Die Zukunft von Broadcom sieht rosig aus – zumindest, wenn man der jüngsten Analyse von Jefferies glaubt: Die US-Investmentbank hält den Chipproduzenten für einen "Top Pick" im Technologiesektor – also eine Aktie, bei der es sich auf jeden Fall lohnt, genauer hinzuschauen. In unserer Serie "Aktie der Woche" tun wir das: Wir sagen Ihnen, wie Broadcom im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern dasteht, wie die Aussichten für das Unternehmen sind – und was Analysten von der Aktie des Chipherstellers halten.
Broadcom im Check: Gute Gewinne, hohe Bewertung
Auf einen Blick
- Broadcom ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,5 Billionen US-Dollar das sechstgrößte börsennotierte Unternehmen der Welt.
- Der Chipriese überzeugt durch starkes Gewinnwachstum, hohe Margen und stabile Erträge. Unsere "Aktie der Woche" ist jedoch hoch bewertet.
- Im Biallo-Qualitäts-Check erreicht Broadcom 10,5 von 13 Punkten – Platz 2 in der Vergleichsgruppe nach Nvidia.
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Mit der "Aktie der Woche" geben wir ihnen Hilfestellung: Unser Börsenexperte Luis Ropero bewertet wöchentlich die Aktien von Unternehmen, die die Börse bewegen. Das Ergebnis fasst er auch in einem TikTok-Video zusammen.
Geschäftsmodell: Was macht Broadcom?
Broadcom entwickelt und produziert Halbleiterlösungen für Internet-, Cloud- und Kommunikationsinfrastruktur. Rund um den Globus kommen die Chips des Unternehmens in Rechenzentren, Routern, Mobilfunknetzen und Smartphones zum Einsatz – Broadcom ist einer der wichtigsten Baustein-Lieferanten des Internets.
Zudem mischt der Konzern kräftig im KI-Geschäft mit: Broadcom liefert maßgeschneiderte Netzwerkchips für KI-Rechenzentren, die unter anderem für Google und Meta entwickelt werden. Der Fokus liegt dabei auf energieeffizienten Hochleistungs-Chips, die die enorme Datenlast von KI-Systemen bewältigen. Der Umsatz in diesem Bereich dürfte in den kommenden Jahren deutlich wachsen.
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Qualitäts-Check: Gute Gesamtnote
Für die "Aktie der Woche" haben wir Broadcom mit rund einem Dutzend Kennzahlen analysiert und mit den wichtigsten Wettbewerbern verglichen: Nvidia, AMD, Intel und Qualcomm. Je nach Platzierung im Vergleich vergibt unser Modell Punkte. Insgesamt sind 13 Punkte möglich (Details am Ende des Artikels). Broadcom erreicht 10,5 von 13 Punkten – und belegt damit den zweiten Platz der Vergleichsgruppe.
Wachstum: Stabile Aussichten
Broadcom wächst solide und profitabel: Das durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten fünf Jahre liegt bei 17,9 Prozent (siehe Grafik). Und es soll noch zulegen: In den kommenden fünf Jahren soll das erwartete Umsatzwachstum bei 23,9 Prozent liegen. Das ist Platz zwei im Wettbewerbsvergleich.
Umsatzwachstum bei Broadcom

Auch der Gewinn entwickelt sich positiv: Mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 17,3 Prozent in den letzten Jahren und einem erwarteten Gewinnzuwachs von 22,5 Prozent pro Jahr bleibt Broadcom auf Wachstumskurs.
Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Kennzahlen unserer Analyse zusammen.
Solide Werte: Broadcom in Zahlen
| Kennzahl | Wert | Platz im Vergleich |
| Umsatzwachstum¹ | 17,9 % | 3 |
| Erwartetes Umsatzwachstum² | 23,9 % | 2 |
| Gewinnwachstum¹ | 17,3 % | 2 |
| Erwartetes Gewinnwachstum² | 22,5 % | 3 |
| EBIT-Marge (aktuelles Jahr)³ | 65,5 % | 1 |
| Wachstum der EBIT-Marge³ | 39,3 % | 2 |
| EBIT-Drawdown (schlechtestes Jahr)³ | −7 % | 1 |
| Eigenkapitalquote | 50,0 % | 4 |
| Eigenkapitalrendite (ROE)4 | 28 % | 3 |
| Kapitalrendite (ROCE)4 | 11 % | 3 |
| Forward-KGV5 | 65 | 4 |
| Gesamtpunkte | 10,5 von 13 | 2 |
Profitabilität: Stärker als Nvidia
Mit einer EBIT-Marge von gut 65 Prozent erzielt Broadcom den besten Wert in der gesamten Vergleichsgruppe – sogar besser als Nvidia, das bei der Gesamtwertung den Spitzenplatz belegt. Die EBIT-Marge gibt das Verhältnis zwischen dem Gewinn vor Zinsen und Steuern und dem Umsatz wieder. Der gute Wert zeigt: Broadcom verdient an jedem Dollar Umsatz deutlich mehr als die Konkurrenz. Die hohe Kapitalrendite (ROE) von 27,9 Prozent unterstreicht die Effizienz des Geschäftsmodells.
Finanzen: hohe Schulden, stabiler Gewinn
Ein Schwachpunkt bleibt die Eigenkapitalquote von nur 50 Prozent – das ist der niedrigste Wert unter den fünf Wettbewerbern. Trotzdem reagiert Broadcom auf Marktschwankungen sehr robust: Das EBIT-Drawdown – also der größte Rückgang im operativen Ergebnis der letzten fünf Jahre – liegt bei nur minus sieben Prozent. Kein anderes Unternehmen in der Vergleichsgruppe schneidet besser ab. Das heißt: Obwohl Broadcom stärker fremdfinanziert ist, bleiben die Gewinne auch in schwächeren Marktphasen erstaunlich stabil.
Analystenschätzung: 10 Prozent Kurspotenzial
Das Kursgewinn-Verhältnis auf Basis des erwarteten Gewinns ("Forward-KGV") liegt bei 65. Broadcom ist damit hoch bewertet. Seit Jahresanfang hat der Kurs der Aktie in US-Dollar gerechnet um fast 55 Prozent zugelegt (Stichtag 6. November 2025, siehe Kurs-Grafik unten). Seit Anfang April dieses Jahres sind es rund 140 Prozent. In Euro ist der Zuwachs wegen des schwachen Dollarkurses etwas geringer – aber immer noch stattlich: plus 37 Prozent seit Jahresanfang.
Broadcom-Aktie: Seit April kräftig hoch

Analysten bewerten die Aktie überwiegend positiv, sehen jedoch nur begrenztes Kurspotenzial: Das durchschnittliche Kursziel zum Jahresende liegt bei rund 394 US-Dollar, während der aktuelle Kurs bei knapp 360 US-Dollar notiert. Das ergibt ein erwartetes Aufwärtspotenzial von etwa zehn Prozent (siehe Grafik).
Kursziel für die Broadcom-Aktie bis Jahresende

Fazit: KI-Profiteur mit Klumpenrisiko
Broadcom dürfte in den kommenden Jahren weiter von der Digitalisierung, Cloud- und KI-Nachfrage profitieren. Das Unternehmen hat sich in mehreren Schlüsselbereichen fest etabliert – von 5G-Netzwerken über Serverchips bis hin zu KI-Infrastruktur. Doch es gibt auch Risiken. Ein wesentlicher Punkt ist die Abhängigkeit von wenigen Großkunden – insbesondere von Apple und Google.
Apple ist seit Jahren ein zentraler Kunde im Bereich Wireless-Chips (WLAN, 5G) und macht dort fast das gesamte Wireless-Geschäft von Broadcom aus. Es besteht eine mehrjährige Liefervereinbarung. Die Alphabet-Tochter Google zählt im KI-Segment zu den wichtigsten Abnehmern. Broadcom liefert maßgeschneiderte KI-Chips und Netzwerkkomponenten, die in Googles Rechenzentren eingesetzt werden.
Die starke Kundenkonzentration birgt ein Klumpenrisiko: Sollte einer dieser Großkunden seine Aufträge kürzen, die Chips selbst entwickeln (Insourcing) oder zu einem Konkurrenten wechseln, hätte das spürbare Auswirkungen auf Broadcoms Umsatz und Gewinn.
So bewerten wir die Aktie der Woche
Bei der "Aktie der Woche" vergleicht Biallo regelmäßig große Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Wir ziehen dafür rund ein Dutzend Kennzahlen heran. Dazu zählen Umsatz- und Gewinnwachstum, Rentabilität, Kapitalstruktur oder die Analystenbewertung. Für jede Kategorie gibt es einen Punkt, wenn das Unternehmen in der Kategorie unter den Top 3 in der Vergleichsgruppe liegt. Bei Wachstumswerten berechnen wir zusätzlich die Stabilität des Wachstums: Liegt sie über einem definierten Schwellenwert, gibt es einen halben Zusatzpunkt. Insgesamt werden in elf Kategorien je ein Punkt und zusätzlich je ein halber Punkt für vier Stabilitätskriterien vergeben –maximal also 13 Punkte.
Bislang sind in der Reihe Aktie der Woche erschienen:
Hinweis: Die "Aktie der Woche" ist keine Anlageberatung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Kapitalanlagen sind mit Risiken verbunden. Der Wert kann steigen oder fallen, und Verluste sind möglich. Die Analyse kann Fehler enthalten.



