Aktie der Woche

Broadcom im Check: Gute Gewinne, hohe Bewertung

Luis Ropero
Social Media & Videocreator
Andreas Jalsovec
Redakteur
Veröffentlicht am: 06.11.2025

Auf einen Blick

  • Broadcom ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,5 Billionen US-Dollar das sechstgrößte börsennotierte Unternehmen der Welt.
  • Der Chipriese überzeugt durch starkes Gewinnwachstum, hohe Margen und stabile Erträge. Unsere "Aktie der Woche" ist jedoch hoch bewertet.
  • Im Biallo-Qualitäts-Check erreicht Broadcom 10,5 von 13 Punkten – Platz 2 in der Vergleichsgruppe nach Nvidia.
  • Tipp für Anleger: Über Smartbroker+, den Kooperationspartner von biallo.de, können Sie die Nvidia-Aktie kaufen – Biallo-Leser bekommen einen 40-Euro-Bruchteil der Aktie gratis.
100 % unabhängig dank Ihres Klicks
Kaufen Sie ein Produkt über einen mit (*) oder (a) gekennzeichneten Werbelink, erhalten wir eine kleine Provision. Für Sie ergeben sich keine Mehrkosten und Sie unterstützen unsere Arbeit. Vielen Dank!
Mehr erfahren
Das erwartet Sie in diesem Artikel

Die Zukunft von Broadcom sieht rosig aus – zumindest, wenn man der jüngsten Analyse von Jefferies glaubt: Die US-Investmentbank hält den Chipproduzenten für einen "Top Pick" im Technologiesektor – also eine Aktie, bei der es sich auf jeden Fall lohnt, genauer hinzuschauen. In unserer Serie "Aktie der Woche" tun wir das: Wir sagen Ihnen, wie Broadcom im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern dasteht, wie die Aussichten für das Unternehmen sind – und was Analysten von der Aktie des Chipherstellers halten.

 

Mit der "Aktie der Woche" geben wir ihnen Hilfestellung: Unser Börsenexperte Luis Ropero bewertet wöchentlich die Aktien von Unternehmen, die die Börse bewegen. Das Ergebnis fasst er auch in einem TikTok-Video zusammen. 

Geschäftsmodell: Was macht Broadcom?

Broadcom entwickelt und produziert Halbleiterlösungen für Internet-, Cloud- und Kommunikationsinfrastruktur. Rund um den Globus kommen die Chips des Unternehmens in Rechenzentren, Routern, Mobilfunknetzen und Smartphones zum Einsatz – Broadcom ist einer der wichtigsten Baustein-Lieferanten des Internets.

Zudem mischt der Konzern kräftig im KI-Geschäft mit: Broadcom liefert maßgeschneiderte Netzwerkchips für KI-Rechenzentren, die unter anderem für Google und Meta entwickelt werden. Der Fokus liegt dabei auf energieeffizienten Hochleistungs-Chips, die die enorme Datenlast von KI-Systemen bewältigen. Der Umsatz in diesem Bereich dürfte in den kommenden Jahren deutlich wachsen.

Qualitäts-Check: Gute Gesamtnote 

Für die "Aktie der Woche" haben wir Broadcom mit rund einem Dutzend Kennzahlen analysiert und mit den wichtigsten Wettbewerbern verglichen: Nvidia, AMD, Intel und Qualcomm. Je nach Platzierung im Vergleich vergibt unser Modell Punkte. Insgesamt sind 13 Punkte möglich (Details am Ende des Artikels). Broadcom erreicht 10,5 von 13 Punkten – und belegt damit den zweiten Platz der Vergleichsgruppe.

Wachstum: Stabile Aussichten

Broadcom wächst solide und profitabel: Das durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten fünf Jahre liegt bei 17,9 Prozent (siehe Grafik). Und es soll noch zulegen: In den kommenden fünf Jahren soll das erwartete Umsatzwachstum bei 23,9 Prozent liegen. Das ist Platz zwei im Wettbewerbsvergleich.

Umsatzwachstum bei Broadcom

Prozentwerte sind Jahresdurchschnitte, jeweils für einen 5-Jahres-Zeitraum; Quelle: biallo.de, Analyse zur "Aktie der Woche"

Auch der Gewinn entwickelt sich positiv: Mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 17,3 Prozent in den letzten Jahren und einem erwarteten Gewinnzuwachs von 22,5 Prozent pro Jahr bleibt Broadcom auf Wachstumskurs.

Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Kennzahlen unserer Analyse zusammen.

Solide Werte: Broadcom in Zahlen

KennzahlWert

Platz im Vergleich
der Wettbewerber

Umsatzwachstum¹17,9 %

3

Erwartetes Umsatzwachstum²23,9 %

2

Gewinnwachstum¹17,3 %

2

Erwartetes Gewinnwachstum²22,5 %

3

EBIT-Marge (aktuelles Jahr)³65,5 %

1

Wachstum der EBIT-Marge³39,3 %

2

EBIT-Drawdown (schlechtestes Jahr)³−7 %

1

Eigenkapitalquote50,0 %

4

Eigenkapitalrendite (ROE)428 %

3

Kapitalrendite (ROCE)411 %

3

Forward-KGV565

4

Gesamtpunkte10,5 von 13

2

¹Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre; ²Prognose für die kommenden fünf Jahre im Schnitt; ³die EBIT-Marge gibt das Verhältnis des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Umsatz an; = Return on Equity, ROCE = Return on Capital Employed; 5erwartetes Kurs-Gewinn-Verhältnis; Quelle: biallo.de, Stand: 06.11.2025

Profitabilität: Stärker als Nvidia

Mit einer EBIT-Marge von gut 65 Prozent erzielt Broadcom den besten Wert in der gesamten Vergleichsgruppe – sogar besser als Nvidia, das bei der Gesamtwertung den Spitzenplatz belegt. Die EBIT-Marge gibt das Verhältnis zwischen dem Gewinn vor Zinsen und Steuern und dem Umsatz wieder. Der gute Wert zeigt: Broadcom verdient an jedem Dollar Umsatz deutlich mehr als die Konkurrenz. Die hohe Kapitalrendite (ROE) von 27,9 Prozent unterstreicht die Effizienz des Geschäftsmodells.

Finanzen: hohe Schulden, stabiler Gewinn

Ein Schwachpunkt bleibt die Eigenkapitalquote von nur 50 Prozent – das ist der niedrigste Wert unter den fünf Wettbewerbern. Trotzdem reagiert Broadcom auf Marktschwankungen sehr robust: Das EBIT-Drawdown – also der größte Rückgang im operativen Ergebnis der letzten fünf Jahre – liegt bei nur minus sieben Prozent. Kein anderes Unternehmen in der Vergleichsgruppe schneidet besser ab. Das heißt: Obwohl Broadcom stärker fremdfinanziert ist, bleiben die Gewinne auch in schwächeren Marktphasen erstaunlich stabil.

Analystenschätzung: 10 Prozent Kurspotenzial

Das Kursgewinn-Verhältnis auf Basis des erwarteten Gewinns ("Forward-KGV") liegt bei 65. Broadcom ist damit hoch bewertet. Seit Jahresanfang hat der Kurs der Aktie in US-Dollar gerechnet um fast 55 Prozent zugelegt (Stichtag 6. November 2025, siehe Kurs-Grafik unten). Seit Anfang April dieses Jahres sind es rund 140 Prozent. In Euro ist der Zuwachs wegen des schwachen Dollarkurses etwas geringer – aber immer noch stattlich: plus 37 Prozent seit Jahresanfang.

Broadcom-Aktie: Seit April kräftig hoch

Quelle: Trading View, Stand 05.11.2025

Analysten bewerten die Aktie überwiegend positiv, sehen jedoch nur begrenztes Kurspotenzial: Das durchschnittliche Kursziel zum Jahresende liegt bei rund 394 US-Dollar, während der aktuelle Kurs bei knapp 360 US-Dollar notiert. Das ergibt ein erwartetes Aufwärtspotenzial von etwa zehn Prozent (siehe Grafik).

Kursziel für die Broadcom-Aktie bis Jahresende

Auf der Basis von 43 Analystenschätzungen; Quelle: biallo.de, Analyse zur "Aktie der Woche", Stand Aktienkurs 05.11.2025

Fazit: KI-Profiteur mit Klumpenrisiko

Broadcom dürfte in den kommenden Jahren weiter von der Digitalisierung, Cloud- und KI-Nachfrage profitieren. Das Unternehmen hat sich in mehreren Schlüsselbereichen fest etabliert – von 5G-Netzwerken über Serverchips bis hin zu KI-Infrastruktur. Doch es gibt auch Risiken. Ein wesentlicher Punkt ist die Abhängigkeit von wenigen Großkunden – insbesondere von Apple und Google.

Apple ist seit Jahren ein zentraler Kunde im Bereich Wireless-Chips (WLAN, 5G) und macht dort fast das gesamte Wireless-Geschäft von Broadcom aus. Es besteht eine mehrjährige Liefervereinbarung. Die Alphabet-Tochter Google zählt im KI-Segment zu den wichtigsten Abnehmern. Broadcom liefert maßgeschneiderte KI-Chips und Netzwerkkomponenten, die in Googles Rechenzentren eingesetzt werden.

Die starke Kundenkonzentration birgt ein Klumpenrisiko: Sollte einer dieser Großkunden seine Aufträge kürzen, die Chips selbst entwickeln (Insourcing) oder zu einem Konkurrenten wechseln, hätte das spürbare Auswirkungen auf Broadcoms Umsatz und Gewinn.

Hinweis: Die "Aktie der Woche" ist keine Anlageberatung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden. Der Wert kann steigen oder fallen, und Verluste sind möglich. Die Analyse kann Fehler enthalten.

Über den Social Media & Videocreator Luis Ropero

Luis Ropero ist das Gesicht unseres YouTube- und TikTok-Kanals "Finanzwissen" und verantwortlich für die Erstellung und Bearbeitung unseres Video-Contents. Als erfahrener Videoproduzent steht er nicht nur vor der Kamera, sondern übernimmt auch den Schnitt und die Nachbearbeitung, um sicherzustellen, dass unser Finanzwissen ansprechend und professionell präsentiert wird. Mit seiner kreativen Herangehensweise und seinem Auge für Details bringt Luis unsere Themen auf den Punkt und macht komplexe Finanzthemen leicht verständlich und zugänglich.

Co-Autoren

Andreas Jalsovec
Redakteur

So verdient Ihr Geld mehr

Der Newsletter von biallo.de ist eine exzellente Entscheidung, wenn es um Ihre Finanzen geht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.