Max Geißler
Autor
 

 
Auf einen Blick
  • ETF-Sparpläne sind eine ideale Anlageform für den langfristigen Vermögensaufbau.

  • Neben dem passenden Indexfonds kommt es beim ETF-Sparen vor allem auf niedrige Gebühren an.

  • Viele Direktbanken und Neobroker bieten ihren Kundinnen und Kunden kostenlose ETF-Sparpläne an.
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Wer kostengünstig in börsengehandelte Indexfonds – sogenannte Exchange Traded Funds (ETF) – investieren möchte, hat bei der Suche nach dem richtigen Broker die Qual der Wahl. Die meisten Banken bieten ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit des Kaufs, Verkaufs oder Besparens der beliebten ETFs. Vor allem durch Sparpläne lässt sich so auch mit kleinen Beträgen Schritt für Schritt Vermögen aufbauen. 

Doch nicht immer ist die Ausführung eines ETF-Sparplans kostenlos. Wer sicherstellen möchte, den Fonds seiner Wahl dauerhaft kostenfrei besparen zu können, sollte das Kleingedruckte lesen. Diesen Schritt haben wir Ihnen in diesem Vergleich abgenommen. Biallo hat die Broker hinsichtlich der Anzahl der kostenlosen ETFs, die im Rahmen eines Sparplans erhältlich sind, verglichen. Außerdem finden Sie in der untenstehenden Tabelle Informationen zur Mindestsparrate, den Depotführungskosten sowie Hinweise zum Aktionszeitraum.

 

Was ist ein kostenloser ETF-Sparplan?

Direktbanken und Neobroker bieten eine große Auswahl an kostenlosen ETF-Sparplänen. Anlegerinnen und Anleger können dann – zuweilen begrenzt auf einen bestimmten Zeitraum – "kostenlos" ETF-Anteile erwerben, sprich ohne Ausführungsentgelt. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Erwerb wirklich komplett gebührenfrei ist. Denn beim Kauf über einen Handelsplatz fällt immer auch ein sogenannter Spread an, also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs. 

Außerdem erhalten Broker meist auch eine Provision, wenn sie Kundenaufträge an einen kooperierenden Handelsplatz oder Market Maker weiterleiten. Diese Zuwendung wird im Börsenjargon "Payment for Order Flow" (PFOF) genannt und steht gerade zur Disposition. Denn die EU will PFOF ab 2026 verbieten. Experten befürchten, dass die Anzahl der kostenlosen ETF-Sparpläne durch das geplante PFOF-Verbot in den kommenden Jahren deutlich schrumpfen könnte. 

Wichtig ist auch: Für den späteren Verkauf der ETFs gilt die Befreiung von den Ordergebühren nicht! Dann berechnen die Broker ein reguläres Ausführungsentgelt wie bei einem Einmalkauf. Zudem fallen bei ETFs noch laufende Fondskosten in Höhe von durchschnittlich 0,25 Prozent an, die direkt an den ETF-Anbieter fließen und bereits in der Performance berücksichtigt sind. Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die Anzahl kostenloser ETF-Sparpläne bei verschiedenen Banken und Brokern.

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Hier gibt es kostenlose ETF-Sparpläne

Broker Anzahl kostenloser ETF-Sparpläne Mindestsparrate Kosten Depotführung  Sparpläne dauerhaft kostenlos? 
1822direkt 116 25 Euro kostenlos bei Sparplannutzung Ja
Comdirect 301 1 Euro kostenlos bei Sparplannutzung oder mindestens zwei Trades pro Quartal Für Neukunden drei Jahre lang kostenlos. Kostenlos im Angebotszeitraum
Consorsbank 481 10 Euro kostenlos Aktions-ETFs je nach Anbieter zum Teil befristet.
DKB 465 25 Euro kostenlos Befristet bis 31.12.2025
Finanzen.net Zero 1.444 1 Euro kostenlos Ja
Flatex 1.687 25 Euro kostenlos Ja
ING 1.115 1 Euro kostenlos Ja
JustTRADE 150 25 Euro kostenlos Ja
Maxblue 342 Für Sparraten von 25 bis 250 Euro. kostenlos Befristet bis 31. Dezember 2024
S-Broker 668 Für Sparraten von 20 bis 500 Euro. Ja, bei Sparplannutzung Angebot kann jederzeit beendet oder modifiziert werden
Scalable Capital >2.500 1 Euro Basismodell "Free Broker" kostenlos Ja
Trade Republic 2.600 1 Euro kostenlos Ja
Traders Place 950 10 Euro kostenlos Ja

Quelle: biallo.de / Konditionen laut Anbieter / Stand 27.08.2024 / Angaben ohne Gewähr.

 

Ist ein ETF-Sparplan dauerhaft kostenlos?

Die Aktionen sind zuweilen an bestimmte ETFs geknüpft, die von der jeweiligen Fondsgesellschaft gesponsert werden. ETF-Sparer müssen sich dann erkundigen, wie lange die Aktion läuft oder ob sie zunächst unbefristet ist und ob der Nulltarif gegebenenfalls auch für ETFs anderer Anbieter gilt. Außerdem sollten Sie nach Einrichten des ETF-Sparplans während der Laufzeit regelmäßig überprüfen, ob die Aktion für Ihren gewählten ETF nach wie vor gültig ist oder vorzeitig beendet wurde – und dann doch Ordergebühren anfallen.

Besonders spannend für Anleger, die einen Allrounder suchen, ist in unseren Augen das Angebot der ING. Deutschlands größte Direktbank hat ihr Angebot an kostenlosen ETF-Sparplänen deutlich aufgestockt: Dort können Sie jetzt 1.115 ETFs dauerhaft ohne Ordergebühr besparen. Monatliche Sparpläne lassen sich bereits ab einem Euro einrichten. Zur Depoteröffnung erhalten Sie automatisch ein kostenloses ING-Tagesgesgeldkonto als Verrechnungskonto. Guthaben auf dem "Extra-Konto" verzinst die ING in den ersten sechs Monaten mit garantierten 3,30 Prozent pro Jahr (danach 1,25 Prozent pro Jahr variabel). Optional können Sie auch ein ING-Girokonto eröffnen, das ab einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro ebenfalls kostenlos ist. 

Die größte Auswahl an kostenlosen ETF-Sparplänen offerieren mit jeweils gut 2.500 Stück die Neobroker Scalable CapitalTraders Place und Trade Republic – ebenfalls für unbefristete Zeit. Hier winken sogar bis zum Teil hohe Zinsen auf dem Verrechnungskonto. So bietet Trade Republic derzeit einen Zins von 3,75 Prozent (Stand 27.08.2024). Bei Scalable gibt es 2,60 Prozent – allerdings nur im kostenpflichtigen Gebührenmodell "Prime+" (4,99 Euro pro Monat). Traders Place bietet einen Guthabenzins von 1,30 Prozent.

3,40 Prozent – Autobank mit Spitzenzins

Bei den aktuell fallenden Sparzinsen ist jetzt Handlung gefragt: Sichern Sie sich jetzt noch einen Spitzenzins von bis zu 3,40 Prozent* bei der italienischen CA Auto Bank S.p.A. Die Mindestanlage beträgt lediglich 5.000 Euro. Ihr Erspartes ist dabei bis zu einer Summe von 100.000 Euro über die gesetzliche Einlagensicherung Italiens zu 100 Prozent geschützt!  Weiterlesen

*Aktuell gültige Konditionen der CA Auto Bank S.p.A., Corso Orbassano 367 – 10137 Turin, Italien, Tel. +49 800 9101 131, E-Mail: sparen@ca-autobank-einlagenservice.de für die Eröffnung eines kostenfreien Online-Festgeldkontos zu einem festen Zinssatz für die vereinbarte Laufzeit. Verbrauchern steht ein Widerrufsrecht von 14 Tagen zu. Zinssätze ohne Berücksichtigung von noch abzuführender Kapitalertragsteuer, Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Festgeld Plus: Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung. Berechnung der Zinsen zum vereinbarten Zinssatz ohne Abzug bis zum Posteingang des rechtmäßig unterschriebenen Kündigungsformulars bei CA Auto Bank S.p.A.

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ETF-Sparplan oft günstiger als Einmalkauf

Warum ist der kostenlose ETF-Kauf für Anleger interessant? Ganz einfach: Je geringer die Kosten beim Erwerb von ETFs, Fonds oder anderen Wertpapieren liegen, desto eher kommt das Investment in die Gewinnzone und desto höher ist der Sparertrag. 

Das ist auch bei ETF-Sparplänen der Fall. Dabei kaufen Anleger regelmäßig Anteile, zum Beispiel monatlich oder quartalsweise. Der Kauf erfolgt über die Börse. Hierfür berechnet die Bank im Normalfall eine Ordergebühr, auch Ausführungsentgelt genannt. Diese Gebühr ist je nach Broker unterschiedlich hoch, allerdings meist deutlich günstiger als bei einer ETF-Einmalanlage, wo oft eine pauschale Gebühr von beispielsweise 4,90 Euro plus 0,25 Prozent vom Ordervolumen anfällt.

Ein ETF-Sparplan ist für den Vermögensaufbau über lange Sparzeiträume hinweg bestens geeignet. Wer etwa in den vergangenen 20 Jahren monatlich stets den gleichen Betrag in einen MSCI World ETF investierte, erzielte laut Renditedreieck des Portals Dividendenadel.de eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9,5 Prozent. Eine Einmalanlage brachte im gleichen Zeitraum 8,3 Prozent pro Jahr ein.

Depotkosten im Blick behalten

Manche Geldhäuser wie die DKB berechnen pro Sparplan-Ausführung pauschal 1,50 Euro. Andere Broker wiederum erheben prozentuale Gebühren in Abhängigkeit von der Orderhöhe. So verlangen zum Beispiel Consorsbank und Comdirect für eine reguläre Sparplan-Ausführung 1,50 Prozent vom Kurswert beziehungsweise Anlagebetrag. Allerdings haben die genannten Direktbanken, wie obige Tabelle zeigt, auch kostenlose ETF-Sparpläne im Programm.

Nicht aus den Augen verlieren sollten Anleger zudem die Depotkosten. Dabei handelt es sich um all jene Gebühren, die die Verwahrstellen für die Bereitstellung, Führung und Verwaltung des Wertpapierdepots in Rechnung stellen. Die Konkurrenz zwischen den einzelnen Banken ist groß. Somit profitieren die Kunden häufig von kostenfreien Angeboten zur Depotführung. Das zeigt auch die obige Tabelle. 

In unserem Depotvergleich finden Sie alle Konditionen übersichtlich und immer aktuell aufgelistet. Vor der Eröffnung eines Depots sollten Sie sicherstellen, dass der Broker Ihren präferierten ETF anbietet. Mit unserem ETF-Rechner lässt sich der potenzielle langfristige Wert der Anlage berechnen. In einem weiteren Artikel auf biallo.de erklären wir Ihnen, wie Sie Ihren ersten ETF kaufen können.

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Über den Autor Max Geißler
nach dem Studium der Politikwissenschaft in München arbeitete ich als Redakteur im ökom-Verlag. Zeitgleich begann ich freiberuflich über Wirtschafts- und Finanzthemen für verschiedene Tageszeitungen zu schreiben. Über mehrere Lektoratsstellen in verschiedenen Bucherverlagen (u.a. Meister Verlag, Gerling Akademie Verlag) kam ich 1998 zu biallo.de. Für das Finanzportal bearbeite ich seither die Themen Geldanlage, Vorsorge, Immobilien und Steuern. Im Rahmen der Zusammenarbeit erschienen die Biallo-Bücher: „Immobilienfinanzierung“ und „Tages- und Festgeld“. 2006 veröffentliche ich das Fachbuch: „Börse für jedermann“ (Linde Verlag, Wien). Darüber hinaus berichte ich regelmäßig in Tageszeitungen über Finanz- und Wirtschaftsthemen, u.a. für Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Westdeutsche Zeitung, Kölner Stadtanzeiger, Ruhrnachrichten und Badische Zeitung.
Co-Autoren:
  Saskia Weck
  Andreas Jalsovec
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