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Wohnen in den eigenen vier Wänden

Laufende Nebenkosten fürs Haus: Mietfrei heißt nicht kostenfrei

Aktualisiert am: 19.10.2021

Auf einen Blick

  • Wer ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung kaufen möchte, sollte die laufenden Kosten gründlich bei der Finanzplanung mit berücksichtigen.
  • Energiekosten, Wasser- und Abfallgebühren, Grundsteuer, Versicherungen, Kosten für Schornsteinfeger und Heizungswartung belasten regelmäßig das Budget.
  • Die Höhe der Nebenkosten ist individuell sehr unterschiedlich. Sie hängt unter anderem von der Größe des Hauses, Wohnort und Verbrauch ab.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Nebenkosten beim Eigenheim: Jährliche Grundsteuer
  2. Laufende Kosten für Wasser und Abfall
  3. Eigenheimbesitzer-Nebenkosten für Trinkwasser, Strom und Heizung
  4. Versicherungen und Rücklagen fürs Eigenheim

Mieter, die zu Eigentümern werden, sind sich oft nicht darüber im Klaren, welche Gesamtkosten Immobilienbesitz verursacht. Die laufenden Kreditraten sind nur eine Seite der Medaille. Darüber hinaus fallen Kosten für Steuern, Versicherungsprämien, Müllentsorgung und Abwasser an. Solche Nebenkosten sind in der Finanzkalkulation unbedingt zu berücksichtigen.

 

Nebenkosten beim Eigenheim: Jährliche Grundsteuer

Immobilienbesitzer müssen jedes Jahr Grundsteuer an ihre Stadt oder Gemeinde entrichten. Dazu ermittelt das Finanzamt zunächst den Einheitswert des Objekts. Dieser wird dann mit einem steuerlich festgesetzten Promillesatz, der sogenannten Steuermesszahl, multipliziert - das ergibt den Grundsteuermessbetrag. Die jeweilige Kommune, in der das Eigenheim liegt, multipliziert den Grundsteuermessbetrag dann mit einem prozentualen Vervielfältiger, dem sogenannten Hebesatz. Daraus bestimmt sich die Grundsteuer, die von Ort zu Ort verschieden hoch ausfällt. Grund: Der Hebesatz wird von Städten und Gemeinden selbst festgesetzt.

Wer zum Beispiel in Hamburg wohnt, zahlt derzeit einen Hebesatz von 540 Prozent, München berechnet 535 Prozent und Gelsenkirchen hat die Erhöhung auf 675 Prozentpunkte beschlossen. Bei einer Steuermesszahl in den alten Bundesländern von 3,5 Promille errechnen sich folgende Steuerabgaben: Eine Wohnung mit einem Einheitswert von 50.000 Euro kostet in Hamburg jährlich 945 Euro Grundsteuer, in München 936,25 Euro und in Gelsenkirchen bald 1.181 Euro.

 

Laufende Kosten für Wasser und Abfall

Jede Kommune berechnet Kanal- oder Abwassergebühren. Die Kosten errechnen sich nach Kubikmeter. Mancherorts wird der Beitrag geteilt in Schmutzwasser- und Niederschlagsgebühr. Es kann auch ein Kanalbaubeitrag hinzukommen. Im Durchschnitt kostet der Kubikmeter Abwasser in Deutschland zwischen 1,50 und 2,50 Euro, kann je nach Wohnort aber stark variieren.

Auch die Kosten für Müllentsorgung sind von Ort zu Ort unterschiedlich. Manche Städte richten die Höhe der Kosten an der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen aus. Die meisten Städte bemessen ihre Gebühren nach der Tonnengröße und dem Leerungszeitraum. Wöchentliche Leerung kostet mehr als 14-tägige Leerung, und wer seine Tonne selbst auf die Straße stellt und wieder abholt, zahlt mancherorts geringere Gebühren. So kostet die 14-tägige Leerung einer 120-Liter-Restmülltonne in München aktuell 159 Euro pro Jahr, für die wöchentliche Leerung werden 304 Euro fällig.

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Eigenheimbesitzer-Nebenkosten für Trinkwasser, Strom und Heizung

Der Frischwasserverbrauch errechnet sich aus einem Kubikmeter-Preis und einer Grundgebühr. Wie bei Abwasser und Müllentsorgung variieren hier die Kosten je nach Wohnort stark. Laut Statistischem Bundesamt zahlt ein Modellhaushalt für 80 Kubikmeter Trinkwasser im Jahr rund 200 Euro. Die Höhe des Strompreises hängt vom Anbieter, dem Verbrauch der Geräte und vom individuellen Nutzungsverhalten ab. Das Statistikportal "Statista.de" errechnete für das Jahr 2021 für einen dreiköpfigen Musterhaushalt mit einem durchschnittlichen Jahres-Stromverbrauch von 3.500 kWh Kosten von 93,17 Euro pro Monat.

Auch die Heizkosten sind von vielen Faktoren abhängig, etwa der Anzahl der Außenwände, der Raumhöhe, der gewünschten Raumtemperatur im Eigenheim, der Bausubstanz und natürlich vom Öl- bzw. Gaspreis. Die monatlichen Kosten können zwischen 100 und 300 Euro differieren. Eigentümer sollten zudem Kosten für Schornsteinfeger und Wartungsarbeiten an der Heizungsanlage einplanen. In einem weiteren Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie mit vernetzten Geräten (Smart Homes) Energie sparen. Wie Sie mit einem Strom- und Gasanbieterwechsel bares Geld sparen können, erfahren Sie in einem weiteren Artikel von uns.

 

Versicherungen und Rücklagen fürs Eigenheim

Auch Hausratversicherung und Wohngebäudeversicherung verursachen regelmäßig anfallende Kosten beim Eigenheim. Pauschale Aussagen über deren Höhe sind schwierig. Die Kosten richten sich nach Objektart, Standort, Versicherungsanbieter und Versicherungspaket. Eigentümer müssen aber mit mehreren Hundert Euro im Jahr rechnen.

Weil bei jeder Immobilie früher oder später Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten anfallen, sollten Eigentümer dafür monatlich einen gewissen Betrag zurücklegen. Als Faustregel für die Instandhaltungsrücklage gilt: Ein Prozent des Hauswertes pro Jahr. Bei einem Verkehrswert von 500.000 Euro entspricht dies einer Rücklage von 5.000 Euro. Wer eine Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus besitzt, der zahlt an Rücklagen das, was die Eigentümerversammlung per Mehrheitsbeschluss festlegt. Bei einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus fallen zudem Kosten für die Hausverwaltung an.

Wer ein Reihen- oder Einfamilienhaus erwirbt, der muss sich zudem um die Ordnung und die Begehbarkeit angrenzender Wege sowie um seinen Garten kümmern. Werden hierfür externe Dienstleister beauftragt, muss man mit Ausgaben für den Winterdienst, für die Straßenreinigung sowie für Gartenarbeiten rechnen. Zusammengenommen kann hierfür schnell ein vierstelliger Betrag anfallen.

Fazit: Eigentümer sollten vor dem Kauf so viel Informationen wie möglich über die Nebenkosten einzuholen.

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