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Was sind Genossenschaftsbanken?

Redaktion
Redakteur
Aktualisiert am: 26.06.2024

Auf einen Blick

  • Eine Genossenschaftsbank ist eine Bank, bei der die Mitglieder zugleich Eigentümer sind und demokratisch an der Entscheidungsfindung beteiligt werden.
  • Genossenschaftsbanken sind durch Einlagensicherungssysteme und verantwortungsbewusstes Wirtschaften in der Regel besonders sicher.
  • Als Mitglied einer Genossenschaftsbank profitieren Sie von verschiedenen Vorteilen, die besonders für konservative Anlegerinnen und Anleger interessant sind. 
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Was ist eine Genossenschaftsbank? 
  2. Welche Genossenschaftsbanken gibt es?
  3. Wie unterscheiden sich Genossenschaftsbanken von anderen Banken?
  4. Was sind die Vor- und Nachteile von Genossenschaftsbanken?
  5. Wie sicher sind Genossenschaftsbanken?
  6. Wie werde ich Mitglied einer Genossenschaftsbank?
  7. Wie hoch sind die Dividenden bei Genossenschaftsbanken?
  8. Diese Produkte bieten Genossenschaftsbanken an
  9. Diese Produkte von Genossenschaftsbanken haben wir bereits getestet
  10. Fazit: Genosse werden lohnt sich

Verbraucherinnen und Verbrauchern steht für die Abwicklung ihrer Bankgeschäfte eine Vielzahl an Instituten zur Verfügung. Während in den vergangenen Jahren immer mehr Direktbanken und Fintechs entstanden sind, zählen die traditionellen Institute noch immer zu den Banken mit den meisten Kundinnen und Kunden. Hierzu gehören Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken.  

Doch was genau ist eine Genossenschaftsbank und wie unterscheidet sie sich von anderen Kreditinstituten? Wir haben für Sie alle wesentlichen Informationen zusammengefasst.

 

Was ist eine Genossenschaftsbank? 

Genossenschaftsbanken sind Banken, die als Genossenschaften organisiert sind. Das bedeutet, dass sie ihren Mitgliedern gehören und von diesen kontrolliert werden. Jedes Mitglied hat dabei unabhängig von der Höhe seiner Einlage eine Stimme.

Das Hauptziel einer Genossenschaftsbank ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung der wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder. Beispiele für bekannte Genossenschaftsbanken in Deutschland sind die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparda-Banken.

Die Geschichte der Genossenschaftsbanken reicht zurück bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Franz Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen gründeten unabhängig voneinander erste Darlehnsvereine. Während Volksbanken überwiegend in den Städten gegründet wurden, fand man Raiffeisenbanken vorwiegend im ländlichen Raum. Ziel der Genossenschaftsbanken war es unter anderem, ihre Mitglieder wirtschaftlich zu fördern, zum Beispiel, indem auch “dem kleinen Mann“ der Zugang zu Krediten ermöglicht wurde.

 

Welche Genossenschaftsbanken gibt es?

In Deutschland gibt es etwa 735 Genossenschaftsbanken, die sich durch ihre regionale Verankerung und ihre Nähe zu den Kunden auszeichnen. Die bekanntesten unter ihnen sind:

  • Volksbanken und Raiffeisenbanken: Diese bilden den größten Verbund von Genossenschaftsbanken in Deutschland und sind nahezu flächendeckend vertreten.
  • Sparda-Banken: Sie sind in vielen größeren Städten präsent und legen besonderen Wert auf faire Konditionen und eine persönliche Beratung.
  • PSD-Banken: Ursprünglich für die Postmitarbeiter gegründet, sind sie heute für alle Kunden offen und bieten ebenfalls genossenschaftliche Vorteile.
  • Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG: Gemessen an der Bilanzsumme handelt es sich bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank um die größte Genossenschaftsbank in Deutschland. Sie steht in erster Linie akademischen Heilberuflern wie Ärzten und Therapeuten offen.

 

Wie unterscheiden sich Genossenschaftsbanken von anderen Banken?

Genossenschaftsbanken unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Punkten von traditionellen Geschäftsbanken und Direktbanken:

  1. Mitgliedschaft und Mitbestimmung: Anders als bei traditionellen Banken haben die Kunden einer Genossenschaftsbank die Möglichkeit, Mitglied zu werden und somit aktiv an Entscheidungen teilzunehmen. Jedes Mitglied hat unabhängig von der Höhe seiner Einlage eine Stimme bei der Generalversammlung.
  2. Gewinnverwendung: Der erzielte Gewinn wird nicht ausschließlich an externe Aktionäre ausgeschüttet, sondern fließt in die Förderung der Mitglieder und die Stärkung der Bank.
  3. Kundennähe: Genossenschaftsbanken sind oft regional stark verwurzelt und legen großen Wert auf persönliche Beratung und Nähe zu ihren Kunden.
  4. Nachhaltigkeit und Verantwortung: Viele Genossenschaftsbanken engagieren sich stark in sozialen und ökologischen Projekten, was ihren nachhaltigen Ansatz unterstreicht.

 

Was sind die Vor- und Nachteile von Genossenschaftsbanken?

Falls Sie sich mit dem Gedanken tragen, zu einer Genossenschaftsbank zu wechseln, sollten Sie sich die folgenden Vor- und Nachteile bewusst machen:

Vorteile 

  • Mitbestimmung: Mitglieder haben ein Mitspracherecht und können die Entscheidungen der Bank aktiv mitgestalten.
  • Gewinnbeteiligung: Mitglieder profitieren von jährlichen Dividendenzahlungen auf ihre Geschäftsanteile.
  • Kundennähe: Durch die regionale Verankerung kennen die Berater oft die spezifischen Bedürfnisse ihrer Kunden.
  • Sicherheit: Genossenschaftsbanken sind durch den genossenschaftlichen Prüfungsverband und zusätzliche Sicherungseinrichtungen gut abgesichert.

Nachteile

  • Begrenzte Gewinnmöglichkeiten: Die Dividenden sind in der Regel geringer als die Renditen von Aktien.
  • Mitgliedsbeitrag: Um Mitglied zu werden, muss ein Geschäftsanteil erworben werden, der je nach Bank unterschiedlich hoch ist. In der Regel kostet ein Anteil zwischen 25 und 150 Euro.
  • Begrenzte Filialverfügbarkeit: In ländlichen Gebieten kann das Filialnetz eingeschränkt sein.

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Wie sicher sind Genossenschaftsbanken?

Genossenschaftsbanken gelten als sehr sicher. Sie sind Mitglied im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der ein umfassendes Einlagensicherungssystem betreibt. Dieses schützt die Einlagen der Kunden weit über die gesetzliche Mindestanforderung hinaus. Zusätzlich unterliegen Genossenschaftsbanken strengen Aufsichts- und Prüfungsmechanismen durch den Genossenschaftsverband, was ihre Stabilität und Sicherheit weiter erhöht.

Gerät also einmal eine Genossenschaftsbank finanziell in eine Schieflage, bekommt sie Unterstützung vom BVR. Auch besteht die Möglichkeit, dass eine solche Bank anschließend mit einem stabileren Nachbarinstitut zusammengelegt wird.

Sollte der äußerst unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Ihre Bank Konkurs anmeldet, verlieren Ihre gezeichneten Genossenschaftsanteile an Wert. Die Auszahlung von Genossenschaftsanteilen erfolgt in der Regel nur, wenn nach Abwicklung aller Verbindlichkeiten noch Vermögen übrig bleibt. Im Falle einer Insolvenz werden außerdem keine Dividenden mehr ausgeschüttet.

 

Wie werde ich Mitglied einer Genossenschaftsbank?

Grundsätzlich kann jeder Mitglied bei einer Genossenschaftsbank werden. Hierzu müssen Sie in der Regel lediglich mindestens einen Genossenschaftsanteil erwerben. Jedoch können die Mitgliedskriterien je nach Institut variieren, sodass einige Genossen eine aktive Kundenbindung ebenfalls als Voraussetzung fordern.  

Sollten Sie Interesse an der Mitgliedschaft einer Genossenschaftsbank haben, schauen Sie am besten zunächst, welche Institute in Ihrer Region ansässig sind. Einige Genossenschaftsbanken ermöglichen aber auch die Mitgliedschaft für Verbraucherinnen und Verbraucher außerhalb des Geschäftsgebietes direkt über das Internet. In einem Ratgeber erklären wir Ihnen anhand der Raiffeisenbank im Hochtaunus, wie Sie Mitglied bei einer Genossenschaftsbank werden können.

 

Wie hoch sind die Dividenden bei Genossenschaftsbanken?

Die Höhe der Dividenden, die Genossenschaftsbanken an ihre Mitglieder ausschütten, variiert von Bank zu Bank. Im Durchschnitt liegen die Dividenden in Deutschland zwischen ein und sechs Prozent pro Jahr. Diese Ausschüttungen sind eine attraktive Ergänzung zu den sonstigen Bankdienstleistungen und bieten eine zusätzliche Rendite auf das investierte Kapital der Mitglieder.

Eine Übersicht über die Höhe der Dividenden der Genossenschaftsbanken finden Sie in einem weiterführenden Ratgeber.

 

Diese Produkte bieten Genossenschaftsbanken an

Wie bereits erwähnt, verbindet zwar alle Genossenschaftsbanken derselbe Ansatz, jedoch unterscheiden sich die einzelnen Produkte und Konditionen je nach Institut. Das Produktportfolio der Genossenschaftsbanken deckt nahezu alle Finanzdienstleistungen für Privatpersonen ab. Hierzu zählen folgende Produkte:

Auch Geschäftskunden stehen – je nach Genossenschaftsbank – verschiedene Finanzprodukte zur Auswahl. Hierbei geht es vor allem um GeschäftskontenFirmenkreditkarten oder Tagesgeld für Firmenkunden.

 

Diese Produkte von Genossenschaftsbanken haben wir bereits getestet

Wir testen regelmäßig verschiedene Finanzprodukte für Sie, um Ihnen als Entscheidungshelfer zur Seite zu stehen. In unseren Artikeln zur jeweiligen Genossenschaftsbank finden Sie die getesteten Produkte übersichtlich aufgelistet.

Außerdem haben wir weitere Produkte der Volks- Raiffeisenbanken getestet:

Raiffeisenbanken

Volksbanken

 

Fazit: Genosse werden lohnt sich

Die Mitgliedschaft in einer Genossenschaftsbank bietet zahlreiche Vorteile: Von der Mitbestimmung über die Beteiligung am Gewinn bis hin zur Sicherheit der Einlagen. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsender Bedeutung von sozialer Verantwortung sind Genossenschaftsbanken eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Banken.

Sie wollen noch mehr Sicherheit? Dann empfehlen wir Ihnen unsere kostenlosen und umfangreichen Vergleiche zu Tagesgeld und Festgeld.

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