In neun Schritten zum Verkaufserfolg
Nachdem der Verkehrswert festgestellt ist, geht es konkret darum, das Objekt an den Mann oder die Frau zu bringen. Der beauftragte Makler übernimmt in Absprache mit dem Eigentümer alle mit dem Verkauf zusammenhängenden Arbeiten: Er ermittelt den Kaufpreis, führt Werbemaßnahmen und Besichtigungen durch, wählt Interessenten aus, übernimmt Behördengänge.
Verkäufer sollten sich – zumindest in Grundzügen – auch mit diesen Aspekten beschäftigen, schon allein, um die Leistungsfähigkeit eines Maklers vorab einigermaßen einschätzen zu können. Wie die einzelnen Schritte zum Verkaufserfolg konkret ablaufen, zeigt der folgende Überblick:
1. Den richtigen Makler finden
Makler unterliegen keinerlei Qualitätsprüfungen, die Bezeichnung Makler ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Man braucht nur einen Gewerbeschein und schon kann auch ein Anfänger seine Dienste anbieten. Bei der Auswahl des Maklerbüros sollten Hauseigentümer deshalb genau hinschauen, denn von dessen Professionalität und Seriosität hängt der Verkaufserfolg ab.
Bei der Auswahl des Maklerbüros sollten Verkäufer Folgendes berücksichtigen:
- Möglichst ein auf einen Fachbereich spezialisiertes Büro auswählen.
- Sind die vom Maklerbüro gestalteten Anzeigen und das Exposé ansprechend?
- Ist das Büro in den Öffnungszeiten gut erreichbar?
- Bewegt sich der Immobilienbestand des Maklers in einem akzeptablen Rahmen? Als Richtwert gilt: Ein Makler kann ungefähr 15 bis 20 Objekte angemessen betreuen.
- Einen realistischen Wert ermitteln.
2. Unterlagen für den Verkauf zusammenstellen
Dem Makler muss der Verkäufer alle wichtigen Unterlagen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollte er ihn auch mit Informationen unterstützen. Wurde beispielsweise das Umfeld des Objekts durch Infrastrukturmaßnahmen oder die Ansiedlung von Geschäften stark aufgewertet, sollte dies der Makler erfahren.
Folgende Unterlagen benötigt der Makler:
- aktuellen Grundbuchauszug
- Lageplan
- Grundrisse und Baupläne
- gesetzlich vorgeschriebener Energieausweis
- Wohnflächenberechnung
- Nachweis der Gebäudeversicherung
- Betriebskostenaufstellung
Bei Eigentümergemeinschaften kommen noch hinzu:
- Teilungserklärung
- Gemeinschaftsordnung
- Protokolle der Eigentümerversammlung
Diese Dokumente benötigt der Verkäufer natürlich auch, wenn er das Haus oder die Wohnung in Eigenregie vermarktet.
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3. Exposé erstellen und Vermarktung
Ein Exposé liefert alle Detailinformationen zum Objekt und soll ein möglichst positives, aber realitätsnahes Bild der Immobilie vermitteln. Es ist das Hauptvermarktungsinstrument für Immobilien. Das Hauptziel ist selbstverständlich, das Interesse potenzieller Käufer zu wecken.
Darüber hinaus geht es darum, mit Immobilienanzeigen möglichst viele potentielle Käufer zu erreichen. Hierzu lassen sich sowohl die Möglichkeiten des Internets als auch klassische Wege wie Zeitungsannoncen nutzen:
- Anzeigen in Internetportalen: Neben der Werbung über ein Exposé sind mittlerweile auch Verkaufsanzeigen in einem der großen Internetportale wie etwa immobilienscout24.de, immonet.de, immowelt.de üblich. Viele Interessenten suchen auf diesem Weg. Hier kann die Immobilie in Wort und Bild überregional angeboten werden. Kleinere Portale wie beispielsweise auf Internetseiten der lokalen Tageszeitung stellen eine Ergänzung dar.
- Anzeigen in Zeitungen oder Zeitschriften: Sie sind das klassische Instrument, um Immobilien zum Verkauf anzubieten. Von Vorteil sind Anzeigen, die dem Leser ins Auge springen. Erreichen lässt sich das durch das Format und die Gestaltung der Anzeige. Bilder oder Grundrisse sollten nicht abgebildet werden, da diese durch die starke Verkleinerung nur schwer zu erkennen sind.
4. Die Immobilie in Szene setzen: Home Staging
In Abstimmung mit dem Makler sollte die Immobilie möglichst ansprechend präsentiert werden. Der potenzielle Käufer soll möglichst schon beim Anblick der Fotos so auf den Geschmack kommen, dass er eine Besichtigung vereinbaren möchte. Home Staging lautet hier das Stichwort. Dies kann einige Arbeit erfordern und durchaus etwas kosten. Die entsprechenden Maßnahmen führt entweder der Eigentümer selbst durch oder er beauftragt damit Profis.
Ein wesentlicher Teil des Home Staging besteht darin, die Wohnung oder das Haus aus der Sicht eines potenziellen Käufers zu betrachten. Manchmal reichen schon kleine Maßnahmen am Haus aus (zum Beispiel ein neuer Anstrich, ein reparierter Zaun, geschnittene Hecken und Sträucher, ein einladender Eingangsbereich) um Verbesserungen zu erzielen. Und wenn der Vorgarten oder die Haustür bereits einen gepflegten Eindruck machen, geht der Interessent intuitiv davon aus, dass sich auch der Rest des Hauses in einem guten Zustand befinden wird.
Im zweiten Schritt wird der Innenbereich unter die Lupe genommen. Sinnvolle Maßnahmen sind hier beispielsweise:
- Befreien Sie Garage, Abstellräume, Keller und Boden von Gerümpel.
- Reinigen Sie jeden Raum frisch und beseitigen Sie Unordnung.
- Räumen Sie störende Hindernisse wie Kartons oder Bücherstapel weg.
- Streichen Sie die wichtigsten Räume wie Küche, Wohn- und Schlafzimmer frisch. Eventuell können die Räume farblich neugestaltet werden: Helle Farben wirken freundlich und einladend, dunkle Farben lassen Räume kleiner erscheinen, Weiß ist neutral und bietet sich an, wenn man keine Experimente machen will.
- Beseitigen Sie Mängel wie defekte Klingeln, abgelöste Tapeten, flackernde oder defekte Beleuchtungen, klemmende Fenster und so weiter.
- Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung, stellen Sie eventuell neue oder weitere Lampen oder einen Deckenfluter in die Räume.
- Möblieren Sie die Räume zeitgemäß. Besorgen Sie eventuell neue Möbel oder entsorgen Sie alte, denn überladene Räume wirken kleiner und weniger einladend.
- Präsentieren Sie die Immobilie möglichst neutral, entfernen Sie also Krimskrams, politische oder religiöse Symbole und Familienfotos.