

- Basiszins: 2,60%
- Aktionszins: 3,00% - gültig bis 19.06.2025


- Basiszins: 2,40%
- Aktionszins: 2,95% - gültig bis 19.07.2025


- Basiszins: 2,40%
- Aktionszins: 2,90% - gültig bis 19.07.2025
Auf einen Blick
Möglichst vielen Anlegern unkompliziert den Handel mit Wertpapieren ermöglichen: Das wollen sogenannte Neobroker. Die jungen Finanzfirmen machen den Wertpapierhandel günstig und einfach. Und sie sind damit sehr erfolgreich: Immer mehr Anlegerinnen und Anleger setzen auf die Handy-Broker. Allerdings gibt es auch einiges, auf das Sie dabei achten sollten.
Um Ihnen die Auswahl zwischen Anbietern wie Smartbroker+, Traders Place, Trade Republic und Co. zu erleichtern, hat biallo.de sieben bekannte Neobroker getestet. Unter anderem haben wir Produktauswahl, Kosten und den Kundenservice unter die Lupe genommen. In die Bewertung ging aber etwa auch ein, wie viele Handelsplätze ein Anbieter hat, oder ob er Zinsen auf nicht investierte Guthaben zahlt. In diesem Artikel erfahren Sie, was die Neobroker bieten, wo sie ihre Stärken und Schwächen haben und bei welchen Anbietern Sie das beste Gesamtpaket finden.
Was bieten die Neobroker ihren Kunden? Unser Test soll eine Orientierungshilfe im wachsenden Neobroker-Markt sein. Dafür haben wir die Anbieter mit einer Reihe von Kriterien bewertet. Das Punktesystem dafür ist einfach: Es reicht von 1 (niedrig bewertet) bis 5 (hoch bewertet). In der Tabelle finden Sie die Noten für die drei wichtigsten Kriterien des Tests: Produktangebot, Kosten und Kundenservice. Außerdem sehen Sie die Gesamtnote für die getesteten Anbieter.
Ergebnis: Die beste Gesamtnote und damit Platz eins in unserem Test erreicht der Anbieter Smartbroker+. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Traders Place und Finanzen.net Zero. Auch Scalable Capital mit dem Depotmodell "Free" und Trade Republic erreichen mit mehr als vier Punkten noch gute Noten. XTB und Justtrade stehen zwar ebenfalls nicht schlecht da. Ihr Abstand zur Spitze ist aber schon deutlich.
Gesamtnote | Produkte¹ | Kosten | Kundenservice | |
Smartbroker+ | 4,9 | 4,6 | 5,0 | 4,4 |
Traders Place | 4,6 | 4,2 | 4,4 | 4,2 |
Finanzen.net Zero | 4,5 | 3,9 | 5,0 | 4,8 |
Scalable Capital (Free) | 4,1 | 3,8 | 4,4 | 4,5 |
Trade Republic | 4,0 | 4,0 | 4,4 | 3,2 |
XTB | 3,5 | 2,1 | 4,2 | 4,7 |
Justtrade | 3,4 | 2,5 | 4,4 | 3,3 |
Um zur Gesamtnote zu kommen, haben wir die Einzelnoten unterschiedlich stark gewichtet. Dabei gehen in die Gesamtnote neben Produktangebot, Kosten und Kundenservice weitere Kriterien ein, wie die Zahl der Handelsplätze oder die Mindestsparrate bei ETFs. Die Test-Ergebnisse bei den einzelnen Kriterien und die exakte Gewichtung lesen Sie weiter unten. Zunächst sagen wir Ihnen, was die Anbieter im Test auszeichnet.
Alle Neobroker bieten vor allem eines: geringe Kosten für den Wertpapierhandel. Darüber hinaus zeigt unser Test aber auch: Jeder Neobroker hat Stärken und Schwächen. Die Anbieter auf einen Blick:
Unser Testsieger "Smartbroker+" ist 2019 als "Smartbroker" gestartet und gehört zur börsennotierten Smartbroker Holding (früher Wallstreet Online) mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen betreibt mehrere Finanzportale, darunter wallstreet-online.de und finanznachrichten.de. 2023 erfolgte ein Relaunch des Depotanbieters. Seitdem ist die Baader Bank die Depotbank bei Smartbroker+. Das Produktangebot des Neobrokers ist vergleichbar mit dem großer Onlinebanken. Im Neobroker-Test von biallo.de erreicht der Anbieter in fast allen Kategorien eine hohe Punktzahl und sichert sich Platz eins.
Stärken | Schwächen |
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Traders Place ist der jüngste Neobroker im Vergleich. Es gibt ihn seit 2023. Sitz des Anbieters ist Freilassing. Kunden handeln über die Plattform Aktien, ETFs und weitere Wertpapiere. Die Depot- und Kontoführung übernimmt die Baader Bank, Kryptowährungen verwaltet die Tangany GmbH. Mehrheitseigentümer ist die Grazer Wechselseitige Versicherung (GRAWE). Das Angebot kann mit dem von Onlinebanken mithalten. Im Neobroker-Test von biallo.de erreicht Traders Place damit den zweiten Platz.
Stärken | Schwächen |
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Finanzen.net Zero gibt es seit 2021. Der Neobroker gehört zum Finanzportal finanzen.net, das seit Jahren eine der meistgenutzten Quellen für Börsen- und Finanzinformationen ist. Dahinter steht der Axel Springer Verlag, der Finanzen.net 2010 übernommen hat. Kunden können bei Finanzen.net Zero Aktien, ETFs und Derivate ohne Ordergebühren handeln. Die Baader Bank übernimmt die Abwicklung der Orders, führt das Konto und das Depot. Kryptowährungen werden bei der Tangany GmbH verwahrt. In unserem Test landet der Anbieter auf Platz drei.
Stärken | Schwächen |
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Scalable Capital wurde 2014 in München gegründet und zählt zu den führenden digitalen Vermögensverwaltern in Deutschland. Beim Scalable Broker können Kunden zwischen zwei Modellen wählen: Scalable Free mit 0,99 Euro Tradinggebühren und Scalable Prime Plus, das unbegrenzt kostenloses Trading gegen monatlich 4,99 Euro bietet. Getestet haben wir das Modell "Free". Die Depotführung übernimmt die Baader Bank. Hinter Scalable Capital steht die Scalable Capital Vermögensverwaltung, zu deren Anteilseignern unter anderen Blackrock und Holtzbrinck Ventures gehören. Im Test schafft es Scalable Free bei der Gesamtnote auf Rang vier.
Stärken | Schwächen |
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Trade Republic wurde 2015 unter dem Namen "Neon Trading" gegründet. Seit dem Markteintritt 2019 hat sich der Neobroker als einer der größten Anbieter in Europa etabliert und ist mittlerweile in 17 Ländern aktiv. 2023 erhielt Trade Republic eine Vollbanklizenz. Die Trade Republic Bank hat ihren Sitz in Berlin. Der Broker ist mittlerweile auch für sein Zinsangebot bekannt: Wie Scalable gibt auch Trade Republic den vollen EZB-Zinssatz an seine Kunden weiter. Zuletzt kritisierten Verbraucherschützer den Broker mit Blick auf die Verwahrung der Kundeneinlagen: Es werde nicht ausreichend klar, wo genau die Gelder liegen.
Stärken | Schwächen |
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XTB ist ein international tätiger Broker mit über 20 Jahren Erfahrung. Er wurde 2004 in Polen gegründet. Hauptsitz ist Warschau. Das börsennotierte Unternehmen ist in über zwölf Ländern aktiv, darunter Deutschland, das Vereinigte Königreich und Chile. Kundengelder werden bei Partnerbanken wie der JP Morgan SE in Frankfurt am Main treuhänderisch verwahrt. Es bleibt unklar, welche weiteren Banken beteiligt sind. Dass der Anbieter im Test weiter hinten landet, liegt auch an der begrenzten Produktauswahl.
Stärken | Schwächen |
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Justtrade ist seit 2018 in Deutschland aktiv. Über die Plattform können Kunden Aktien, ETFs, Zertifikate und Kryptowährungen handeln. Die Depots werden von der Sutor Bank geführt, die auch für die Abwicklung der Wertpapiergeschäfte zuständig ist. Die Verwaltung der Kryptowährungen übernimmt das Bankhaus von der Heydt. Hinter Just Trade steht JT Technologies. Sie betreibt den Service. Justtrade setzt auf Handel mit Aktien, ETFs und Kryptos. Aktiv gemanagte Fonds und Anleihen sind nicht im Angebot. Das bringt im Biallo Depottest eine schwächere Bewertung ein.
Stärken | Schwächen |
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Die Stärken und Schwächen der Anbieter schlagen sich in unterschiedlichen Test-Noten für die einzelnen Kategorien nieder – und damit auch in der Gesamtnote. Das sind die Testergebnisse im Einzelnen:
Das größte Plus bei allen Neobrokern sind die geringen Kosten. So gilt für alle getesteten Anbieter:
Unterschiede gibt es aber etwa bei den Orderkosten für Aktien und ETFs. Einige Broker verlangen einen festen Preis von einem Euro pro Order, andere ermöglichen den Einmalkauf kostenlos ab einem Orderbetrag von 500 Euro - oder bis zu einem bestimmten monatlichen Gesamtumsatz (siehe Tabelle). Einen Anbieter, der den Einmalkauf bedingungslos kostenlos ermöglicht, gibt es nicht. Konkret ging in unseren Test die Höhe der Orderkosten für den Einmalkauf einer Standard-Aktie von 1.000 Euro ein.
Anbieter | Orderkosten für den Kauf einer Standard-Aktie (1.000 Euro)¹ | Allgemeine Orderkosten für den Einmalkauf von Aktien und ETFs¹ |
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Smartbroker+ | kostenlos | kostenlos ab 500 € Ordervolumen, sonst 1 € |
Traders Place | kostenlos | kostenlos ab 500 € Ordervolumen, sonst 1 € |
Finanzen.net Zero | kostenlos | kostenlos ab 500 € Ordervolumen, sonst 1 € |
Scalable Capital (Free) | 0,99 € | 0,99 € pro Order |
Trade Republic | 1 € | 1 € pro Order Pauschale für Fremdkosten |
XTB | kostenlos | kostenlos bis zu einem monatlichen Gesamtumsatz von 100.000 €² |
Justtrade | 1 € | 1 € pro Order Pauschale für Fremdkosten |
Im Gegensatz zu den Kosten gibt es beim Produktangebot deutlich größere Unterschiede zwischen den Anbietern. Das gilt etwa für die Anzahl handelbarer Aktien. So lassen sich bei Traders Place und Smartbroker+ insgesamt rund 40.000 Aktien handeln. Bei den sparplanfähigen ETFs liegen dagegen Trade Republic und Scalable Capital mit rund 2.700 vorn. Die jeweils verfügbaren ETF-Sparpläne sind bei den Neobrokern alle kostenlos. Dasselbe gilt für Sparpläne auf Aktien oder Fonds.
Anbieter | handelbare ETFs | ETF-Sparpläne (kostenlos)¹ | handelbare Aktien | handelbare Fonds | handelbare Anleihen | physische Kryptos |
Smartbroker+ | 2.500 | 1.600 | 40.000 | 18.000 | 40.000 | 23 |
Traders Place | über 2.500 | 1.125 | 40.000 | über 14.000 | 40.000 | 33 |
Finanzen.net Zero | 2.210 | 1.580 | 8.460 | 3.030 | 0 | 32 |
Scalable Free | über 2.700 | über 2.700 | über 8.000 | über 3.800 | 1 | 0 |
Trade Republic | 2.670 | 2.664 | 9.780 | 0 | 643 | über 50 |
XTB | 1.350 | 748 | 3.500 | 0 | 0 | 0 |
Just Trade | 1.800 | 160 | 9.000 | 0 | 0 | 31 |
Die Tabelle macht deutlich, dass nicht jeder Neobroker bei jedem handelbaren Produkt Wert auf ein möglichst umfangreiches Angebot legt. So gibt es bei Traders Place und Smartbroker+ eine große Zahl an aktiv gemanagten Fonds und Anleihen. Trade Republic dagegen verzichtet ganz auf Fonds. Scalable Capital bietet nur eine Anleihe an. Bei Finanzen.net Zero gibt es keine gar Anleihen. Dasselbe gilt für Justtrade und XTB.
Eine größere Anzahl physischer Kryptowährungen haben mittlerweile die meisten Neobroker im Angebot. Nur Scalable und XTB verzichten auf die Möglichkeit, physisch mit Bitcoin und Co. zu handeln. Dafür können Anleger dort Krypto-ETPs ("Exchange Traded Products") kaufen und verkaufen – also Finanzprodukte, die die Kursentwicklung von Kryptowährungen nachbilden.
In einem weiteren Ratgeber zu kostenlosen ETF-Sparplänen vergleichen wir das Angebot von rund 20 Brokern, Direkt- und Filialbanken. Sie erfahren darin unter anderem, wie viele der beliebten Sparpläne Sie bei den jeweiligen Anbietern gebührenfrei besparen können und worauf Sie bei der Auswahl eines ETF-Sparplans achten sollten.
Auch beim Kundenservice sind die Bewertungsunterschiede zwischen den Anbietern zum Teil groß. Die Punktzahl hängt dabei zum einen von der Zahl der Möglichkeiten ab, Kontakt zu einem Anbieter aufzunehmen. Zum anderen fließen die Sternebewertungen der Nutzerinnen und Nutzer für die Anbieter-Apps im Google-Playstore und im Apple-Store mit ein. Auch Kundenbewertungen aus dem Online-Bewertungsportal "Trustpilot" haben wir berücksichtigt.
Dabei zeigt sich unter anderem: Mit dem Service beziehungsweise der App von Finanzen.net Zero sind die Kunden sehr zufrieden, eher mäßig fällt die Bewertung bei Trustpilot und in den App-Stores dagegen bei Traders Place aus. Trade Republic verliert beim Service Punkte wegen der mangelnden Anzahl an Kontaktmöglichkeiten: Den Branchenführer unter den Neobrokern können Kunden nur über den Chat in der Trade Republic-App erreichen.
Anbieter | Sternebewertung¹ | Kontaktmöglichkeiten |
Smartbroker+ | 3,87 | Telefon, E-Mail, Chat |
Traders Place | 3,40 | Telefon, E-Mail, Chat |
Finanzen.net Zero | 4,60 | Telefon, E-Mail, Chat |
Scalable Free | 4,07 | Telefon, E-Mail, Chat |
Trade Republic | 4,47 | Chat |
XTB | 4,33 | Telefon, E-Mail, Chat |
Justtrade | 3,67 |
Traditionell arbeiten Neobroker mit vergleichsweise wenigen oder sogar nur einem Handelsplatz zusammen. Für die Vermittlung von Aufträgen an diese Börsen erhalten sie in der Regel finanzielle Rückvergütungen (Payments for Order Flow, PFOF). Mittlerweile jedoch bieten einige Anbieter auch deutlich mehr Handelsmöglichkeiten an.
So können Anlegerinnen und Anleger bei den Testsiegern Smartbroker+ und Traders Place an allen deutschen und gängigen internationalen Börsenplätzen, an elektronischen Börsen sowie einer Reihe von außerbörslichen Anbietern traden. Trade Republic, Scalable und Finanzen.net Zero setzen dagegen auf das Modell mit wenigen Handelsplätzen.
Anbieter | Anzahl Handelsplätze |
Smartbroker+ | 30 |
Traders Place | 40 |
Finanzen.net Zero | 2 |
Scalable Free | 3 |
Trade Republic | 1 |
XTB | 16 |
Just Trade | 10 |
Die Zeiten, in denen Anleger bei Neobrokern nur günstig Wertpapiere kaufen und verkaufen konnten, sind spätestens seit dem rasanten Zinsanstieg der Jahre 2022 und 2023 vorbei. Mittlerweile locken die meisten Neobroker ihre Kundinnen und Kunden auch mit Zinsen auf nicht investierte Guthaben. Die Anbieter orientieren sich dabei oft am sogenannten Einlagensatz der Europäischen Zentralbank (EZB).
Dieser EZB-Leitzins liegt derzeit bei 2,50 Prozent (Stand: März 2025). Trade Republic und Scalable Capital geben diesen Satz eins zu eins an ihre Kunden weiter. Smartbroker+ und Traders Place ziehen davon einen Viertelprozentpunkt ab.
Anbieter | Zins¹ |
Smartbroker+ | 2,25 %² |
Traders Place | 2,25 %³ |
Finanzen.net Zero | – |
Scalable Free | 2,50 %⁴ |
Trade Republic | 2,50 %⁵ |
XTB | 1,15 % |
Justtrade | – |
In die Test-Bewertung geht dabei der Zins für Bestandskunden ein. Einige Anbieter bieten Neukunden höhere Zinsen. Traders Place etwa zahlt noch bis 31. März einen Neukunden-Zins von 2,50 Prozent. Bei XTB bekommen Neukunden derzeit 90 Tage lang 3,50 Prozent.
In unserem ausführlichen Ratgeber zu Zinsen bei Neobrokern vergleichen wir die Zinsangebote von Smartbroker+, Traders Place, Trade Republic und Co. mit den Zinskonditionen, die Direktbanken wie ING *oder Comdirect* ihren Kundinnen und Kunden bieten.
In unseren Test eingegangen ist neben den Zinsen auch die Art und Höhe der Einlagensicherung, die für die nicht investierten Guthaben gilt. Dabei verwahren die meisten Anbieter das Geld der Anleger bei einer deutschen Depotbank. So ist etwa die Baader Bank die Depotbank von Smartbroker+, Traders Place oder Finanzen.net Zero. Dort gilt die deutsche Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Person. Gleichzeitig ist die Bank freiwilliges Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken. Damit sind die Kundenguthaben zusätzlich bis drei Millionen Euro pro Person abgesichert. Für diese Art der Einlagensicherung erhält ein Anbieter im Test 0,2 Zusatzpunkte.
Bei Anbietern wie Trade Republic und Scalable Capital dagegen unterliegen die Einlagen nicht vollständig der deutschen Einlagensicherung. Unter anderem investieren diese Neobroker einen Teil der Kundengelder in Geldmarktfonds. Verbraucherschützer kritisieren diese Vorgehensweise. In diesen Fällen gibt es im Test keinen Punkte-Bonus.
Unser Bewertungsschema orientiert sich am Depottest von biallo.de, in dem wir neben Neobrokern auch andere Banken und Broker untersucht haben. Im Neobroker-Test haben die Punktevergabe jedoch speziell auf die jungen Finanzfirmen zugeschnitten. Diese unterscheiden sich bei Angebot, Kosten und Service zum Teil deutlich von klassischen Banken – und damit auch bei der Zielgruppe. So wird im Neobroker-Test das Angebot an ETFs relativ stark gewichtet, weil die Kundinnen und Kunden der Neobroker häufig ETFs kaufen und besparen. Es geht also nicht darum, die Neobroker mit Direktbanken, Filialbanken oder Sparkassen zu vergleichen, sondern den besten Neobroker im direkten Wettbewerb zu ermitteln.
Die Bewertungs-Kriterien in unserem Test sollen Aspekte widerspiegeln, die für Anleger wichtig sind. Unter anderem sind das:
Daneben gehen die Zahl der Handelsplätze und die Mindestsparrate bei ETFs in die Bewertung ein. Hinzu kommt die Verzinsung nicht investierter Guthaben. Viele Anleger nutzen die teilweise sehr attraktiven Zinsangebote der Neobroker mittlerweile aktiv, sodass sie längst nicht mehr nur ein nettes Extra sind. Daher sind sie im Test auch ein eigener Bewertungsaspekt.
Die Sicherheit der Einlagen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Alle getesteten Broker sind über die europäische Einlagensicherung abgesichert. Es gibt aber zusätzliche Sicherheitsstufen, die wir mit Bonuspunkten berücksichtigen:
Um eine transparente Bewertung zu gewährleisten, haben wir jedem Kriterium eine Gewichtung zugeordnet. Die Gesamtpunktzahl ergibt sich aus der gewichteten Summe der Bewertungen in den einzelnen Kategorien, sodass ein direkter und einfacher Vergleich der Anbieter möglich ist. Das sind unsere Hauptkategorien und ihre Gewichtung:
Die weitere Aufschlüsselung der Bewertungskriterien finden Sie in unserem PDF zum Bewertungsschlüssel.
"Neo" steht für "neu" – und Neobroker stehen für eine neue Generation von Unternehmen, die Anlegern den preiswerten Handel mit Wertpapieren ermöglichen, etwa mit Aktien, ETFs, Kryptowährungen oder sogenannten Derivaten, also Optionsscheinen oder Zertifikaten.
Neobroker konzentrieren sich häufig auf bestimmte Handelsbereiche und wenige Handelsplätze, mit denen sie zusammenarbeiten. So können sie den Kauf und Verkauf der Wertpapiere günstig anbieten – oft sogar kostenlos.
Der Zugang zum Depot läuft in der Regel mobil, also etwa über eine App auf dem Smartphone. Mittlerweile bieten die meisten Neobroker jedoch auch eine Anwendung für den PC an. Mit dem Handel per App haben die Neobroker einen Standard in der Branche gesetzt: Auch bei herkömmliche Banken, Sparkassen und Direktbanken ist der Aktienhandel per App mittlerweile Standard.
Der Wertpapierhandel bei einem Neobroker läuft nicht viel anders ab als der herkömmliche Online-Handel, wie ihn Direktbanken anbieten, etwa ING*, Comdirect oder Consorsbank. Anlegerinnen und Anleger geben ihre Order digital auf, der Neobroker leitet sie weiter zum Handelsplatz. Dort wird der Auftrag ausgeführt. Das gekaufte Wertpapier erscheint dann in der Depotübersicht, die sich mit einer Smartphone-App aufrufen lässt.
Neobroker bieten mit ihrer Technik nur die Plattform für den digitalen Handel. Sie sind keine Banken, haben also in der Regel keine "Vollbanklizenz". Deswegen werden die Kundendepots im Normalfall von etablierten Geldhäusern verwaltet, etwa der Baader Bank, der Sutor Bank oder der Deutschen Bank.
Broker leiten Kundenaufträge oft an bestimmte Handelsplätze weiter, die für die Aufträge bezahlen. Diese Rückvergütungen nennt man "Payment for Order Flow" (PFOF). Kunden können von PFOF profitieren, weil sie ihnen den günstigen Wertpapierhandel ermöglichen. Dennoch hat die Europäische Union ein Verbot von PFOF bis 2026 beschlossen, um den Markt fairer zu gestalten. Dies könnte dazu führen, dass die Kosten für den Handel steigen, da die bisher durch PFOF subventionierten günstigen Konditionen wegfallen.
Der größte Vorteil der Neobroker für die Anleger ist der einfache Zugang zum Wertpapierhandel: Per App lassen sich Aktien oder ETFs quasi nebenbei handeln. Hinzu kommen die geringen Gebühren. Selbst verglichen mit den ohnehin schon guten Konditionen herkömmlicher Onlinebroker sind Neobroker oft noch günstiger. Der Biallo-Test macht jedoch deutlich: Es gibt Unterschiede. Zwar bieten Neobroker den Handel häufig zum Nulltarif an. In der Regel ist das aber an Bedingungen geknüpft – etwa an ein Mindest-Ordervolumen.
Bedenken sollten Sie außerdem: Kostenfreie Orders bedeuten nicht, dass der Kauf eines Wertpapiers unterm Strich kostenlos ist. Bei ETFs und Fonds etwa fallen jährlich laufende Gebühren an. Ein Nachteil kann überdies sein, dass Sie beim Neobroker über einen bestimmten Handelsplatz kaufen und verkaufen. Die Kaufkurse an diesem Handelsplatz können unter Umständen höher sein als anderswo – und die Verkaufskurse niedriger. In der Fachsprache wird die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs auch Spread genannt. Sie sollten beim Handel also auf möglichst geringe Spreads achten.
Die Anzahl handelbarer Produkte ist bei Neobrokern zwar oft geringer als etwa bei Direktbanken oder Onlinebrokern. Sie reicht aber für den normalen Privatanleger in der Regel aus. Allerdings zeigt unser Test die Unterschiede bei den Anbietern auf: So reicht die Zahl möglicher ETF-Sparpläne je nach Anbieter von 160 bis zu 2.700. Fonds und Anleihen lassen sich überdies nicht bei allen Neobrokern kaufen und verkaufen. Andere bieten sie dagegen in großer Zahl an.
Bei der Sicherheit müssen Neobroker-Kunden in aller Regel keine Abstriche machen. Für Einlagen auf Verrechnungskonten gilt in jedem Fall die staatliche Einlagensicherung. Darüber sind Einlagen in Höhe von 100.000 Euro pro Kunde und Bank geschützt. Außerdem sind deutsche Depotbanken oft freiwillig Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken. Das garantiert den Anlegern eine noch deutlich höhere Absicherung.
Einige Banken verwahren das Geld der Anlegerinnen und Anleger allerdings bei Banken, die ihren Sitz außerhalb Deutschlands haben – etwa in Frankreich. Dann gilt die Einlagensicherung des jeweiligen Landes, und diese kann weniger stark sein als die deutsche. Und: Manche Neobroker legen einen Teil der Kundengelder in Geldmarktfonds an. Bei solchen Fonds greift die gesetzliche Einlagensicherung nicht.
Allerdings gilt für diese und auch alle anderen Wertpapiere im Depot der verwahrenden Bank: Sie sind Sondervermögen. Sie verbleiben damit im Eigentum der Anleger und fallen auch bei einer Pleite des Neobrokers oder der depotführenden Bank nicht in die Insolvenzmasse. Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften (zum Beispiel Dividenden, Ausschüttungen oder Verkaufserlöse) sind durch die gesetzliche Anlegerentschädigung geschützt. Diese deckt 90 Prozent Ihrer Forderungen aus Wertpapiergeschäften ab, maximal 20.000 Euro.