Wer eine Immobilienfinanzierung in Angriff nehmen möchte, steht vor der Aufgabe, das passende Darlehen zu finden. Auch muss überlegt werden, welche Darlehensform bei Auslaufen des ersten Vertrags zur Weiterfinanzierung genutzt werden soll. Denn eins ist klar: Es handelt sich um eine Entscheidung, die Auswirkungen über viele Jahre hat und daher wohl überlegt sein will.
Als Finanzierungspartner kommen in vielen Fällen sowohl Banken als auch Versicherungen infrage. In allen Fällen sind dabei entscheidend: die Darlehenshöhe, die Laufzeit, der gewählte Tilgungssatz und die Marktzinsen. Ein anderer Aspekt bei der Baufinanzierung ist das Bausparen. Ein Bausparvertrag ist sicherlich eine gute und ergänzende Möglichkeit zu Baufinanzierungen.
Folgende Formen der Finanzierungen sind am Markt üblich:
- Annuitätendarlehen
- Varianten des Annuitätendarlehens
- Endfälliges Darlehen
- Bausparen
Wir erläutern Ihnen, was genau die verschiedenen Finanzierungsformen ausmacht und welche Vorteile und Nachteile sie jeweils mit sich bringen.
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Das Annuitätendarlehen: Klassiker der Baufinanzierung
Die bekannteste Form der Baufinanzierung ist das Annuitätendarlehen. Der große Vorteil dieser Darlehensform: Die zu leistende Rate ist über die gesamte Laufzeit des Vertrages gleich hoch. Das bietet ein großes Maß an Sicherheit. Sie können damit die gesamte finanzielle Belastung über die Vertragslaufzeit genau kalkulieren. Praktisch alle Finanzierunginstitute bieten Annuitätendarlehen an. Aufgrund dieser Konkurrenzsituation können Sie die für Sie passenden Bedingungen am einfachsten auswählen. Die Konditionen sind aufgrund der Angebotsvielfalt entsprechend gut.
Wie funktioniert das Annuitätendarlehen?
Das Annuitätendarlehen besteht wie alle Kredite aus zwei Teilen: aus Zinsrate und aus Tilgungsleistung. Zins und Tilgung bilden dann die Annuität, die sich im Ursprung auf ein Jahr bezieht. Tatsächlich jedoch werden die Raten dann in der Regel monatlich gezahlt. Bei der Tilgung spricht man – im Gegensatz zu den anderen Darlehensformen – vom anfänglichen Tilgungssatz. Mit dieser Tilgung beginnt dann der Kreditnehmer. Mit jeder Rate verändert sich das Verhältnis zwischen Tilgung und Zinszahlung. Die Tilgungsleistung geht rauf, die Zinszahlung geht runter.
Das Annuitätendarlehen – praktisch gesehen
Festlegen müssen Sie zu Anfang den genauen Finanzierungsbedarf. Dieser ergibt sich aus den Erwerbs- oder Baukosten, den Nebenkosten abzüglich des Eigenkapitals. Dann wird die Laufzeit des Vertrages bestimmt und schließlich auch die Ratenhöhe, bestehend aus Zinssatz und Tilgungsleistung. Dabei gilt in der momentanen Niedrigzinsphase: Je länger desto besser. Annuitätendarlehen haben – von Ausnahmen abgesehen – eine Laufzeit zwischen drei und 30 Jahren. Je länger die Laufzeit, desto höher ist aber auch der Zinsaufschlag.
Weitere Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten: Bei der Planung der Finanzierung sind mögliche Sondertilgungen sowie die Vereinbarung von Tilgungsanpassungen interessante Zusätze. Wenn Sie größere Kapitalzuflüsse während der Finanzierung erwarten, sollten Sie die kostenlosen Sondertilgungsmöglichkeiten nutzen, denn die Sondertilgung wirkt direkt auf die Restschuld und verringert diese. Tilgungssatzwechsel sind unter zwei Gesichtspunkten für Sie sinnvoll: Bei deutlichen Verbesserungen der Einkünfte während der Finanzierung kann die Tilgungsleistung entsprechend heraufgesetzt werden, bei verringerten Einkünften, beispielsweise durch Arbeitslosigkeit oder Eintritt in die Rentenphase, herabgesetzt werden. Allerdings ist die Zahl der Anpassungen je nach Anbieter begrenzt. Läuft die Zinsbindungszeit Ihres Immobiliendarlehens aus, ist die Prolongation eine Möglichkeit, wie es danach mit Ihrer Finanzierung weitergehen kann.
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