Panikverkäufe nach Hard Fork
Es gibt derzeit viele Gründe, die für schlechte Stimmung bei den Krypto-Jüngern sorgen. Vor allem sorgte die Aufspaltung der Schwesterwährung Bitcoin-Cash (BTC), in der Branche als Hard Fork bezeichnet, für ordentlich Zündstoff bei Anlegern. Mit dem Hard Fork teilte sich die Kryptowährung in zwei konkurrierende Digital-Währungen auf – in Bitcoin ABC und Bitcoin SV.
Viele Anleger befürchten nun, dass sich dadurch der Gesamtmarkt für die Digital-Devisen destabilisiert.
"Wir befinden uns grundsätzlich seit einem Jahr in einem Bärenmarkt und mit dem ‚Hard Fork‘ von Bitcoin-Cash haben wir zusätzlich schlechte Stimmung und Unsicherheit in den Markt bekommen", sagt Marc Friedrich, Ökonom und Bestsellerautor. Darüber hinaus belaste aber auch die Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC, die jüngst zwei Unternehmen wegen sogenannter digitaler Börsengänge (ICOs) zu Strafen verurteilt hat.
Außerdem warten Anleger seit langem vergeblich auf die Zulassung eines börsengehandelten Indexfonds (ETF). Trotz der jüngsten Hiobsbotschaften schreibt Friedrich den Krypto-Primus noch nicht ab. Er erwarte eine Bodenbildung im nächsten Jahr, ab dem vierten Quartal sollte es wieder aufwärtsgehen.
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Für Kritiker hat der Ausverkauf erst begonnen
Doch nicht alle Analysten teilen diesen Optimismus: "Es droht weiterhin ein gnadenloser Ausverkauf", warnt Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research. An der Aufspaltung von BTC zeige sich, dass die Kryptowährungen noch nicht "erwachsen" sind. "Steigt der Preis, folgt ein Hype, der die Nachfrage und damit das Plus verstärkt. Fällt der Preis aber, sinkt die spekulative Nachfrage", erklärt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Daher könne der Preisrückgang noch eine Weile anhalten. Stephan warnt: "Eine Investition bleibt hochspekulativ."
Auch Bitcoin-Schürfer unter Druck
Der andauernde Preisverfall hat auch für die Bitcoin-Produzenten, die sogenannten Miner, Konsequenzen. Laut einer Analyse der US-Investmentbank JP Morgen hat der Absturz des Bitcoin unter die Marke von 6.000 US-Dollar bereits zu einem deutlichen Rückgang des Minings geführt. Einige Schürfer spüren bereits die Krise. Giga Watt, ein in den USA ansässiges Unternehmen, das sich auf den Verkauf und die Vermietung von Mining-Equipment spezialisiert hat, hat am 19. November Insolvenz angemeldet.