Wie sinnvoll sind Aktiensparpläne?
Mit einem Aktiensparplan investieren Sie regelmäßig einen festen Betrag in ausgewählte Einzelaktien – zum Beispiel monatlich oder vierteljährlich. Das bedeutet, Sie kaufen Stück für Stück Anteile an einem Unternehmen, ohne auf einmal eine große Summe aufbringen zu müssen. Das funktioniert über die sogenannte Bruchstückverrechnung. Sie ermöglicht den Kauf von Aktien, deren Kurswert höher ist als Ihr regelmäßiger Sparbetrag. Investieren Sie beispielsweise 50 Euro in eine Aktie, die 100 Euro kostet, erhalten Sie quasi „eine halbe Aktie“, die - da es keine echten Aktienbruchstücke gibt – einen Anspruch gegen Ihre Depotbank auf Auszahlung des jeweiligen Kurswerts der „halben Aktie“ gewährt.
Ein weiterer Pluspunkt: Mit einem Aktiensparplan entfällt die schwierige Frage nach dem besten Kaufzeitpunkt. Der gewünschte Betrag fließt automatisch in regelmäßigen Abständen in die ausgewählte Aktie – egal, ob die Kurse gerade steigen oder fallen. Bei niedrigen Kursen kaufen Sie mehr Anteile, bei höheren entsprechend weniger. So entsteht über die Zeit ein ausgewogener Durchschnittspreis ("Cost-Average-Effect").
Genau hier liegt eigentlich ein Widerspruch zur klassischen Einzelaktienstrategie. Normalerweise dreht sich beim Kauf von Aktien alles um das richtige Timing – den perfekten Moment, um günstig einzusteigen und mit Gewinn auszusteigen. Das Problem: Niemand kann zuverlässig vorhersagen, wann ein Kurs seinen Tiefpunkt erreicht. Selbst erfahrene Anleger tun sich schwer, den Markt präzise zu „timen“. Ein Sparplan verringert den Druck, den perfekten Einstiegszeitpunkt finden zu müssen, birgt aber das Risiko, zu ungünstigen Preisen zu kaufen.