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Internet-Sicherheit

So schützen Sie Ihre Kinder im Web

Caroline Benzel
Autorin
Aktualisiert am: 26.08.2024

Auf einen Blick

  • Mit der Einrichtung einer Kindersicherung oder einer speziellen Software können Eltern beispielsweise die Nutzungszeit für ihre Kinder beschränken und bestimmte Online-Inhalte sperren.
  • Cyber-Mobbing und Cyber-Grooming gehören zu den größten Gefahren für Kinder im Internet. Vor allem ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Eltern, kann Kinder in solchen Fällen schützen.
  • Wichtig ist auch, dass sich Eltern über Kriminalität im Internet schlau machen, um Ihre Kinder besser zu schützen.
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Das Internet ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Filme und Serien werden bei Netflix, Disney, Amazon & Co. online ausgeliehen oder gekauft, Musik-Streaming-Dienste ersetzen CDs. Auch Kinder und Jugendlich haben immer früher Zugriff auf Inhalte aus dem Netz. Dabei können sie auch auf Inhalte stoßen, die ihnen Angst machen oder ihnen anders schaden können. Sexuelle Belästigung und Cyber-Mobbing sind keine Seltenheit. Auch pornografische und gewaltverherrlichende Inhalte sind oft nur einen Klick weit entfernt.

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Ebenso schnell kann es passieren, dass Kinder auf Kosten der Eltern im Netz einkaufen oder illegale Downloads durchführen. Deshalb ist die Rolle der Eltern besonders wichtig: Sie müssen ihre Kinder bei einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet begleiten, sie auf Gefahren hinweisen und gegebenenfalls davor schützen.

Denn eins ist klar: Keine Kindersicherung der Welt kann Kinder vor allen Gefahren bewahren. Was der Nachwuchs nicht am eigenen PC oder Smartphone findet, sucht er dann vielleicht im Internetcafé oder am Rechner eines Freundes.

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Eltern und Kinder entdecken das Netz

Ebenso wie das Lesen, müssen Kinder den richtigen Umgang mit dem Internet und allem, was dazu gehört, erst lernen. Je jünger die Kinder sind, und umso weniger Medienerfahrung sie haben, umso stärker sind die Eltern gefordert, ihre Kinder bei der Entdeckung des Internets zu begleiten.

Ein gutes Alter, um mit den Kindern zu starten, ist das Vorschulalter. Kristin Langer, Mediencoach bei der Initiative "Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht" hält für Vorschulkinder eine tägliche Bildschirmzeit von 25 bis 30 Minuten für vertretbar.

Im Alter von sechs bis neun Jahren sei eine tägliche Nutzungszeit von 45 bis 60 Minuten angemessen.Generell können Eltern sich aber auch für eine wöchentliche Nutzungszeit entscheiden – zumindest, wenn sie grundsätzlich Bildschirmzeit erlauben.

Der Vorteil eines wöchentlichen Zeitbudgets: Die Kinder können manche Tage ganz ohne Mediennutzung verbringen, dürfen dafür aber beispielsweise am Wochenende einen Film sehen. Eine solche Regelung hilft auch, Frustration zu vermeiden. Denn bei einem Wochen-Budget wird dann eben nicht das Spiel oder die Fernsehserie im spannendsten Moment ausgeschaltet, nur weil die Tagesbildschirmzeit vorbei ist.

Internet für Kinder im Vorschulalter

So wie es beim Fernsehen den Kindersender Kika gibt, gibt es auch im Internet spezielle Angebote für Kinder. Gerade für kleine Kinder kann es sich lohnen, die ersten Schritte mit dem Tablet zu machen, da die Bedienung eines Tablets natürlich einfacher ist, als einen PC mit Maus zu bedienen.

Für Kinder im Vorschulalter ist zum Beispiel die Seite www.wdrmaus.de/elefantenseite/ geeignet. Dort finden Kinder Malvorlagen, Spiele und kindgerechte Videos.

Auch www.kikaninchen.de ist für kleine Kinder empfehlenswert. Die Seite des Kindersenders Kika richtet sich an Vorschulkinder und bietet neben Spielen auch Bastel- und Mal-Ideen, ebenso wie entsprechende Vorlagen. Ein besonderes Plus: Eltern können die erlaubte Surf-Zeit direkt auf der Seite einstellen.

Internet für Schulkinder

Sobald Kinder lesen lernen, ändert sich natürlich auch die Art und Weise, wie sie Computer, Tablets und Smartphones nutzen können. Ab dem Schuleintritt wird es wichtig, dass Nachrichten kindgerecht aufbereitet werden und beispielsweise Suchmaschinen für Kinder die angezeigten Inhalte vorfiltern.

Empfehlenswert ist beispielsweise www.meine-startseite.de. Dort finden Kinder kindgerechte Nachrichten, Geschichten und Videos, sowie interaktive Inhalte. Ebenfalls empfehlenswert ist www.kika.de, das Internetportal zum Kinderkanal. Hier können Kinder spielen, rätseln und Kika-Sendungen anschauen. Interessant ist auch die Seite www.internet-abc.de. Denn hier können die Kinder sogar einen Surf-Schein machen, also einen Führerschein fürs Internet.

Kindgerechte Suchmaschinen

Einer der größten Vorzüge des Internets ist sicherlich das schier unbegrenzte Wissen, das uns heutzutage zur Verfügung steht. Damit Kinder lernen, Informationen zu finden, empfiehlt es sich, erst einmal mit Kindersuchmaschinen zu üben. Kindersuchmaschinen finden Sie auf den Seiten www.blinde-kuh.de, www.fragfinn.de, und www.helles-koepfchen.de.

Geräte und Technik sichern

Wie stark Sie Rechner, Smartphones und Smart-TVs absichern sollten, hängt auch vom Alter Ihrer Kinder ab. Sicherlich können Sie von einem 17-jährigen Teenager mehr Einsicht erwarten, als von einem Zehnjährigen.

PC kindersicher machen

Familien, die Windows-PCs zu Hause haben, können das Windows-eigene System nutzen, um die Rechner kindersicher zu machen und den Zugriff auf Inhalte aus dem Internet einzuschränken. Wie das funktioniert, hängt davon ab, wie alt die installierte Windows-Version ist. Ältere Windows-Rechner haben eine Kindersicherung vorinstalliert, die Sie über die Systemsteuerung aktivieren können.

Über die Kindersicherung können Sie zum Beispiel festlegen, wann und wie oft der Nachwuchs den Rechner verwenden darf. Auch Zeiten fürs Spielen können festgelegt werden. Ab Windows 10 ist das Einrichten der Kindersicherung nur noch über den Microsoft-Account möglich. Sprich: Eltern und Kinder müssen sich jeweils mit ihrem eigenen Account-Namen am Computer anmelden.

Das hat den Vorteil, dass so auch mehrere Rechner und sogar ein Windows-Smartphone gleichzeitig gesteuert werden können. Family Safety nennt sich dieses Sicherheitsprogramm, das es auch schon vor Windows 10 gab - dann aber eben in Kombination mit den Bordmitteln des jeweiligen Rechners.

Mit Family Safety können Eltern genauso wie mit der Kindersicherung Zeitlimits festlegen, welche die Verwendung des PCs steuern. Kinder können eine Verlängerung der Nutzungszeit beantragen. Nachteil von Family Safety: Die Anwendung unterstützt nur die Microsoft-eigenen Browser Internet Explorer und Edge. Andere Browser können für die Kinder gesperrt werden. Interessant: Nach Aktivierung des Kinderschutzes zeigt der Microsoft App Store nur noch kinderfreundliche Inhalte an.

Zudem können Eltern den App-Kauf komplett untersagen, oder aber ein Ausgabe-Limit festlegen. Ein großer Vorteil der Anwendung: Eltern können in Echt-Zeit auf Anfragen der Kinder reagieren. Fragen Kinder nach, ob sie bestimmte Internetseiten öffnen, Apps aus dem Store installieren oder länger am Rechner bleiben dürfen, können Eltern das sofort online entscheiden.

Was Online-Inhalte angeht, können Eltern entweder bestimmte Seiten sperren, oder nur bestimmte Seiten freigeben. Es dürfte aber in der Regel sicherer sein, die erlaubten Seiten vorzugeben. Versuchen Kinder eine gesperrte Seite zu öffnen, werden die Eltern informiert, auf Wunsch auch per Pop-up auf den PC. Eltern können dann gegebenenfalls eine gesperrte Seite auch wieder freigeben und auf die Erlaubt-Liste setzen. ​

Praktisch: Wenn Ihr Kind über ein "Windows 10 for Mobile"-Smartphone verfügt, können Sie über Family Safety auch den Aufenthaltsort Ihrer Kinder nachverfolgen. Natürlich gilt es vorab abzuwägen, ob Sie mit einer solchen Nachverfolgung Ihr Kind nicht zu stark kontrollieren.

Generell empfiehlt es sich, solche Optionen wirklich nur im Notfall einzusetzen und Ihr Kind nicht auf Schritt und Tritt zu überwachen. Außerdem sollte Ihr Kind darüber Bescheid wissen, dass Sie diese Funktion eingerichtet haben.

Apple-Computer kindersicher machen

Apples Kindersicherung funktioniert ähnlich wie das System von Microsoft. Sprich: Auch hier müssen für den Nachwuchs eigene Benutzerkonten eingerichtet werden. Für das jeweilige Konto müssen Eltern dann nur noch die Funktion Kindersicherung aktivieren, und schon können sie die gewünschten Nutzungseinschränkungen einstellen.

So können Eltern festlegen, welche Programme und Apps der Nachwuchs nutzen darf, wann und wie lange sie an den Rechner können und ob sie beispielsweise die Webcam verwenden dürfen. Bei den Einstellungen für Apples Browser Safari können Eltern festlegen, ob der Nachwuchs alle Websites, nur jugendfreie Websites oder von den Eltern vorgegebene Inhalte aufrufen darf.

Zusätzlich können Eltern auch festlegen, welche Inhalte die Kinder in den diversen Stores angezeigt bekommen und ob sie dort Einkäufe tätigen dürfen. Eltern können dann auch bestimmen, welche Musik, Filme und Fernsehsendungen heruntergeladen werden dürfen.

Smartphone und Tablet kindersicher machen

Bevor sich Kinder an einen Rechner setzen, haben sie meistens schon Erfahrungen mit Smartphones und Tablets gemacht. Schon Zweijährige wischen heutzutage routiniert über Bildschirme und wundern sich, wenn der Fernseher nicht ebenso funktioniert.

Umso wichtiger ist es für Eltern, den Zugriff aufs eigene Tablet oder das eigene Smartphone zu beschränken, und auch das erste eigene Gerät der Kinder entsprechend vorzubereiten. Es empfiehlt sich als erstes, die eigenen Geräte mit einem Code oder per Fingerabdruck zu sperren. So haben Kinder nur dann Zugriff auf Elterngeräte, wenn diese das erlauben.

Welche Sicherheitsvorkehrungen Eltern bei Tablets und Smartphones treffen können, hängt auch von dem jeweiligen Betriebssystem ab. Marktführer bei Smartphone-Betriebssystemen sind Apples iOS und das Google-Betriebssystem Android.

iOS: Wenn die Kinder ein iPhone oder iPad nutzen, dann können Eltern einfach die von Apple vorgesehene Kindersicherung aktivieren. Diese finden Sie unter dem Menü-Punkt "Allgemein" und dann unter Einschränkungen. Wenn diese aktiviert werden, ist die Kindersicherung aktiv. Sobald die Kindersicherung aktiviert ist, haben Sie die Möglichkeit, einzelne Anwendungen wie beispielsweise den Browser Safari, die Kamerafunktion oder den Chat-Dienst Face Time zu deaktivieren.

Ebenfalls wichtig ist die Funktion "Zulässige Inhalte". Hier können Sie Altersfreigaben für die verschiedenen Inhalte und Anwendungen festlegen. Hier empfiehlt es sich, die Altersfreigaben, die für Deutschland voreingestellt sind, zu verwenden. Zudem sollten Sie die Funktion "Explicit" aktiviert lassen. Dann können Filme und Musik mit anstößigen Inhalten nicht abgespielt werden. Für Filme und Apps können Sie zusätzlich das Freigabealter festlegen, oder das Abspielen von Filmen grundsätzlich unterbinden.

Verbieten Sie am besten auch "in-App-Käufe". Denn gerade in Apps für Kinder sind oft Kaufinhalte versteckt. Beim Thema Datenschutz haben Sie ebenfalls die Wahl. So können Sie Ortungsdienste komplett verbieten, oder für einzelne Apps zulassen. Das gilt auch für den Zugriff des Kalenders, oder der Kontaktdaten. Wenn die Apple-eigene Absicherung nicht ausreichend erscheint, können Eltern zusätzlich eine Kindersicherungs-App - etwa von Kapersky oder McAfee installieren.

Android: Grundsätzlich sind die vorinstallierten Jugendschutzoptionen bei Android nicht ganz so umfassend wie bei Apple, weshalb Sie am besten eine Jugendschutz-App installieren sollten. Samsung bietet mit dem Kids Mode eine eigene Jugendschutz-App an. Damit können Sie dafür sorgen, dass nur kindgerechte Inhalte angezeigt werden, In-App-Käufe und GPS-Ortung unterbunden werden. Ansonsten werden diverse Kindersicherungs-Apps im Google Play Store angeboten.

Relativ gut bewertet sind beispielsweise die Apps Kids Zone Kindersicherung, App Sperre und Kids Place. Wie gut die Apps tatsächlich funktionieren, hängt sowohl von den Ansprüchen der Eltern als auch dem eingesetzten Gerät an, weshalb es unmöglich ist, eine allgemeingültige Empfehlung abzugeben.

Fernseher kindersicher machen

Was früher der abschließbare Fernsehschrank war, wird in Zeiten internetfähiger Flachbildfernseher technisch gelöst. Die meisten modernen Geräte lassen sich mit einem PIN-Code sichern. Verfügt das Gerät über Kinderschutzfunktionen, lassen sich auch einzelne Sender für Kinder sperren oder eine generelle Altersfreigabe einrichten. Dann können Kinder nur noch Inhalte für ihre Altersstufe sehen. Alternativ können Eltern auch nur bestimmte Sender, wie beispielsweise Kika freigeben.

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Manche Geräte erlauben es auch, externe Anschlüsse, etwa für DVD- oder Festplattenlaufwerke zu sperren. Auch gibt es Fernseher, bei denen Eltern sogar die erlaubten Fernsehzeiten für den Nachwuchs einprogrammieren können. Das Elegante an all diesen automatisierten Lösungen: Die Eltern richten einmal eine begrenzte Nutzungsdauer ein und müssen diese nicht jeden Tag aufs Neue kontrollieren oder durchsetzen. Andererseits kann es natürlich für Kinder sehr ärgerlich sein, wenn der Fernseher gerade im spannendsten Moment ausgeht.

Schutz vor Mobbing und sexueller Belästigung

Einer der schlimmsten Albträume von Eltern ist sicherlich, dass ihr Kind sexuell belästigt oder missbraucht, oder zum Selbstmord getrieben wird. Beide Szenarien sind in Zeiten von Cyber-Mobbing und sozialen Netzwerken leicht vorstellbar. Das Problem: Es ist sehr einfach, sich hinter einem falschen Profil zu verstecken und mit Jugendlichen und Kindern ins Gespräch zu kommen.

So kann hinter dem Profil eines zwölfjährigen Mädchens in Wirklichkeit auch ein fünfzigjähriger Mann stecken, der sexuellen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen sucht.

Das Ziel dieses sogenannten Cyber-Grooming ist in der Regel, ein Treffen im echten Leben zu arrangieren, um die Kinder zu missbrauchen. Gleichzeitig fallen durch die scheinbare Anonymität des Internets auch schnell alle Hemmungen, wenn es darum geht andere Menschen zu beleidigen und herabzuwürdigen. Das kann den eigenen Nachwuchs nicht nur zu Opfern, sondern sehr schnell auch zu Tätern machen.

Die Folgen von Cyber-Mobbing sind mitunter fatal. Erst im Februar dieses Jahres sprang in den Niederlanden ein Junge von einem Dach, weil er ein Nacktfoto von sich in einem sozialen Netzwerk entdeckt hatte. Ein Mädchen hatte das Bild des Jungen ohne dessen Einwilligung gepostet.

Kinderfreundliche Chats und Foren

Grundsätzlich sollten Eltern ihren Kindern das Nutzen von Chat-Diensten und sozialen Netzwerken erst dann erlauben, wenn diese auch bereit dafür sind. Ein Kind, das besonders sensibel und arglos ist, sollte vielleicht auch dann nicht in ein soziales Netzwerk eintreten, wenn es eigentlich schon alt genug wäre.

Eltern müssen sich überlegen, was schlimmstenfalls passieren könnte und immer ein offenes Ohr für ihre Kinder haben und ihre Kinder auf dem Weg ins Internet begleiten. Internet und Fernsehen abzulehnen, ist keine Lösung, wenn Kinder in der Schule und bei Freunden genau damit konfrontiert werden.

Für das Thema Chatten bedeutet das, dass Eltern am Anfang am besten beim dabei sind oder sich selbst als Chat-Partner anbieten. Letztendlich könnte ein Internet-Chat mir Eltern, Geschwistern oder Freunden ähnlich funktionieren, wie Spiele mit Walki-Talkies.

Interessant ist das Konzept von www.mein-kika.de, dem Internet-Auftritt des Kindersenders Kika. Angemeldete Kinder bis 15 Jahren können dort in einem geschützten Raum chatten und Foren-Einträge schreiben. Wichtig: Eine Anmeldung ist nur mit Unterschrift und Einwilligung der Eltern möglich.

Jeder Kinderbeitrag auch im Chat wird erst von Moderatoren gelesen und dann veröffentlicht. Zusätzlich können Kinder eigene Profilseiten anlegen. So lernen Kinder und Jugendliche, sich in einem sozialen Netzwerk zu bewegen, ohne mit den üblichen Gefahren wie unangemessenen Inhalten oder falschen Profilen konfrontiert zu sein.

Mobbing bei Kindern erkennen

Egal, wie gut Eltern ihre Kinder auf Mobbing vorbereiten, wirklich schützen können sie sie nicht. Sobald Kinder sich eigenständig in einem sozialen Umfeld wie der Schule bewegen, können Eltern ihre Kinder schlicht und ergreifend nicht vor allem beschützen. Umso wichtiger ist, dass Eltern wachsam bleiben, und erkennen, wenn ihr Kind sich verändert. Kinder, die online gemobbt werden, reagieren ganz unterschiedlich.

Manche ziehen sich zurück und nutzen Computer und Internet weniger oder machen das Gerät sofort aus, wenn Eltern und Freunde in die Nähe kommen. Andere reagieren aggressiv oder werden krank. Auch Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, schlechte Noten und Depressionen sind Warnsignale, die auf Mobbing hindeuten könnten.

Gegen Mobbing vorgehen

Für Eltern ist es wichtig, dass sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Kindern pflegen, so dass die Kinder es im Notfall auch wirklich schaffen, sich ihnen anzuvertrauen. Sobald Eltern von einem Mobbing-Fall erfahren, sollten sie mit ihren Kindern und gegebenenfalls der Schule gemeinsam nach Lösungen suchen.

Zudem sollten sie wenn möglich Beweise sichern, also Screenshots machen und gegebenenfalls Chat-Protokolle speichern. Sie können dann Seitenbetreiber und soziale Netzwerke auffordern, die beleidigenden Inhalte zu entfernen, und die Täter ebenfalls dazu auffordern.

Je nach Schwere der Attacken können Eltern sich auch anwaltliche Hilfe holen oder Strafanzeige bei der Polizei erstatten. Verschiedene Versicherer bieten derzeit sogar schon Schutzpakete gegen Cyber-Mobbing an. Dazu gehört beispielsweise auch die Roland-Versicherung.

Der sogenannte Websecure-Schutzbrief kostet 69,90 Euro im Jahr und gilt für die ganze Familie. Zu den versicherten Risiken gehören Cyber-Mobbing und Identitätsdiebstahl.

Wesentlich teurer, aber auch deutlich umfassender ist das Angebot von Robin Childhood. Die Versicherung kostet 39 Euro pro Kind und Monat und leistet bei Cyber-Mobbing, Cyber-Grooming, Stalking, Verschwinden im In- und Ausland. Im Falle von Cyber-Mobbing übernimmt Robin Childhood das Löschen der Einträge und sorgt für das Erstatten von Anzeigen und der weiteren rechtlichen Verfolgung. Zusätzlich bekommen die Kinder bei Bedarf psychologische Betreuung.

Im Falle eines Verschwindens hilft der Versicherer beispielsweise mit Privatdetektiven, psychologischer Betreuung und Pressearbeit. Ob sich eine solche Police lohnt, müssen Eltern letztendlich selbst wissen. Hochgerechnet kostet der Versicherungsschutz im Jahr 468 Euro. In zehn Jahren kommen so 4680 Euro zusammen. Das ist viel Geld. Andererseits kostet ein Privatdetektiv auch locker 500 Euro am Tag oder mehr.

Eltern sind aber nicht nur gefragt, wenn das eigene Kind Opfer von Cyber-Mobbing wird, sondern auch, wenn das eigene Kind der Täter ist. Dann sollten Eltern dem Kind vermitteln, wie schwerwiegend sich Mobbing auf andere Kinder auswirken kann, und versuchen zu verstehen, warum das eigene Kind sich so verhält.

Das Problem zu ignorieren, ist jedenfalls keine Lösung. Nicht nur, weil das moralisch zweifelhaft wäre, sondern auch, weil neben den juristischen auch psychologische Probleme folgen können. Was passiert zum Beispiel, wenn das gemobbte Kind, sich selbst etwas antut?

Schutz vor Cyber-Grooming

Ein besonders unangenehmes und gefährliches Problem ist das sogenannte Cyber-Grooming. Hier versuchen Erwachsene mit falschen Profilen über die sozialen Medien Kontakt zu Kindern und Jugendlichen zu bekommen, um sie sexuell zu missbrauchen. Um dieser Gefahr zu begegnen, ist vor allem Aufklärung wichtig.

Kinder und Jugendliche sollten lernen, dass sie Online-Bekanntschaften weder ihre Telefonnummer, noch den richtigen Namen, ihre Adresse oder E-Mail-Adresse nennen sollten. Misstrauen ist auch angebracht, wenn der Chat-Partner wissen will, ob die Kinder alleine am Rechner sind. Auch das Verschicken von Fotos sollte tabu sein. Falls es doch einmal zu einer Belästigung kommt, müssen Kinder wissen, dass sie sich stets an ihre Eltern wenden können.

Rechtliche Aufklärung von Kindern

Kinder und Jugendliche können im Internet nicht nur zu Opfern, sondern natürlich auch zu Tätern werden. Ein heimlich gedrehtes Handy-Video in einem sozialen Netzwerk zu posten, ist ebenso illegal, wie Raubkopien von Filmen herunterzuladen. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern frühzeitig erklären, was sie dürfen und was nicht.

"Eltern sollten ihren Kindern auch vermitteln, was im Internet nicht erlaubt ist. Zum Thema Urheberrecht kann man den Kindern zum Beispiel erklären, dass sie auch nicht wollen, dass ihnen ein selbst gemaltes Bild geklaut wird", erklärt Kristin Langer, Mediencoach bei der Initiative schau-hin.info.

Solche Hinweise sind auch im ureigenen Interesse der Eltern. Denn selbst wenn volljährige Kinder den Internet-Anschluss der Eltern für illegale Downloads nutzen, müssen die Eltern zahlen, wenn sie den Namen des Kindes nicht preisgeben wollen. In solchen Fällen wiege das Eigentums- und Urheberrecht schwerer als der Schutz der Familie, entschied der Bundesgerichtshof (Az. 1 ZR 19/16).

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Über die Autorin Caroline Benzel

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Biallo-Spezialistin rund um das Thema Mobilfunk. LTE, NFC, UMTS - sie weiß, was diese Abkürzungen bedeuten und wann sie für unsere Leser wichtig sind. Nach ihrem Studium der Publizistik hat sie sich auf Verbraucherthemen spezialisiert. Caroline Benzel arbeitet für Print- und Online-Medien sowie fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen.

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