Max Geißler
Autor
 

 
Auf einen Blick
  • Ein Blick auf die Börsengeschichte anhand des sogenannten Renditedreiecks zeigt: Aktien lohnen sich langfristig. Vor allem, wenn man sie über einen ETF-Sparplan kauft.

  • ETFs (Exchange Traded Funds) bilden Indizes, wie beispielsweise den Dax, eins zu eins nach und punkten durch niedrige Kosten.

  • ETF-Sparpläne sind prädestiniert für den langfristigen Kapitalaufbau. Anleger können auch kleine Beträge monatlich in die computergesteuerten Fonds investieren.

  • ETF-Sparer nutzen den sogenannten Cost-Average-Effekt. Beim Zukauf in rückläufigen Märkten verbilligt sich der durchschnittliche Einstiegskurs, Kursschwankungen werden langfristig ausgeglichen.

  • Wie ein ETF-Sparplan genau funktioniert und was Sie beim Vermögensaufbau mit ETFs beachten sollten, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
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Für den Deutschen Aktienindex (Dax) ist das Rekordhoch von Mitte August bereits wieder in Sichtweite. Zur Erinnerung: Am 13. August markierte der deutsche Leitindex das Rekordhoch bei 16.030 Punkten, setzte danach zur Korrektur an und tauchte Anfang Oktober sogar kurzzeitig unter die Marke von 15.000 Punkten ab. 

Viele Börsenneulinge fragen sich, ob der Aktienmarkt vielleicht schon zu hoch bewertet ist und zögern mit dem Einstieg, weil sie Kursverluste wie im Frühjahr 2020 fürchten. Diese Sorgen lassen ETF-Sparer kalt, denn bei einem monatlichen ETF-Sparplan spielt der perfekte Ein- und Ausstiegszeitpunkt keine Rolle. Wer langfristig und diszipliniert mit monatlichen Beträgen in einen ETF-Sparplan einzahlt, kann sich über zwischenzeitliche Kursrücksetzer sogar freuen, weil er dann für seine Sparrate mehr Anteile erhält.

 

Was sind ETFs?

Exchange Traded Funds (ETFs) sind passiv gemanagte Indexfonds und für Börseneinsteiger wie Fortgeschrittene ein ideales Anlagevehikel. Die Wertentwicklung von ETFs ist leicht nachvollziehbar, weil sie stets einen Index oder einen speziellen Wertpapierkorb eins zu eins abbilden. Das kann ein nationaler oder internationaler Aktienindex, ein Rohstoff-, Immobilien- oder auch Rentenindex sein.

Das bedeutet: Mit ETFs können Anleger komplette Märkte, etwa den deutschen Aktienindex Dax oder den deutschen Rentenindex Rex oder einen Gold- bzw. Ölmarkt, einfach und kostengünstig handeln wie eine Aktie.

ETFs besitzen keine Laufzeitbegrenzung, Anleger können jederzeit Anteile kaufen und verkaufen. Aktuelle Kurse sorgen für stete Handelbarkeit und Liquidität. Die Aufbewahrung der Fondsanteile erfolgt im privaten Wertpapierdepot.

ETFs werden in der Regel von Investmentgesellschaften emittiert und lassen sich wie Aktien an der Börse handeln. Das bedeutet, dass sie über eine Wertpapierkennnummer (WKN) beziehungsweise ISIN (International Securities Identification Number) verfügen – quasi der "Personalausweis" eines Wertpapiers.

Die komplette Bezeichnung eines ETF kann für Neueinsteiger oftmals verwirrend wirken. Deshalb haben wir Ihnen in einem weiteren Artikel die wichtigsten Kennzeichen und Abkürzungen von ETFs genauer erläutert.

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Was ist ein ETF-Sparplan?

ETF-Sparpläne sind prädestiniert für den langfristigen Vermögensaufbau. Anleger können schon mit kleinen Beträgen monatlich sparen. Bei mancher Bank geht dies bereits ab 25 Euro, in der Regel ab 50 Euro. Da beim Ratensparen stets der gleiche Betrag investiert wird, kauft man bei niedrigen Fondskursen mehr ETF-Anteile als bei hohen. Unterm Strich entstehen dadurch günstige Durchschnittskosten (Cost-Average-Effekt).

ETFs investieren ausgewogen in einen ganzen Markt und passen sich bei Veränderungen automatisch an die Marktbedingungen an. Das mindert Anlagerisiken und stärkt die Rendite. Da auch die internen Fondskosten niedrig sind, genießen Sparer beste Ertragsaussichten.

Anleger haben die Qual der Wahl: Gut 1.700 ETFs sind mittlerweile an großen Börsenplätzen wie in Frankfurt oder Stuttgart handelbar. Die Verbraucherzentralen favorisieren globale Indizes, zum Beispiel den internationalen MSCI World Index. Er verteilt das Risiko auf rund 1.600 Aktien führender Unternehmen aus 23 Industrieländern.

 

ETF-Sparpläne federn Krisen ab

Gerade in turbulenten Börsenphasen wie zum Beispiel im Corona-Crash vergangenen Jahres kann ein monatlicher Sparplan seine Stärken gegenüber einer Einmalanlage ausspielen. Ablesen lässt sich das am sogenannten Renditedreieck für den weltweiten Index MSCI World. Es verdeutlicht, welche Rendite eine Aktienanlage, die man zu Beginn eines bestimmten Jahres tätigt, in den Folgejahren im Durchschnitt abwirft – Dividenden und Kosten der Anlage eingerechnet.

Der Investor und Aktienexperte Christian W. Röhl hat zwei verschiedene Varianten des Dreiecks über die vergangenen 50 Jahre auf Euro-Basis ausgerechnet. Zum einen für den Fall einer Einmalanlage in einen MSCI World ETF. Zum anderen betrachtet Röhl den Fall, dass derselbe ETF monatlich bespart wird.

 

ETF-Sparplan versus Einmalanlage

Wer Anfang 2000 beispielsweise kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase eine einzelne Summe in den MSCI World Index investierte, dessen Depot blieb 13 Jahre lang im Minus. Erst Ende 2013 stand im Schnitt ein leichtes Plus von 0,5 Prozent zu Buche. Das ist deutlich schlechter als beim ETF-Sparplan, der bereits nach sechs Jahren wieder eine Rendite von durchschnittlich 4,2 Prozent pro Jahr erzielte. Zwar tauchte das Sparplan-Depot in der Finanzkrise 2008/2009 wieder zwischenzeitlich ins Minus ab, lag aber Ende 2010 schon wieder mit 1,9 Prozent pro Jahr in der Gewinnzone.

Auch die gesamte Bilanz der vergangenen 20 Jahre fällt aus Renditesicht deutlich zugunsten des Sparplans aus. Während die Einmalanlage von Anfang 2001 bis Ende 2020 eine durchschnittliche Jahresrendite von 4,4 Prozent erzielte, brachte das monatliche Sparen eine Rendite von 8,3 Prozent pro Jahr ein – also fast doppelt so viel.

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Wie viel Rendite bringt ein ETF-Sparplan?

Allerdings darf man den Zinseszinseffekt bei der Einmalanlage nicht unterschätzen. Schließlich wird das gesamte Investitionskapital bei der Einmalanlage von Anfang an mitverzinst. Dadurch fällt der Wertzuwachs höher aus.

In den vergangenen zehn Jahren hätte die Einmalanlage in einem MSCI World ETF eine Rendite von durchschnittlich 10,7 Prozent erzielt und damit nur etwas weniger als der Sparplan mit 11,0 Prozent pro Jahr. In diesem Fall schneidet die Einmalanlage durch den Zinseszinseffekt deutlich besser ab: Mit einem Investitionskapital von beispielsweise 36.000 Euro hätten Anleger gut 63.000 Euro Wertzuwachs erzielt. Hätte man dagegen die 36.000 Euro über zehn Jahre auf 300 Euro monatlich gestreckt, läge der Wertzuwachs "nur" bei knapp 30.000 Euro.

Bei einem Betrachtungszeitraum von 20 Jahren wendet sich das Blatt allerdings zugunsten des ETF-Sparplans: Dieser erzielt eine durchschnittliche Rendite von 8,3 Prozent pro Jahr. Aus monatlich 300 Euro beziehungsweise 72.000 Euro Gesamteinzahlung hätte man 113.000 Euro Gewinn erzielt, während die Einmalanlage in selbiger Höhe mit 4,4 Prozent pro Jahr "nur" rund 98.000 Euro eingebracht hätte.

Lesen Sie auchETFs versus aktive Fonds – wer hat die Nase vorn?

 

So berechnen Sie Ihre Sparplan-Rendite

Mit unserem neuen Zinseszins-Rechner können Sie Ihren potenziellen Wertzuwachs ermitteln. Einfach die monatliche Sparrate, angenommene Rendite, die Laufzeit und das Sparintervall eingeben und schon erhalten Sie das Ergebnis. Mit dem Zinseszins-Rechner können Sie auch den Wertzuwachs eines ETF-Sparplans mit dem einer Einmalanlage vergleichen. Außerdem können Sie ein Sparziel festlegen, das Sie in einer bestimmten Laufzeit erreichen wollen, und sich die dafür benötigte Sparrate ausrechnen lassen. Probieren Sie es einfach mal aus, es lohnt sich!
 

ETF-Sparplan und der "Cost Average Effekt"

Die Beispiele zeigen: Wer auf einen Aktiensparplan mit ETFs setzt, braucht einen langen Atem. Aber es lohnt sich – selbst wenn die Investition in einer dramatischen Krise stattfindet. "Je länger man investiert war, umso geringer das Verlust-Risiko", meint Investor Röhl. Dabei zeigen die Rendite-Dreiecke allgemein: "Ab einem Horizont von 15 Jahren hat man im letzten halben Jahrhundert unabhängig vom Ein- und Ausstiegszeitpunkt mit globalen Aktien kein Geld verloren."

Dass ein ETF-Sparplan in den vergangenen 20 Jahren besser abschnitt als die Einmalanlage, liegt an den regelmäßigen Sparraten. Sie sorgen für eine Risikostreuung, weil die Aktien in unterschiedlichen Marktphasen gekauft werden. Läuft es an der Börse schlecht, sind die Kurse zwar tief. Das hat jedoch den Vorteil, dass Anleger über den Sparplan automatisch Aktien zu niedrigen Preisen erwerben. Unterm Strich entsteht so über die Zeit ein Durchschnittspreis für die Anteilsscheine, der langfristig Gewinne sehr wahrscheinlich macht. Börsianer sprechen vom sogenannten "Cost-Average-Effekt".

Im folgenden Youtube-Video erklären wir anhand des Corona-Crashs 2020, wie der Durchschnittskosteneffekt beim ETF-Sparplan genau funktioniert:


 

Risiken von ETF-Sparplänen 

Ganz ohne Risiken sind die ETF-Sparpläne dennoch nicht. Auch bei einem langen Anlagehorizont sollten Anleger bedenken, dass es an der Börse immer wieder Marktphasen gibt, in denen es schlecht wäre, Anteile zu verkaufen. Der Investment-Horizont dürfe daher "nicht zu starr bemessen sein", meint Anlageexperte Röhl. "Wer zu einem bestimmten Zeitpunkt ans Geld muss, sollte mit dem 'Entsparen' nicht bis kurz vor knapp warten und in guten Phasen schon mal ein bisschen Liquidität schaffen", rät er. Das Geld kann man dann als Tagesgeld oder kurz laufendes Festgeld sicher parken.

Hinzu kommt: Gerade bei Sparplänen auf internationale Indizes, wie den weltweiten MSCI World, gibt es ein Währungsrisiko. Die Mehrzahl der Aktien im MSCI World etwa läuft auf Dollarbasis. Kaufen Anleger hierzulande also Aktien zu einem am Euro gemessen hohen Dollarkurs ein und verkaufen sie zu einem niedrigen Dollarkurs wieder, kostet das Rendite.

So hat ein ETF auf den MSCI World Index auf Sicht der vergangenen drei Jahre für US-Anleger eine Performance von rund 66 Prozent erzielt, während für Anleger aus dem Euroraum "nur" knapp 63 Prozent drin waren (Stichtag: 25. Oktober 2021). Grund: Der Euro hat im gleichen Zeitraum zum US-Dollar gut zwei Prozent aufgewertet.

 

Was kostet ein ETF-Sparplan?

Achten sollte man bei den Sparplänen außerdem auf die Kosten. Sie unterscheiden sich von Broker zu Broker deutlich. Das ist gerade bei kleineren Sparraten wichtig. So liegen etwa bei einer Sparrate von monatlich 50 Euro und einer pauschalen Gebühr pro Ausführung von zwei Euro die Kosten bei vier Prozent. Das muss man dann durch Kursgewinne erst einmal aufholen. Allerdings bieten viele Onlinebroker mittlerweile kostenlose ETF-Sparpläne an, wo die Ordergebühren entfallen. 

Relativ kostengünstig offerieren auch sogenannten Robo-Advisor ETF-Sparpläne. Viele Anbieter haben den Börsencrash im Frühjahr 2020 und die September-Korrektur im laufenden Jahr erfolgreich gemeistert. Die Kursgewinne der vergangenen drei Jahre reichen in unserem Performance-Vergleich je nach Strategie von gut 19 bis rund 45 Prozent (Stichtag: 30. September 2021). 

 

Wie finde ich den richtigen ETF-Sparplan?

Wie bereits erwähnt, gibt es eine breite Auswahl an ETFs und selbst diejenigen Produkte, die sich auf denselben Index beziehen, unterscheiden sich in puncto Abbildungsart, Kosten und Performance. Die folgenden Tipps geben Hinweise für die Suche und die passende Anlagestrategie.


 

Unterschiedliche Art der Index-Nachbildung

Unterschiede gibt es bei der Art und Weise, wie der jeweilige ETF versucht, die möglichst genaue Nachbildung seines zugrunde liegenden Index (Benchmark) zu erreichen. Zwei Investmentansätze verfolgen dabei das gleiche Ziel: Die exakte Nachbildung des Benchmark-Index, die Ausgestaltung ist aber sehr unterschiedlich.

Physische Nachbildung: Diese ETFs investieren in die einzelnen Werte der Benchmark, das heißt der Fonds kauft exakt die gleiche Menge der betreffenden Aktien oder Anleihen, die gerade im Index enthalten ist. Steigt oder schwindet die Marktkapitalisierung eines Titels, so reagiert der ETF entsprechend.

Lesen Sie auchDer Unterschied zwischen physischen und synthetischen ETFs

Synthetische Nachbildung: Diese ETFs bilden die Indexentwicklung durch sogenannte Swapgeschäfte (Tausch) mit anderen Marktteilnehmern ab, also mittels stellvertretend aufgelegter Börsenpapiere. Der Unterschied besteht hier vor allem in einem etwas höheren Risiko, da die Gegenpartei (Kontrahent) pleitegehen kann und dieses Risiko kann sich in begrenztem Umfang auf den ETF auswirken. Im Fachjargon spricht man vom Kontrahentenrisiko.

Risikoschutz: Egal ob physisch oder synthetisch – ETFs werden wie klassische Investmentfonds als Sondervermögen geführt. Das bedeutet, im Insolvenzfall des Fondsanbieters geht der Wert der Anteile nicht verloren, sondern das Vermögen bleibt für Anleger reserviert.

Lesen Sie auch: So funktionieren Smart-Beta-ETFs

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Was ist bei ETF-Sparplänen zu beachten?

1. Anlagehorizont

Mit einem ETF-Sparplan investiert man sein Geld an der Börse. Hier sind Wertschwankungen an der Tagesordnung – darüber sollte man sich im Klaren sein. ETF-Sparpläne eignen sich daher nicht als Kurzfristinvestment. Auf lange Sicht gleichen die Kursgewinne zwischenzeitliche Verluste aus und erzielen attraktive Renditen.

Beispiel Dax: Laut Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI) erzielte der deutsche Leitindex Dax in den vergangenen 50 Jahren trotz immer wiederkehrender Crashs eine jährliche Rendite von 8,2 Prozent – viel mehr als Sparbücher oder Banksparpläne. Die Einmalanlage hätte im gleichen Zeitraum 8,0 Prozent gebracht. 

Das Sparziel sollte also in weiter Ferne liegen und nach Möglichkeit kein festes Enddatum haben. Ansonsten kann es passieren, dass zum anvisierten Sparende die Börsen gerade auf Talfahrt und die Kurse niedrig sind. Wer dann verkaufen muss, hätte ein Gutteil der erzielten Gewinne verloren.

  • Biallo-Tipp: Schichten Sie gegen Sparende aufgelaufene Gewinne beziehungsweise Guthaben sukzessive in schwankungsarme Wertpapiere oder als Liquiditätssicherung in Tagesgeld und Festgeld um. Bei Börsenhöchstständen kann auch ein Komplettausstieg sinnvoll sein.

2. Flexibilität und Handelbarkeit

Das Gute von ETF-Sparplänen ist ihre hohe Flexibilität. Sparerinnen und Sparer können jederzeit ein- und aussteigen oder die Sparrate verändern. Kündigungsfristen gibt es nicht. Mit Sparplänen bei Versicherungen, etwa privaten Rentenversicherungen auf ETF-Basis, ist das nicht möglich.

Viele Banken, Sparkassen und Onlinebroker bieten ETF-Sparpläne bereits ab 25 Euro monatlich an. Das ist sparerfreundlich, aber gar so niedrig sollte die Sparrate nicht ausfallen, will man eine signifikante Summe ansparen. Wer über zehn Jahre jeden Monat 25 Euro anlegt, erzielt bei sechs Prozent Rendite ein Ergebnis von gut 4.000 Euro – Kapitalaufbau sieht anders aus.

  • Biallo-Tipp: Gut ist, wenn die Bank neben monatlichem Kauf weitere Sparintervalle zulässt. Manche Sparer möchten quartalsweise oder halbjährlich anlegen.

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3. Anzahl ETF-Sparpläne

Soll das ETF-Depot nicht nur mit einem deutschen oder europäischen Standard-ETF bestückt werden, lohnt es sich, auf eine möglichst große Auswahl an Sparplänen zu achten. Positiv sind hier Onlinebroker und Direktbanken zu nennen, die meist hunderte ETF-Sparpläne vorhalten. Den Wettbewerb haben zuletzt vor allem aufstrebende Neobroker wie Scalable Capital und die Smartphone-Bank Trade Republic angeheizt, die zudem alle Sparpläne dauerhaft kostenlos anbieten (siehe Punkt 4).

Broker mit den meisten ETF-Sparplänen

Quelle: eigene Recherche / Stand: 26. Oktober 2021 / Angaben ohne Gewähr. 

Im Gegensatz dazu halten klassische Filialbanken oft nur wenige ETFs vor. Grund: Filialbanken wollen lieber die für sie ergiebigeren klassischen Investmentfonds verkaufen.

Lesen Sie auchETF, ETC, ETC – was sind die Unterschiede? Wir stellen die Funktionsweise der genannten Produkte kurz vor und zeigen, wie sie sich voneinander unterscheiden.

4. Ordern zum Nulltarif

Im Einkauf liegt der Gewinn – mit dieser Faustformel ist schon so mancher Kaufmann reich geworden. Was für den Handel gilt, gilt auch für die Geldanlage. Je geringer die Kosten beim Erwerb von Fonds oder anderen Wertpapieren, desto eher kommt das Investment in die Gewinnzone und desto höher ist am Ende der Ertrag.

Im Schnitt berechnen Banken 1,5 bis 2,5 Prozent Ordergebühr pro Sparplanausführung. Das ist im Vergleich zu klassischen Aktienfonds recht günstig, denn hier fallen regulär fünf bis sechs Prozent Ausgabeaufschlag an. Dennoch sind die Kosten nicht unerheblich. Eine monatliche Sparrate von 150 Euro verursacht bei 2,5 Prozent Kaufgebühr übers Jahr gesehen immerhin 45 Euro an Ordergebühren. Allerdings bieten alle oben genannten Direktbanken und Onlinebroker auch kostenlose ETF-Sparpläne an – Scalable CapitalTrade RepublicFlatex und die ING sogar dauerhaft und komplett. Bei der ING und Scalable sind Sparpläne bereits ab einem Euro möglich.

In der Regel gibt es kostenlose ETF-Sparpläne zeitlich begrenzt oder das Angebot gilt nur für bestimmte Fondsgesellschaften. Sparer müssen sich dann erkundigen, wie lange die Aktion läuft und welche Fonds begünstigt sind. Wie viel kostenlose ETFs Banken vorhalten und welche Gebühren bei regulärem Bezug anfallen, zeigt beispielhaft die folgende Tabelle:

 

Kostenlose ETF-Sparpläne bei Onlinebrokern und Direktbanken

Geldinstitut     Anzahl ETF-Sparpläne ETF-Sparpläne ohne Orderentgelt Reguläre Kosten pro Order/Sparrate
Scalable Capital 1.900 1.900 alle ETF-Sparpläne dauerhaft kostenlos
Trade Republic 1.500 1.500 alle ETF-Sparpläne dauerhaft kostenlos
Flatex 1.350 1.350 alle ETF-Sparpläne dauerhaft kostenlos
1822direkt 980 44 1,50 Prozent (mind. 1,50 Euro / max. 14,90 Euro)
DKB 940 115 mit reduziertem Ausführungsentgelt (0,49€) 1,50 Euro
Comdirect 880 140 1,50 Prozent
ING 830 830 alle ETF-Sparpläne dauerhaft kostenlos
Consorsbank 750 280 1,50 Prozent
S-Broker 650 110 2,50 Prozent
Smartbroker 630 280 0,20 Prozent (mind. 0,80 Euro)
Maxblue 310 130 1,25 Prozent

Quelle: eigene Recherche / Stand: 26. Oktober 2021 / Angaben ohne Gewähr. 

 

Was ist bei der ETF Auswahl zu beachten?

1. Unterschiedliche ETF-Kosten

Einfluss auf die Performance von ETFs haben unter anderen die internen Fondsgebühren. ETFs sind zwar vergleichsweise preiswert, da sie von Computerprogrammen und nicht von teuren Fondsmanagern gesteuert werden. Dennoch erheben die Fondsgesellschaften auch für die "Computerarbeit" eine Gebühr. Da die Gebühren jährlich vom Fondsvolumen abgezwackt werden, können sich schon wenige Zehntel bei der langfristigen Wertentwicklung bemerkbar machen.

Biallo-Tipp: Achten Sie bei der Einrichtung des ETF-Sparplans auf die Total Expense Ratio (TER) des Fonds. Diese Gebührenkennzahl zeigt die Summe aller Kosten und Gebühren im Verhältnis zum Volumen eines Investmentfonds. Nur die Ordergebühr wird dabei nicht beachtet. Vorteil für den Anleger: Durch die TER werden, im Unterschied zur reinen Managementgebühr, alle Kostenfaktoren, die die Wertentwicklung eines Fonds beeinflussen, miteinbezogen.

Die Höhe der TER schwankt nicht nur von Fonds zu Fonds, sondern auch von Fondsklasse zu Fondsklasse sowie von Anlageregion zu Anlageregion. Sehr preiswert sind beispielsweise ETFs auf den Dax, da dieser Index leicht und kostengünstig nachzubilden ist. Fondsgesellschaften berechnen hier in der Regel Gebühren zwischen 0,08 und 0,15 Prozent vom Fondsvolumen.

Lesen Sie auch: So geht VL-Sparen mit ETFs

Anders sieht die Sache aus, wenn Sie beispielsweise in einen auf Asien ausgerichteten ETF investieren wollen. Hier liegt die Kostenquote im Schnitt zwischen 0,5 und 0,9 Prozent pro Jahr. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein teurer ETF schlechter läuft als ein preiswerter, ist bei diesen Kostenunterschieden besonders hoch.

Biallo-Tipp: Wer seine Geldanlage nicht komplett selbst gestalten will oder kann, für den sind die sogenannten Robo-Advisor eine geeignete Alternative. Die meisten Anbieter bieten auch ETF-Sparpläne, die individuell auf das Risikoprofil des Anlegers zugeschnitten sind. Die Vermögensverwaltung inklusive Transaktionskosten, Konto- und Depotführung gibt es bereits für weniger als ein Prozent des Anlagevolumens.

2. Auf die Größe des ETF achten

Wichtig für Anleger ist außerdem, darauf zu achten, dass das Anlagevolumen des Fonds nicht zu klein ist. Dies gilt auch für ETFs. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Fonds mangels Wirtschaftlichkeit geschlossen oder mit einem anderen Fonds verschmolzen wird.

Die Größe eines Fonds ist ein wichtiger Indikator für dessen Erfolg. Beinhaltet der Fonds wenig Anlagevolumen, können die Fondskosten höher sein als der Ertrag. Da die Fondskosten aber unabhängig von der Menge der verkauften Fondsanteile anfallen, wird der Fonds für die Investmentgesellschaft unrentabel – es droht eine Schließung.

Damit Sie davon nicht betroffen sind, sollten Sie auf ein gewisses Mindestvolumen des ETF achten. Fondsexperten empfehlen wenigstens 50 Millionen Euro, besser sind 100 Millionen Euro.

Biallo-Tipp: Wie groß das Volumen eines Fonds ist, erfährt man im Fondsprospekt oder auf der Internetseite der Depotbank.

Lesen Sie auch unseren Ratgeber: Vorsicht vor zu kleinen ETFs

3. Depotgebühren vermeiden

Beim ETF-Sparen können die Kosten für die Depotverwahrung den Nettoertrag des Sparplans schmälern. Bis zu 1,0 Prozent des Depotvolumens berechnen einzelne Filialbanken. Folge: Steigt der Wert des Gesamtdepots in einem Jahr um fünf Prozent, bleiben unterm Strich nur vier Prozent Gewinn übrig.

Deutlich preiswerter sind Direktbanken und Onlinebroker. Insbesondere im Sparplanverfahren verzichten viele Anbieter komplett auf Gebühren. So berechnen etwa ConsorsbankING, DKB und auch die sogenannten Neobroker generell keine Depotgebühren.

Auch andere Banken werben mit gebührenfreien Depots, knüpfen diese aber an Bedingungen. Zwei Beispiele:

  • Comdirect: Das Wertpapierdepot der Quickborner Direktbank ist in den ersten beiden Quartalen nach Abschluss kostenlos. Danach zahlen Anleger auch weiterhin keinen Cent, wenn sie mindestens zwei Trades pro Quartal tätigen oder regelmäßig in einen Wertpapiersparplan einzahlen oder das bankeigene Girokonto nutzten. Andernfalls kostet das Depot 1,95 Euro pro Monat.

  • 1822direkt: Bei der Online-Tochter der Frankfurter Sparkasse bleibt das Depot kostenfrei, wenn mindestens eine Order oder Sparplanausführung im Quartal erteilt wird oder ein Premiumkonto besteht. Sonst: 3,90 Euro pro Monat.

Biallo-Tipp: Bei Banken mit Einschränkungen sollten Anleger genau wissen, was sie wollen. Wer sowieso ein Girokonto bei dieser Bank nutzen möchte, kann günstige Konditionen quasi im "Vorbeigehen" mitnehmen.

 

ETF-Portfolios für verschiedene Anlegertypen

Bevor Sie Ihr ETF-Depot bestücken, sollten Sie festlegen, welcher Anlegertyp Sie sind. Schließlich können ETFs stark oder weniger stark schwanken. Wer mit Kursrückgängen nur schlecht umgehen kann, der sollte auf möglichst schwankungsarme ETFs zurückgreifen. Hier empfehlen sich vor allem Renten-ETFs. Umgekehrt gilt: Wer einen langen Sparzeitraum anvisiert und sich nicht vor Wertschwankungen scheut, der kann vorwiegend auf Aktien-ETFs setzen.

Die Ratingagentur Morningstar hat exemplarisch vier Musterportfolios für unterschiedliche Anlegertypen zusammengestellt, die nachfolgend in Kurzform dargestellt werden:

Das einfache Portfolio:

Für den eher kleinen Geldbeutel empfiehlt Morningstar ein einfaches Aktien-Renten-Portfolio. Es setzt sich aus einem ETF auf den MSCI World Index auf der Aktienseite und dem Barclays Euro Aggregate auf der Rentenseite im Verhältnis von 60:40 zusammen. Die Stärke dieser zusammengesetzten Indizes: Sie sind stabil aufgesetzt und werden regelmäßig rebalanciert, also auf die Ausgangslage zurückgeführt. Dadurch bleibt die Anlagestrategie immer in der gewünschten Richtung. 

Das diversifizierte Portfolio:

Größere Sparbeträge können feiner aufgeteilt werden. Das diversifizierte Portfolio setzt sich aus elf ETFs zusammen. Es enthält Schwellenländeraktien in Gestalt des MSCI Emerging Markets, außerdem ETFs auf Industrieländer-Indizes und diverse Länder-ETFs. Amerikanische Mid und Small Caps sind mit jeweils fünf Prozent gewichtet. Die Rentenquote von 35 Prozent wird vom Barclays Global Aggregate Bond bestritten. 

Das realwirtschaftliche Portfolio:

Hier wird auf der Aktienseite stärker und risikoreicher in exotische Märkte investiert. Schwellenländer kommen deutlich stärker zum Einsatz. Wie auch beim diversifizierten ETF-Portfolio findet sich der globale Rentenindex wieder. 

Das inflationsbremsende Portfolio:

Hier wird den Teuerungsrisiken auf der Renten-Seite stärker Rechnung getragen. Inflationsschutzanleihen machen insgesamt 25 Prozent des Portfolios aus. Hinzu kommt für Rohstoff-Fans eine Goldquote von zehn Prozent. Aktienseitig kommen der MSCI World und der MSCI Emerging Markets zum Einsatz. Dieses Depot ist eher etwas für risikofreudige Anleger. 

Lesen Sie auch: Investieren in ETFs – Die richtige Anlagestrategie zählt

Biallo-Lesetipp

Günstige Kosten, satte Renditen – das versprechen sogenannte Robo-Advisor. Wie die digitalen Vermögensverwalter genau funktionieren, lesen Sie in unserem Ratgeber Robo-Advisor.
 

Fragen und Antworten zum ETF-Sparplan

Was versteht man unter ETF?

Ein ETF, kurz Exchange Traded Fund, ist ein börsengehandelter Indexfonds. Sein Ziel ist es, einen festgelegten Börsenindex, etwa den Dax oder den US-amerikanischen Dow Jones, so exakt wie möglich nachzubilden, damit der Fonds die gleiche Wertentwicklung wie der Index erzielt. Da die Zusammensetzung des ETF durch den Referenzindex vorgegeben ist, benötigt man keinen Fondsmanager, der den Fonds überwacht. Diese Arbeit übernehmen Computer, man spricht deshalb von passiv gemanagten Fonds.

Bieten ETFs Kostenvorteile?

Ja, ETFs sind aufgrund ihrer passiven Anlagestruktur preiswerter als aktiv gemanagte Aktienfonds. Der Kostenvorteil kann bis zu zwei Prozent pro Jahr betragen. Gewöhnlich belaufen sich die laufenden Kosten eines ETF auf 0,2 bis 0,3 Prozent pro Jahr. Ausgabeaufschläge wie bei aktiven Fonds gibt es bei ETFs nicht. Allerdings fallen bei ETFs neben den Ordergebühren noch zusätzliche Handelskosten an, die sich entweder aus der Geld-Brief-Spanne (Spread) beim Kauf über die Börse ergeben oder durch die sogenannten Additional Trading Costs (ATC) beim außerbörslichen Kauf über Fondsplattformen oder Direktbanken. Je nach ETF betragen die ATC null bis 3,0 Prozent, im Mittel betragen sie circa 0,25 Prozent.

Wo kaufe ich ETF?

Am Bankschalter werden nur selten ETFs angeboten, da die Kreditinstitute fast nichts daran verdienen. Um ETFs zu kaufen, empfehlen sich Direktbanken und Online-Broker. Sie bieten eine große Auswahl, häufig mehrere Tausend Stück. Wählen Sie in der Ordermaske die Kategorie ETF aus, dann erfolgt der Kauf automatisch über die Börse.
  • Biallo-Tipp: Zahlreiche Banken und Online-Broker haben ETF-Aktionen im Programm, wo die Ordergebühren und ATC bei bestimmten Produkten erstattet werden. Mehr Infos dazu erhalten Sie in unserem Ratgeber "Kostenloser ETF-Sparplan".

Wie lange muss ich einen ETF halten?

Im Gegensatz zu einem Banksparplan oder einer Rentenversicherung gehen Sie beim Kauf eines Indexfonds keine vertragliche Laufzeit ein. Sie können ETF-Anteile jederzeit verkaufen beziehungsweise einen Sparplan aussetzen, beenden oder die Ratenhöhe verändern. Die Länge der Laufzeit orientiert sich nach Ihrem Sparziel. Vorsorgesparer haben naturgemäß einen langen Sparhorizont, potentielle Immobilienkäufer, die Eigenkapital aufbauen wollen, eher einen kürzeren. Die vergangenen 50 Jahre haben gezeigt: Wer einen ETF auf den MSCI World Index mindestens 15 Jahre konsequent monatlich bespart hat, hat zu jedem Einstiegszeitpunkt eine positive Rendite erzielt. Dass das allerdings auch die nächsten 50 Jahre so sein wird, dafür gibt es keine Garantie. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch.

Für welchen Anlegertyp eignen sich ETFs?

ETFs eignen sich für fast alle Anleger. Für offensive Anleger stehen zahllose Aktien-ETFs bereit, zum Beispiel der iShares Core MSCI World UCITS ETF . Risikoscheue, defensive Anleger finden eine Fülle von Renten-ETFs, zum Beispiel den Lyxor ETF Euro Corporate Bond. Positiv: Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds laufen ETFs niemals schlechter als ihr jeweiliger Vergleichsindex, allerdings auch nicht besser. Möchten Sie punktgenau auf einen bestimmten Termin hin eine festgelegte Summe ansparen, sind ETFs aufgrund schwankender Fondskurse jedoch ungeeignet. In diesem Fall empfehlen sich Festgeld oder Sparbriefe.

Welche Risiken beinhalten ETF?

ETFs beinhalten typische Börsenrisiken, etwa das Kursrisiko oder das Zinsänderungsrisiko. Wenn Sie zu ungünstigen Zeitpunkten ein- und aussteigen, können Wertverluste die Folge sein. Bei ETFs, die überwiegend in Aktien außerhalb des Euroraums investieren, besteht zudem ein gewisses Währungsrisiko. Zudem sollten ETFs im Hinblick auf die Liquidität auch nicht zu klein sein. Positiv: ETFs gehören zum Sondervermögen einer Fondsgesellschaft. Das heißt bei einer Pleite der Fondsgesellschaft sind die Fondsanteile davon nicht betroffen, sie gehören weiterhin dem Anleger.

Welche Indizes eigenen sich besonders für Sparpläne?

Langfristsparer sollten vorrangig auf breit gefächerte Aktienindizes setzen, zum Beispiel den MSCI World Index oder den Stoxx 600 Europe. Gut diversifizierte Aktienindizes sind weniger schwankungsanfällig als marktenge Indizes oder Branchenindizes.

Kann man VL-Leistungen mit ETF ansparen?

Ja, einige Banken haben dafür ETFs im Programm, etwa die Commerzbank oder ihre Tochter Comdirect. Die Ebase-Tochter Finvesto bietet sogar extra ein VL-Depot mit ETFs an. Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber " VL-Sparen mit ETFs".

Besser ausschüttender oder thesaurierender ETF?

Auch ETFs profitieren von Aktiendividenden. Verbleiben die Aktien-Ausschüttungen im Fondsguthaben, puschen sie dank Zinseszinseffekt den Kurs. Thesaurierende, also wiederanlegende Fonds, empfehlen sich, wenn Sie Vermögensaufbau betreiben wollen. Beispiele hierfür sind der iShares DivDax, der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yieldoder der Xtrackers Stoxx Global Select Dividend. Im Gegensatz dazu eigenen sich ausschüttende ETFs, wenn Sie auf regelmäßige Kapitalerträge angewiesen sind.

Was ist ein synthetischer ETF?

Im Gegensatz zu einem physischen ETF, der seinen Referenzindex mit echten Aktien oder Anleihen nachbildet, funktioniert ein synthetischer ETF über sogenannte Swaps (Tauschgeschäfte). Dazu trifft der Fonds mit einer Investmentbank eine Vereinbarung, die ihm genau die Wertentwicklung des gewünschten Index zusichert. Im Gegenzug erhält die Bank die Wertentwicklung eines beliebigen Aktienportfolios, welches der Fonds besitzt. Differenzen bei den Wertentwicklungen werden von Zeit zu Zeit ausgeglichen. Für die Fondsgesellschaft ist diese Konstruktion kostengünstiger. Das Problem: Geht der Swap-Partner (also die Bank) pleite, steht dem Swap-Geschäft kein physisches Wertpapier gegenüber, sondern eine wertlose Inhaberschuldverschreibung. Mit physischen ETFs sind Anleger daher eher auf der sicheren Seite.
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Über den Autor Max Geißler
nach dem Studium der Politikwissenschaft in München arbeitete ich als Redakteur im ökom-Verlag. Zeitgleich begann ich freiberuflich über Wirtschafts- und Finanzthemen für verschiedene Tageszeitungen zu schreiben. Über mehrere Lektoratsstellen in verschiedenen Bucherverlagen (u.a. Meister Verlag, Gerling Akademie Verlag) kam ich 1998 zu biallo.de. Für das Finanzportal bearbeite ich seither die Themen Geldanlage, Vorsorge, Immobilien und Steuern. Im Rahmen der Zusammenarbeit erschienen die Biallo-Bücher: „Immobilienfinanzierung“ und „Tages- und Festgeld“. 2006 veröffentliche ich das Fachbuch: „Börse für jedermann“ (Linde Verlag, Wien). Darüber hinaus berichte ich regelmäßig in Tageszeitungen über Finanz- und Wirtschaftsthemen, u.a. für Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Westdeutsche Zeitung, Kölner Stadtanzeiger, Ruhrnachrichten und Badische Zeitung.
Co-Autoren:
  Sebastian Schick
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