Auf einen Blick
  • Mit einer Anleihe leihen sich Staaten oder Unternehmen Geld von Investoren über einen vereinbarten Zeitraum, zum Beispiel zwei oder zehn Jahre.

  • Der Anleihen-Käufer erhält auf seinen Kapitaleinsatz eine regelmäßige Verzinsung. Am Ende der Laufzeit bekommt er sein Kapital zurück.

  • Je besser die Kreditwürdigkeit ("Bonität") des Herausgebers der Anleihe, desto geringer das Risiko des Papiers. Damit sinkt aber auch dessen Zins.
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Anleihen gibt es bereits seit dem Mittelalter. Sie hießen damals "Rentenbrief". Vor allem Städte finanzierten damit ihre Schulden. Heute geben Staaten, Banken oder auch Unternehmen Anleihen aus, um sich Kapital zu beschaffen. Der Herausgeber – auch Emittent genannt – leiht sich dabei Geld vom Käufer der Anleihe. Er erhält also vom Käufer einen Kredit über eine vorher festgelegte Laufzeit. Der Käufer bekommt dafür einen festen Zins, den Kupon. Dieser wird meist einmal im Jahr ausgezahlt. Es gibt bei Anleihen also keinen Zinseszins wie etwa auf einem Spar- oder Festgeldkonto, außer Investoren legen die Zinserträge kurz nach der Ausschüttung direkt wieder an. Am Ende der Laufzeit erhält der Anleihen-Käufer mit der (letztmaligen) Zinszahlung sein eingesetztes Kapital zurück.

Beispiel: Sie kaufen eine Anleihe zu einem Ausgabepreis – dem sogenannten Nennwert – von 100 Euro pro Stück. Die Anleihe läuft über zehn Jahre und hat einen Zinskupon von 3,0 Prozent. Dann erhalten Sie jedes Jahr drei Euro Zinsen, insgesamt also 30 Euro. Nach zehn Jahren bekommen Sie die 100 Euro zurück.

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Je größer das Risiko, desto höher der Zins der Anleihe

Je nachdem, wer die Anleihe ausgibt, spricht man von Staats-, Bank- oder Unternehmensanleihen. Wie bei Privatleuten auch hat dabei jeder Emittent eine unterschiedliche Kreditwürdigkeit – die Bonität. Je besser sie ist, desto sicherer ist die Anleihe und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Emittent am Ende der Laufzeit das Geld auch zurückzahlt. Hat der Herausgeber der Anleihe stattdessen eine schlechte Bonität, steigt das Risiko für den Anleihen-Käufer. Er bekommt dafür aber auch einen höheren Zins.

Beispiel: Argentinien ist ein vergleichsweise unsicherer Schuldner. In der Geschichte des Landes gab es schon mehrere Staatspleiten. Im Jahr 2020 einigte sich Argentinien mit seinen Gläubigern auf einen Schuldenschnitt in Höhe von knapp 50 Prozent. Im Juni 2017 hatte Argentinien noch eine 100-jährige Anleihe im Volumen von 2,8 Milliarden US-Dollar mit 7,125 Prozent Zinsen platziert.

Die Bundesrepublik dagegen hat als Schuldner die höchste Bonität. Bis vor gut einem Jahr konnte sich Deutschland noch mit Nullzinsen finanzieren. Doch seit Sommer 2022 hat sich das Blatt gedreht. Bei der jüngsten Emission einer zehnjährigen Bundesanleihe im Februar dieses Jahres betrug der Zinskupon 2,30 Prozent. Aktuell rentieren Bundespapiere mit zehnjähriger Restlaufzeit im Schnitt mit gut 2,50 Prozent (Stand: 19. Juni 2023). 

In einem separaten Ratgeber erklären wir Ihnen anhand von einfachen Rechenbeispielen den Unterschied zwischen Zins und Rendite bei Anleihen. Wenn Sie sich gerade mit dem Thema Geldanlage beschäftigen, dann könnte unser Ratgeber für Einsteiger zum Wertpapierhandel für Sie interessant sein. 

Haben Sie gewusst, dass es möglich ist, Anleihen von Ihrem Lieblingsfußballverein zu erwerben? In einem weiteren Artikel befassen wir uns genauer mit dem Thema Fananleihen.

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Über den Autor Andreas Jalsovec

hat als Redakteur für mehrere (Wirtschafts-) Redaktionen gearbeitet – unter anderem für das Anlegermagazin Börse Online, die Münchner Abendzeitung, die Schwäbische Zeitung und die Nachrichtenagentur epd. Der promovierte Ökonom schreibt vor allem über Anleger- und Verbraucherthemen. Neben seiner Tätigkeit für Biallo.de arbeitet er für die Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung.

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