Das erwartet Sie in diesem Artikel
- 1.Bauzinsen aktuell
- 2.Bundrenditen geben Takt für Bauzinsen vor
- 3.Durchschnitts- und Spitzenzinsen nach Laufzeit
- 4.Annuitätendarlehen: Die besten Bauzinsen im Vergleich
- 5.Volltilgerdarlehen als Option für bonitätsstarke Kreditnehmer
- 6.Baugeld hat Zinswende antizipiert
- 7.Experten-Prognose: Wie werden sich die Bauzinsen 2023 entwickeln?
- 8.Entwicklung der Bauzinsen im historischen Vergleich
- 9.Baufinanzierung berechnen und die besten Bauzinsen finden
- 10.So berechnen sich die Bauzinsen
- 11.Warum Sie den Angaben auf biallo.de vertrauen können
- 12.Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Baufinanzierungszinsen
Die Bauzinsen scheinen einen erneuten Angriff auf die Hochs vom Herbst 2022 zu nehmen. Allerdings erweist sich die Vier-Prozent-Marke bei zehnjähriger Zinsbindung bislang als hartnäckiger Widerstand. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr haben sich die Bauzinsen im Schnitt mehr als vervierfacht und Ende Oktober 2022 ein Elfjahreshoch markiert – bei 4,02 Prozent effektiv pro Jahr. Dieses Niveau wurde bislang nicht übertroffen
Aktuell wird für eine zehnjährige Baufinanzierung ein durchschnittlicher Effektivzins von 3,97 Prozent aufgerufen (Vormonat: 3,91 Prozent). In den Tagen zuvor stand der Index noch einen Tick höher bei 3,99 Prozent, gab dann aber wieder leicht ab, nachdem er bereits Mitte Juli an dieser Marke abgeprallt war. Das Tief in der aktuellen Konsolidierung datiert vom Dezember 2022 bei 3,47 Prozent.
Bauzinsen aktuell
Biallo-Baugeld-Index für zehnjährige Annuitätendarlehen (Zwölf-Monats-Chart)
Bei längeren Laufzeiten liegen die Bauzinsen bereits über der Vier-Prozent-Marke. So werden bei einer Zinsbindung von 15 Jahren derzeit 4,15 Prozent effektiv berechnet, bei 20 Jahren Laufzeit sind es 4,22 Prozent (Stand: 29. August). Die bisherigen Höchststände im aktuellen Zinszyklus wurden ebenfalls im Herbst 2022 bei 4,20 beziehungsweise 4,27 Prozent erreicht. Die jeweiligen Zinsverläufe können Sie sich im Chart oben anzeigen lassen, wenn Sie links auf die entsprechende Sollzinsbindung klicken und rechts den Betrachtungszeitraum auswählen.
Bundrenditen geben Takt für Bauzinsen vor
Ein wichtiger Taktgeber für die Bauzinsen sind die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen, die Mitte August zwischenzeitlich über die Marke von 2,70 Prozent kletterten und aktuell bei knapp 2,60 Prozent notieren. Die Bundrendite dient als Referenzwert für sogenannte Pfandbriefe, mit denen die Banken ihre Immobilienkredite refinanzieren. Das bedeutet: Je mehr Zinsen eine Bank für ihre ausgegebenen Pfandbriefe berappen muss, desto höher fallen auch die Bauzinsen aus, die sie an ihre Kunden weiterreicht. In der Regel notieren die Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen rund einen halben Prozentpunkt höher als die Pfandbriefrenditen.
Laut Bundesbank rentieren Pfandbriefe mit zehnjähriger Restlaufzeit und jährlicher Kuponzahlung im Moment mit 3,38 Prozent (Stand: 28. August). Das jüngste Hoch im aktuellen Zinszyklus wurde am 17. August bei 3,49 Prozent markiert – so hoch standen die Pfandbriefrenditen seit Ende 2011 nicht mehr. Geht es hier in den nächsten Wochen nachhaltig über die Marke von 3,50 Prozent, dann dürften auch die Bauzinsen nachziehen und ihre Hochs vom Herbst 2022 übertreffen.
Rente aufbessern mit Immobilien-Teilverkauf
Durchschnitts- und Spitzenzinsen nach Laufzeit
Welchen Zins Immobilienkäufer tatsächlich erhalten, hängt neben dem Zinsniveau von vielen Faktoren ab – zum Beispiel der Laufzeit, der Beleihungsgrenze beziehungsweise dem sogenannten Beleihungsauslauf sowie den Konditionen des Kreditinstituts und nicht zuletzt von der Darlehensart.
Annuitätendarlehen
Der Klassiker der Baufinanzierung ist das Annuitätendarlehen. Die folgende Tabelle zeigt, welche Durchschnitts- und Spitzenzinsen aktuell bei verschiedenen Laufzeiten anfallen:
Laufzeit | Durchschnittl. eff. Jahreszins aller gelisteten Angebote | Spitzenzins1 |
10 Jahre | 3,97 Prozent | 3,65 Prozent |
15 Jahre | 4,15 Prozent | 3,66 Prozent |
20 Jahre | 4,22 Prozent | 3,86 Prozent |
Quelle: Biallo-Baugeld-Index, Baufinanzierung-Vergleich biallo.de; Stand: 29. August 2023; Angaben ohne Gewähr.
1300.000 Euro Kreditsumme, 60 Prozent Beleihung, 3,5 Prozent Anfangstilgung; Effektivzins pro Jahr; Angebote von Banken und Versicherungen; Finanzmakler bieten zum Teil noch günstigere Zinsen, siehe Baufinanzierung-Vergleich biallo.de.
Annuitätendarlehen: Die besten Bauzinsen im Vergleich
Die obige Tabelle zeigt: Die Differenz zwischen Spitzenzins und Durchschnittszins fällt recht deutlich aus und macht je nach Zinsbindung beziehungsweise Laufzeit bis zu 50 Basispunkte aus. Im Folgenden stellen wir Ihnen die besten Annuitätendarlehen von Banken und Versicherungen aus dem Biallo-Vergleich vor.
Die besten Bauzinsen bei 10 Jahren Zinsbindung (Top-Drei)
Anbieter |
Effektivzins pro Jahr1 |
Produktdetails |
Sparda-Bank Hessen (bundesweites Angebot) |
3,65 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 7. Monat |
Sparda-Bank West (bundesweites Angebot) |
3,67 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 7. / 13. Monat |
PSD Bank RheinNeckarSaar (bundesweites Angebot) |
3,78 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 13. Monat |
Quelle: Baufinanzierung-Vergleich biallo.de; Stand: 25. August 2023; Angaben ohne Gewähr.
1300.000 Euro Kreditsumme, 60 Prozent Beleihung, 3,5 Prozent Anfangstilgung; Effektivzins pro Jahr; Angebote von Banken und Versicherungen; Finanzmakler bieten zum Teil noch günstigere Zinsen, siehe Baufinanzierung-Vergleich biallo.de.
Die besten Bauzinsen bei 15 Jahren Zinsbindung (Top-Drei)
Anbieter | Effektivzinse pro Jahr1 | Produktdetails |
Sparda-Bank Hessen (bundesweites Angebot) |
3,66 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 7. Monat |
1822direkt | 3,78 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 7. / 13. Monat |
Sparda-Bank West (bundesweites Angebot) |
3,82 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 7. / 13. Monat |
Quelle: Baufinanzierung-Vergleich biallo.de; Stand: 25. August 2023; Angaben ohne Gewähr.
1300.000 Euro Kreditsumme, 60 Prozent Beleihung, 3,5 Prozent Anfangstilgung; Effektivzins pro Jahr; Angebote von Banken und Versicherungen; Finanzmakler bieten zum Teil noch günstigere Zinsen, siehe Baufinanzierung-Vergleich biallo.de.
Die besten Bauzinsen bei 20 Jahren Zinsbindung (Top-Drei)
Anbieter |
Effektivzins pro Jahr1 |
Produktdetails |
PSD Bank Nürnberg (bundesweites Angebot) |
3,86 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 13. / 25. Monat |
LVM Versicherung | 3,97 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 7. / 13. Monat |
PSD Bank RheinNeckarSaar (bundesweites Angebot) |
4,10 Prozent | kostenfreie Sondertilgung möglich, Bereitstellungszinsen ab 13. Monat |
Quelle: Baufinanzierung-Vergleich biallo.de; Stand: 25. August 2023; Angaben ohne Gewähr.
1300.000 Euro Kreditsumme, 60 Prozent Beleihung, 3,5 Prozent Anfangstilgung; Effektivzins pro Jahr; Angebote von Banken und Versicherungen; Finanzmakler bieten zum Teil noch günstigere Zinsen, siehe Baufinanzierung-Vergleich biallo.de.
- Biallo-Tipp: Mit unserem Baufinanzierung-Vergleich können Sie bis zu 100 Angebote nach Darlehenssumme, Beleihung und Anfangstilgung filtern. Ausführliche Infos liefern unsere Produkttests, die im Rechner integriert sind. Nutzen Sie auch unseren Volltilgerdarlehen-Vergleich.
Volltilgerdarlehen als Option für bonitätsstarke Kreditnehmer
Beim Annuitätendarlehen besteht am Ende der Zinsbindung meist noch eine Restschuld. Wer diese nicht auf einen Schlag begleichen kann oder will, muss dann erneut einen Kredit aufnehmen, die sogenannte Anschlussfinanzierung.
Anders beim Volltilgerdarlehen: Hier tilgen Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer ihre Schuld innerhalb der vereinbarten Kreditlaufzeit komplett. So haben Sie nicht nur volle Planungssicherheit, indem Sie das Zinsänderungsrisiko ausschalten. Volltilgerdarlehen sind im Schnitt meist auch etwas günstiger als klassische Annuitätendarlehen. Allerdings müssen Sie bei einem Volltilger monatlich entsprechend hohe Kreditraten stemmen können.
Die besten Volltilgerdarlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren und 60 Prozent Beleihung bieten zum Betrachtungszeitpunkt (29. August) die bundesweit agierenden Genossenschaftsbanken PSD-Bank Nürnberg (3,75 Prozent effektiv), Sparda-Bank West (3,93 Prozent effektiv) sowie die PSD Bank RheinNeckarSaar (4,05 Prozent effektiv). Nutzen Sie auch unseren Volltilgungsrechner, mit dem Sie unter anderem einen detaillierten Tilgungsplan erstellen können.
Baugeld hat Zinswende antizipiert
Von Mitte 2019 bis Anfang 2022 verliefen die Bauzinsen konstant unter der Ein-Prozent-Marke in einem Seitwärtstrendkanal. Doch dann zogen die Zinsen infolge der deutlich steigenden Inflationsraten an und läuteten mit dem Russland-Ukraine-Krieg die Trendwende ein. Im ersten Halbjahr 2022 ging es fast schnurstracks nach oben. Nach einer kurzen Verschnaufpause von Anfang Juli bis Mitte August setzten die Bauzinsen schließlich – befeuert durch die Leitzins-Erhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) – zu einem neuen Höhenflug an und markierten Ende Oktober 2022 ein Elfjahreshoch, um anschließend einen Seitwärtstrend auszubilden, der bislang noch andauert.
Biallo-Baugeld-Index: Entwicklung der Bauzinsen für zehnjährige Darlehen (Vier-Jahres-Chart)
Experten-Prognose: Wie werden sich die Bauzinsen 2023 entwickeln?
Wir haben zur Jahresmitte 14 große Kreditinstitute und Kreditvermittler befragt, wie sie die weitere Entwicklung der Bauzinsen und Immobilienpreise einschätzen. Die überwiegende Mehrheit, nämlich neun von 14 Experten, rechnen bis Jahresende mit einer anhaltenden Seitwärtsentwicklung. Die Hypovereinsbank (HVB), die ING und die Sparda-Bank Hessen sowie die Kreditvermittler Hüttig & Rompf und Dr. Klein erwarten in den nächsten Monaten dagegen (leicht) steigende Zinsen. Sinkende Zinsen hat kein Experte auf der Rechnung. Bei den Immobilienpreisen erwarten nahezu alle Experten, dass sich die Preiskorrektur bis ins nächste Jahr fortsetzt.
► Die detaillierten Prognosen zu den Bauzinsen, Immobilienpreisen und Mieten erhalten Sie mit unserem kostenlosen PDF-Download.
Die wichtigsten Kernaussagen zur Zinsentwicklung im zweiten Halbjahr 2023 im Überblick
1822 Direkt:
„Die Bauzinsen werden sich voraussichtlich weiterhin in einem Korridor zwischen 3,5 und 4,5 Prozent bewegen.“
BBBank:
„Wir gehen in unserer Prognose für das zweite Halbjahr von einer Seitwärtsbewegung aus.“
Commerzbank:
„Wir gehen davon aus, dass sich dieser Seitwärtstrend im zweiten Halbjahr fortsetzt und die Bauzinsen sich auf diesem Niveau einpendeln werden.“
Debeka:
„Wir gehen davon aus, dass sich die Zinsen auch in der zweiten Jahreshälfte in etwa auf dem Niveau bewegen werden, auf dem sie sich aktuell befinden“
Deutsche Bank:
„Unsere Volkswirte von db research erwarten für das Jahresende 2023 weiterhin Hypothekenzinsen, die bei 3,6 Prozent liegen.“
DKB:
„Im zweiten Halbjahr erwarten wir grundsätzlich eine Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen, vor allem im Bereich der 10-jährigen Zinsbindungen.“
Dr. Klein:
„Wenn die Inflationserwartung für das kommende Jahr auf einem höheren Niveau bleibt, als es aktuelle Prognosen vorhersagen, wird die Geldpolitik im Herbst restriktiv bleiben. Die Folge wäre ein leichter Anstieg der Bauzinsen.“
Hüttig & Rompf:
„In diesem Jahr (ist) eher noch mit einer Verschärfung als mit einer Entspannung bei den Bauzinsen zu rechnen.“
Hypovereinsbank:
„Wir schließen einen weiteren Konditionsschritt nach oben durch die EZB in den kommenden Wochen und Monaten nicht aus, so dass sich das allgemeine Zinsniveau auf der aktuellen Höhe mit leicht steigender Tendenz zum Jahresende hin entwickelt.“
ING:
„Wir gehen davon aus, dass im zweiten Halbjahr weitere Zinserhöhungen von der EZB anstehen. Diese Zinsschritte fallen aber aus heutiger Sicht moderat aus, so dass die weitere Erhöhung übersichtlich bleibt.“
PSD Bank Nürnberg:
„Der Seitwärtstrend wird sich im zweiten Halbjahr fortsetzen, wir rechnen nur noch mit leichten Zinsanstiegen, die gegebenenfalls zum Jahresende wieder leicht fallen.“
PSD Bank RheinNeckarSaar:
„Derzeit rechnen wir nicht mit einem nennenswerten Rückgang der Bauzinsen im zweiten Halbjahr.“
Sparda-Bank Hessen:
„Der Anstieg der Baufinanzierungszinsen hat sich im Vergleich zu 2022 verlangsamt. Weitere Steigerungen können allerdings erwartet werden.“
Sparda-Bank West:
„Sollte sich die Marktsituation ähnlich wie aktuell darstellen, rechne ich nicht mit weiter starken Steigerungen, sondern eher mit einer Seitwärtsbewegung mit vielleicht kleineren Schwankungen.“
Wie die Allianz die weitere Entwicklung der Zinsen, Immobilienpreise und Mieten einschätzt, lesen Sie im Interview mit Stefan Kohler, Leiter Allianz Baufinanzierung.
Sollte man sich jetzt die aktuellen Bauzinsen sichern?
Wenn Ihre Baufinanzierung in den nächsten Monaten ausläuft, können Sie sich das aktuelle Zinsniveau für die Anschlussfinanzierung sichern und somit gegen weiter steigende Zinsen schützen. Manche Kreditinstitute verzichten bis zu zwölf Monate auf Bereitstellungszinsen. Beim Neubau sind wegen der aktuellen Lieferengpässe sogar bis zu 24 Monate als bereitstellungszinsfreie Zeit möglich, etwa bei der BBBank oder der PSD Bank Nürnberg.
Wer längerfristig auf Nummer sicher gehen will, kann ein sogenanntes Forward-Darlehen abschließen. Damit können Sie die Zinsen für die Zukunft festschreiben, auch wenn die Anschlussfinanzierung erst in ein paar Jahren ansteht. Je nach Bank ist ein Forward-Darlehen bis zu 60 Monate im Voraus möglich, wie etwa bei der ING oder der Commerzbank. Die weite Vorlaufzeit hat allerdings ihren Preis. Denn für jeden Monat im Voraus fällt ein kleiner Zinsaufschlag von zum Beispiel 0,015 oder 0,025 Prozentpunkten an. Daher sollten Sie bei einem Forward-Darlehen immer gut durchrechnen.
Interessant: Die Mehrheit der von uns befragten Baufinanzierungsspezialisten spricht in der jetzigen Zinssituation keine explizite Empfehlung für ein Forward-Darlehen aus. Die Entscheidung für oder gegen ein solches Darlehen hänge vom Sicherheitsbedürfnis der Kundinnen und Kunden ab, so der Tenor. Je nach individueller Situation könne diese Möglichkeit in Erwägung gezogen oder zumindest geprüft werden.
Biallo-Tipp:
Entwicklung der Bauzinsen im historischen Vergleich
Im Zuge der Null- und Negativzinspolitik der EZB sind die Bauzinsen in den vergangenen Jahren deutlich in den Keller gerutscht. Anfang der 1980er-Jahre kostete eine Baufinanzierung noch zehn Prozent und mehr. Anfang 2011 waren es im Schnitt noch um die vier Prozent, fünf Jahre später nur noch gut eineinhalb Prozent. Mitte 2019 fiel der Biallo-Baugeld-Index zum ersten Mal unter die Ein-Prozent-Marke, als die EZB die geldpolitischen Zügel weiter lockerte. Im vergangenen Jahr schließlich wurde der langfristige Abwärtstrend nach oben durchbrochen.
15-Jahres-Chart der Bauzinsen für zehnjährige Darlehen
Baufinanzierung berechnen und die besten Bauzinsen finden
Eine Immobilienfinanzierung sollte gut geplant sein. Wie hoch die Darlehenssumme bei den persönlichen finanziellen Voraussetzungen überhaupt ausfallen könnte, welche monatliche Belastung dies bedeuten würde und welche Restschuld am Ende der Laufzeit übrig wäre – all dies können Sie mit dem Baufinanzierungsrechner von biallo.de berechnen.
Im nächsten Schritt heißt es gründlich vergleichen, denn es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern. Unser Baufinanzierung-Vergleich hilft Ihnen dabei, die besten Bauzinsen zu finden. Das lohnt sich. Ein Zinsunterschied von nur wenigen Zehntelprozent mag auf den ersten Blick unerheblich wirken. Über die Jahre hinweg macht er sich aber finanziell deutlich bemerkbar.
Beispiel: 200.000 Euro Kreditbedarf, 15 Jahre Laufzeit, 3,5 Prozent Anfangstilgung, 60 Prozent Beleihung. Angenommen, eine Bank verlangt einen Sollzins in Höhe von 3,00 Prozent pro Jahr. Kreditnehmer müssen eine monatliche Rate von rund 1.080 Euro zahlen. Am Ende der Laufzeit hätte der Kredit rund knapp 63.000 Euro Zinskosten verursacht, die Restschuld läge bei rund 68.000 Euro.
Verlangt der Baufinanzierer einen halben Prozentpunkt mehr, nämlich 3,50 Prozent Sollzins, beträgt die Rate bereits knapp 1.170 Euro, also fast 100 Euro mehr. Die Zinskosten liegen am Ende der Laufzeit bei rund 72.000 Euro. Die Restschuld beträgt allerdings nur noch 62.000 Euro.
Die aktuellen Schlusslichter im Biallo-Baufinanzierungs-Vergleich erheben knapp fünf Prozent Sollzins. Die Monatsrate liegt folglich bei gut 1.400 Euro – mit Zinskosten von mehr als 98.000 Euro und einer Restschuld von knapp 45.000 Euro. Im Vergleich zum ersten Angebot hätten Sie gut 35.000 Euro mehr Zinsen bezahlt, allerdings auch knapp 23.000 Euro mehr getilgt. Macht unterm Strich einen Kostenunterschied von knapp 13.000 Euro. Mit unserem Angebotsvergleich können Sie ganz einfach mehrere Angebote gegenüberstellen und miteinander vergleichen.
- Biallo-Tipp: Mit unserem Baufinanzierungs-Vergleich können Sie nicht nur ganz einfach die Zinshöhe vergleichen. Der Rechner liefert auch übersichtliche Informationen zu den Rahmenbedingungen wie Sondertilgungen, Bereitstellungszinsen und Tilgungssatzwechsel.
Fest oder flexibel, aber immer mit Top-Zinsen von bis zu 4,15 Prozent
*Aktuell gültige Konditionen der CA Auto Bank S.p.A., Corso Orbassano 367 – 10137 Turin, Italien, Tel. +49 6721 9101-131, E-Mail: [email protected] für die Eröffnung eines kostenfreien Online-Festgeldkontos zu einem festen Zinssatz für die vereinbarte Laufzeit. Verbrauchern steht ein Widerrufsrecht von 14 Tagen zu. Zinssätze ohne Berücksichtigung von noch abzuführender Kapitalertragsteuer, Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Festgeld Plus: Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung. Berechnung der Zinsen zum vereinbarten Zinssatz ohne Abzug bis zum Posteingang des rechtmäßig unterschriebenen Kündigungsformulars bei CA Auto Bank S.p.A.
So berechnen sich die Bauzinsen
Welcher Kreditzins final im Kreditvertrag steht, hängt von beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Faktoren ab.
Wovon die Höhe der Bauzinsen abhängt
Wie sich die Höhe der Bauzinsen entwickelt, hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Die Renditen auf dem Pfandbriefmarkt sind ein wichtiger Gradmesser für die Bauzinsen. Je mehr Zinsen die Bank für die Refinanzierung ihres Kreditgeschäfts berappen muss, desto höher fallen auch die Bauzinsen aus.
Benchmark für Pfandbriefe sind wiederum zehnjährige Bundesanleihen. Fliehen Anleger wie beispielsweise beim Corona-Schock im Frühjahr 2020 in sichere Häfen, zu denen auch die zehnjährigen Bundesanleihen zählen, so sinken die Renditen der Anleihen und in Folge die Renditen der Pfandbriefe und die Bauzinsen. Dass wiederum Anleger auf sichere Anlagen setzen, dafür kann es viele verschiedene Gründe geben.
Von Frühjahr 2019 bis Anfang 2022 notierten die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen kontinuierlich im negativen Bereich. Im Februar 2022 wurde die Trendwende eingeläutet. Derzeit rentieren zehnjährige Pfandbriefe mit rund 3,38 Prozent (Stand: 25. August 2023).
So kann man die Höhe der Bauzinsen beeinflussen
Auf das allgemeine Zinsniveau haben Anleger keinen Einfluss. Es gibt aber sehr wohl Stellschrauben, mit denen sie die Zinsen ihrer individuellen Baufinanzierung beeinflussen können. Eine Rolle dabei spielen:
- Kreditbedarf
- Beleihungsgrenze
- Laufzeit
- Bonität und Sicherheit
Die wichtigsten Einflussfaktoren für die Baufinanzierungszinsen im Detail:
Kreditbedarf und Beleihungsgrenze
Maßgeblich für die Höhe der Zinsen bei der Baufinanzierung ist natürlich zuerst einmal der Kreditbedarf. Also die Frage, wie hoch das Darlehen nach Einsatz des Eigenkapitals überhaupt sein muss. Jede Bank oder Sparkasse legt für sich den sogenannten Beleihungswert fest. Dabei macht sie einen Sicherheitsabschlag von zehn bis 30 Prozent zum Marktwert der Immobilie.
Hintergrund dieses Vorgehens
Die Bank sichert sich für den Fall ab, dass der Kreditnehmer seine laufenden Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr erfüllen kann und sie die Immobilie verkaufen oder versteigern muss. Der Abschlag auf den Marktwert gibt ihr die Gewissheit, in diesem Fall das gesamte Darlehen zurückzuerhalten.
Einfluss der Beleihungsgrenze
Neben dem Beleihungswert hat vor allem die Beleihungsgrenze einen wichtigen Einfluss auf die Kreditkosten bei der Baufinanzierung. Sie kann wiederum zwischen 40 und 80 Prozent des errechneten Beleihungswertes liegen und ist der Wert, den der Kreditnehmer letzten Endes erhält. Eine 100-Prozent-Finanzierung kommt bei Banken nur sehr selten vor und ist an Bedingungen wie ein sehr hohes Einkommen und zusätzliche Sicherheiten geknüpft.
In den einzelnen Branchen gelten üblicherweise folgende Beleihungsgrenzen:
- Volks- und Raiffeisenbanken, Geschäftsbanken: 80 Prozent
- Hypothekenbanken: 60 bis 65 Prozent
- Lebensversicherungen: 40 Prozent
Die Beleihungsgrenze reduziert die Kredithöhe noch einmal, nachdem der Beleihungswert ja schon unterhalb des Marktwertes der Immobilie liegt. Dadurch entsteht für den Kreditnehmer in der Regel ein noch höherer Finanzierungsbedarf.
Das bedeutet: Die Höhe der Beleihungsgrenze entscheidet im Endeffekt, wie viel Eigenkapital Sie aufwenden müssen. Die Faustregel dabei lautet: Je geringer die Beleihungsgrenze, desto niedriger die Zinsen. Wenn die Beleihungsgrenze nämlich nur bei 60 Prozent liegt, müssen Sie entsprechend mehr Eigenkapital aufbringen. Und das wird von den Banken natürlich honoriert. Denn Eigenkapital stellt eine Sicherheit für die Banken dar.
Unterschied zwischen Beleihungsgrenze und Beleihungsauslauf
Neben Beleihungsgrenze und Beleihungswert ist bei einer Baufinanzierung auch vom sogenannten Beleihungsauslauf die Rede. Während die Beleihungsgrenze die maximale Beleihung der Immobilie definiert, drückt der Beleihungsauslauf das prozentuale Verhältnis zwischen Ihrem Darlehen und dem Beleihungswert aus. Ein Beleihungsauslauf von 40 Prozent bedeutet somit, dass 40 Prozent des Beleihungswertes als Darlehen aufgenommen werden. Grundsätzlich gilt: Je niedriger der Beleihungsauslauf, desto niedriger fallen die Zinsen aus.
Einfluss von Laufzeit und Zinsbindung auf die Bauzinsen
Auch die Laufzeit des Darlehens und die jeweilige Zinsbindung haben einen Einfluss auf die Höhe der Zinsen. Bei der Laufzeit liegt der Einfluss auf der Hand: Je länger die Bank Ihnen das Geld "leiht" beziehungsweise je länger Sie brauchen, bis Sie das Darlehen komplett getilgt haben, desto höher fallen die Zinsen aus. Denn bei einer kurzen Laufzeit hat die Bank ihr Geld ja schneller wieder zur Verfügung. Wenn Sie also über ein hohes Gehalt verfügen, lohnt es sich, die Tilgungsraten hoch anzusetzen. Je schneller Sie aus dem Kredit wieder draußen sind, desto besser.
Was die Zinsbindung betrifft, wird aktuell empfohlen, diese möglichst lang zu wählen. Denn aktuell sind die Zinsen noch relativ niedrig. Je länger Sie das aktuelle Zinsniveau also für Ihre Baufinanzierung halten können, desto besser. Allerdings steigt mit der Zinsbindung der Zinssatz an.
Zuweilen kombinieren Immobilienkäufer auch Kredite mit unterschiedlicher Zinsbindung. Lesen Sie hierzu: Darlehen mit unterschiedlicher Laufzeit - Nicht nur der Mischzins zählt.
Bonität und Sicherheiten
Bei einer Baufinanzierung haben natürlich auch die Bonität des Kreditnehmers und weitere Sicherheiten einen Einfluss auf die Höhe der Zinsen.
Ihr Schufa-Score, Einkommensnachweise und weitere Sicherheiten verleihen der Bank ein Bild darüber, wie kreditwürdig Sie sind. Hier gilt die Faustregel: Je besser Ihre Bonität und je mehr Sicherheiten Sie zusätzlich einbringen können, desto geringer fällt der Zinssatz für die Baufinanzierung aus.
Wie können Sie Ihre Bonität verbessern?
Ihre Bonität können Sie auf unterschiedliche Weise verbessern. Zum Beispiel, indem Sie laufende Kleinfinanzierungen – wie Handys oder andere Elektrogeräte – tilgen. Außerdem können Sie eine weitere Person mit in den Vertrag nehmen oder nach einer Bürgschaft fragen.
Warum Sie den Angaben auf biallo.de vertrauen können
Seit 2001 informiert biallo.de Verbraucher rund um das Thema private Finanzen. Mit zahlreichen Artikeln, Vergleichen und Rechentools sind wir Experten auf dem Gebiet der Baufinanzierung. Sie erfahren die tagesaktuellen Bauzinsen bei Annuitätendarlehen, Volltilgerdarlehen und Forwarddarlehen.
Beispiel Annuitätendarlehen: Hier finden Sie die Bauzinsen von mehr als 30 Anbietern im Vergleich. Von diesem umfangreichen Datenbestand profitieren nicht nur die Leserinnen und Leser auf biallo.de. Zahlreiche Tageszeitungen deutschlandweit drucken regelmäßig Vergleichstabellen auf Basis der von biallo.de erhobenen Daten. Beispiele sind Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Westdeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Darmstädter Echo, Südkurier, Neue Osnabrücker Zeitung und Sächsische Zeitung.
Wie wir die Bauzinsen ermitteln
Die Zinssätze basieren auf den Angaben der Banken, Versicherungen und Finanzmakler. Diese melden uns fortlaufend ihre Konditionen, die wir tagesaktuell einpflegen. Dabei handelt es sich um die nominalen und effektiven Zinssätze bei unterschiedlichen Laufzeiten und Beleihungsausläufen, aber auch um diverse Rahmenbedingungen – zum Beispiel, ob kostenfreie Sondertilgungen möglich sind, wie lange die Zeit ist, in der keine Bereitstellungszinsen anfallen, und ob und zu welchen Bedingungen Tilgungssatzwechsel möglich sind.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Baufinanzierungszinsen
Was sind Bauzinsen?
Was beeinflusst die Bauzinsen?
Wie hoch sind die Bauzinsen?
Wie lange sollte ich die Bauzinsen festschreiben?
- Biallo-Tipp: Wussten Sie schon, dass nach einem Gerichtsurteil bei älteren Immobiliendarlehen die Vorfälligkeitsentschädigung oft zu Unrecht berechnet wurde?