Mit der Schufa kommt so gut wie jeder im Leben in Berührung: Sie ist die zentrale Auskunftsstelle über die Bonität von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Neben der Schufa gibt es weitere Auskunfteien wie etwa Creditreform und Crif Bürgel.
Schätzt die Schufa die Zahlungsfähigkeit eines Verbrauchers als gering ein, kann daran ein Kredit, ein Mietvertrag oder ein Mobilfunkvertrag scheitern.
Verbraucher haben in bestimmtem Umfang die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen auf die Einschätzung der Schufa. Erfahren Sie im folgenden Text, wie die Schufa arbeitet und was es mit dem Schufa-Score auf sich hat.
So funktioniert die Schufa
Schufa steht für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung". Das Unternehmen, das sich auch Auskunftei nennt, wurde 1927 gegründet mit der Idee, dass Firmen ihre Zahlungserfahrungen mit Kunden untereinander austauschen: positive Aspekte wie zum Beispiel vertragsgemäß bediente Ratenzahlungen, aber auch Negativinformationen wie eventuelle Zahlungsausfälle. Die Rolle der Schufa ist dabei bis heute, diese Informationen zu sammeln, zu speichern und sie an die Unternehmen weiterzugeben, die zur Schutzgemeinschaft gehören.
Welche Daten speichert die Schufa?
Die Kernaufgabe der Schufa ist es, Daten von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu sammeln und zu analysieren. Sie arbeitet dazu mit Unternehmen zusammen, die Mitglied der Schutzgemeinschaft sind. Die Schufa erhält von diesen Unternehmen Kundenangaben. Sie speichert zum Beispiel Namen und Geburtsdatum, Anzahl der geführten Girokonten, ob Kreditkarten und Mobilfunkverträge vorhanden sind, laufende Raten- oder Leasingverträge, laufende oder zurückgezahlte Kreditverträge oder bei welchen Versandhändlern es Kundenkontos gibt.
Daneben sammelt die Schufa Angaben dazu, ob der Kunde seinen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommt. Wenn ja, schlägt sich das positiv bei der Schufa nieder. Sie sammelt aber auch Angaben dazu, ob es zu Zahlungsversäumnissen kommt, Mahnbescheide auflaufen oder eine Kreditkündigung durch die Bank erfolgt. Solche Ereignisse ziehen eine negative Schufa-Bilanz nach sich. Aus der Summe solcher positiven und negativen Einträge ermittelt die Schufa die Kreditwürdigkeit der Kundin oder des Kunden.
Die Schufa sammelt nach eigenen Aussagen keine Daten zur Nationalität, Konfession, Beruf, Einkommen, Vermögen und Familienstand.
Was ist der Schufa Score?
Die Kreditwürdigkeit eines Verbrauchers spiegelt sich in seinem sogenannten Schufa-Score wieder. Das ist ein Prozentwert, den die Schufa aus den gesammelten Daten zu dem jeweiligen Kunden ermittelt. Grundlage für die Ermittlung von Score-Werten ist nach Aussagen der Schufa zum Beispiel die Anzahl und die Art von Kreditaktivitäten, eventuelle Zahlungsausfälle oder auch Angaben darüber, seit wann jemand Erfahrungen mit Kreditgeschäften hat.
Wie genau wird der Schufa-Score berechnet?
Das genaue Berechnungsverfahren legt die Schufa nicht offen. Das hat ihr schon viel Kritik eingebracht. So bleibt unklar, welche Gewichtung einzelne Zahlungsvorgänge oder -ausfälle haben und wie sich daraus eine individuelle Zahlungsmoral ablesen lässt. Als gut gilt ein Score, der über 95 Prozent liegt. Die Schufa weist darauf hin, dass die Scoreberechnung in Teilen geheim bleiben müsse, damit der Score nicht manipuliert werden könne. Die Formel würde aber von der Datenschutzbehörde und unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kontrolliert.
Welche Markmale beeinflussen den Schufa Score-Wert?
Die Schufa selbst sagt, dass einzelne Merkmale für sich genommen oft keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss auf den Score-Wert haben. Statistisch relevant seien vor allem Abhängigkeiten einzelner Informationen untereinander. Außerdem könne, je nach übriger Datenlage, ein bestimmtes Merkmal sowohl einen positiven als auch einen negativen als auch gar keinen Einfluss auf den Score-Wert einer Person haben.
Was heißt das für Verbraucher und deren Kreditwürdigkeit?
Sicher ist, dass die Schufa die gesammelten Datenbestände zu einer Person mit einer Vielzahl von Datenbeständen anderer Personen mit ähnlichen Merkmalen ab- und vergleicht. Dabei spielt natürlich eine Rolle, welches Ausfallrisiko diese vergleichbaren Datensätze in der Vergangenheit aufzeigen.
Fazit 1: Verbraucherinnen und Verbraucher können aus ihrer eigenen Zahlungshistorie zu keiner relevanten Einschätzung ihrer eigenen Kreditwürdigkeit kommen. Allein die Anzahl an Girokonten oder Mobilfunkverträgen sowie häufige Kreditanfragen können zu negativen Bewertungen führen – egal, aus welchen Gründen der Verbraucher handelt.
Fazit 2: Selbst, wenn jemand noch nie Schulden gemacht hat, kann er trotzdem eine weniger gute Bonität erhalten. Denn die Schufa gibt eine Prognose ab, wie sich das Zahlungsverhalten eines Kunden in Zukunft gestalten wird. Für diese Einschätzung untersucht sie das Zahlungsverhalten anderer Verbraucher, die unter ähnlichen Lebensumständen leben.