Mobbing bei Kindern erkennen
Egal, wie gut Eltern ihre Kinder auf Mobbing vorbereiten, wirklich schützen können sie sie nicht. Sobald Kinder sich eigenständig in einem sozialen Umfeld wie der Schule bewegen, können Eltern ihre Kinder schlicht und ergreifend nicht vor allem beschützen. Umso wichtiger ist, dass Eltern wachsam bleiben, und erkennen, wenn ihr Kind sich verändert. Kinder, die online gemobbt werden, reagieren ganz unterschiedlich.
Manche ziehen sich zurück und nutzen Computer und Internet weniger oder machen das Gerät sofort aus, wenn Eltern und Freunde in die Nähe kommen. Andere reagieren aggressiv oder werden krank. Auch Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, schlechte Noten und Depressionen sind Warnsignale, die auf Mobbing hindeuten könnten.
Gegen Mobbing vorgehen
Für Eltern ist es wichtig, dass sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Kindern pflegen, so dass die Kinder es im Notfall auch wirklich schaffen, sich ihnen anzuvertrauen. Sobald Eltern von einem Mobbing-Fall erfahren, sollten sie mit ihren Kindern und gegebenenfalls der Schule gemeinsam nach Lösungen suchen.
Zudem sollten sie wenn möglich Beweise sichern, also Screenshots machen und gegebenenfalls Chat-Protokolle speichern. Sie können dann Seitenbetreiber und soziale Netzwerke auffordern, die beleidigenden Inhalte zu entfernen, und die Täter ebenfalls dazu auffordern.
Je nach Schwere der Attacken können Eltern sich auch anwaltliche Hilfe holen oder Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Verschiedene Versicherer bieten derzeit sogar schon Schutzpakete gegen Cyber-Mobbing an. Dazu gehört beispielsweise auch die Roland-Versicherung.
Der sogenannte Websecure-Schutzbrief kostet 69,90 Euro im Jahr und gilt für die ganze Familie. Zu den versicherten Risiken gehören Cyber-Mobbing und Identitätsdiebstahl.
Wesentlich teurer, aber auch deutlich umfassender ist das Angebot von Robin Childhood. Die Versicherung kostet 39 Euro pro Kind und Monat und leistet bei Cyber-Mobbing, Cyber-Grooming, Stalking, Verschwinden im In- und Ausland. Im Falle von Cyber-Mobbing übernimmt Robin Childhood das Löschen der Einträge und sorgt für das Erstatten von Anzeigen und der weiteren rechtlichen Verfolgung. Zusätzlich bekommen die Kinder bei Bedarf psychologische Betreuung.
Im Falle eines Verschwindens hilft der Versicherer beispielsweise mit Privatdetektiven, psychologischer Betreuung und Pressearbeit. Ob sich eine solche Police lohnt, müssen Eltern letztendlich selbst wissen. Hochgerechnet kostet der Versicherungsschutz im Jahr 468 Euro. In zehn Jahren kommen so 4680 Euro zusammen. Das ist viel Geld. Andererseits kostet ein Privatdetektiv auch locker 500 Euro am Tag oder mehr.
Eltern sind aber nicht nur gefragt, wenn das eigene Kind Opfer von Cyber-Mobbing wird, sondern auch, wenn das eigene Kind der Täter ist. Dann sollten Eltern dem Kind vermitteln, wie schwerwiegend sich Mobbing auf andere Kinder auswirken kann, und versuchen zu verstehen, warum das eigene Kind sich so verhält.
Das Problem zu ignorieren, ist jedenfalls keine Lösung. Nicht nur, weil das moralisch zweifelhaft wäre, sondern auch, weil neben den juristischen auch psychologische Probleme folgen können. Was passiert zum Beispiel, wenn das gemobbte Kind, sich selbst etwas antut?