Wer an der Börse mitmischen will, braucht nicht nur ein Gespür für Kurse, sondern auch ein Auge für Kosten. Denn ganz gleich, ob Sie Aktien kaufen, ETFs besparen oder Fondsanteile verkaufen – jede Transaktion ist mit Gebühren verbunden. Diese wirken sich bei häufigem Handel direkt auf die Rendite aus. Wer hier klug wählt, kann auf lange Sicht spürbar sparen.

Was sind Ordergebühren – und warum zahlt man sie überhaupt?

Sobald Sie ein Wertpapier handeln möchten, geben Sie Ihrem Broker oder Ihrer Bank den Auftrag dazu – im Börsenjargon: Sie erteilen eine Order. Diese wird an einen Handelsplatz weitergeleitet, dort ausgeführt und anschließend abgerechnet. Für diesen Service fällt eine Gebühr an.

Warum das Ganze? Weil Broker mit jeder Order einen gewissen Aufwand haben. Die Transaktion muss technisch verarbeitet, sicher übermittelt und korrekt ausgeführt werden. Dafür wird eine Ordergebühr fällig.

Wie setzen sich Ordergebühren zusammen – und welche Kosten kommen noch dazu?

Die Ordergebühr ist nicht immer ein fester Preis, sondern kann sich aus mehreren Komponenten zusammensetzen. Wer einen klaren Überblick über die tatsächlichen Kosten möchte, sollte die Preisstruktur seines Brokers genau kennen.

Grundsätzlich gilt:

Ordergebühr = Grundgebühr + variable Gebühr (nach Volumen) + Handelsplatzentgelt

1. Die Grundgebühr

Ein fixer Betrag, der pro Order unabhängig vom investierten Betrag erhoben wird. Bei Neobrokern liegt diese Gebühr oft bei einem Euro oder entfällt ganz – je nach Ordervolumen. Andere Anbieter verlangen zwischen 4,90 und 9,90 Euro oder mehr.

2. Die variable Gebühr

Manche Broker kombinieren die Grundgebühr mit einem prozentualen Anteil des Ordervolumens – zum Beispiel 0,25 Prozent. Bei einem Aktienkauf über 1.000 Euro entspricht das zusätzlichen 2,50 Euro. Neobroker verzichten meist auf diesen Anteil.

3. Das Handelsplatzentgelt

Wenn Sie über Xetra, Tradegate oder Lang & Schwarz handeln, kann ein Handelsplatzentgelt anfallen. Dieses variiert je nach Plattform und wird oft 1:1 weitergereicht. Die genauen Beträge finden sich meist im Preisverzeichnis des Brokers.

Wie kostenlos ist "kostenlos"? Und warum sich das bald ändert

Neobroker wie SMARTBROKER+, Trade Republic oder Scalable Capital ermöglichen den Einstieg in den Wertpapierhandel oft besonders günstig – mit null Euro Ordergebühren oder günstigen Flatrates. Finanziert wird dies teils über das Modell des Payment for Order Flow (PFOF).

Hierbei werden Kundenorders gezielt an bestimmte Handelsplätze oder Market Maker weitergeleitet, die dafür Rückvergütungen an den Broker zahlen. Für die Kundschaft entstehen daraus in der Regel keine direkten Kosten – allerdings wird die Order nicht zwingend zum besten verfügbaren Kurs ausgeführt.

Die EU-Kommission und Aufsichtsbehörden wie die ESMA und Bafin bewerten dieses Modell zunehmend kritisch. In der Bafin-Studie von 2022 zeigte sich: Bei kleineren Orders kann PFOF für Kunden durchaus vorteilhaft sein, bei größeren Aufträgen oder geringer Marktliquidität hingegen weniger.

Ab Mitte 2026 soll PFOF EU-weit verboten werden. Das könnte Auswirkungen auf Gebührenmodelle haben – insbesondere bei Anbietern, die aktuell mit besonders günstigen Konditionen werben.

Einmalkauf oder Sparplan? So wirken sich Ordergebühren auf verschiedene Produkte aus

Grundsätzlich gilt:

Einzelorders und Sparpläne werden bei vielen Anbietern unterschiedlich behandelt. Bei Einmalkäufen fallen in der Regel direkte Ordergebühren an. Sparpläne hingegen sind oft günstiger – teils sogar komplett kostenlos.

Wichtig: Jeder Broker hat eine eigene Preisstruktur. Was bei einem Anbieter gebührenfrei ist, kann bei einem anderen Kosten verursachen. Ein Vergleich lohnt sich.

Beispielrechnungen: So viel kosten Sparpläne und Einmalkäufe wirklich

Sparpläne gelten bei vielen Anbietern inzwischen als besonders günstige Möglichkeit, regelmäßig Geld anzulegen. Gerade Neobroker bieten ETF- oder Aktiensparpläne oft komplett kostenlos an – ohne Ordergebühr, ohne Handelsplatzentgelt. Aber auch viele Onlinebanken haben nachgezogen und bieten eine wachsende Zahl an kostenlosen Sparplan-Angeboten, vor allem für beliebte ETFs.

Anders sieht es bei Einmalkäufen aus: Hier können je nach Depotanbieter Gebühren anfallen – und zwar sowohl für den eigentlichen Kauf als auch für den gewählten Handelsplatz.

Ein Standard-Aktienkauf im Wert von 1.000 Euro bei der ING kostet beispielsweise:

  • 4,90 Euro Grundgebühr
  • plus 0,25 Prozent vom Kurswert (in diesem Fall: 2,50 Euro)
  • Gesamtkosten: 7,40 Euro

Dazu kommt noch die Handelsplatzgebühr, die bei der ING zwischen null und 14,90 Euro liegt – je nachdem, wo gehandelt wird. So kann eine Order schon mal gut ins Geld gehen. Diese Kosten müssen erst einmal mit dem Investment wieder reingeholt werden.

Ordergebühren im Vergleich: Was kostet eine Order an der Börse?

Anbieter wie die ING setzen auf ein Modell mit festen und prozentualen Gebühren. Viele Neobroker werben dagegen mit deutlich günstigerem oder sogar komplett kostenlosem Handel. Ein Vergleich der Orderkosten lohnt sich.

Der große Biallo-Depottest 2024 zeigt deutlich, wie groß die Unterschiede ausfallen können: Sparpläne sind bei fast allen Neobrokern kostenlos. Einmalkäufe kosten hingegen in vielen Fällen zwischen 0,00 und 10,00 Euro, je nach Anbieter und Modell. Wie lange diese Preisstrukturen so bestehen bleiben, ist allerdings offen. Denn mit dem EU-weiten Verbot von Rückvergütungen (PFOF) ab 2026 stehen viele Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand – insbesondere bei den besonders günstigen Neobrokern. Wie genau sich das auf die Ordergebühren auswirkt, ist derzeit noch unklar.

Beispiele aus dem Depot Ordergebühren Vergleich:

AnbieterKosten ETF-Sparplan¹Kosten Einmalorder²
Finanzen.net Zero0,00 €0,00 €
SMARTBROKER+30,00 €0,00 €
Traders Place0,50 €0,00 €
Scalable (Free)0,00 €0,99 €
ING0,00 €7,40 €
Flatex0,00 €5,00 €

¹für eine reguläre ETF-Sparplanausführung in Höhe von 100 Euro; ²für einen Standard-Aktienkauf in Höhe von 1.000 Euro; 3ab 500 Euro Ordervolumen über gettex zzgl. marktüblichem Spread und Zuwendungen; Quelle: Angaben der Anbieter, Biallo-Depottest 2024

Besonders auffällig: Nur drei Anbieter im Test bieten Einmalkäufe komplett gebührenfrei an. Bei den meisten Anbietern fällt eine Grundgebühr, ein prozentualer Anteil oder eine Flat-Fee an.

Smartbroker Plus: Platz 1 im Neobroker-Vergleich

Einer dieser Anbieter ist SMARTBROKER+. Im Biallo-Depottest 2024 schneidet er bei den Kosten mit 4,8 von 5 Punkten hervorragend ab und zählt damit zu den günstigsten Brokern im Markt. Auch im Neobroker-Test 2025 von biallo.de wurde SMARTBROKER+ als Testsieger ausgezeichnet – unter anderem wegen seiner attraktiven Gebührenstruktur und des breiten Handelsangebots.

Neben der kostenlosen Depotführung besonders attraktiv:

  • Einmalige Wertpapierkäufe (z.B. Aktien oder ETFs) ab 500 Euro sind bei SMARTBROKER+ über den Handelsplatz Gettex zu 0,00 Euro Gebühren zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten möglich.
  • ETF-Sparpläne sind ebenfalls komplett kostenlos.

Dazu bietet SMARTBROKER+ eine große Auswahl an Handelsplätzen wie Xetra, Gettex oder Tradegate und ermöglicht so auch den Handel abseits der typischen Null-Euro-Plattformen.

Checkliste: So finden Sie den passenden Anbieter – und sparen bei der Order

Schon kleine Unterschiede bei den Orderkosten können sich langfristig deutlich auf die Rendite auswirken. Worauf Sie bei der Wahl des passenden Brokers achten sollten:

Wie möchten Sie investieren?

Planen Sie regelmäßige Sparpläne oder gelegentliche Einmalkäufe? Für Sparpläne eignen sich oft Neobroker mit günstigen oder kostenlosen Ausführungen. Bei Einmalkäufen lohnt sich ein Blick auf Flat Fees und Mindestgebühren.

Achten Sie auf eine breite Auswahl an Handelsplätzen

Einige besonders günstige Broker bieten den Handel nur über wenige ausgewählte Plattformen an. Eine größere Auswahl an Börsenplätzen ermöglicht Ihnen mehr Flexibilität und erhöht die Chance, zu einem besseren Kurs zu handeln.

Wie dauerhaft ist das Angebot?

Manche Aktionen gelten nur für bestimmte ETFs oder sind zeitlich befristet. Ein Blick ins Preisverzeichnis lohnt sich.

Planen Sie vorausschauend – das aktuelle Gebührenmodell bleibt nicht ewig

Die Gebührenmodelle vieler Broker könnten sich 2026 durch regulatorische Änderungen (PFOF-Verbot) verändern. Es lohnt sich, Anbieter mit dauerhaft günstigen Konditionen im Blick zu behalten.

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