Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag (17. Oktober 2024) ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Die Entscheidung war zuvor erwartet worden. Es ist die dritte Zinssenkung in diesem Jahr. Erstmals hatte die EZB die Leitzinsen im Juni heruntergenommen. Seitdem haben auch viele Banken ihre Sparzinsen nach unten angepasst.
Der EZB-Leitzins ist wichtig für die gesamte Wirtschaft. Seine Höhe betrifft Anleger, Sparer und Kreditnehmer auch direkt: Denn er entscheidet mit, wie hoch die Sparzinsen beim Tagesgeld und Festgeld sind, wie teuer der Ratenkredit ausfällt – oder wie attraktiv Aktien im Vergleich zu Zinsanlagen sind. Fallende Zinsen beflügeln normalerweise die Aktienmärkte.
Wie hoch ist der Leitzins aktuell?
Der EZB-Leitzins, auch Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte genannt, liegt aktuell bei 3,40 Prozent. Der sogenannte Einlagensatz der EZB, der vor allem für die Höhe der Sparzinsen wichtig ist, beträgt jetzt 3,25 Prozent. Auf diese Werte hat die EZB die Zinsen bei ihrer Sitzung am 17. Oktober 2024 gesenkt. Es war die dritte Zinssenkung im Jahr 2024.
Wie sieht die Prognose für den Leitzins 2024 aus?
Wie es mit den Zinsen weitergeht, hängt von der Entwicklung der Inflation und der Wirtschaftslage ab. Die EZB begründete die jüngste Zinssenkung mit der rückläufigen Teuerung. Die Daten zeigten, "dass der Disinflationsprozess gut voranschreitet", heißt es in einer Mitteilung der Notenbank. Die EZB rechnet damit, dass Teuerung in den kommenden Monaten noch einmal anzieht, "bevor sie im Laufe des nächsten Jahres auf den Zielwert zurückgeht". Dieser Wert liegt bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent. Ob es in diesem Jahr weitere Zinssenkungen geben wird, ließ die Notenbank offen. Experten gehen von moderaten Zinssenkungen aus.
Von Mitte 2022 bis Herbst 2023 hatte die Notenbank den Leitzins im Rekord-Tempo angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Preisstabilität ist das wichtigste Ziel der EZB. Erst wenn sie sicher ist, dass die Inflation dauerhaft bei der Zielmarke von 2,0 Prozent bleibt, wird die Zentralbank die Zinsen weiter senken.
Was die EZB-Leitzins-Prognose für Zinssparer bedeutet
Sinkende Leitzinsen machen sich auch bei den Tages- und Festgeldzinsen bemerkbar. Etliche Banken haben ihre Festgeldzinsen in den vergangenen Wochen nach unten genommen. Es gibt aber nach wie vor Banken, die gute Zinsen bieten. Wollen Sie daher einen bestimmten Betrag für längere Zeit – etwa fünf Jahre – sicher anlegen, sollten Sie sich jetzt noch umschauen. Bei kürzeren Laufzeiten gilt: Überlegen Sie am besten, wann Sie den Betrag wieder brauchen und suchen Sie sich einen guten Anbieter für diese Laufzeit. Beträge, die Sie ganz kurzfristig benötigen, legen Sie auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto. Gute Anbieter für einjähriges Festgeld finden Sie in der folgenden Tabelle.