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Immobilienfinanzierung

Beamtendarlehen: Vollfinanzierung bei Baufinanzierung für Beamte meist kein Problem

Eike Schulze
Autor
Aktualisiert am: 23.03.2022

Auf einen Blick

  • Als Beamtin oder Beamte können Sie bei der Baufinanzierung oft von sehr guten Konditionen profitieren. Ähnliches gilt auch für Angestellte im Öffentlichen Dienst.
  • Finanzierungen bis 100 Prozent des Beleihungswertes sind für Beamte möglich.
  • Beamtendarlehen auf Basis von Lebens- oder Rentenversicherungen sind hingegen nicht mehr zu empfehlen.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Beamtenstatus macht Unterschied: Beamte auf Lebenszeit oder nur Beamtenanwärter?
  2. Besonderheiten bei einer Baufinanzierung für Beamte
  3. Beamtendarlehen ohne Eigenkapital
  4. Unterschied zwischen Beamtenkredit und Beamtendarlehen
  5. Fazit

Banken lieben Beamte. Während es normale Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer manchmal schwer haben, bei einer Baufinanzierung an gute Kreditkonditionen zu kommen – von Krediten für Selbstständige ganz zu schweigen – erhalten Beamtinnen und Beamte leicht gute Angebote. Denn sie verfügen über ein gesichertes und meistens gutes Einkommen. Das Risiko bei einer Kreditvergabe ist gering.

 

Beamtenstatus macht Unterschied: Beamte auf Lebenszeit oder nur Beamtenanwärter?

Von Bedeutung ist aber zum Teil, ob bereits der Status "Beamter auf Lebenszeit" besteht. Beamte auf Widerruf, Beamte auf Probe oder Beamte auf Zeit müssen im Zweifelsfall mit etwas schlechteren Konditionen rechnen, selbst wenn das Einkommen überdurchschnittlich hoch ist. Hier macht sich dann der unkündbare Status der Beamten auf Lebenszeit als zusätzliches Plus bemerkbar. Ähnlich zu bewerten, jedoch im eigentlich Sinn keine Beamten, sind beispielsweise Soldaten oder Richter. Sie werden von Kreditinstituten ähnlich betrachtet wie Beamte.

Lesen Sie auch unseren Ratgeber zum Thema Bauzinsen.

 

Besonderheiten bei einer Baufinanzierung für Beamte

Grundsätzlich unterscheiden sich Finanzierungen für Beamte kaum von denen anderer Beschäftigungsverhältnisse. Sie möchten ein Haus oder eine Wohnung finanzieren. Dazu müssen Sie den Kapitalbedarf genau ermitteln. Des Weiteren ist auch das Einkommen entscheidend, welches die Immobilie finanzieren soll. Das heißt: Auch als Beamtin oder Beamte müssen Sie genau belegen, auf welcher Einkommensbasis die Finanzierung erfolgen soll. Um zu ermitteln, wie viel Kredit Sie sich leisten können, müssen Sie genau Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen.

Der Vorteil bei Beamten auf Lebenszeit ist, dass sie normalerweise nicht gekündigt werden können.Das verschafft eine ungeheure Sicherheit – sowohl für Sie als auch für das Kreditinstitut. Selbst wenn die Finanzierung noch bis in den Ruhestand reicht, ist die Finanzierung im Normalfall noch gut möglich. Aufgrund des geringen Ausfallrisikos des Darlehens vergeben Banken sehr gute Konditionen an Beamte. 

Hinweis: Von ähnlich guten Angeboten können meist auch Angestellte im Öffentlichen Dienst profitieren, auch hier gilt das Beschäftigungsverhältnis als sehr sicher, was sich auf die Konditionen auswirkt.

 

Beamtendarlehen ohne Eigenkapital

Baudarlehen ohne Eigenkapital werden inzwischen nur noch an Personen mit hoher Bonität und einem entsprechenden Einkommen vergeben. In diese Gruppe fallen auch Beamte. Zu unterscheiden ist bei der Vollfinanzierung zwischen:

  • Finanzierungen ohne Nebenkosten
  • Finanzierungen mit Nebenkosten

Mit etwa zehn bis fünfzehn Prozent Nebenkosten für GrunderwerbsteuerNotarGrundbucheintragung und gegebenenfalls auch Maklercourtage muss man beim Immobilienkauf rechnen. Bei einem Haus mit einem Kaufpreis von 300.000 Euro sind das rund 30.000 bis 45.000 Euro. Sollen auch diese Nebenkosten mitfinanziert werden, müssen Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer mit einem Zinsaufschlag von bis zu 0,5 Prozent im Vergleich zu einer Finanzierung des reinen Kaufpreises rechnen. Die bestmöglichen Konditionen gibt es hingegen bei Finanzierungen bis zu 60 Prozent des Beleihungswertes

Für selbst genutzte Immobilien gibt es zwei Wertermittlungsverfahren: das Sachwertverfahren und das Vergleichswertverfahren. Wie Sie den Immobilienwert realistisch ermitteln, erfahren Sie in einem weiteren Rateber von uns.

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Unterschied zwischen Beamtenkredit und Beamtendarlehen

Beamtenkredit oder Beamtendarlehen werden häufig synonym verwendet, doch ist dies nicht ganz richtig. Ein Beamtenkredit ist praktisch ein Ratenkredit, nur mit für Beamte besonders günstigen Konditionen. Mit einer maximalen Darlehenssumme von 100.000 Euro ist damit kaum eine Immobilie finanzierbar.

Demgegenüber ist dies mit einem Beamtendarlehen sehr wohl möglich. Genau genommen ist ein Beamtendarlehen ein endfälliges Darlehen, das Kreditinstitute normalerweise für den Haus- oder Wohnungskauf vergeben. Endfällige Beamtendarlehen werden mit einem Renten- oder Lebensversicherungsvertrag – manchmal auch mit Investmentfonds – kombiniert. Somit fallen nur Zinszahlungen während der Laufzeit an, die Tilgung findet zum Ende der Laufzeit auf einen Schlag statt. Allerdings lohnt sich dieser Finanzierungsweg durch die magere Verzinsung bei Lebens- oder Rentenversicherungen kaum noch.

Der Begriff Beamtendarlehen wird aber durchaus auch für Annuitätendarlehen genutzt, die an Beamte vergeben werden.

 

Fazit

Für Banken sind Beamte eine bevorzugte Kundengruppe. Sie profitieren von sehr guten Konditionen. Auch eine Finanzierung über 100 Prozent, einschließlich Kaufnebenkosten, ist denkbar.

Aufgrund der Sicherheit des Beschäftigungsverhältnisses und auch der relativ hohen Pensionen im Alter ist auch eine Finanzierung bis hinein in den Ruhestand für viele machbar. Beamtendarlehen mit endfälliger Tilgung sind hingegen nicht mehr zu empfehlen, da die endfällige Finanzierung von den Erträgen aus der Lebens- oder Rentenversicherung abhängt. Dies verschafft kein gut kalkulierbares Ende der Finanzierungsphase.

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Diplom-Geograph und Diplom-Betriebswirt. Nach einigen Jahren als Referent einer großen Versicherungsgesellschaft für den Bereich Akademiker folgte eine Tätigkeit als Redakteur für große Finanzdienstleister. Seit 20 Jahren als freier Journalist für Verbraucher unterwegs  – mit dem Ziel, präziseInformationen zur Geldanlage sowie zu Immobilien und Versicherungen zu liefern. Die Texte erscheinen regelmäßig in verschiedenen Printmedien. Viele Informationen beruhen dabei auf praktischen Erfahrungen. Ausführliche Texte von Eike sind beispielsweise in „Geldtipps“ oder „Fakten & Tipps“ der Akademischen Arbeitsgemeinschaft zu lesen.S eit 2008 schreibt Eike für biallo.de. Mehr als 20 Bücher in 20 Jahren stammen – meist als Co-Autor - aus seiner Feder. 

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