


Auf einen Blick
Geht es weiter nach unten? Bleiben sie stabil? Oder zeigt der Trend bei den Bauzinsen in diesem Jahr eher nach oben? Wer 2025 plant, ein Haus zu bauen oder eine Immobilie zu kaufen, der wünscht sich Antwort auf diese Frage. Denn davon hängt auch der passende Zeitpunkt für den Abschluss einer Baufinanzierung ab.
Zuletzt jedenfalls ging es mit den Bauzinsen wieder leicht bergauf. Ende Januar (Stichtag: 23.1.2024) lag der Zinssatz für zehnjährige Baufinanzierungen laut Biallo Baugeld-Index bei 3,49 Prozent. Mitte Dezember waren es noch 3,23 Prozent. Doch wie geht es in diesem Jahr weiter? Wir analysieren die Entwicklung und geben einen Ausblick auf die kommenden Monate. Unter anderem sagen wir Ihnen, wie Experten bei Baufinanzierern und Baukredit-Vermittlern in einer Umfrage von biallo.de den Trend für die Bauzinsen 2025 einschätzen.
Ähnlich wie bei zehn Jahren haben sich die Zinsen auch bei den längeren Laufzeiten zuletzt aufwärts bewegt. Für Darlehen mit 15 Jahren Laufzeit werden im Durchschnitt aktuell 3,71 Prozent aufgerufen. Im Dezember waren es noch 3,47 Prozent. 20-jährige Annuitätendarlehen kosten aktuell im Schnitt 3,80 Prozent effektiv pro Jahr. Zum Vergleich: Ihre Hochs hatten die beiden langfristigen Indizes im Herbst 2023: Da lagen sie bei 4,40 respektive 4,51 Prozent. Seitdem haben sich die Zinsen also um etwa 0,7 Prozentpunkte verringert. Die Zinsverläufe können Sie sich in unserem interaktiven Chart oben anzeigen lassen, wenn Sie Sollzinsbindung und Betrachtungszeitraum entsprechend auswählen.
Welchen Zins Immobilienkäufer tatsächlich erhalten, hängt neben dem Zinsniveau von vielen Faktoren ab – zum Beispiel von der Laufzeit, der Beleihungsgrenze beziehungsweise dem sogenannten Beleihungsauslauf sowie den Konditionen des Kreditinstituts und nicht zuletzt von der Darlehensart.
Der Klassiker der Baufinanzierung ist das Annuitätendarlehen. Die folgende Tabelle zeigt, welche Durchschnitts- und Spitzenzinsen Banken für eine Baufinanzierung mit 60 Prozent Beleihung aktuell bei verschiedenen Laufzeiten verlangen.
Laufzeit | Durchschnittl. eff. Jahreszins aller gelisteten Angebote | Spitzenzins1 |
---|---|---|
10 Jahre | 3,49 Prozent | 3,09 Prozent |
15 Jahre | 3,71 Prozent | 3,24 Prozent |
20 Jahre | 3,80 Prozent | 3,40 Prozent |
Die obige Tabelle zeigt: Die Differenz zwischen Spitzenzins und Durchschnittszins kann je nach Zinsbindung mehr als 40 Basispunkte betragen. Das erscheint auf den ersten Blick nicht viel. Doch bei einem 15-jährigen Baukredit in Höhe von 300.000 Euro und einer Anfangstilgung von zwei Prozent macht ein solcher Unterschied zwischen Spitzenzins und Durchschnittszins über die Laufzeit gut 14.000 Euro aus, die Sie sich an Zinskosten bei einem Top-Anbieter im Vergleich zum Marktdurchschnitt sparen können. Zudem fällt die monatliche Rate mit rund 1.270 Euro um 100 Euro günstiger aus.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die besten Annuitätendarlehen von Banken und Versicherungen aus dem Biallo-Vergleich vor.
Anbieter | Effektivzins pro Jahr1 |
---|---|
(bundesweites Angebot) | 3,09 Prozent |
LVM Versicherung bundesweites Angebot) | 3,09 Prozent |
bundesweites Angebot) | 3,10 Prozent |
Anbieter | Effektivzins pro Jahr1 |
---|---|
(bundesweites Angebot) | 3,24 Prozent |
LVM Versicherung bundesweites Angebot) | 3,25 Prozent |
bundesweites Angebot) | 3,31 Prozent |
Anbieter | Effektivzins pro Jahr1 |
---|---|
LVM Versicherung bundesweites Angebot) | 3,40 Prozent |
PSD Bank Nürnberg* (bundesweites Angebot) | 3,40 Prozent |
Allianz | 3,56 Prozent |
Biallo-Tipp: Mit unserem Baufinanzierung-Vergleich können Sie bis zu 100 Angebote nach Darlehenssumme, Beleihung und Anfangstilgung filtern. Ausführliche Infos liefern unsere Produkttests, die im Rechner integriert sind. Nutzen Sie auch unseren Volltilgerdarlehen-Vergleich.
Beim Annuitätendarlehen besteht am Ende der Zinsbindung meist noch eine Restschuld. Wer diese nicht auf einen Schlag begleichen kann oder will, muss dann erneut einen Kredit aufnehmen, die sogenannte Anschlussfinanzierung. Mit regelmäßigen Sondertilgungen können Sie die Restschuld für die Anschlussfinanzierung reduzieren.
Anders beim Volltilgerdarlehen: Hier tilgen Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer ihre Schuld innerhalb der vereinbarten Kreditlaufzeit komplett. So haben Sie nicht nur volle Planungssicherheit, indem Sie das Zinsänderungsrisiko ausschalten. Volltilgerdarlehen sind im Schnitt meist auch etwas günstiger als klassische Annuitätendarlehen. Allerdings müssen Sie bei einem Volltilger monatlich entsprechend hohe Kreditraten stemmen können.
Gut zu wissen: Auch bei Volltilgerdarlehen genießen Sie ein gesetzliches Sonderkündigungsrecht. So können Sie den Vertrag wie bei einem herkömmlichen Annuitätendarlehen nach einer Mindestlaufzeit von zehn Jahren jederzeit mit einer Frist von sechs Monaten kostenlos kündigen, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung berechnet wird. Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber "Baufinanzierung kündigen".
Die besten Volltilgerdarlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren und 60 Prozent Beleihung bieten zum Betrachtungszeitpunkt (24. Januar 2025) der Münchner Versicherungskonzern Allianz (3,32 Prozent) sowie die Sparda-Bank West (3,41 Prozent). die Allianz zählt traditionell bei Volltilgerdarlehen zu den günstigsten Anbietern. Auf dem dritten Rang folgt das überregionale Angebot der PSD Bank West mit 3,66 Prozent. Mit unserem Volltilgungsrechner können sich einen detaillierten Tilgungsplan erstellen.
Ein wichtiger Taktgeber für die Bauzinsen sind die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen. Denn die Bundrenditen dienen als Referenzwert für Hypothekenpfandbriefe, mit denen die Banken ihre Immobilienkredite refinanzieren. Das bedeutet: Je mehr Zinsen eine Bank für ihre ausgegebenen Pfandbriefe berappen muss, desto höher fallen auch die Bauzinsen aus, die sie an ihre Kunden weiterreicht.
Die Renditen der zehnjährigen Staatspapiere notieren aktuell bei rund 2,54 Prozent (Stand: 23. Januar 2025). Das sind gut 0,2 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Monat. Grund für den Anstieg dürften Äußerung der US-Notenbank Fed sein, wonach es in diesem Jahr weniger Zinssenkungen als erwartet geben könnte.
Für Hypothekenpfandbriefe und öffentliche Pfandbriefe mit zehnjähriger (Rest-)Laufzeit werden laut Bundesbank im Moment mit 3,10 Prozent aufgerufen (Stand: 23. Januar 2025). Zum Vergleich: Am 23. Oktober 2023 markierten die Pfandbriefrendite ein Zwölfjahreshoch bei 3,79 Prozent.
Von Mitte 2019 bis Anfang 2022 verliefen die Bauzinsen konstant unter der Ein-Prozent-Marke in einem Seitwärtstrendkanal. Doch dann kletterten die Zinsen mit den steigenden Inflationsraten deutlich nach oben, bevor die EZB schließlich im Juli 2022 die Zinswende einläutete und ihren Leitzins zum ersten Mal anhob.
Auch die im Juni 2024 von der EZB eingeleitete "Zinswende 2.0" haben die Hypothekenzinsen bereits Monate zuvor antizipiert, wie der Zinsrutsch in den letzten beiden Monaten 2023 anschaulich zeigt.
Das ist nicht leicht zu beantworten. Auf der einen Seite spricht derzeit die rückläufige Teuerung und die damit gesunkenen Inflationserwartungen für einen weiteren Rückgang. Auf der anderen Seite ist unsicher, wie sich die Wirtschafts- und Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump auf Inflation und Wirtschaft in den USA und Europa auswirken werden. Tendenziell dürften sich die Zinsen in den kommenden Monaten eher seitwärts bewegen. Ausschläge nach unten und oben sind dabei aber wahrscheinlich.
Führt etwa die Politik Donald Trumps zu zunehmender Unsicherheit, könnte dies zu einer Flucht der Investoren in „sichere Häfen“ wie Bundesanleihen führen. Dadurch würden die Kurse der Papiere steigen, die Bundrenditen fallen – und damit auch die Bauzinsen. Umgekehrt könnte eine protektionistische Politik der Trump-Regierung zu einem erneuten Aufflammen der Teuerung führen. Höhere Inflationserwartungen dürfte dann auch die Bauzinsen nach oben treiben.
Wir haben Anfang 2025 zwölf Banken und Kreditvermittler befragt, wie sie die weitere Entwicklung der Bauzinsen und Immobilienpreise einschätzen. in der Biallo-Umfrage zur Bauzinsentwicklung erwartet die Mehrheit der Experten, nämlich acht der zwölf befragten Fachleute, für den Jahresverlauf 2025 eine Seitwärtsentwicklung. Wegen politischer Unsicherheiten – vor allem in den USA -–gehen die Fachleute aber auch von vermehrten Schwankungen beim Zinsniveau aus.
► Die detaillierten Prognosen zu den Bauzinsen und zu der Frage, ob sich der Immobilienkauf 2025 lohnt, finden Sie in unser Experten-Umfrage zur Baufinanzierung 2025.
Wenn Ihre Baufinanzierung in den nächsten Monaten ausläuft, macht es durchaus Sinn, das aktuelle Zinsniveau für die Anschlussfinanzierung festzuzurren. Denn so tief wie derzeit waren sie zuletzt im September 2022. Manche Kreditinstitute verzichten bis zu zwölf Monate auf Bereitstellungszinsen. Beim Neubau sind sogar bis zu 24 Monate als bereitstellungszinsfreie Zeit möglich, etwa bei der PSD Bank Nürnberg*.
Wer längerfristig auf Nummer sicher gehen will, kann ein sogenanntes Forward-Darlehen abschließen, das sich auch als Voltilgerdarlehen ausgestalten lässt. Damit können Sie das aktuelle Zinsniveau für die Zukunft festzurren, auch wenn die Anschlussfinanzierung erst in ein paar Jahren ansteht. Je nach Anbieter ist ein Forward-Darlehen bis zu 66 Monate im Voraus möglich. Bei den meisten Anbietern sind es maximal 60 Monate, wie zum Beispiel bei der ING* oder der Commerzbank.
Die weite Vorlaufzeit hat allerdings ihren Preis. Denn für jeden Monat im Voraus fällt je nach Bank und Vorlaufzeit ein Zinsaufschlag von 0,01 bis 0,05 Prozentpunkten an. Bei einem Forward-Darlehen mit 36 Monaten Vorlaufzeit und 0,03 Prozent Zinsaufschlag pro Monat müssen Sie über die Laufzeit gut einen Prozentpunkt mehr zahlen als bei einem regulären Annuitätendarlehen. Daher sollten Sie bei einem Forward-Darlehen immer gut durchrechnen und Ihr Sicherheitsbedürfnis mit den Kosten abwägen.
Anfang der 1980er-Jahre kletterten die Hypothekenzinsen im Schnitt noch auf bis zu zwölf Prozent (Herbst 1981). Anfang 2011 waren es nur noch um die vier Prozent. Mitte 2019 fiel der Biallo-Baugeld-Index zum ersten Mal unter die Ein-Prozent-Marke, als die EZB die geldpolitischen Zügel weiter lockerte. Im September 2019 schließlich senkten die Währungshüter den Einlagensatz von minus 0,40 auf minus 0,50 Prozent, wodurch sich die Bauzinsen der Nulllinie annäherten. Mit KfW-Förderung waren damals sogar Baufinanzierungen zu Negativzinsen möglich. Anfang 2022 schließlich wurde der langfristige Abwärtstrend nach oben durchbrochen.
Eine Immobilienfinanzierung sollte gut geplant sein. Wie hoch die Darlehenssumme bei den persönlichen finanziellen Voraussetzungen überhaupt ausfallen könnte, welche monatliche Belastung dies bedeuten würde und welche Restschuld am Ende der Laufzeit übrig wäre – all dies können Sie mit dem Baufinanzierungsrechner von biallo.de berechnen.
Im nächsten Schritt heißt es gründlich vergleichen, denn es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern. Unser Baufinanzierung-Vergleich hilft Ihnen dabei, die besten Bauzinsen zu finden. Das lohnt sich. Ein Zinsunterschied von nur wenigen Zehntelprozent mag auf den ersten Blick unerheblich wirken. Über die Jahre hinweg macht er sich aber finanziell deutlich bemerkbar.
Beispiel: 200.000 Euro Kreditbedarf, 15 Jahre Laufzeit, 3,5 Prozent Anfangstilgung, 60 Prozent Beleihung. Angenommen, eine Bank verlangt einen Sollzins in Höhe von 3,00 Prozent pro Jahr. Kreditnehmer müssen eine monatliche Rate von rund 1.080 Euro zahlen. Am Ende der Laufzeit hätte der Kredit rund 63.000 Euro an Zinskosten verursacht, die Restschuld läge bei rund 68.000 Euro.
Verlangt der Baufinanzierer einen halben Prozentpunkt mehr, nämlich 3,50 Prozent Sollzins, beträgt die Rate bereits knapp 1.170 Euro, also fast 100 Euro mehr. Die Zinskosten liegen am Ende der Laufzeit bei rund 72.000 Euro. Die Restschuld beträgt allerdings nur noch 62.000 Euro.
Bei knapp fünf Prozent Sollzins liegt die Monatsrate bereits bei gut 1.400 Euro – mit Zinskosten von mehr als 98.000 Euro und einer Restschuld von knapp 45.000 Euro. Im Vergleich zum ersten Angebot hätten Sie gut 35.000 Euro mehr Zinsen bezahlt, allerdings auch knapp 23.000 Euro mehr getilgt. Macht unterm Strich einen Kostenunterschied von knapp 13.000 Euro.
Mit unserem Baufinanzierungs-Vergleich können Sie nicht nur ganz einfach die Zinshöhe vergleichen. Der Rechner liefert auch übersichtliche Informationen zu den Rahmenbedingungen wie Sondertilgungen, Bereitstellungszinsen und Tilgungssatzwechsel.
Welcher Kreditzins final im Kreditvertrag steht, hängt von beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Faktoren ab.
Wie eingangs erwähnt, sind die Renditen auf dem Pfandbriefmarkt ein wichtiger Gradmesser für die Bauzinsen. Je mehr Zinsen die Bank für die Refinanzierung ihres Kreditgeschäfts berappen muss, desto höher fallen auch die Bauzinsen aus.
Benchmark für Pfandbriefe sind wiederum Bundesanleihen, deren Renditen nicht nur durch die Geldpolitik der EZB beeinflusst werden, sondern auch von anderen Faktoren abhängen. Fliehen Anleger beispielsweise wie im Frühjahr 2020 – dem Ausbruch der Corona-Krise – in "sichere Häfen", zu denen auch die Bundesanleihen zählen, so sinken die Renditen der Staatspapiere und in der Folge auch die Renditen der Pfandbriefe sowie die Bauzinsen. Dass wiederum Anleger auf sichere Geldanlagen setzen, dafür kann es viele verschiedene Gründe geben.
Auf das allgemeine Zinsniveau haben Anleger keinen Einfluss. Es gibt aber sehr wohl Stellschrauben, mit denen Sie die Zinsen ihrer individuellen Baufinanzierung beeinflussen können. Eine Rolle dabei spielen:
Die wichtigsten Einflussfaktoren für die Baufinanzierungszinsen im Detail:
Maßgeblich für die Höhe der Zinsen bei der Baufinanzierung ist natürlich zuerst einmal der Kreditbedarf. Also die Frage, wie hoch das Darlehen nach Einsatz des Eigenkapitals überhaupt sein muss. Jede Bank oder Sparkasse legt für sich den sogenannten Beleihungswert fest. Dabei macht sie einen Sicherheitsabschlag von zehn bis 30 Prozent zum Marktwert der Immobilie.
Die Bank sichert sich für den Fall ab, dass der Kreditnehmer seine laufenden Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr erfüllen kann und sie die Immobilie verkaufen oder versteigern muss. Der Abschlag auf den Marktwert gibt ihr die Gewissheit, in diesem Fall das gesamte Darlehen zurückzuerhalten.
Neben dem Beleihungswert hat vor allem die Beleihungsgrenze einen wichtigen Einfluss auf die Kreditkosten bei der Baufinanzierung. Sie kann wiederum zwischen 40 und 80 Prozent des errechneten Beleihungswertes liegen und ist der Wert, den der Kreditnehmer letzten Endes erhält. Eine 100-Prozent-Finanzierung kommt bei Banken nur sehr selten vor und ist an Bedingungen wie ein sehr hohes Einkommen und zusätzliche Sicherheiten geknüpft.
In den einzelnen Branchen gelten üblicherweise folgende Beleihungsgrenzen:
Die Beleihungsgrenze reduziert die Kredithöhe noch einmal, nachdem der Beleihungswert ja schon unterhalb des Marktwertes der Immobilie liegt. Dadurch entsteht für den Kreditnehmer in der Regel ein noch höherer Finanzierungsbedarf.
Das bedeutet: Die Höhe der Beleihungsgrenze entscheidet im Endeffekt, wie viel Eigenkapital Sie aufwenden müssen. Die Faustregel dabei lautet: Je geringer die Beleihungsgrenze, desto niedriger die Zinsen. Wenn die Beleihungsgrenze nämlich nur bei 60 Prozent liegt, müssen Sie entsprechend mehr Eigenkapital aufbringen. Und das wird von den Banken natürlich honoriert. Denn Eigenkapital stellt eine Sicherheit für die Banken dar.
Neben Beleihungsgrenze und Beleihungswert ist bei einer Baufinanzierung auch vom sogenannten Beleihungsauslauf die Rede. Während die Beleihungsgrenze die maximale Beleihung der Immobilie definiert, drückt der Beleihungsauslauf das prozentuale Verhältnis zwischen Ihrem Darlehen und dem Beleihungswert aus. Ein Beleihungsauslauf von 40 Prozent bedeutet somit, dass 40 Prozent des Beleihungswertes als Darlehen aufgenommen werden. Grundsätzlich gilt: Je niedriger der Beleihungsauslauf, desto niedriger fallen die Zinsen aus.
Auch die Laufzeit des Darlehens und die jeweilige Zinsbindung haben einen Einfluss auf die Höhe der Zinsen. Bei der Laufzeit liegt der Einfluss auf der Hand: Je länger die Bank Ihnen das Geld "leiht" beziehungsweise je länger Sie brauchen, bis Sie das Darlehen komplett getilgt haben, desto höher fallen die Zinsen aus. Denn bei einer kurzen Laufzeit hat die Bank ihr Geld ja schneller wieder zur Verfügung. Wenn Sie also über ein hohes Gehalt verfügen, lohnt es sich, die Tilgungsraten hoch anzusetzen. Je schneller Sie aus dem Kredit wieder draußen sind, desto besser.
Was die Zinsbindung betrifft, wird aktuell empfohlen, diese möglichst lang zu wählen. Denn aktuell sind die Zinsen noch relativ niedrig. Je länger Sie das aktuelle Zinsniveau also für Ihre Baufinanzierung halten können, desto besser. Allerdings steigt mit der Zinsbindung der Zinssatz an.
Zuweilen kombinieren Immobilienkäufer auch Kredite mit unterschiedlicher Zinsbindung. Lesen Sie hierzu: Darlehen mit unterschiedlicher Laufzeit - Nicht nur der Mischzins zählt.
Bei einer Baufinanzierung haben natürlich auch die Bonität des Kreditnehmers und weitere Sicherheiten einen Einfluss auf die Höhe der Zinsen.
Ihr Schufa-Score, Einkommensnachweise und zusätzliche Sicherheiten wie zum Besipiel eine Lebensversicherung oder ein Bausparvertrag verleihen der Bank ein Bild darüber, wie kreditwürdig Sie sind. Hier gilt die Faustregel: Je besser Ihre Bonität und je mehr Sicherheiten Sie zusätzlich einbringen können, desto geringer fällt der Zinssatz für die Baufinanzierung aus.
Ihre Bonität können Sie auf unterschiedliche Weise verbessern. Zum Beispiel, indem Sie laufende Kleinfinanzierungen – wie Handys oder andere Elektrogeräte – tilgen. Außerdem können Sie eine weitere Person mit in den Vertrag nehmen oder nach einer Bürgschaft fragen.
Seit 2001 informiert biallo.de Verbraucher rund um das Thema private Finanzen. Mit zahlreichen Artikeln, Vergleichen und Rechentools sind wir Experten auf dem Gebiet der Baufinanzierung. Sie erfahren die tagesaktuellen Bauzinsen bei Annuitätendarlehen, Volltilgerdarlehen und Forwarddarlehen.
Beispiel Annuitätendarlehen: Hier finden Sie die Bauzinsen von mehr als 30 Anbietern im Vergleich. Von diesem umfangreichen Datenbestand profitieren nicht nur die Leserinnen und Leser auf biallo.de. Zahlreiche Tageszeitungen deutschlandweit drucken regelmäßig Vergleichstabellen auf Basis der von biallo.de erhobenen Daten. Beispiele sind Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Westdeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Darmstädter Echo, Südkurier, Neue Osnabrücker Zeitung und Sächsische Zeitung.
Die Zinssätze basieren auf den Angaben der Banken, Versicherungen und Finanzmakler. Diese melden uns fortlaufend ihre Konditionen, die wir tagesaktuell einpflegen. Dabei handelt es sich um die nominalen und effektiven Zinssätze bei unterschiedlichen Laufzeiten und Beleihungsausläufen, aber auch um diverse Rahmenbedingungen – zum Beispiel, ob kostenfreie Sondertilgungen möglich sind, wie lange die Zeit ist, in der keine Bereitstellungszinsen anfallen, und ob und zu welchen Bedingungen Tilgungssatzwechsel möglich sind.
Wer eine Immobilie kauft oder baut, muss dafür in aller Regel einen Kredit aufnehmen. Hierfür fallen Kreditzinsen an, die auch als Bauzinsen bezeichnet werden. Je höher die Bauzinsen ausfallen, desto mehr kostet das Darlehen.
Wie hoch die Bauzinsen ausfallen, hängt vom allgemeinen Zinsniveau, der Laufzeit, der Beleihungsgrenze, dem Kreditbedarf, der Bonität und Sicherheit ab. Wer sich das aktuell – trotz zuletzt gestiegener Zinsen – noch niedrige Zinsniveau langfristig sichern möchte und eine lange Laufzeit vereinbart, zahlt dafür zumeist etwas höhere Bauzinsen als für eine kurze Laufzeit. Hat der Bauherr wenig Eigenkapital und muss einen entsprechend hohen Kredit aufnehmen, kann auch das die Zinsen steigen lassen.
Aktuell fallen die Bauzinsen niedrig aus - wenn auch der historische Tiefstand vorüber ist. Der Biallo-Index zeigt Ihnen tagesaktuell, wie hoch die durchschnittlichen Bauzinsen sind. Mit dem Biallo-Baufinanzierungsvergleich finden Sie ganz einfach attraktive Angebote.
In der aktuellen Phase vergleichsweise niedriger Zinsen empfiehlt es sich, die Bauzinsen lange festzuschreiben, also mindestens zehn Jahre, besser 15 oder 20 Jahre. Wermutstropfen: Bei längeren Laufzeiten fallen die Zinsen etwas höher aus als bei kurzen. Dafür erkaufen sich angehende Immobilienbesitzer allerdings Planungssicherheit.
Wussten Sie schon, dass nach einem Gerichtsurteil bei älteren Immobiliendarlehen die Vorfälligkeitsentschädigung oft zu Unrecht berechnet wurde?