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Private Equity für alle: Wie NAO Kleinanlegern den Zugang zu exklusiven Investments ermöglicht

Redaktion
Redakteur
Veröffentlicht am: 23.04.2024

Tagesgeld, Festgeld, ETFs, Fonds, Aktien und Anleihen sind den meisten Anlegerinnen und Anlegern bekannt. Ein paar dieser Assetklassen dürften sich auch in Ihrem Portfolio befinden. Sehr viel weniger vertraut sind die meisten Investoren mit der Anlageklasse Private Equity – und das nicht ohne Grund.  

Private Equity – kurz PE – galt bislang gemeinhin als kompliziert, risikoreich und war sowieso nur vermögenden Investorinnen und Investoren vorbehalten. Doch der Markt dreht sich. Mittlerweile sind Investments in „Beteiligungskapital“ – so der deutsche Begriff – so einfach möglich wie jene in Aktien oder ETFs.  

Die neue Plattform NAO bietet Kleinanlegern bereits ab 1.000 Euro Zugang zu einer Vermögensklasse, die ihnen bislang verschlossen war. Biallo sprach mit NAO-Gründer Robin Binder über Zielrenditen von 20 Prozent, den Nutzen von Infrastruktur-Fonds und den Vorteil gemanagter Lösungen.

Hallo Herr Binder! Würden Sie sich und Ihr Unternehmen bitte einmal vorstellen?

Robin Binder: Sehr gerne. Ich bin Robin, 30 Jahre alt und komme aus Stuttgart. Ich bin seit über zehn Jahren in der Finanzindustrie tätig. Angefangen habe ich mit Corporate Investment Banking und war danach Geschäftsführer bei einem Family-Office. Mitte 2022 habe ich NAO gegründet. Unser Ziel ist es, mit NAO zur führenden Plattform für private, alternative Investments zu werden.  

Bei meiner institutionellen Tätigkeit habe ich gemerkt, dass die Art des Investors die Anlagemöglichkeiten und damit auch die Renditen vorbestimmt. Als institutioneller Investor hat man Zugang zu allem. Man kann wählen, ob man lieber drei oder vier Prozent oder doch lieber eine Zielrendite von 14 oder 15 Prozent hätte. Als Privatanleger ist das nicht so. Deswegen haben wir es uns zur Mission gemacht, dass jeder – egal, wie viel Vermögen er hat – aus den gleichen Anlageprodukten wählen kann, die auch institutionellen Investoren zur Verfügung stehen. Der Prozess dafür ist bei NAO genauso einfach wie der Kauf von ETFs und Aktien.

Robin Binder von Nao im Biallo-Interview

Robin Binder, Gründer von NAO im Interview mit biallo.de

Die Anlageklasse Private Equity – kurz PE – wird oft als Königsdisziplin des Investierens bezeichnet. Können Sie einem Laien bitte kurz erklären, was es damit genau auf sich hat? 

Robin Binder: Private Equity ist eine Beteiligung an einem Unternehmen, das noch nicht an der Börse ist. Was tun Sie, wenn Sie eine Aktie kaufen? Sie beteiligen sich an einem Unternehmen. Sobald der Börsengang erfolgt, ist es natürlich relativ einfach, die sich im Umlauf befindenden Aktien zu erwerben. Schwieriger wird es, Geschäftsanteile zu erwerben, wenn das Unternehmen noch nicht an die Börse gegangen ist. Das ist zum Beispiel bei einer GmbH der Fall.

Generell wird die Anlageklasse PE bislang von Großanlegern und institutionellen Anlegern dominiert. Was sind die Gründe dafür? 

Robin Binder: Der fehlende Zugang. Dieser fehlende Zugang für Privatinvestoren ist genau das Problem, das wir mit NAO lösen wollen. Für Privatanleger gibt es im Grunde genommen zwei Möglichkeiten für Direktinvestments: Sie können Geschäftsanteile kaufen oder in Fonds investieren. Beides ist sehr umständlich und oftmals mit hohen Mindest-Anlagesummen verbunden. Da sprechen wir schnell von mindestens 200.000 Euro und mehr. Privatanleger kommen da nicht rein. NAO setzt sich dafür ein, diesen Anlegern Zugang zu Private Equity zu verschaffen.

Warum ist die Geldanlage in Private Equity auch für Kleinanleger sinnvoll? Reicht es nicht aus, in ETFs, Fonds, Anleihen oder Festgeld anzulegen? 

Robin Binder: Diversifikation macht absolut Sinn! Mit ETFs ist das Geld der Anleger bereits breit diversifiziert, jedoch nur in der Anlageklasse Aktien. Wenn Sie hingegen über verschiedene Anlageklassen hinweg diversifizieren, sind Sie noch breiter und besser aufgestellt.  

Gehen wir einmal davon aus, Sie haben lediglich Aktien oder ETFs in Ihrem Portfolio. Wenn der Kapitalmarkt einbricht, wie das zum Beispiel mit Covid oder nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine war, dann fällt der komplette Markt. Er ist nun einmal sehr schwankungsintensiv. Private Market hingegen nimmt die Volatilität etwas heraus.  

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rendite. Wer Anfang 2000 in globale Aktien investierte, hat sein Geld vervierfacht. Mit Private Market Secondaries hingegen hätte der Anleger sein Kapital im gleichen Zeitraum verelffacht.

Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema Geldanlage beschäftigt, lernt schnell, dass es essenziell ist, das eigene Kapital breit zu streuen, um eine möglichst hohe Diversifikation zu erreichen. In wie viele Firmen rät NAO seinen Kunden mindestens zu investieren? 

Robin Binder: NAO bietet bewusst nicht den Zugang zu Einzelinvestments. Es gibt bereits viele Crowdfunding-Plattformen, die Einzelinvestment zugänglich gemacht haben. Bei NAO setzen wir stattdessen bewusst auf Manager, die Portfoliolösungen haben. Dadurch sind Anleger auch im Private Equity Markt breit diversifiziert. Je nach Risikoneigung könnten zwischen fünf und 20 Prozent des gesamten Portfolios allokiert werden.  

Ich würde mein Geld auf keinen Fall nur in ein oder zwei Firmen investieren. Denn das wesentliche Asset von einem PE-Fund ist die Management-Leistung. Unsere Fonds bei NAO zeichnen sich dadurch aus, dass sie Unternehmen enthalten, deren Manager erfahren sind und die das Unternehmen nach vorn bringen. Man kann sich unsere Fonds als gemanagte Lösung vorstellen, die viele Werte aus dem Private Equity Markt enthält. Deswegen würde ich persönlich immer über diversifizierte Lösungen in den Private Equity Markt gehen. Entsprechend ergibt es absolut Sinn, auf etablierte Manager zu setzen.

Wie hoch ist die Zielrendite bei einer solchen Geldanlage? 

Robin Binder: Es kommt immer auf die Stage an. Bei Private Equity gibt es drei Stages: Es fängt an bei Venture-Capital, das ist die Früh-Phase eines Unternehmens. Daran knüpft die Growth-Stage an. Sie ist weniger riskant als die Venture-Phase. Die letzte Bühne ist die Buy-out-Stage. NAO konzentriert sich auf Growth und Buy-out. Unsere Zielrendite liegt – vor Kosten – bei etwa 20 Prozent. Nach Kosten sind es ungefähr 14 Prozent. Das ist die doppelte Zielrendite, die durchschnittlich bei globalen ETF-Investments erreicht wird.  

Die erwartbare Rendite ist umso höher, je früher man einsteigt. Natürlich geht damit eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit einher, aber eben auch ein potenziell höherer Ertrag. Wenn ein Unternehmen beispielsweise fünf Millionen Euro wert ist und eine bahnbrechende Idee hat, mit der es durchstartet, wäre bei einem Unternehmenswert von zehn Millionen Euro eine Verdoppelung erreicht. Deswegen: Je kleiner das Unternehmen, desto größer das Risiko, aber umso höher die Rendite-Chance.

Die App von NAO.

Bei einer Zielrendite von etwa 20 Prozent liegen die Kosten also bei zirka sechs Prozent? Wie setzen sie sich zusammen?

Robin Binder: Das wirkt im ersten Moment ziemlich teuer. Wir als NAO, also als Plattform, nehmen nur zwei Prozent für den Kauf und 0,79 Prozent für den Verkauf. In der Zeit, in der der Anleger das Investment hält, verlangen wir keine Gebühren. Wir übernehmen die Onboarding-Kosten und auch die laufenden Depotgebühren. Der Fondsmanager hingegen nimmt über die Laufzeit Gebühren, weil das Geschäft an sich kompliziert und kostenintensiv ist. In meinen Augen ist das aber überhaupt nicht schlimm, weil mit einem PE-Investment deutlich höhere Renditen erzielt werden können als etwa bei einer Anlage in ETFs.

Wie wählt NAO die Firmen oder Fonds aus, in die investiert wird? Was sind Ihre Kriterien bei der Auswahl?

Robin Binder: Wir setzen bei der Auswahl auf gemanagte Lösungen. Das heißt, wir schauen gar nicht, welche Unternehmen investierbar sind, sondern wir gucken, welche Fonds am Markt etabliert sind. Durch unsere Positionierung kriegen wir relativ viele Anfragen von Banken und Asset Managern für Kooperationen.  

Uns zeichnet aus, dass wir keine Listing-Fees nehmen! Wir verstehen uns als Marktplatz, der Investments kuratiert und sie verständlich und zugänglich macht. Dafür schauen wir, was das beste Produkt ist, und lassen uns nicht dafür bezahlen, genau dieses Produkt anzubieten. Wir selektieren also aus sehr vielen verschiedenen Fonds, zu denen wir Zugang haben, diejenigen aus, die aus unserer Sicht am besten passen. Dabei vertrauen wir auf etablierte Asset Manager, die nachhaltig erfolgreich sind.

Gibt es auch Investmentmöglichkeiten für Anlegerinnen und Anleger, die ESG- oder SRI-konform investieren möchten? 

Robin Binder: Wir werden in Kürze einen Infrastruktur-Fonds anbieten, der Artikel 8-konform ist. Meiner Meinung nach lässt es sich durch Private Alternatives viel klarer und grüner investieren, denn mit dem passenden Fonds lässt sich direkt in Wind- oder Solarparks investieren. Aktuell arbeite ich daran, einen Wald-Fonds in unser Portfolio zu holen.  

Durch Private Alternatives ist der Anleger deutlich näher dran am Thema Nachhaltigkeit. Statt über den Kapitalmarkt in einen Solarmodulhersteller zu investieren, legt der Investor sein Geld bei uns sozusagen direkt in die Module oder in den Solarpark an.  

Bei unserem Infrastruktur-Fonds handelt es sich um einen gemanagten Fonds. Wir selbst entwerfen nicht die Fondsstrukturen. Der Fonds hat drei Aspekte: den Energie-Aspekt, also Solarparks und Windparks, klassische Infrastruktur, beispielsweise Schienennetze, Brücken und Straßen, und den Digitalisierungs-Aspekt, dazu gehören Rechenzentren, aber auch der Glasfaser-Ausbau. Ich bin ein großer Freund von so breit diversifizierten Infrastruktur-Fonds, da man damit im täglichen Leben in Berührung kommt.

Mit einer Geldanlage gehen in der Regel gewisse Risiken einher. Welche sind das bei Private Equity? 

Robin Binder: Letztendlich sind es dieselben, die man auch von Aktieninvestments kennt. Unternehmen können von politischen Änderungen, Regulatorik, Währungsschwankungen, veränderten Rohstoffvorkommen und -preisen und so weiter betroffen sein. Hinzu kommt bei der Geldanlage in Private Equity die Illiquidität. Normalerweise kommt man bei PE zwischen sieben und zehn Jahre lang nicht mehr an sein Geld. NAO bietet den Investoren und Investorinnen eine Lösung, die Liquidität in illiquide Investments bringt. Deshalb schauen wir bei neuen Produkten, dass die Asset Manager Liquiditätsfenster haben oder wir diese selbst schaffen können.

Welche Voraussetzungen müssen Kundinnen und Kunden erfüllen, bevor sie bei NAO in Unternehmen investieren, die nicht an der Börse notiert sind? 

Robin Binder: Wichtig ist vor allem, dass sich die Investoren über Private Markets und die dazugehörigen Chancen und Risiken informieren. Dazu haben wir viele Informationen auf unserer Homepage und in der NAO-App. Auch sollten Anlegerinnen und Anleger nicht zu viel ihres Vermögens investieren. Wie bereits erwähnt, sollten es – je nach Risikoneigung – nicht mehr als fünf bis 20 Prozent sein. Wer also zehn Prozent seines Vermögens in PE investieren möchte, sollte über mindestens 10.000 Euro freies Vermögen verfügen. Denn bei NAO beträgt die Mindestanlagesumme 1.000 Euro.

Welche Haltedauer empfehlen Sie allgemein bei einer Investition in Private Equity? Wie lange sollten Kundinnen und Kunden auf das Geld verzichten können? 

Robin Binder: Die empfohlene Haltedauer finden unsere Kunden direkt in unserer App oder auf unserer Website. Sie beträgt in der Regel fünf Jahre.

Wie gehen Investoren vor, wenn sie nicht mehr von einem Unternehmen oder Fonds überzeugt sind? Können sie ihre Anteile daran über NAO einfach wieder verkaufen oder gibt es Haltefristen? 

Robin Binder: NAO bietet seinen Kundinnen und Kunden eine Kündigungsfrist von 90 Tagen zum Quartalsende an. Dadurch, dass wir ausschließlich Fonds anbieten, die mehrere Unternehmen enthalten, werden die Investoren aber kaum einen negativen Impact spüren, wenn eines dieser Unternehmen schlecht performt. Es gibt keine Abhängigkeiten von einzelnen Unternehmen. Das ist der große Vorteil unserer diversifizierten Produktlösungen.  

Herr Binder, vielen Dank für das Gespräch.

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