Das erwartet Sie in diesem Artikel
Windkraftanlagen für Garten oder Balkon, um eigenen Strom zu erzeugen, gibt es im Internet viele. Die Angebote für die Turbinen beginnen teils unter 150 Euro. Auch Stecker-Solargeräte bekommen Sie zu einem günstigen Preis. Die Solaranlage für den Balkon ist noch interessanter, seitdem das Solarpaket I vom Kabinett beschlossen wurde. Die Installation der PV-Anlagen könnte damit ab Anfang 2024 deutlich einfacher werden.
Doch wie sieht das eigentlich mit Windkraftanlagen für daheim aus: Liegen diese genauso im Trend wie die Stecker-Solargeräte? Was sollten Interessenten beachten? Und rechnet sich die Installation? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund.
Wie funktionieren Windkraftanlagen?
Die bunten Windräder als Spielzeug für Kinder oder als Dekoration kennen Sie bestimmt. Sobald Wind anliegt, fangen die „Blätter“ des Windrads an, sich um eine horizontale Achse zu drehen. Ähnlich funktionieren auch Windkraftanlagen. Die Rotorblätter fangen den Wind ein und setzen ihn in eine Rotationsbewegung um. Ein Generator in der Anlage nimmt die Bewegung auf und wandelt die mechanische in elektrische Energie um. Der Energieanbieter EnBW erklärt in seinem Video die Funktionsweise der Windkraftanlagen.
Quelle: Youtube / EnBW Energie Baden-Württemberg.
Sind Windkraftanlagen wirtschaftlich?
Bereits beim Kauf der Windkraftanlagen wartet schon die erste Falle. Wenn Sie denken, sie erhalten bei Amazon, Ebay und Co. die komplette Anlage, ist das weit gefehlt. In den meisten Shops bekommen Sie für das angegebene Geld nur die Turbine – also den oberen Teil der Windkraftanlage.
Zusätzlich brauchen Sie den Stab und gegebenenfalls das Fundament, an dem Sie den Stab befestigen. In den einzelnen Bundesländern gibt es derzeit noch verschiedene Regeln zum Aufstellen einer Windkraftanlage. Unter Umständen kommen Kosten für eine Firma hinzu, die die Anlage aufbauen muss.
Bei Kaufland erhalten Sie aktuell die Turbine mit einem Laderegler für 146 Euro. Es ist aber fraglich, ob das Material den permanent anliegenden Kräften auch auf Dauer standhält oder Sie nach kurzer Zeit Instandhaltungskosten haben. Beim Preis gibt es nach oben hin kaum eine Grenze. Bei der Auswahl der Anlage sollten Sie daher die Kundenbewertungen genau durchlesen.
Für eine komplette Anlage legen Sie laut EnBw etwa 5.000 Euro je Kilowatt Leistung auf den Tisch. Je nach Anlagengröße variiert der Preis von 3.000 bis 10.000 Euro. Beim Kauf einer Windkraftanlage sollten Sie sich folgende Fragen stellen und beantworten können:
Können Sie eine Anlage besichtigen, die bereits mehrere Jahre in Betrieb ist? Wie hoch sind die Instandhaltungskosten?
Ist die Anlage sturmsicher?
Läuft die Anlage leise?
Wie hoch ist die vermutliche Lebensdauer der Anlage?
Gibt es Prüfzertifikate für die Anlage?
Gibt es für die Anlage eine Zulassung für die Netzeinspeisung? Ist ein Wechselrichter mit DIN-Norm VDE-AR-4105 vorhanden?
Vertrauen Sie bei der Beantwortung der Fragen nicht nur auf die Herstellerangaben. Nutzen Sie auch unabhängige Quellen aus dem Internet.
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Ertrag einer Kleinwindkraftanlage
Abhängig vom Wind und Standort ist der Ertrag des Windrades. Die Verbraucherzentrale hat einmal ein Beispiel für die Ertragsschätzung einer doch recht kleinen Anlage berechnet. Wie die Verbraucherschützer schreiben, würde sich bei einem doppelten Durchmesser der Ertrag bereits vervierfachen. Mit zwei Meter Rotordurchmesser würden Sie im Jahr Strom im Wert von 132 Euro erzeugen. Zum Vergleich: Herkömmliche Windräder in den Windkraftanlagen an Land haben im Durchschnitt einen Rotordurchmesser von 60 Metern. Als Rotor gilt die Länge der zu einem Stern zusammen geschraubten Flügel.
Quelle: Screenshot / verbraucherzentrale.de.
Für wen eignet sich eine Windkraftanlage?
Erhöhungen der Strompreise und anderer Kosten des täglichen Bedarfs sorgen dafür, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher im Alltag ordentlich sparen müssen. Alternativen zum herkömmlichen Strom und damit Stromkostensenker sind daher sehr beliebt. Doch während die Solaranlage für den Balkon quasi von jedem genutzt werden kann, ist das bei der Windkraftanlage nicht der Fall.
Denn für die Windkraftanlagen benötigen Sie auch den richtigen Wind. In einem Wohngebiet macht es daher eher wenig Sinn. Die Häuser stehen meist zu dicht oder Bäume und Sträucher fangen den Wind ab. Deswegen sollten Sie vor der Installation einer Windkraftanlage die Windverhältnisse vor Ort abklären.
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Wo ist der beste Standort?
Der beste Standort ist der, bei dem die Hauptwindrichtung (in Deutschland überwiegend aus West / Südwest) anliegt. Zudem sollte das Windrad freistehen und nicht von Bäumen oder gar anderen Gebäuden umgeben sein. Sie denken, das Dach ist der perfekte Standort für die Anlage? Sie können die Anlage zwar auf dem Dach betreiben. Aber Experten sprechen davon, dass es auf Dächern zu Verwirbelungen kommen kann und die Anlage am Ende nicht so viel Wind bekommt, wie Sie es sich wünschen. Zudem könnte sich die Vibration auf das Haus übertragen und Ihnen schlaflose Nächte bereiten.
Ein idealer Standort ist laut der Verbraucherzentrale ein hoher Mast, der auf einer Wiese und optimalerweise noch auf einer Bergkuppe steht. Bei allen anderen Standorten müssen Sie mit Ertragsschmälerungen rechnen.
Quelle: Youtube / Kleinwindkraft
Muss eine Windkraftanlage angemeldet werden?
Genau wie die Stecker-Solargeräte müssen Sie auch die kleinen Windkraftanlagen beim Stromnetzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur anmelden. Zusätzlich empfiehlt die Verbraucherzentrale bei der Gebäude- und Haftpflichtversicherung zu prüfen, ob diese die Anlage in die Police aufnehmen können. So wären eventuelle Schäden an der Anlage versichert.
Ist es nicht ihr Haus mit Garten und Sie wohnen zur Miete dort, müssen Sie auf jeden Fall Ihren Vermieter um Erlaubnis bitten, dass Sie die Windkraftanlage aufstellen dürfen. Unter Umständen müssen Vermieter oder Eigenheimbesitzer sogar das Bauamt um Genehmigung für die Anlage fragen.
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Was sollten Sie bedenken?
Solarenergie können Sie gut verkaufen und in das Stromnetz einspeisen. Windenergie ist dagegen weniger wirtschaftlich. Es werden laut EnBW lediglich acht Cent pro Kilowattstunde bezahlt. Da ist es sinnvoller, den erzeugten Strom selbst zu nutzen und so die eigenen Stromkosten zu senken.
Aufgrund der hohen Anschaffungskosten ist es ratsam, die Windenergie eher zusätzlich zu Solarenergie zu nutzen – zumal eine Solaranlage in der Regel auch günstiger in der Anschaffung ist. Vor allem in den dunklen Monaten kann die Windkraftanlage aber den Ausfall der Solaranlage ausgleichen.