EZB-Zinsentscheid

Tagesgeld und Festgeld: Zinsen ziehen deutlich an

Redaktion
Redakteur
Aktualisiert am: 09.09.2022

Auf einen Blick

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt die Leitzinsen um jeweils 75 Basispunkte an, die neuen Zinssätze gelten ab 14. September..
  • Bereits kurz vor dem EZB-Zinsentscheid haben einige Banken die Zinsen fürs Tages- und Festgeld weiter nach oben geschraubt.
  • In der Spitze winken beim Tagesgeld jetzt bis zu 0,55 Prozent pro Jahr. Für einjähriges Festgeld sind bis zu 1,70 Prozent möglich – Tendenz steigend.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Renault Bank Direkt bietet 0,55 Prozent fürs Tagesgeld
  2. Zwei deutsche Banken mit höheren Festgeldzinsen
  3. Flexibles Festgeld als Alternative zu Tagesgeld und Festgeld
  4. Bis zu 2,50 Prozent pro Jahr für zehnjähriges Festgeld
  5. Festgeld-Laufzeit nicht zu lange wählen
  6. Tages- und Festgeld können hohe Inflation nur teilweise kompensieren
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Nun also doch: Die Europäische Zentralbank (EZB) führt die größte Zinserhöhung in ihrer knapp 25-jährigen Geschichte durch. Die Leitzinsen steigen am 14. Septmeber um jeweils 0,75 Prozentpunkte. Das sind 25 Basispunkte mehr als bei der vergangenen Leitzinserhöhung im Juli.

Der Hauptrefinanzierungssatz klettert von 0,50 auf 1,25 Prozent. Das ist der Zinssatz, zu dem sich die angeschlossenen Banken eine Woche lang Geld bei der EZB leihen können. Der Spitzenrefinanzierungssatz für einen Übernachtkredit erhöht sich von 0,75 auf 1,50 Prozent. Der Einlagensatz, zu dem Banken kurzfristige Liquidität bei der EZB parken können und der dem Tagesgeld gleichkommt, klettert von null auf 0,75 Prozent.

 

Renault Bank Direkt bietet 0,55 Prozent fürs Tagesgeld

Bereits kurz vor dem EZB-Zinsentscheid haben etliche Banken ihre Konditionen fürs Tagesgeld und Festgeld verbessert. Bestes Beispiel: die Renault Bank Direkt*. Die französische Autobank erhöhte am 7. September den Tagesgeldzins für Anlagebeträge bis 250.000 Euro von 0,45 auf 0,55 Prozent. Beträge darüber werden nach wie vor mit 0,20 Prozent verzinst.

Positiv: Die höheren Zinssätze gelten nun auch für Bestandskunden, sind allerdings variabel. Neukunden erhalten eine Zinsgarantie von drei Monaten ab Kontoeröffnung. Ausführliche Informationen zum Tagesgeld der Renault Bank direkt erhalten Sie in unserem Produkttest.

Mit der jüngsten Zinserhöhung belegt die Renault Bank Direkt den ersten Platz im Tagesgeld-Vergleich von biallo.de. Die estnische Bigbank bietet zwar auch seit 30. August 0,55 Prozent drei Monate lang garantiert, aber nur für Neukunden. Für Bestandskunden liegt der Zinssatz bei 0,45 Prozent. Maximal können Sie bei der Bigbank 100.000 Euro anlegen.

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Zwei deutsche Banken mit höheren Festgeldzinsen

Auch an der Festgeld-Front herrscht im Moment viel Bewegung. Die Durchschnittszinsen für einjähriges Festgeld haben sich laut Biallo-Index seit dem Rekordtief Mitte April von 0,13 auf nunmehr 0,54 Prozent mehr als vervierfacht.

Nach den Zinserhöhungen der vergangenen Woche haben nun zwei deutsche Geldhäuser nachgelegt: die BBBank und die AKF Bank. Die BBBank hat die Zinsen bei Laufzeiten ab drei Jahren um jeweils 20 bis 25 Basispunkte angehoben. In der Spitze winken 2,05 Prozent bei zehnjähriger Laufzeit.

Die AKF Bank schiebt sich mit ihrer jüngsten Zinserhöhung auf den zweiten Platz bei dreijährigem Festgeld. Der Zinssatz steigt hier von 1,35 auf 1,90 Prozent. Für ein- und zweijährige Zinsbindung werden jetzt 0,75 respektive 1,50 Prozent bezahlt.

 

Flexibles Festgeld als Alternative zu Tagesgeld und Festgeld

Haben Sie schon von flexiblem Festgeld gehört? Hierbei handelt es sich um eine monatlich kündbare Festgeldanlage mit attraktiven Zinsen, dass jedes Tagesgeld um Längen schlagen kann. So schließen Sie etwa bei der FCA Bank "Festgeld Plus 48 Monate" mit hohen Zinsen ab, merken aber nach zwölf Monaten, dass Sie das angelegte Geld dringend benötigen oder es ein besseres Angebot am Markt gibt. Bei einem klassischen Festgeld müssten Sie nun weitere 36 Monate warten, bis Sie Zugriff auf Ihre Investition bekommen. Beim flexiblen Festgeld der FCA Bank können Sie jedoch über den vollen Betrag, inklusive der Zinsen für die bisherige Anlagedauer, auch schon nach zwölf Monaten verfügen.

 

Bis zu 2,50 Prozent pro Jahr für zehnjähriges Festgeld

Frisch eingetroffen ist zum Wochenausklang eine Zinserhöhung der Bigbank, die bei allen Laufzeiten noch mal eine deutliche Schippe draufgelegt hat und wie die Bausparkasse Mainz nun bis zu 2,50 Prozent bei einer maximalen Laufzeit von zehn Jahren bietet. 

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Festgeld-Laufzeit nicht zu lange wählen

Als Festgeld-Anleger sollten Sie die Zinsbindungen allerdings nicht zu lange wählen und das Geld am besten auf mehrere Laufzeiten aufteilen – zum Beispiel auf ein, zwei oder drei Jahre. So bleiben Sie im steigenden Zinsszenario flexibel und können an weiteren Zinssteigerungen partizipieren. Schließlich hat die EZB bereits weitere Zinserhöhungen im Jahresverlauf angekündigt, was auch weiteres Aufwärtspotenzial für die Tagesgeld- und Festgeldzinsen bedeutet.

Eine gute Möglichkeit, mit der Sie Ihre Flexibilität erhöhen können, ist auch das sogenannte flexible Festgeld. Ein attraktives Angebot kommt aktuell von der italienischen FCA Bank* mit ihrem „Festgeld Plus“, das eine Verzinsung von 1,5 Prozent aufweist und das Sie mit einer Frist von 32 Tagen jederzeit kostenlos kündigen können.

 

Tages- und Festgeld können hohe Inflation nur teilweise kompensieren

Wichtig: Mit Tagesgeld- und Festgeld können Sie die hohe Inflation nur zum Teil ausgleichen. Für den langfristigen Vermögensaufbau sind beide Anlageformen nicht geeignet, sondern ETF-Sparpläne die erste Wahl.

Als Liquiditätssicherung sind Tages- und Festgeld allerdings nach wie vor alternativlos und können sich als Beimischung im Portfolio als Stabilitätsanker erweisen, gerade in unruhigen Börsenzeiten wie jetzt. Wie sich eine ETF-Anlage mit Tages- und Festgeld geschickt kombinieren lässt, zeigen wir mit unseren ETF-Musterportfolios, wo wir jeweils eine Lösung für vorsichtige, ausgewogene und mutige Anleger vorstellen.

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