Verkehrszuschüsse

WhatsApp: Verschenkt die Deutsche Bahn 2.000 Euro an jeden Bürger?

Franziska Baum
Redakteurin
Veröffentlicht am: 26.05.2022

Auf einen Blick

  • Eine WhatsApp-Nachricht suggeriert Ihnen staatliche Verkehrssubventionen für jeden Bürger.
  • Laut dem Kettenbrief soll es 2.000 Euro an Verkehrszuschüssen pro Person geben.
  • Warum Sie die Nachricht besser löschen und auf das Geld verzichten sollten, erfahren Sie im Artikel.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Wer versendet die Nachricht mit dem DB-Verkehrszuschuss?
  2. Was passiert beim Klick auf den Link?
  3. So verteilt sich der Kettenbrief weiter
  4. Was passiert nach dem Teilen des Kettenbriefs?
  5. Was sollten Sie tun?
  6. Wir benötigen Ihre Hilfe

Aufgrund der aktuellen Krisenzeiten und um die Verbraucherinnen und Verbraucher bei den aktuell sehr hohen Benzinpreisen zu entlasten, hat die Bundesregierung das 9-Euro-Ticket ins Leben gerufen. Aber auch die Soforthilfe in Höhe von 20 Euro pro Monat für arme Kinder gehört zum Hilfspaket. Kann es da sein, dass die Deutsche Bahn jedem Bürger 2.000 Euro an Verkehrszuschüssen zahlt? Das behauptet nämlich ein Kettenbrief, den Sie direkt per WhatsApp von Freunden oder Bekannten bekommen.

Über Kettenbriefe, die Sie per WhatsApp erhalten, haben wir schon mehrfach berichtet. So haben wir Sie über die Nachrichten zum 30-jährigen Amazon-Jubiläum informiert, genau wie über die Kettenbriefe mit Gutscheinen für Rossmann und Aldi.

Wie eben erwähnt, ist aktuell ein weiterer Kettenbrief im Umlauf. Sie sollen laut der Nachricht in den Genuss staatlicher Verkehrssubventionen in Höhe von 2.000 Euro kommen. Dafür sollen Sie nur an der Aktion teilnehmen. Allerdings hat die bekannte Marke DB (Deutsche Bahn) nichts mit der Aktion zu tun. Die WhatsApp-Nachrichten wurden weder von der Deutschen Bahn versendet, noch ist die Deutsche Bahn Sponsor der Aktion.

 

Wer versendet die Nachricht mit dem DB-Verkehrszuschuss?

Hier sind wir uns sicher: Die Nachricht kommt in der Regel von einem Freund, Bekannten oder Familienmitglied. Diejenige oder derjenige hat die Nachricht ebenfalls über den Messenger von einem Bekannten bekommen. Allerdings wurde der Text in der Nachricht durch eine unbekannte Person vorgefertigt und verfasst. Aktuell sieht der Kettenbrief wie folgt aus.

25.05.2022 ?Deutsche Bahn Staatliche Verkehrszuschüsse?

? Jeder Bürger kommt in den Genuss staatlicher Verkehrssubventionen!?️
farsubordinate.top

Whatsapp-Kettenbrief im Namen der Deutschen Bahn.

Aufgrund des kleine Bildchens mit dem DB-Logo denken viele Verbraucherinnen und Verbraucher, dass die Aktion tatsächlich von der Deutschen Bahn stammt.

 

Was passiert beim Klick auf den Link?

Wie so oft landen Sie auf einer nachgemachten Webseite. Diese ist optisch so gestaltet, dass Sie meinen, auf der Webseite der Deutschen Bahn zu sein. Verwendete Logos und Farben verstärken diesen Eindruck zusätzlich. Auch das vermeintliche Menü sorgt dafür, dass Sie denken, Sie befinden sich auf der DB-Webseite.

Whatsapp-Kettenbrief im Namen der Deutschen Bahn.

Sie sollen an dieser Stelle vier Fragen beantworten. Ihre Antworten sind allerdings nicht wichtig. Sie sollen lediglich in Klicklaune gebracht werden. Haben Sie die Fragen beantwortet, bekommen Sie drei Versuche, das Päckchen mit dem Preis zu finden.

Whatsapp-Kettenbrief im Namen der Deutschen Bahn.

Auch hier ist es das Ziel, Sie spielerisch dazu zu bringen, nicht zu überlegen und einfach zu klicken. Spätestens beim dritten Versuch finden Sie ein Päckchen mit dem Geldpaket. Dann aber beginnt der Kettenbrief-Wahnsinn.

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So verteilt sich der Kettenbrief weiter

Nun sollen Sie den Kettenbrief mit fünf Gruppen oder 20 WhatsApp-Freunden teilen. Genau an dieser Stelle war auch die Person, von der Sie die Nachricht zu dem DB-Verkehrszuschuss erhalten haben. Wenn Sie hier klicken und die WhatsApp-Nachricht an Ihre Freunde versenden, verteilen Sie den Kettenbrief weiter. Das tun leider viele Empfänger der Nachricht, da sie davon ausgehen, dass sie im Anschluss wirklich die Chance auf den DB-Verkehrszuschuss haben. Den werden Sie allerdings nicht bekommen.

Whatsapp-Kettenbrief im Namen der Deutschen Bahn.

Im Gegenteil. Sie landen auf einer dubiosen Webseite. In unserem Test waren wir plötzlich der Gewinner für die 16,83-milliardste Google-Suche. Der Initiator der Aktion entscheidet allein, auf welche Internetseite er Sie leitet. Abhängig ist das von Ihrem Betriebssystem, ob Sie sich im WLAN befinden oder im mobilen Netzwerk. Deswegen warnen wir Sie an dieser Stelle: Teilen Sie den Link nicht mit Ihren WhatsApp-Freunden. Denn wenn Sie den Betrug merken, ist es bereits zu spät, da Sie Ihre Freunde schon mit hereingezogen haben.

 

Was passiert nach dem Teilen des Kettenbriefs?

Wie bereits erwähnt, entscheidet der Initiator der Aktion, auf welche Webseite er Sie leitet. Demzufolge können wir nicht genau vorhersagen, was passieren wird. Wir können Sie aber vor den folgenden Szenarien warnen, die in Abhängigkeit des verwendeten Gerätes, der Internetverbindung und des Betriebssystems aktiviert werden.

Direktmarketingunternehmen sammeln Daten

Bei derartigen Gewinnspielen kommt es häufig vor, dass Sie bei einem Datensammler landen, dem Sie mit dem Absenden Ihrer Daten eine Werbeerlaubnis erteilen. Dadurch kann dieser Ihre Daten an andere Unternehmen verkaufen. Daraufhin müssen Sie sich auf viel Werbung per Post, SMS und auch auf Werbeanrufe einrichten. Überwiegend wird bei diesen Anrufen versucht, Ihnen ein Zeitungsabonnement unterzujubeln. Das geschieht sehr trickreich. Deswegen unsere Empfehlung: Geben Sie niemals Ihre IBAN oder Kreditkartennummern am Telefon heraus.

Abofalle lauert bei Klick auf Link

Neben den Direktmarketingunternehmen lauern auch Abofallen hinter den Links. So werden immer wieder hochpreisige Geräte wie iPhones, Samsung-Smartphones, MacBooks oder die Playstation 5 kostenlos angeboten. Angeblich sollen Sie nur noch die Versandkosten in Höhe von bis zu fünf Euro übernehmen. Doch genau hier lauert die Abofalle. Geben Sie Ihre Kreditkarten-Daten oder die Bankdaten an dieser Stelle ein, haben Sie das Abonnement abgeschlossen. Die günstigen Versandkosten sind lediglich die Kosten für die Probezeit des Abos. Spätestens nach 14 Tagen wird Ihre Kreditkarte richtig belastet. Plötzlich liegt der Preis dann bei 50 Euro und mehr pro Monat.

Schadsoftware auf Webseite oder per App

Gegebenenfalls landen Sie auch auf einer Seite, welche mit Schadsoftware infiziert ist. Oder Sie sollen eine App herunterladen. Diese enthält dann möglicherweise Malware wie Ransomware, Trojaner oder andere Viren. Ist Ihr Gerät einmal befallen, besteht eine große Gefahr für Ihre Konten und Ihr Geld. Denn mithilfe dieser Schadsoftware (Bankingtrojaner) gelingt es den Betrügern, an Ihre Zugangsdaten für das Onlinebanking zu gelangen und diese können Ihre Überweisungen umleiten.

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Was sollten Sie tun?

Sie sollten auf keinen Fall Daten eingeben oder Apps aus unbekannten Quellen herunterladen. Auch sollten Sie den Kettenbrief nicht mit Ihren Freunden teilen. Haben Sie dies bereits getan, ist es nur fair, wenn Sie Ihre Bekannten von dem Fake in Kenntnis setzen. Informieren Sie den Freund, dass es sich um Betrug handelt. Dazu können Sie ihm den Link zu diesem Artikel senden. Am besten ist es, wenn Sie derartige WhatsApp-Meldungen einfach löschen.

Sollten Sie an einer Stelle Ihre Bankdaten oder Kreditkartendaten eingegeben haben, müssen Sie sich umgehend mit Ihrer Bank in Verbindung setzen. Gegebenenfalls müssen Sie Ihr Konto und die Karte sperren, um einen finanziellen Schaden zu vermeiden. Außerdem empfehlen wir in diesem Fall, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

 

Wir benötigen Ihre Hilfe

Sie haben auch eine derart kuriose WhatsApp-Nachricht erhalten? Dann leiten Sie uns diese an hinweis@biallo-online.de weiter. Mit Ihrer Hilfe können wir andere Leser vor dem Betrug warnen.

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Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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