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Ratgeber

Dispo oder Ratenkredit – Sparen durch Umschuldung: Lohnt es sich wirklich? 

Timo Kohlhaase
Autor
Veröffentlicht am: 19.11.2024

Auf einen Blick

  • Dispokredite sind praktisch, aber oft mit hohen Zinsen verbunden. 
  • Günstigere Alternativen, wie klassische Ratenkredite, helfen Zinskosten zu sparen. 
  • Mit einer Umschuldung zahlen Sie nicht nur Zinsen, sondern tilgen auch Ihre Schulden. 
     
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Wann ist ein Dispokredit sinnvoll?
  2. Wann ist ein Ratenkredit die bessere Wahl?
  3. Wie löse ich einen Dispo durch einen Ratenkredit ab?
  4. Sparen durch Umschuldung - Das kosten ein Dispo und ein Ratenkredit im Vergleich

In der Niedrigzinsphase war das Umschulden eines teuren Dispokredits auf einen günstigen Ratenkredit für viele Verbraucherinnen und Verbraucher eine attraktive Option, um Zinskosten zu sparen. Doch seit 2022 sind die durchschnittlichen Zinsen für Ratenkredite deutlich gestiegen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, ob eine Umschuldung weiterhin sinnvoll ist und wie viel Sie aktuell durch die Ablösung Ihres Dispos sparen können.

Wann ist ein Dispokredit sinnvoll?

Grundsätzlich ist es sinnvoll, einen moderaten Dispokredit auf dem Girokonto einzurichten. Ein nicht zu hoher Dispo zeigt anderen Banken bei einer Schufa-Abfrage, dass Ihre Hausbank Ihnen einen Kreditrahmen gewährt hat. Dies wird in der Regel als Hinweis auf eine gute Bonität gewertet. Außerdem hilft ein eingerichteter Dispo, unangenehme oder kostspielige Situationen wie Kontoüberziehungen oder Rückbuchungen zu vermeiden.

Ein Dispokredit, umgangssprachlich Dispo genannt, ist vor allem für kurzfristige Überbrückungen finanzieller Engpässe geeignet. Typische Situationen sind kleinere Notfälle, in denen unerwartete Ausgaben wie Reparaturen anfallen oder Rechnungen höher als geplant ausfallen. Der Dispo bietet zudem eine schnelle Lösung, wenn sich Zahlungen auf Ihrem Konto überschneiden und ein Eingang zeitnah erwartet wird. Beispielsweise macht eine Inanspruchnahme des Dispos Sinn, wenn abzusehen ist, dass das Gehalt bald dem Konto gutgeschrieben und somit der Dispo zeitnah wieder ausgeglichen wird.

Zudem kann der Dispokredit helfen, Mahngebühren zu vermeiden, indem er die Zahlung wichtiger Rechnungen sichert. Er ist ebenfalls nützlich, wenn die Beantragung eines Ratenkredits zu lange dauern würde und kurzfristig Liquidität benötigt wird. Allerdings sollten Sie den Dispo nur nutzen, wenn die Rückzahlung innerhalb weniger Wochen realistisch ist, um hohe Zinskosten zu vermeiden.

Ist es schlimm, jeden Monat im Dispo zu sein?

Schlimm ist es nicht, jedoch entspricht die dauerhafte Nutzung nicht dem eigentlichen Zweck eines Dispokredits. Wie bereits erwähnt, ist der Dispo vor allem für kurzfristige Überbrückungen gedacht und sollte keinesfalls als Dauerlösung genutzt werden. Wenn Sie jeden Monat im Dispo sind, kann das auf langfristige finanzielle Probleme hinweisen und teuer werden, da die Zinsen für Dispokredite in der Regel deutlich höher sind als bei anderen Kreditformen. Auf Dauer kann dies Ihre finanzielle Situation zusätzlich belasten und dazu führen, dass Sie sich immer tiefer in die Schuldenfalle begeben.

Wie hoch sollte mein Dispo sein?

Die Faustformel der meisten Banken lautet, dass der Dispokredit nicht höher als das Dreifache des monatlichen Nettoeinkommens sein kann. Doch in der Praxis handelt es sich hierbei größtenteils schon um eine recht hohe Summe. Daher ist es sinnvoller, wie bereits erwähnt, den Dispo moderat zu halten und nur etwa in Höhe des monatlichen Gehalts einzurichten. Auf diese Weise behalten Sie besser die Kontrolle über Ihre Finanzen und vermeiden unnötig hohe Zinskosten oder eine selbst geschaffene Schuldenfalle. Falls es bei Ihnen einmal zu einem größeren Engpass kommen sollte, können Sie den Dispo grundsätzlich kurzfristig bei Ihrer Bank erhöhen lassen oder sogar selbst im Onlinebanking anpassen.

Wann ist ein Ratenkredit die bessere Wahl?

Ein Ratenkredit ist besonders dann die beste Wahl, wenn es Ihnen schwerfällt, aus dem Dispokredit herauszukommen und Sie bereits längere Zeit im Minus sind. Auch für größere, langfristige Anschaffungen wie ein Auto, eine Küche oder teure Elektronikgeräte ist ein Ratenkredit die bessere Wahl. Solche Investitionen sollten über einen längeren Zeitraum finanziert werden, da es unrealistisch ist, sie kurzfristig aus dem Dispo zu bezahlen und auszugleichen.

Generell gilt die Faustregel: Langfristige Investitionen sollten auch langfristig finanziert werden und nicht über den kurzfristigen Dispo.  

Biallo News

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Wie löse ich einen Dispo durch einen Ratenkredit ab?

Wenn Sie bereits einen Dispokredit nutzen, ist dies ein Zeichen für eine gewisse Bonität, da Ihre Hausbank Ihnen diesen Rahmen eingeräumt hat. Somit stehen die Chancen gut, dass auch ein Ratenkredit genehmigt wird. Um Ihren Dispo erfolgreich durch einen Ratenkredit abzulösen, gehen Sie am besten schrittweise vor:

Stellen Sie sicher, dass Sie die folgenden Bedingungen erfüllen:

  1. Sie sind volljährig
  2. Sie haben ein festes Einkommen, vorzugsweise aus einem unbefristeten Arbeitsverhältnis.
  3. Ihr Hauptwohnsitz befindet sich in Deutschland.
  4. Ihre Kreditwürdigkeit ist ausreichend. Bei negativen Schufa-Einträgen können die
  5. Konditionen schlechter ausfallen oder der Antrag abgelehnt werden.
  6. Nutzen Sie unseren Kredit-Vergleich, um die besten Konditionen für Ihren Ratenkredit zu finden. Achten Sie dabei auf Zinsen, Laufzeiten und flexible Rückzahlungsoptionen.
  7. Nachdem Sie ein passendes Angebot gefunden haben, stellen Sie den Antrag direkt online beim Anbieter. Nutzen Sie am besten den Link aus unserem Kredit-Vergleich, um direkt auf die richtige Seite des Kreditgebers zu gelangen. Geben Sie den gewünschten Kreditbetrag ein, der ausreicht, um den Dispo abzulösen, und wählen Sie die passende Laufzeit aus. Um nicht wieder in den Dispo zu fallen, kann es sich anbieten, einen kleinen Puffer zusätzlich aufzunehmen.
  8. Tragen Sie Ihre persönlichen Informationen wie Name, Adresse, Geburtsdatum sowie Angaben zu Ihrem Einkommen und Ihren Ausgaben ein.
  9. Oft erfolgt eine automatische Prüfung Ihrer Kreditwürdigkeit anhand der Zahlungseingänge auf Ihrem Konto. Wo dies nicht der Fall ist, können Sie meist Kontoauszüge als Gehaltsnachweis direkt hochladen. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, erhalten Sie ein vorläufiges Kreditangebot.
  10. Bestätigen Sie Ihre Identität per Videoident-Verfahren oder in einer Postfiliale (Postident-Verfahren). Diese Verifizierung ist erforderlich, um den Kreditvertrag abzuschließen.
  11. Unterschreiben Sie den Vertrag entweder digital oder handschriftlich, je nach Anbieter.
  12. Nach erfolgreicher Überprüfung der Unterlagen wird der Kreditbetrag in der Regel innerhalb weniger Tage ausgezahlt, Ihrem Konto gutgeschrieben und dieses somit ausgeglichen.

Sparen durch Umschuldung – Das kosten ein Dispo und ein Ratenkredit im Vergleich

Wenn Sie häufig den Dispokredit nutzen oder dauerhaft im Minus sind, zahlen Sie hohe Zinsen. Im Jahr 2024 liegt der durchschnittliche Zinssatz für Dispokredite laut Biallo-Untersuchung bei 12,31 Prozent, was die Kosten für eine Kontoüberziehung erheblich in die Höhe treibt. Auch wenn es vereinzelt günstigere Angebote gibt, wie bei der GLS Bank mit 3,434 Prozent für einen Dispo bis 10.000 Euro, sind die meisten Dispozinsen deutlich teurer als alternative Finanzierungsformen.

Ein Ratenkredit stellt hier oft eine kostengünstigere Möglichkeit dar, um Schulden abzubauen und Zinskosten zu sparen. Der durchschnittliche effektive Jahreszins für Konsumentenkredite lag laut Bundesbank im Oktober 2024 bei 8,42 Prozent und damit weit unter dem typischen Dispozins.

Ein weiterer Vorteil des Ratenkredits gegenüber dem Dispokredit besteht darin, dass der Kreditbetrag kontinuierlich abnimmt, da Sie mit jeder monatlichen Rate nicht nur Zinsen zahlen, sondern auch die Schulden tilgen. Dadurch sinken die Zinskosten über die Laufzeit hinweg. Dafür geht die kontinuierliche Rückzahlung mit dauerhaft erhöhten Ausgaben einher. Der Vergleichbarkeit halber gehen wir davon aus, dass sowohl der Ratenkredit als auch der Dispo in gleichbleibenden Raten zurückgezahlt werden.

2.000 Euro Dispo versus 2.000 Euro Ratenkredit 

Dauer der Dispoinanspruchnahme / Kreditlaufzeit 

Zinskosten – Dispo (ø 12,31 Prozent) 

Zinskosten – Kredit (ø 8,41 Prozent) 

Ersparnis 

1 Jahr 128,38 Euro 88,86 Euro 39,52 Euro 
2 Jahre 252,04 Euro 173,15 Euro 78,89 Euro 
3 Jahre 379,95 Euro 259,62 Euro 120,69 Euro 

Ein Ratenkredit über 2.000 Euro spart gegenüber einem Dispokredit über denselben Betrag bei einer Laufzeit von einem Jahr rund 40 Euro an Zinskosten. Über eine Laufzeit von zwei Jahren summiert sich die Ersparnis sogar auf rund 80 Euro.

5.000 Euro Dispo versus 5.000 Euro Ratenkredit 

Dauer der Dispoinanspruchnahme / Kreditlaufzeit 

Zinskosten –Dispo (ø 12,31 Prozent) 

Zinskosten – Kredit (ø 8,41 Prozent) 

Ersparnis 

1 Jahr 321,55 Euro 222,14 Euro 99,41 Euro 
3 Jahre 949,87 Euro 649,04 Euro 300,83 Euro 
5 Jahre 1.622,75 Euro 1.097,61 Euro 525,14 Euro 

Für eine Summe von 5.000 Euro bringt der Ratenkredit bereits nach einem Jahr eine Ersparnis von etwa 100 Euro gegenüber dem Dispokredit. Über fünf Jahre steigen die Einsparungen auf über 500 Euro an. 

10.000 Euro Dispo versus 10.000 Euro Ratenkredit 

Dauer der Dispoinanspruchnahme / Kreditlaufzeit 

Zinskosten –Dispo (ø 12,31 Prozent) 

Zinskosten – Kredit (ø 8,41 Prozent) 

Ersparnis 

2 Jahre 1.260,19 Euro 857,61 Euro 402,58 Euro 
5 Jahre 3.245,50 Euro 2.173,86 Euro 1.071,64 Euro 
10 Jahre 6.985,35 Euro 4.577,03 Euro 2.408,32 Euro 

Ein Ratenkredit über 10.000 Euro spart gegenüber einem Dispokredit nach zwei Jahren bereits über 400 Euro an Zinsen. Wird die Summe zehn Jahre lang finanziert, beträgt die Ersparnis sogar mehr als 2.400 Euro. 

Biallo Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Kreditbedarf: 10.000 €, Laufzeit: 60 Monate. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 13.12.2024
seine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte Timo Kohlhaase bei der Kasseler Sparkasse. Nach mehreren Jahren im Vertrieb ist er dort nun in der internen Unternehmensberatung tätig. Nebenberuflich hat er sich stets weitergebildet und daher folgte der Abschluss zum Bankfachwirt an der Frankfurt School of Finance and Management und danach der Bachelor in Betriebswirtschaftslehre an der PFH Göttingen. Durch sein Interesse an dem Wandel der Finanzwirtschaft und den Auswirkungen der Blockchain-Technologie eignete sich Timo Kohlhaase unter anderem mittels der Blockchain Masterclass des Frankfurt School Blockchain Centers umfassende Kenntnisse in diesem Bereich an. Zudem behandelte er die Thematik in seiner Bachelor-Thesis und engagiert sich ehrenamtlich bei der Digital Euro Association. Als Experte unterstützt Timo Kohlhaase seit März 2022 Biallo für die genannten Themenkomplexe.

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