





Auf einen Blick
Verbraucherinnen und Verbrauchern steht für die Abwicklung ihrer Bankgeschäfte eine Vielzahl an Instituten zur Verfügung. Während in den vergangenen Jahren immer mehr Direktbanken und Fintechs entstanden sind, zählen die traditionellen Institute noch immer zu den Banken mit den meisten Kundinnen und Kunden. Hierzu gehören Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
Doch was genau ist eine Genossenschaftsbank und wie unterscheidet sie sich von anderen Kreditinstituten? Wir haben für Sie alle wesentlichen Informationen zusammengefasst.
Genossenschaftsbanken sind Banken, die als Genossenschaften organisiert sind. Das bedeutet, dass sie ihren Mitgliedern gehören und von diesen kontrolliert werden. Jedes Mitglied hat dabei unabhängig von der Höhe seiner Einlage eine Stimme.
Das Hauptziel einer Genossenschaftsbank ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung der wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder. Beispiele für bekannte Genossenschaftsbanken in Deutschland sind die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparda-Banken.
Die Geschichte der Genossenschaftsbanken reicht zurück bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Franz Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen gründeten unabhängig voneinander erste Darlehnsvereine. Während Volksbanken überwiegend in den Städten gegründet wurden, fand man Raiffeisenbanken vorwiegend im ländlichen Raum. Ziel der Genossenschaftsbanken war es unter anderem, ihre Mitglieder wirtschaftlich zu fördern, zum Beispiel, indem auch “dem kleinen Mann“ der Zugang zu Krediten ermöglicht wurde.
In Deutschland gibt es etwa 735 Genossenschaftsbanken, die sich durch ihre regionale Verankerung und ihre Nähe zu den Kunden auszeichnen. Die bekanntesten unter ihnen sind:
Genossenschaftsbanken unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Punkten von traditionellen Geschäftsbanken und Direktbanken:
Falls Sie sich mit dem Gedanken tragen, zu einer Genossenschaftsbank zu wechseln, sollten Sie sich die folgenden Vor- und Nachteile bewusst machen:
Genossenschaftsbanken gelten als sehr sicher. Sie sind Mitglied im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der ein umfassendes Einlagensicherungssystem betreibt. Dieses schützt die Einlagen der Kunden weit über die gesetzliche Mindestanforderung hinaus. Zusätzlich unterliegen Genossenschaftsbanken strengen Aufsichts- und Prüfungsmechanismen durch den Genossenschaftsverband, was ihre Stabilität und Sicherheit weiter erhöht.
Gerät also einmal eine Genossenschaftsbank finanziell in eine Schieflage, bekommt sie Unterstützung vom BVR. Auch besteht die Möglichkeit, dass eine solche Bank anschließend mit einem stabileren Nachbarinstitut zusammengelegt wird.
Sollte der äußerst unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Ihre Bank Konkurs anmeldet, verlieren Ihre gezeichneten Genossenschaftsanteile an Wert. Die Auszahlung von Genossenschaftsanteilen erfolgt in der Regel nur, wenn nach Abwicklung aller Verbindlichkeiten noch Vermögen übrig bleibt. Im Falle einer Insolvenz werden außerdem keine Dividenden mehr ausgeschüttet.
Grundsätzlich kann jeder Mitglied bei einer Genossenschaftsbank werden. Hierzu müssen Sie in der Regel lediglich mindestens einen Genossenschaftsanteil erwerben. Jedoch können die Mitgliedskriterien je nach Institut variieren, sodass einige Genossen eine aktive Kundenbindung ebenfalls als Voraussetzung fordern.
Sollten Sie Interesse an der Mitgliedschaft einer Genossenschaftsbank haben, schauen Sie am besten zunächst, welche Institute in Ihrer Region ansässig sind. Einige Genossenschaftsbanken ermöglichen aber auch die Mitgliedschaft für Verbraucherinnen und Verbraucher außerhalb des Geschäftsgebietes direkt über das Internet. In einem Ratgeber erklären wir Ihnen anhand der Raiffeisenbank im Hochtaunus, wie Sie Mitglied bei einer Genossenschaftsbank werden können.
Die Höhe der Dividenden, die Genossenschaftsbanken an ihre Mitglieder ausschütten, variiert von Bank zu Bank. Im Durchschnitt liegen die Dividenden in Deutschland zwischen ein und sechs Prozent pro Jahr. Diese Ausschüttungen sind eine attraktive Ergänzung zu den sonstigen Bankdienstleistungen und bieten eine zusätzliche Rendite auf das investierte Kapital der Mitglieder.
Eine Übersicht über die Höhe der Dividenden der Genossenschaftsbanken finden Sie in einem weiterführenden Ratgeber.
Wie bereits erwähnt, verbindet zwar alle Genossenschaftsbanken derselbe Ansatz, jedoch unterscheiden sich die einzelnen Produkte und Konditionen je nach Institut. Das Produktportfolio der Genossenschaftsbanken deckt nahezu alle Finanzdienstleistungen für Privatpersonen ab. Hierzu zählen folgende Produkte:
Auch Geschäftskunden stehen – je nach Genossenschaftsbank – verschiedene Finanzprodukte zur Auswahl. Hierbei geht es vor allem um Geschäftskonten, Firmenkreditkarten oder Tagesgeld für Firmenkunden.
Wir testen regelmäßig verschiedene Finanzprodukte für Sie, um Ihnen als Entscheidungshelfer zur Seite zu stehen. In unseren Artikeln zur jeweiligen Genossenschaftsbank finden Sie die getesteten Produkte übersichtlich aufgelistet.
Außerdem haben wir weitere Produkte der Volks- Raiffeisenbanken getestet:
Die Mitgliedschaft in einer Genossenschaftsbank bietet zahlreiche Vorteile: Von der Mitbestimmung über die Beteiligung am Gewinn bis hin zur Sicherheit der Einlagen. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsender Bedeutung von sozialer Verantwortung sind Genossenschaftsbanken eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Banken.
Sie wollen noch mehr Sicherheit? Dann empfehlen wir Ihnen unsere kostenlosen und umfangreichen Vergleiche zu Tagesgeld und Festgeld.