Auf einen Blick
  • Gerade in Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen gewinnen Genossenschaftsanteile immer mehr an Attraktivität.

  • Die Risiken dieses Investments sind laut Verbraucherschützern sehr überschaubar.

  • Die sogenannte Nachschusspflicht wird 2022 bundesweit abgeschafft. 
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Über viele Jahre haben Geldanleger über Genossenschaftsanteile nur müde gelächelt. Aber in Zeiten von Null- und Negativzinsen hat sich das kolossal geändert. Viele Geldanleger schichten einen Teil ihres Vermögens in Genossenschaftsanteile um. Und wer schon welche hat, stockt seine Beteiligung auf das maximal Mögliche auf.

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Wo kann ich Genossenschaftsanteile kaufen?

Unternehmen, die als Genossenschaft organisiert sind, stehen fast immer neuen Mitgliedern gegenüber offen, egal ob es sich um eine Genossenschaftsbank, ein Energie- oder ein Wohnungsunternehmen handelt. Allerdings gibt es oft regionale Einschränkungen. So wollen die meisten VR-Banken und Energiegenossenschaften nur für Leute aus der eigenen Region da sein und lehnen Ortsfremde ab.

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Mit Genossenschaftsanteilen können Sparer bis zu 15 Prozent Dividende einstreichen. Dabei gehen einige Volks- und Raiffeisenbanken sogar bundesweit auf Mitgliederfang. Grade die  Genossenschaftsanteile der Volksbanken werfen teils hohe Renditen ab. In einem ausführlichen Aritkel erklären wir Ihnen Schritt-für-Schritt, wie Sie Genossenschaftsanteile erwerben können.
 

Wie kann ich Genossenschaftsanteile kaufen?

Das geht leider noch nicht online. Denn das Genossenschaftsgesetz schreibt vor, dass dies schriftlich zu geschehen habe mit eigenhändiger Unterschrift. In der Regel gibt man im Internet seine persönlichen Daten ein. Die Genossenschaft schickt dann per Post die ausgefüllten Unterlagen einschließlich Postident. Damit, plus Personalausweis beziehungsweise Reisepass und Meldebestätigung, geht man zur nächsten Postfiliale und lässt sich identifizieren. Ein paar Tage später erhält man dann die unterzeichnete Beitrittserklärung.

 

Gibt es bei den Genossenschaftsanteilen Mindestsummen?

Bei den Banken muss man immer zumindest einen einzigen Anteil zeichnen. Die Spanne zwischen den einzelnen Beträgen ist riesengroß. Die Volksbank im Bergischen Land will nur fünf Euro je Anteil, die Deutsche Apotheken- und Ärztebank jedoch 1.500 Euro je Stück. Bei den Energiegenossenschaften sind es meist um die 300 Euro. Den gleichen Betrag verlangen die meisten Wohnungsgenossenschaften. Je nach Größe der Wohnung, die man bei ihr anmietet, kommen noch einige Anteile hinzu.

 

Wie viel Geld kann ich bei Genossenschaftsanteilen investieren?

Bei den Energie- und Wohnungsgenossenschaften gibt es meistens keinen Deckel nach oben, sodass man beliebig viele Anteile kaufen und sich damit an der Genossenschaft beteiligen kann. Bei den Geldhäusern gibt es einige wie die GLS Bank, wo Verbraucher unbegrenzt investieren können. In der Regel gibt es jedoch einen festen Maximalbetrag. Das sind bei der Münchner Hypothekenbank 70.000 Euro, bei der Raiffeisenbank im Hochtaunus 25.000 Euro, bei vielen anderen kleinen VR Banken wie der Volksbank Saulgau lassen sich aber nur Genossenschaftsanteile in Höhe von 50 Euro zeichnen.

Mehr zu Genossenschaftsbanken und den dort investierbaren Maximalsummen erfahren Sie in unserem Ratgeber zu den Genossenschaftsbanken.

Und wenn ich mehr investieren möchte?

Der Höchstbetrag bezieht sich immer auf eine natürliche oder juristische Person. Wer verheiratet ist oder sich in einer anderen Beziehung befindet, dessen Partner kann genauso Genosse werden und den Höchstbetrag ausschöpfen. Das Gleiche gilt für jedes Kind.

 

Kann ich Genossenschaftsanteile kündigen?

Bei Energie- und Wohnungsbaugenossenschaften kann ich entweder alle Anteile kündigen oder alle Anteile über der Höhe der Pflichtanteile, die man mindestens zeichnen und halten muss. Bei den Banken kündigt man meist alle Anteile auf einen Schlag. Dabei müssen Verbraucher Fristen einhalten. Das sind meist ein oder zwei Jahre. Es gibt aber auch viel kürzere wie bei der Volksbank Dortmund-Nordwest mit drei Monaten. Oder auch viel längere wie bei der GLS Bank mit fünf Jahren.

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Wann werden die Genossenschaftsanteile zurückgezahlt?

Am Ende eines Jahres wird die Kündigung wirksam. Für dieses Jahr gibt es noch eine Dividende. Über deren Höhe beschließt die Mitgliederversammlung im darauffolgenden Frühjahr. Ist der Prozentsatz beschlossen, wird das eingezahlte Geld plus Dividende überwiesen. 

 

Lassen sich Genossenschaftsanteile verkaufen oder übertragen?

Verkaufen können Sie Genossenschaftsanteile nicht, aber an eine andere Person übertragen. Das geht bei den meisten Energie- und Wohnungsgenossenschaften und bei einigen VR-Banken. In diesem Fall übernimmt die andere Person einen Teil des eingezahlten Geldes oder die Gesamtsumme und erklärt seine Bereitschaft, Mitglied zu werden. Vererben kann man Genossenschaftsanteile auch nicht. Stirbt das Mitglied, erhalten die Erben seine Anteile ausgezahlt.

 

Eignen sich Genossenschaftsanteile als sinnvolle Geldanlage?

Wer den Kauf von Genossenschaftsanteilen als ein sicheres und eher mittel- beziehungsweise langfristiges Investment betrachtet, macht sicher keinen Fehler. Doch sollten sich potenzielle Genossen ein gesundes Unternehmen aussuchen, das über Jahre kontinuierlich Ausschüttungen vorgenommen hat und dessen Geschäfte gut laufen. Bei Wohnungsgenossenschaften sind das eher die größeren, die schon lange am Markt sind. Bei den Banken diejenigen, die durch hohe Beteiligungsmöglichkeiten signalisieren, dass sie ihr Eigenkapital durch mehr Genossenschaftsanteile aufstocken wollen. Gerade die Genossenschaftsanteile der Volksbanken werfen teils hohe Renditen ab. 

 

Wie hoch fallen die Dividenden auf Genossenschaftsanteile aus?

Das ist von Genossenschaft zu Genossenschaft sehr unterschiedlich. Energie- und Wohnungsgenossenschaften haben in den letzten zwei Jahren im Schnitt um die 3,0 Prozent an Dividenden ausgeschüttet. Bei den Volks- und Raiffeisenbanken waren es knapp 4,0 Prozent. Es gibt zwar einige kleine VR-Banken, die sogar bis zu 15,0 Prozent ausgeschüttet haben. Aber dann nur auf eine Summe von 100 oder 500 Euro. Anderseits gab es zuletzt fünf Banken, bei denen man mehr als 1.000 Euro pro Person bekam. Beispiel dafür ist die Raiffeisenbank im Hochtaunus mit 1.250 Euro.

6.000 Euro pro Person nimmt die Volksbank Dortmund Nordwest bundesweit von Investoren entgegen, also von Privatleuten, Freiberuflern und Unternehmen. In diesem Jahr überwies sie 2,5 Prozent Dividende.

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Gibt es auch Risiken bei Genossenschaftsanteilen?

Genossenschaftsanteile unterliegen nicht der Einlagensicherung wie Sparanlagen. Geht ein Unternehmen in die Insolvenz, ist das Geld verloren. In einigen Satzungen findet man eine sogenannte „Nachschusspflicht“. Das heißt: Bei einer Pleite ist nicht nur das Geld verloren, sondern der Genosse hat die Pflicht, pro Anteil eine gewisse Summe nachzuschießen. Das gibt es jedoch bei Energie- und Wohnungsgenossenschaften so gut wie gar nicht (mehr).

Wer eine solche Satzung findet, sollte dieses Unternehmen eher meiden und woanders investieren. Bei den VR-Banken ist diese Klausel in den Satzungen noch weit verbreitet. Sie sollte dennoch keine schlaflosen Nächte bereiten. Denn zum einen stützen sich die 840 VR-Banken untereinander, sodass es noch nie eine Insolvenz einer Volks- und Raiffeisenbank gegeben hat. Daher musste auch noch nie jemand auch nur einen Cent nachschießen. Zudem gehört die Nachschusspflicht ab 2022 der Vergangenheit an.

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Über den Autor Horst Biallo
Jahrgang 1954, studierte Wirtschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten bei der Tageszeitung Die Welt. Später machte er sich selbstständig, schrieb für Wirtschaftswoche, Stern und zahlreiche Tageszeitungen. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, u.a. "Die geheimen deutschen Weltmeister" und "Die Doktormacher". Im Jahr 1999 gründete er das Verbraucherportal www.biallo.de, vier Jahre später www.geldsparen.de und 2009 www.biallo.at. Horst Biallo ist verheiratet und hat drei Kinder.
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