Das erwartet Sie in diesem Artikel
Kennen Sie das: In Ihrem Portemonnaie ist neben unterschiedlichem Plastikgeld immer weniger Bares? Kein Wunder. Denn Münzen und Scheine werden zum Auslaufmodell, gezahlt wird mehr und mehr mit der Karte.
In Deutschland wird dieser Trend besonders deutlich: Die Girocard ist mit rund 100 Millionen Karten im Umlauf das dominierende Zahlungsmittel, gefolgt von einer wachsenden Zahl von Kreditkarten. So verzeichnen auch viele deutsche Banken einen Rückgang bei der Bargeldausgabe.
Diese Verschiebung wirft wichtige Fragen auf: Welche Unterschiede bestehen zwischen den verschiedenen Kartenarten wie Girocards, Debitkarten und Kreditkarten? Und in welchen Situationen sollten Sie welche Karte bevorzugen?
Was ist eine Debitkarte?
Eine Debitkarte ist eine Bezahlkarte, die direkt mit einem Girokonto verknüpft ist und von Banken sowie Sparkassen ausgegeben wird. Der englische Begriff "Debit" bedeutet übersetzt "Lastschrift", "Abbuchung" oder "Soll". So wird auch jeder mit der Debitkarte bezahlte Euro zeitnah vom Konto abgebucht, oftmals noch am gleichen Tag oder sogar in Echtzeit. Ob Ihre Zahlkarte eine Debitkarte ist, erkennen Sie bei den meisten Exemplaren am Schriftzug "Debit".
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Ist meine EC-Karte eine Girocard, eine Debitkarte oder eine Kreditkarte?
Ursprünglich als EC-Karte bekannt, wurde diese im Jahr 2007 offiziell in Girocard umbenannt. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher verwenden jedoch immer noch den Begriff EC-Karte oder Bankkarte, auch wenn es sich dabei eigentlich um eine Girocard handelt.
Die klassische Girocard war früher meist mit dem Maestro-Logo versehen, etwa bei Sparkassen, und ermöglichte das Abheben von Bargeld sowie bargeldloses Bezahlen in ganz Deutschland. Mit der Entscheidung von Mastercard, das Maestro-System einzustellen, wurden ab dem 1. Juli 2023 auf neuen Girocards alternative Zahlungsverfahren wie Debit Mastercard, Visa Debit oder V-Pay eingeführt. Das Zahlverfahren der Girocard bleibt dabei unverändert.
Diese neuesten Änderungen, die unter dem Begriff “Co-Badging” bekannt sind, ermöglichen es Nutzerinnen und Nutzern der Girocard, ihre Karten ähnlich wie andere internationale Debitkarten einzusetzen, während sie gleichzeitig die Vorteile des deutschen Zahlungssystems weiterhin genießen können. Trotz dieser Neuerungen bleiben die grundlegenden Funktionen der Girocard unverändert. In einem weiteren Artikel stellen wir Ihnen die Unterschiede zwischen Visa- und Mastercard vor.
Quelle: „Die EC-Karte unserer Zeit: Maestro geht, Debit Mastercard kommt“, Mastercard.com, 13. Juni 2023
Diese Banken bieten Debitkarten an
Während Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbank noch die klassische Girocard anbieten und mit einem zweiten Zahlverfahren wie Debit Mastercard, Visa Debit oder V-Pay ausstatten, bieten folgende Girokonto-Anbieter reine Debitkarten an:
Das sind die Vor- und Nachteile einer Debitkarte
Debitkarten sind sehr beliebt im täglichen Zahlungsverkehr, doch sie bringen sowohl Vorzüge als auch Einschränkungen mit sich. Hier ein Überblick über die wichtigsten Aspekte:
Vorteile
- Günstiger als eine Kreditkarte (oder kostenlos im Rahmen der Kontoleistungen).
- Für verschiedenste Bezahlarten bargeldlos, online, kontaktlos beziehungsweise mobil (mit Hinterlegung in einer Bezahl-App) nutzbar.
- Debit-Mastercards oder Visa-Debitkarten sind für den Auslandseinsatz geeignet.
- Nutzer behalten die Kostenkontrolle, da nur so viel Geld ausgeben werden kann, wie tatsächlich auch auf dem Girokonto verfügbar ist.
- Sicherheit durch Chip und PIN-Eingabe.
- Manche Debitkarten bieten Extras wie zum Beispiel Ausgleichszahlungen bei Diebstählen oder Flug-/Zugverspätungen etc.
Nachteile
- Bei Mietwagenbuchungen oder auch in Hotels kann es mit einer Debitkarte zu Akzeptanzproblemen kommen.
- Gebühren für Abhebungen am Geldautomaten oder für bargeldloses Bezahlen im Ausland variieren je nach Bank und Reiseland.
- Bonussysteme, Cashback und Extras wie bei Kreditkarten bieten nur wenige Debitkarten
Was ist eine Kreditkarte?
Eine Kreditkarte ist ein Zahlungsmittel, das es Ihnen ermöglicht, Käufe auf Kreditbasis zu tätigen, wobei der ausgegebene Betrag später (meist nach einem Monat) zurückgezahlt wird. Der Verfügungsrahmen der Karte orientiert sich in der Regel am Gehalt des Karteninhabers. Kreditkarten werden nicht nur von Banken und Sparkassen, sondern auch von anderen Finanzdienstleistern angeboten.
Standardkreditkarten, wie sie von Banken und Sparkassen angeboten werden, kosten pro Jahr eine Gebühr zwischen 20 und 30 Euro. Goldene Kreditkarten, die oft ein umfangreiches Paket an Reisepolicen beinhalten, kosten zwischen 60 und 120 Euro im Jahr. Einige Banken bieten mittlerweile sogar nachhaltige Kreditkarten an.
Diese Banken bieten Kreditkarten an
In der Regel erhalten Sie bei Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken zu Ihrem Girokonto bei Bedarf eine meist kostenpflichtige Kreditkarte. Bei folgenden Banken können Sie sogar eine Kreditkarte ohne bestehendes Girokonto beantragen:
- American Express
- Santander Bank
- Eurowings
- Barclays
- TF Bank
- Hanseatic Bank
- Lufthansa Miles & More
Das sind die Vor- und Nachteile einer Kreditkarte
Kreditkarten bieten flexible Zahlungsmöglichkeiten und können viele Vorteile im Alltag und auf Reisen mit sich bringen, jedoch bestehen auch einige Nachteile:
Vorteile
- Kurzfristiger "Kredit", da Kartenumsätze in der Regel gesammelt und am Ende des Monats über ein Referenzkonto beglichen werden.
- Im Ausland beziehungsweise auf Reisen weltweit einsetzbar.
- Für verschiedenste Bezahlarten bargeldlos, online, kontaktlos beziehungsweise mobil (mit Hinterlegung in einer Bezahl-App) nutzbar.
- Je nach Ausstattung werden bestimmte Zusatzleistungen (Reiseversicherungen, Serviceleistungen, Rabatte, Cashback, etc.) angeboten.
- Sicherheit durch Chip und PIN-Eingabe.
Nachteile
- Wenn Nutzer ihre Kartenzahlungen nicht im Griff haben, kann eine Kreditkarte auch zur Schuldenfalle werden.
- Je nach Herausgeber hohe Kreditzinsen für Teilzahlungen und hohe Jahresgebühren.
- Gebühren für Abhebungen am Geldautomaten oder für bargeldloses Bezahlen im Ausland variieren je nach Bank und Reiseland.
- Biallo-Lesetipp: Die Zukunft des Bezahlens? Alles, was Sie über virtuelle Kreditkarten wissen müssen
Was sind die Unterschiede einer Debitkarte und Kreditkarte?
Fälschlicherweise werden Visa- und Mastercard-Debitkarten, die fast immer mit einem Girokonto verbunden sind, auch als Kreditkarten bezeichnet. Im Gegensatz zu Debitkarten, bei denen die Transaktionen direkt vom verknüpften Girokonto abgebucht werden, bieten Kreditkarten jedoch eine kostenfreie Zahlungsaufschub-Funktion. Wir haben für Sie die wesentlichen Unterschiede zusammengefasst.
. | Debitkarte und Girocard mit Co-Badge | Kreditkarte |
Nur in Verbindung mit einem Girokonto |
Ja |
Nein |
Anbieter |
Mastercard, Visa |
Mastercard, Visa, American Express, Diners |
Verrechnung der Umsätze |
Umsätze werden direkt innerhalb ein bis zwei Tagen vom dazugehörigen Girokonto abgebucht |
Umsätze werden vom Kartenanbieter vorfinanziert, in der Kreditkartenabrechnung gelistet und im darauffolgenden Monat vom Referenzkonto abgebucht |
Kredit |
Höhe des Kontoguthabens bestimmt das Kartenlimit |
Für den Kartenerhalt / Kreditrahmen ist eine Bonitätsprüfung notwendig |
Kosten |
In der Regel kostenlos bzw. in den Gebühren des jeweiligen Girokontos enthalten |
Je nach Kreditkartentyp fallen unterschiedliche Jahresgebühren an |
Akzeptanz |
Weltweit / zum Teil Einschränkungen bei Autovermietungen und hochpreisigen Hotels |
Weltweit / zum Teil Einschränkungen im deutschen bzw. lokalen Handel vor Ort |
Online Payment |
Ja |
Ja |
Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay & Co. |
Ja, wenn die gewünschte Pay-App von der kartenausgebenden Bank unterstützt wird. |
Ja, wenn die gewünschte Pay-App vom Kartenanbieter unterstützt wird |
Extras |
Keine Zusatzleistungen |
Extra-Leistungen wie Versicherungen, Cashback etc. |
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Debitkarte versus Kreditkarte! Wann ist welche Karte besser geeignet?
Die Wahl zwischen einer Debit- und einer Kreditkarte hängt stark von Ihren persönlichen Finanzgewohnheiten und Bedürfnissen ab.
Debitkarten sind ideal für diejenigen, die ihre Ausgaben direkt kontrollieren möchten, da automatisch und in der Regel sofort eine Verrechnung mit Ihrem verknüpften Girokonto stattfindet und Sie somit nicht mehr Geld ausgeben, als Sie tatsächlich haben. Außerdem ist die Debitkarte meist kostenfrei, jedoch immer an ein bestehendes Girokonto gebunden.
Kreditkarten bieten dagegen finanzielle Flexibilität durch den kurzfristigen Kreditrahmen, den sie bereitstellen und die Option, diese auch bei einem anderen Anbieter als Ihrer Hausbank zu beziehen. Sie sind besonders nützlich in Notfällen oder für größere Anschaffungen, die Sie später zurückzahlen können. Zudem bieten sie oft zusätzliche Vorteile wie Reiseversicherungen oder Cashback-Programme. Einige Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen Kreditkarten auch zum Sammeln von Punkten und Meilen. Für Reisende und diejenigen, die häufig im Ausland sind, können Kreditkarten zudem vorteilhafter sein, da sie beispielsweise weltweit bei Mietwagenbuchungen akzeptiert werden.
In einem weiteren Artikel auf biallo.de erklären wir Ihnen, wie Sie eine Kreditkarte kündigen können. Außerdem erfahren Sie, was es beim Kreditkarteneinsatz im Ausland zu beachten gibt.
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Das folgende Video fasst die beschriebenen Unterschiede zwischen Girocard, Debit- und Kreditkarte für Sie in knapp fünf Minuten zusammen: