In der Finanzwelt beschreibt der Cost Average Effekt, auch Durchschnittskosteneffekt genannt, die Entwicklung der Verteilung einer Investition über einen längeren Zeitraum. Anwendung findet dieser Effekt insbesondere im Hinblick auf Sparpläne. Mit einem Sparplan werden in einem festgelegten Turnus Aktien, Fonds, ETFs und andere Wertpapiere automatisch geordert. Unabhängig vom jeweiligen Kurs werden dabei die Wertpapiere immer zu einem bestimmten Betrag gekauft. Bei einem steigenden Kurs erhalten Anleger dadurch weniger Wertpapiere, während sie bei einem fallenden Kurs eine entsprechend höhere Anzahl an Wertpapieren erhalten. Mit dem Cost Average Effekt können Anleger ihre Investitionen effizienter gestalten und die Renditen aus ihrem Sparplan erhöhen.
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Definition des Cost Average Effekts oder Durchschnittskosteneffekt
Der Cost Average Effekt beschreibt die Folge und damit die Auswirkung auf die Rendite bei einer Investition im Rahmen eines Sparplans. Zu einem bestimmten Stichtag werden die Wertpapiere zu dem jeweiligen Betrag gekauft. In der Regel liegen die einzelnen Kurse über dem günstigsten Preis der betrachteten Periode, aber auch unter dem höchsten Preis. Es ergibt sich insgesamt ein Durchschnittspreis, zu welchem die Wertpapiere gekauft wurden.
An der Börse gibt es immer das Problem des richtigen Einstiegszeitpunktes. Mit dem Cost Average Effekt wird dieses Problem auf einen längeren Zeitraum ausgedehnt. Dadurch werden zwar die Vorteile eines optimalen Timings verspielt, es werden jedoch auch gleichzeitig die Nachteile und Folgen eines ungünstigen Timings verringert. Im Ergebnis bewegt sich der Ertrag durchschnittlich zwischen der Rendite einer einmaligen Investition zum günstigsten und zum ungünstigsten Zeitpunkt. Dadurch kann der Effekt zu einer höheren Rendite bei gleichem Investitionsbetrag führen.
Praxisbeispiel: Berechnung des Cost Average Effekts
Mit einem Sparplan müssen Anleger und Anlegerinnen bei jedem Kauf einen anderen Preis für die Wertpapiere zahlen. Bei einem gleichbleibenden Gesamtbetrag ergeben sich dadurch unterschiedlich hohe Stückzahlen an Anteilen. Um den tatsächlichen Cost Average Effekt berechnen zu können, muss eine festgelegte Periode von beispielsweise sechs Monaten betrachtet werden. Dabei werden die gezahlten Durchschnittskosten und die erhaltenen Wertpapiere einer zweiten Situation gegenübergestellt, bei welcher feste Anteile zu dem jeweiligen Kurspreis gekauft wurden.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zwei Szenarien. Beim Sparplan wurden monatlich 200 Euro investiert und damit der Cost Average Effekt genutzt. Dagegen wurden bei der anderen Methode immer drei Anteile gekauft. Dadurch ergibt sich beim Sparplan ein durchschnittlicher Kaufpreis von 66,66 € je Anteil. Die Betrachtung der festen Anteilskäufe ergibt dagegen einen durchschnittlichen Kaufpreis von 75 € je Anteil. Der Cost Average Effekt hat sich in diesem Beispielfall ausgezahlt und der Anleger konnte mit dem Sparplan eine höhere Rendite erzielen.
Monat | Preis je Anteil Sparplan | Erhaltende Anteile Sparplan | Gesamtpreis aller Anteile Anteilskauf | Erhaltene Anteile Anteilskauf |
Januar | 100 Euro | 2,0 Anteile | 300 Euro | 3,0 Anteile |
Februar | 80 Euro | 2,5 Anteile | 240 Euro | 3,0 Anteile |
März | 40 Euro | 5,0 Anteile | 120 Euro | 3,0 Anteile |
April | 50 Euro | 4,0 Anteile | 150 Euro | 3,0 Anteile |
Mai | 80 Euro | 2,5 Anteile | 240 Euro | 3,0 Anteile |
Juni | 100 Euro | 2,0 Anteile | 300 Euro | 3,0 Anteile |
Der Anleger mit dem Sparplan hat für seine monatlichen 200 Euro aufgrund der unterschiedlichen Kurse insgesamt 18 Fondsanteile bekommen. Dafür hat er über die sechs Monate insgesamt 1.200 Euro bezahlt. Das entspricht einem Durchschnittspreis von 66,66 Euro pro Anteil.
Im Gegensatz dazu hat der zweite Anleger jeden Monat drei Anteile gekauft und aufgrund der unterschiedlichen Kurse dafür 1.350 Euro bezahlt. Insgesamt für die ebenfalls 18 Fondsanteile also 150 Euro mehr als der Anleger mit dem Sparplan. Der daraus resultierende Durchschnittspreis beträgt demnach 75 Euro.
Wer sollte auf den Cost Average Effekt setzen?
Insbesondere Kleinanleger profitieren von den Möglichkeiten und Vorteilen eines Sparplans. Wenn Sie sich erstmalig mit der Börse beschäftigen, können Sie mit dieser Anlagestrategie erste Erfahrungen mit dem Handel von Wertpapieren sammeln. Bei den meisten Banken, wie der Direktbank ING, können Sie bereits mit einem geringen Sparbetrag in den Börsenhandel einsteigen. Dies bietet den Vorteil, dass keine große Summe als Einmalanlage aufgewendet werden muss. Selbst mit einem niedrigen monatlichen Anlagebetrag lässt sich langfristig ein Vermögen aufbauen. Der Cost Average Effekt ist ein wesentlicher Vorteil dieser Anlageform und sorgt bei regelmäßiger Sparleistung für moderate Renditen. Durch diesen Effekt lassen sich die Auswirkungen von Kursschwankungen deutlich reduzieren.
Der Cost Average Effekt macht sich insbesondere bei regelmäßigen Anlagen in einen Fonds oder in Aktien bezahlt. Eine Ausnahme stellen Immobilienfonds dar, da diese in der Regel eine konstante Kurssteigerung verzeichnen und sich kein Durchschnittskosteneffekt einstellt. Bei besonders volatilen Kursen kann der Cost Average Effekt ebenfalls besonders profitable Auswirkungen haben.