. Sie schreibt über die Themen ETFs, Fonds, Aktien, Anleihen, Rente, Altersvorsorge, Karriere sowie Geld und Familie. Sie kommt aus der Female Finance Branche und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich jede:r unkompliziert Wissen über das Thema Finanzen aneignen kann.

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