Max Geißler
Autor
 

 
Auf einen Blick
  • Wollen Eltern Startkapital für den Nachwuchs aufbauen, bieten sich günstige Junior Depots von Direktbanken an, um Kosten- und Steuervorteile zu nutzen.

  • Kinderdepots unterliegen zahlreichen Regeln. So dürfen Eltern das aufgebaute Kapital nur für die Bedürfnisse des Kindes verwenden, nicht aber für eigene Zwecke.

  • Bei der Wahl des Kinder Depots gilt es, nicht nur die Depotkosten und das Wertpapierangebot gut zu vergleichen, sondern auch nach Neueröffnungsprämien Ausschau zu halten.

  • Welcher Broker aktuell die besten Aktionen für Minderjährige im Programm haben, lesen Sie in diesem Beitrag.
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Die Einrichtung der ersten eigenen Wohnung oder ein längerer Auslandsaufenthalt während des Studiums – es gibt viele Gelegenheiten, bei denen junge Menschen größeren Finanzbedarf haben. Wohl dem, der dann auf ein finanzielles Polster zurückgreifen kann. Damit bei Bedarf Ersparnisse vorhanden sind, legen viele Familien regelmäßig Geld für den Nachwuchs zurück. Dabei ist es wichtig, auf geeignete Sparformen zu setzen. Zumal in Zeiten der Zinsflaute Produkte wie das traditionelle Sparbuch völlig unattraktiv sind. Die früher beliebten Bausparverträge bringen aufgrund der niedrigen Hypothekenzinsen ebenfalls kaum noch Vorteile.

Deutlich aussichtsreicher ist das Sparen mit Wertpapieren, insbesondere mit einem ETF-Sparplan. Die börsengehandelten Indexfonds sind äußerst kostengünstig, bieten attraktive Renditechancen und breite Kapitalstreuung. Da bis zur Volljährigkeit des Kindes oder bis zum Studienstart 18 Jahre oder mehr ins Land gehen, besteht ein ausreichend langer Sparhorizont, um Kursschwankungen oder Marktschwächen erfolgreich zu überstehen und in späteren Börsen-Boomphasen Gewinne zu realisieren.

Achtung: Zu hohe Ersparnisse bergen Tücken. Erhält das Kind zum Beispiel eine staatliche Förderung in Form von Bafög, darf das Vermögen des Studierenden nicht höher als 8.200 Euro sein, andernfalls erlischt die Förderung.

 

Onlinebroker & Direktbanken: Geringe Kosten & Steuern begünstigen Rendite

Eine Voraussetzung für erfolgreichen Kapitalaufbau sind geringe Kosten, denn die Gebühren beeinflussen unmittelbar den Anlageerfolg. Wenn man, wie bei zahlreichen Filialbanken, ein halbes oder ganzes Prozent Depotgebühren an seine Bank zahlen muss, verliert man schnell etliche hundert Euro pro Jahr. Bis zum Sparplanende können dadurch mehrere Tausend Euro an Ertrag verloren gehen. Deutlich preiswerter kommen Eltern bei Direktbanken und Onlinebrokern weg. Vor allem wenn regelmäßig gespart wird – zum Beispiel mit Fonds- oder ETF-Sparplänen – verzichten die Internetanbieter in der Regel gänzlich auf Depotgebühren. Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber "Kostenloser ETF-Sparplan".

Steuervorteile nutzen

Neben geringen Gebühren sollten auch Steuervorteile genutzt werden. Da der Sparerpauschbetrag von 801 Euro für Ledige und 1.602 Euro für Verheiratete häufig schon durch Sparanlagen und Investments der Eltern aufgebraucht ist, empfiehlt es sich, ein separates Depot auf den Namen des Kindes einzurichten. In diesem Fall können Steuerfreibeträge, zum Beispiel der Sparerpauschbetrag oder der Grundfreibetrag (9.744 Euro im Jahr 2021), eigens für das Kind genutzt werden. Durch Übertragung größerer Teile des Kapitalvermögens auf die Kinder können Eltern zudem die Gesamtsteuerlast der Familie senken. Steuerfrei geht dies bis zu einem Höchstbetrag von 400.000 Euro je Kind.

  • Biallo-Tipp: Lassen Sie sich vom Finanzamt eine Nichtveranlagungsbescheinigung ausstellen.
 

Depots für Kinder unterliegen strengen Regeln

Ein Kinderdepot eröffnet Eltern oder Großeltern die Möglichkeit, stellvertretend für den Nachwuchs Wertpapiere wie AktienFonds oder ETFs zu kaufen. Da das Depot auf den Namen des Kindes läuft, gehören die Papiere und Fondsanteile rechtlich gesehen dem Kind. Die Eltern handeln und verwalten das Depot quasi treuhänderisch. Sie dürfen die Erträge und Ersparnisse nur zum Wohle beziehungsweise für die Bedürfnisse des Kindes einsetzen – eine Rückübertragung in das elterliche Vermögen ist nur in Ausnahmefällen möglich.

Mit Vollendung des 18. Lebensjahres ist der bis dato minderjährige Depotinhaber selbst verfügungsberechtigt. Dann besteht die Möglichkeit, das Zugriffsrecht der Eltern auszuschließen, ohne deren Zustimmung einzuholen. Damit der langfristige Vermögensaufbau für den Nachwuchs nicht durch komplexe und risikoreiche Anlagen gefährdet wird, schließen etliche Banken – beispielsweise die ING oder Consorsbank – Investments in risikoreiche Produkte aus. Häufig sind davon Discount-, Bonus- und Expresszertifikate oder Knock-Out-Produkte, Optionsscheine und Hedgefonds betroffen.

  • Biallo-Tipp: Wenn Sie eine unkomplizierte und pragmatische Lösung für die Vermögensverwaltung suchen, bieten sich digitale Vermögensverwalter, sogenannte Robo-Advisor, an. Robo-Advisor mit Kinderdepots sind ein ideales Anlagevehikel, um für den Nachwuchs frühzeitig Vermögen aufzubauen. 

 

Diese Unterlagen benötigen Sie zur Eröffnung eines Kinderdepots

Die Eröffnung per Internet ist bei Kinderdepots nur in begrenztem Umfang möglich. Anträge lassen sich zwar online ausfüllen, doch viele Papiere, auf die nur Eltern Zugriff haben, müssen postalisch eingereicht werden. Für die Antragstellung halten Direktbanken und Onlinebroker entsprechende PDFs zum Ausdrucken auf ihren Webseiten bereit. Um Wertpapieraufträge abwickeln zu können, muss man zusätzlich zum Depot ein Verrechnungskonto eröffnen. In manchen Fällen können Eltern auch ein bestehendes, eigenes Konto nutzen. Ferner wird die Bank die Wertpapiererfahrung der Eltern abfragen.

Welche Dokumente die Bank im Einzelnen anfordert, ist von Geldhaus zu Geldhaus unterschiedlich. In der Regel gehören dazu:

  • Kopie der Geburtsurkunde des Kindes
  • Depotvertrag, jeweils von allen gesetzlichen Vertretern unterschrieben
  • Identitätsfeststellung der Eltern/Großeltern durch Personalausweis und Postident-Verfahren
  • Sorgerechtsbeschluss oder vergleichbare Dokumente bei Alleinerziehenden
  • Sorgeerklärung von unverheirateten Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht.

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Junior Depots vergleichen und preiswertes Angebot finden

Neben den Depotgebühren, die für Kinderdepots fast immer null betragen, spielen die Breite der Produktangebote und die Transaktionskosten eine entscheidende Rolle. Eltern oder Großeltern sollten diesbezüglich die Angebote verschiedener Banken vergleichen, um ein preisgünstiges Junior Depot zu finden. Nachfolgend einige Beispiele mit attraktiven Konditionen für Kinderdepots.

DKB Junior-Depot

Das DKB Broker U18 im Überblick:

  • Depotführung: kostenlos.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 1,50 Euro.
  • Mindestsparrate: 25 Euro.
  • Kosten für Einmalanlage: 49 Aktions-ETFs von Vanguard ohne Ordergebühr (bis 17.12.2021), ansonsten 10,00 Euro bis zu einer Orderhöhe von 10.000 Euro.
  • Besonderheit: 115 ETF-Sparpläne von Amundi, Lyxor und Vanguard mit reduziertem Ausführungsentgelt von 0,49 Euro (bis 31.12.2021).

Comdirect Junior Depot

Das Comdirect Junior-Depot im Überblick:

  • Depotführung: im ersten Halbjahr kostenlos. Danach bleibt das Depot kostenlos bei Ausführung eines Wertpapiersparplans (mind. eine Ausführung pro Quartal) oder zwei Trades pro Quartal; ansonsten 1,95 Euro pro Monat.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 1,50 Prozent des Ordervolumens.
  • Mindestsparrate: 25 Euro.
  • Kosten für Einmalanlage: 4,90 Euro Grundgebühr plus 0,25 Prozent vom Kurswert (mind. 9,90 Euro, max. 59,90 Euro)
  • Besonderheit: Als Eröffnungsprämie winken ein Lego-Set, Bluetooth-Kopfhörer oder ein Bobby-Car.

Consorsbank Junior Depot

Das Consorsbank Yount Trader Zero im Überblick:

  • Depotführung: kostenlos.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 1,50 Prozent des Ordervolumens.
  • Mindestsparrate: 25 Euro.
  • Kosten für Einmalanlage: 4,95 Euro Grundgebühr plus 0,25 Prozent vom Kurswert (mind. 9,95 Euro, max. 69 Euro).
  • Prämie: 20 Euro für ersten Sparplan.
  • Besonderheit: Zwei kostenlose Gespräche mit Trading-Experten (Dauer jeweils 45 Minuten).

ING Junior Depot

Das ING Direkt-Depot Junior im Überblick:

  • Depotführung: kostenlos.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 1,75 Prozent des Ordervolumens.
  • Mindestsparrate: 1 Euro.
  • Kosten für Einmalanlage: 170 Aktions-ETFs ohne Kaufgebühr bis 31.12.2021 (ab Ordervolumen 1.000 Euro je ETF); sonst 4,90 Euro. Grundgebühr plus 0,25 Prozent vom Kurswert, maximal 69,90 Euro.
  • Besonderheit: Alle 800 ETF-Sparpläne zum Nulltarif.

Onvista Junior Depot

Das Onvista Bank Festpreis-Depot im Überblick:

  • Depotführung: kostenlos.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 131 ETF-Sparpläne von iShares, Legal & General, Lyxor, VanEck, Vanguard und WidomTree für 1,00 Euro Odergebühr.
  • Mindestsparrate: 50 Euro, max. 500 Euro.
  • Kosten für Einmalanlage: 5,00 Euro je Ausführung.

S Broker: Sparkasse Junior Depot

S Broker Minderjährigendepot:

  • Depotführung: kostenlos.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 2,50 Prozent des Ordervolumens.
  • Mindestsparrate: 50 Euro.
  • Kosten für Einmalanlage: 4,99 Euro Grundgebühr plus 0,25 Prozent vom Kurswert zzgl. 0,49 Euro für Direkthandel (min. 8,99 Euro, max. 54,99 Euro)
  • Besonderheit: Fast alle ETF-Sparpläne von Deka sowie 50 ETF-Sparpläne von Xtrackers und 16 ETF-Sparpläne von UBS ohne Ordergebühr (max. 500 Euro Ordervolumen).

1822 Direkt

1822 Direkt Wertpapierdepot:

  • Depotführung: kostenlos bei einem Trade pro Quartal, ansonsten 3,90 Euro pro Monat.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 1,50 Prozent vom Anlagebetrag (mind. 1,50 Euro, max. 14,90 Euro).
  • Mindestsparrate: 25 Euro.
  • Kosten für Einmalanlage: 4,90 Grundgebühr plus 0,25 Prozent vom Kurswert (mind. 9,90 Euro, max. 54,90 Euro).
  • Prämie: 100 Euro Amazon-Gutschein bei Depoteröffnung 
  • Besonderheit: 25 Aktions-ETFs zwölf Monate ohne Orderentgelt besparen (bei Depoteröffnung bis 6.1.2022).

Finvesto Junior Depot

Finvesto Depot U18:

  • Depotführung: kostenlos.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 0,20 Prozent des Ordervolumens.
  • Mindestsparrate: 10 Euro.
  • Kosten für Einmalanlage: 0,20 Prozent des Ordervolumens.

Maxblue Junior Depot

Maxblue Wertpapier-Sparplan:

  • Depotführung: kostenlos.
  • Reguläre Kosten pro Sparplankauf: 1,25 Prozent vom Kurswert.
  • Mindestsparrate: 50 Euro.
  • Kosten für die Einmalanlage: 0,25 Prozent vom Kurswert (mind. 8,90 Euro, max. 58,90 Euro).
  • Besonderheiten: Ausgewählte ETFs von Amundi, Vanguard und Xtrackers ohne Ordergebühr besparbar (bis max. 250 Euro je Sparrate).

Quelle: biallo.de; Konditionen laut Anbieter / Stand: 2. Dezember 2021 / Angaben ohne Gewähr

Hinweis: Manche Anbieter sind nicht verlinkt, weil sie über biallo.de derzeit keine Neukunden akquirieren wollen. Wie wir uns finanzieren, haben wir in der Rubrik "Über uns" transparent offengelegt.

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Lohnen sich Neukundenangebote?

Es kann sinnvoll sein, gezielt nach einem Junior-Depot mit Neueröffnungsprämie zu suchen. Immer wieder werben Banken mit Gutschriften oder Trading-Rabatten um junge Kunden. Schließlich sind sie die Anleger, Kreditnehmer und Kontoinhaber von morgen.

Aktuell zahlt etwa die Consorsbank 20 Euro Geldprämie, wenn Eltern innerhalb der ersten zwölf Monate nach Depoteröffnung einen Wertpapiersparplan von mindestens 25 Euro monatlich einrichten. Die 1822 Direkt spendiert Neukunden einen Amazon-Gutschein von 100 Euro. Prüfen Sie, ob die von Ihnen favorisierte Bank ebenfalls ein Neukundenangebot macht.

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Über den Autor Max Geißler
nach dem Studium der Politikwissenschaft in München arbeitete ich als Redakteur im ökom-Verlag. Zeitgleich begann ich freiberuflich über Wirtschafts- und Finanzthemen für verschiedene Tageszeitungen zu schreiben. Über mehrere Lektoratsstellen in verschiedenen Bucherverlagen (u.a. Meister Verlag, Gerling Akademie Verlag) kam ich 1998 zu biallo.de. Für das Finanzportal bearbeite ich seither die Themen Geldanlage, Vorsorge, Immobilien und Steuern. Im Rahmen der Zusammenarbeit erschienen die Biallo-Bücher: „Immobilienfinanzierung“ und „Tages- und Festgeld“. 2006 veröffentliche ich das Fachbuch: „Börse für jedermann“ (Linde Verlag, Wien). Darüber hinaus berichte ich regelmäßig in Tageszeitungen über Finanz- und Wirtschaftsthemen, u.a. für Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Westdeutsche Zeitung, Kölner Stadtanzeiger, Ruhrnachrichten und Badische Zeitung.
Co-Autoren:
  Kerstin Weinzierl
  Andreas Jalsovec
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