Mein Konto Meine Bibliothek
x
Tech-Gigant

Amazon mit Milliardenverlust – Aktie stürzt ab

Kevin Schwarzinger
Redaktionsleitung
Veröffentlicht am: 29.04.2022

Auf einen Blick

  • Der Online-Versandriese Amazon hat im ersten Quartal des laufenden Jahres einen Milliardenverlust gemacht.
  • Auch die Aussichten für das laufende Quartal sehen nicht rosig aus. Der Konzern rechnet mit einem Betriebsergebnis zwischen minus einer und plus drei Milliarden Euro.
  • Ein weiterer Internetriese steckt ordentlich in der Krise und hat zum ersten Mal seit gut zehn Jahren Abonnenten verloren.
100 % unabhängig dank Ihres Klicks
Kaufen Sie ein Produkt über einen mit (*) oder (a) gekennzeichneten Werbelink, erhalten wir eine kleine Provision. Für Sie ergeben sich keine Mehrkosten und Sie unterstützen unsere Arbeit. Vielen Dank!
Mehr erfahren

Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Amazon-Aktie schmiert ab – keine guten Aussichten
  2. Amazon und Netflix: vom Gewinner zum Verlierer
  3. Großinvestor kehrt Netflix den Rücken
  4. Statt auf Einzeltitel lieber auf ETFs setzen

Der Versandriese Amazon hat mit den aktuellen Quartalszahlen seine Anleger regelrecht geschockt. Der Konzern hat nämlich im ersten Quartal 2022 erstmals seit 2015 einen Verlust gemacht. Der Nettoverlust betrug 3,7 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: plus 8,1 Milliarden). „Die Pandemie und der anschließende Krieg in der Ukraine haben Herausforderungen und ein schwächeres Wachstum mit sich gebracht“, erklärte Unternehmenschef Andy Jassy am 28. April. Angesichts des engen US-Arbeitsmarktes sowie weltweiter Lieferketten- und Logistikprobleme steigen die Ausgaben schneller als die Erlöse. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 116,4 Milliarden US-Dollar zu – das schwächste Wachstum seit der sogenannten Dotcom-Krise vor mehr als 20 Jahren.

 

Amazon-Aktie schmiert ab – keine guten Aussichten

Anlegerinnen und Anleger reagierten prompt auf die schlechten Zahlen, sodass die Amazon-Aktie nachbörslich zwischenzeitlich um rund zehn Prozent nach unten rauschte. Dabei lässt die Geschäftsprognose für das laufende Quartal nichts Gutes erahnen. Der Internetriese rechnet mit Erlösen zwischen 116 und 121 Milliarden US-Dollar – deutlich weniger, als die Analysten erwarten. Am Ende könnte das Unternehmen erneut rote Zahlen verbuchen. Denn der Konzern prognostiziert einen Betriebsgewinn, der zwischen minus einer und drei Milliarden US-Dollar liegen soll.

 

Amazon und Netflix: vom Gewinner zum Verlierer

Im vergangenen Jahr sah die Sache noch ganz anders aus. Die Coronapandemie sorgte regelrecht für einen Boom im E-Commerce-Geschäft und bescherte Amazon noch einen Überschuss von 8,1 Milliarden US-Dollar. Doch die Pandemie ist zumindest politisch mehr oder weniger vorbei und dadurch ist der Trend zum Onlineshopping gehörig abgeflaut.

Doch nicht nur Amazon hat derzeit mit schlechten Zahlen zu kämpfen, auch der Streaming-Anbieter Netflix ist in unruhige Gewässer geraten. Zum ersten Mal seit gut einem Jahrzehnt hat Netflix Abonnenten verloren, wie der Konzern am 19. April in seiner Geschäftsbilanz mitteilte. So sank die Zahl der Abonnenten um etwa 200.000 auf 221,6 Millionen. Die Streaming-Plattform hatte eigentlich damit gerechnet, 2,5 Millionen weitere Abonnenten zu gewinnen. Während der weltweiten Lockdowns konnte der Konzern einen starken Kundenanstieg verzeichnen. Grund für den Abonnenten-Schwund dürften neben dem Verbot in Russland auch die starke Konkurrenz durch Apple und Disney sein.

 

Großinvestor kehrt Netflix den Rücken

Gleichzeitig waren die Umsatzsteigerungen so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal 2022 Einnahmen von 7,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn lag aber bei 1,6 Milliarden US-Dollar und damit unter dem des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Im ersten Quartal 2021 hatte Netflix einen Gewinn von 1,7 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

Die Zahlen scheinen das Vertrauen der Investoren in Netflix nachhaltig erschüttert zu haben. Kurz nachdem Netflix die Abo-Verluste öffentlich gemacht hatte, verkaufte Star-Investor Bill Ackman Aktien im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar. Der Chef des Hedgefonds „Pershing Square Capital Management“ musste laut „Financial Times“ einen herben Verlust von mehr als 400 Millionen Dollar verbuchen.

 

Statt auf Einzeltitel lieber auf ETFs setzen

Wie die jüngsten Beispiele bei Amazon und Netflix zeigen: Das sogenannte Stock Picking, also das gezielte Investment in Einzeltiteln, ist vergleichsweise riskant. Anlegerinnen und Anleger sollten daher lieber auf Tech-ETFs setzen. Denn die Indexfonds bündeln die Technik-Titel, was die Anlagerisiken wiederum mindert.

Drei vielversprechende Tech-ETFs

ETF Performance 1 Jahr Performance 3 Jahre Performance 5 Jahre
 iShares S&P 500 Information Technology Sector  + 20,77 %  + 103,82 %  + 125,70 %
 Xtrackers MSCI World Information Technology  + 13,53 %  + 89,39 %  + 110,81 %
 Lyxor UCITS ETF MSCI World Information Technology  + 9,73 %  + 89,93 %  + 163,70 %

Über den Redaktionsleiter Kevin Schwarzinger

Alle Artikel des Redaktionsleiters Kevin Schwarzinger ansehen
Jahrgang 1988, studierte Geschichte und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und war währenddessen bereits als Werkstudent bei biallo.de angestellt. Seit 2016 ist er Mitglied der Redaktion und verfasst dort überwiegend Artikel zu Geldanlagethemen. Daneben publiziert er regelmäßig in Tageszeitungen, wie Münchner Merkur, Rhein Main Presse, Frankfurter Neue Presse oder Donaukurier.

So verdient Ihr Geld mehr

Der Newsletter von biallo.de ist eine exzellente Entscheidung, wenn es um Ihre Finanzen geht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.