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Whitebox: Erfahrungsberichte, Performance und Test

Peter Rensch
Autor
Veröffentlicht am: 02.02.2021

Auf einen Blick

  • Der Freiburger Robo-Advisor Whitebox verbindet aktives Risikomanagement mit passiven Indexfonds, sogenannten ETFs.
  • Bei der Depotkonstruktion verfolgt Whitebox eine Value-basierte Strategie.
  • Das Portfoliomanagement entscheidet aufgrund einer fortlaufenden Analyse von über 300 Anlageklassen, Sektoren und Regionen, welche Investitionen vorgenommen werden.
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Die wichtigsten Informationen zu Whitebox

  • Anzahl der Kunden: k. A.
  • Kundenvermögen: im dreistelligen Millionenbereich.
  • Unternehmen: Der Online-Vermögensverwalter wurde 2014 in Freiburg gegründet.
  • Gründung/Gründer: 2014 gründeten Salome Preiswerk und Dr. Birte Rothkopf das Freiburger Fintech Whitebox und gehören damit zu den Pionieren der Szene. Beide Geschäftsführerinnen verfügen über langjährige Erfahrungen in der Finanzdienstleistungsindustrie und waren zuvor bei namhaften Beratungsgesellschaften verantwortlich für strategische und operative Projekte.
  • Risikomanagement: aktives Risikomanagement.
  • Anlagestrategie: Whitebox hat sich zum Ziel gesetzt, eine digitale Vermögensverwaltung zu günstigen Preisen für qualitätsbewusste Kunden anzubieten. Hinter jeder Handelsposition steht ein fundamentalanalytischer Ansatz und die Portfolios werden höchst diversifiziert abgebildet. Bei der Depotkonstruktion verfolgt der Robo-Advisor eine Value-basierte Strategie. Aus über 300 Assetklassen, Sektoren und Regionen werden die vielversprechendsten Indexfonds ausgewählt.

Erfahrungen, Testergebnisse und Kundenstimmen

Google Play

  • Keine eigene Android-App vorhanden

App Store

  • Keine eigene iOS-App vorhanden

Laut Whitebox stehen die Apps aktuell nicht zur Verfügung, da eine inzwischen nicht mehr kompatible technische Lösung eingesetzt wurde. An einer modernen, nativen App für iOS und Android werde gearbeitet, so Whitebox.

Kundenstimmen

Die Erfahrungen der Kunden in diversen Anlegerforen konzentrieren sich auf die Gebührenkonstruktion und den technischen Service. Auf Trustpilot.com loben Whitbox-Kunden vor allem den Kundenservice und die hohe Transparenz mit regelmäßigen Reportings. Positiv hervorzuheben ist, dass Whitebox nach dem Corona-Crash im März 2020 als einer der ersten Anbieter die Aktienquoten bereits Anfang April wieder erhöht hat. Durch das Angebot von Sparplänen ab 25 Euro ist der Robo Advisor für Neueinsteiger und Kleinsparer interessant. Der Mindestanlagebetrag bei Whitebox Value liegt bei 5.000 Euro, bei Investitionen in Whitebox Global sind es nur 25 Euro.

Bei Investitionen bis 30.000 Euro verlangt Whitebox mit 0,95 Prozent des Anlagevolumens allerdings überdurchschnittlich hohe Gebühren. Die Vermögensverwaltungsgebühr sinkt jedoch mit steigendem Anlagevolumen, ab 500.000 Euro werden nur noch 0,35 Prozent pro Jahr berechnet (s. u.).

Biallo-Test

Bei unserem Test konnte Whitebox bisher noch nicht ausgezeichnet werden, da nur die Robo Advisor mit der jeweils besten Performance prämiert werden. Derzeit bewegt sich Whitebox im Performance-Vergleich von biallo.de in allen drei Strategien nur im Mittelfeld.

Finanztest  

Bei Finanztest von Stiftung Warentest wurde Whitebox mit der Gesamtnote gut (2,4) bewertet.

Die Testkriterien im Einzelnen:

  • Mängel des Portfolios: keine
  • Jährliche Kosten: befriedigend (3,1)
  • Informationen zu Produkt und Kosten: gut (1,8)
  • Ermittlung Kundenstatus: gut (2,5)
  • Mängel der Vertragsbedingungen: keine

Whitebox-Performance

Whitebox-Portfolios Performance 1 Jahr Performance 2 Jahre Performance 3 Jahre
"Risikostufe 3" (defensiv) 2,79 % 13,73 % 9,57 %
"Risikostufe 6" (ausgewogen) 2,82 % 20,08 % 13,07 %
"Risikostufe 10" (offensiv) 1,47 % 24,14 % 14,80 %

Quelle: Whitebox; Performance-Vergleich biallo.de / Stichtag: 31. Dez. 2020 / Performance vor VermögensverwaltungsgebührRisikohinweis: Bitte beachten Sie, dass historische Werte kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind!

So melden Sie sich bei Whitebox an

1. Auswahl zwischen Einzelkonto, Gemeinschaftskonto, Minderjährigenkonto oder Firmenkonto.

2. Festlegung eines geeigneten Portfolios aus verschiedenen Anlagezielen.

3. Definition Ihrer Anlagenhöhe.

4. Erfassung Ihrer finanziellen und persönlichen Daten.

5. SEPA-fähiges Referenzkonto festlegen.

6. Mitteilung Ihrer Kenntnisse und Erfahrung.

7. Antrag legitimieren.

Das Bild zeigt, wie sie sich in wenigen Schritten bei Whitebox anmelden können.

Whitebox – Anmeldung

Quelle: Webseite von Whitebox (Screenshot)

Die Anlagestrategie von Whitebox

Die aktive Value-Strategie wird mit passiven Indexprodukten (ETF und ETC) umgesetzt. Das Portfoliomanagement entscheidet aufgrund einer fortlaufenden Analyse von über 300 Anlageklassen, Sektoren und Regionen, welche Investitionen vorgenommen werden. Um eine möglichst optimale Diversifikation zu erzielen, werden jedoch auch weniger attraktive Anlagen integriert, damit eine robuste Portfoliostruktur erzielt werden kann. Hierbei wird das Ziel verfolgt, höhere Renditechancen im Verhältnis zum eingegangenen Risikolevel zu ermöglichen. Zurzeit wird in 35.000 Einzeltitel in 60 Ländern investiert.

Das Bild zeigt die Anlagestrategie von Whitebox.

Whitebox – Anlagestrategie

Quelle: Webseite von Whitebox (Screenshot)

  • Anlageklasssen: Aktien Large Cap, Aktien Small Cap, Staats- und Unternehmensanleihen, Rohstoffe, Gold, Infrastruktur, Immobilien und Geldmarkt.
  • Risikomanagement: Whitebox verfolgt eine aktive Risikosteuerung und passt die Anlageklassen je nach Bewertung und Marktentwicklung entsprechend an.
  • Diversifikation: Breite Streuung der Anlageprodukte zur Risikoverteilung auf eine Vielzahl an Basiswerten, um das Verlustrisiko zu reduzieren.
  • Das Portfolio ist global und aktuell über 23 Anlageklassen in o.g. Kategorien gestreut.

So könnte Ihr Portfolio aussehen

Assetklassen

Das Bild zeigt, in welchen Assetklassen Whitebox investiert.

Whitebox – Assetklassen

Quelle: Webseite von Whitebox (Screenshot)

Sektoren

Das Bild zeigt%2C in welchen Sektoren Whitebox anlegt.

Whitebox – Sektoren

Quelle: Webseite von Whitebox (Screenshot)

Regionen

Das Bild zeigt%2C in welchen Regionen Whitebox das Geld anlegt.

Whitebox – Regionen

Quelle: Webseite von Whitebox (Screenshot)

Rebalancing

Das Rebalancing von Whitebox arbeitet handels- und steuereffizient. Die Kundenportfolios werden entsprechend der gewählten Risikoeinstufung und einer optimalen Vermögensallokation gestaltet. Die Aufteilung wird im Laufe der Zeit aufgrund von Marktschwankungen angepasst und durch Handelsaktionen (Kauf und Verkauf) optimiert, wenn Abweichungen von den Bandbreiten vorliegen. Für jede Portfoliokomponente und Risikoklasse existieren individuelle Abweichungsbandbreiten.

So funktioniert das Risikomanagement

Die Experten von Whitebox stellen die Portfolios nach einem strikten „best-in-class“-Verfahren zusammen. Klumpenrisiken werden vermieden, indem eine größtmögliche Diversifikation angestrebt wird. Verlustrisiken wiederum werden durch die Fokussierung auf fundamental attraktive Anlagen ausgehebelt. Das Risiko steuert Whitebox mit dem sogenannten Conditional Value at Risk (CVaR), der im Gegensatz zum Value at Risk (VaR) nicht nur die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts berechnet, sondern auch das maximale Verlustrisiko beziffert und die damit zusammenhängende Verlusthöhe. Mit dem Mean-CVaR-Ansatz sollen die Portfolios so optimiert werden, dass die maximal geringste Verlusthöhe erreicht wird. Ziel des Risikomanagements von Whitebox ist es, einen bleibenden Kapitalverlust zu vermeiden und nicht die Volatilität im Fokus zu haben. Laut Whitebox beeinflussen nicht allein schwankende Marktbewegungen das Verlustrisiko, sondern vielmehr die Marktbewertung.

Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Die Pauschalgebühren betragen je nach Anlagevolumen 0,95 Prozent bis 0,35 Prozent. Die durchschnittlichen Produktkosten weist Whitebox mit 0,20 Prozent pro Jahr aus. Diese laufenden Kosten werden direkt von den ETF-Emittenten einbehalten und sind bereits in den Kursen berücksichtigt.

Gut zu wissen: Für Kunden des Kooperationspartners Volkswagen Bank entfällt bis zu einem Anlagevolumen von 10.000 Euro die Verwaltungsgebühr in den ersten sechs Monaten. Dazu ist die Anmeldung über die Produktseite www.vwfs.de/whitebox erforderlich.

Das Bild zeigte die Geb%C3%BChren und Kosten von Whitebox.

Whitebox – Gebührentabelle

Quelle: Webseite von Whitebox (Screenshot)

Gebühren für Leistungen über die oben genannten Standardprozesse hinaus werden durch die flatex Bank AG wie folgt erhoben:

  • Erstellung einer Erträgnisaufstellung: 17,85 Euro inkl. MwSt.
  • Papierhafter Dokumentenversand (pro Versandstück): 2,25 Euro
  • Vermögensübersicht: 15 Euro inkl. MwSt. bis 3 Positionen
  • Versand von Kopien von Buchungsbelegen (je Beleg): 5,90 Euro
  • Zweitschriften von Wertpapierabrechnungen, Kontoauszug und Depotauszug: 7,50 Euro bis zehn Seiten
  • Zweitschrift von Jahressteuerbescheinigungen, Jahresdepotauszug, Erträgnisaufstellung und Verlustbescheinigung pro Exemplar: 29,75 Euro inkl. MwSt.
  • Gebühren für durch Kunden zu verantwortende Rücklastschriften: 2,00 Euro zzgl. Fremdkosten
  • Verpfändungen auf Kundenwunsch: 50 Euro inkl. MwSt.
  • Anschriftenermittlung: 24,95 zzgl. Fremdkosten.

Quelle: Preis-und Leistungsverzeichnis der Whitebox GmbH und der flatex Bank AG; Stand: Januar 2021

Diese Mindestanlage ist notwendig

Der Mindestanlagebetrag bei Whitebox Value liegt bei 5.000 Euro, bei Investitionen in Whitbox Global sind es nur 25 Euro.

Wie Sie kündigen können

Eine Kündigung ist jederzeit kostenfrei möglich.

Wie sicher Ihre Einlagen sind

Whitebox verfügt über ein Lizenz als Finanzportfolioverwalter nach Paragraf 32 des Kreditwesengesetzs und wird durch die Bundesantsalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert. Die Partnerbank flatex Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main übernimmt die Konto- und Depotführung. Das Kreditinstitut ist an die gesetzliche Einlagensicherung der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) gebunden. Dadurch werden Einlagen auf dem Verrechnungskonto bis zu einer Höhe von 100.000 Euro gesetzlich garantiert. 

ETFs, in die Whitebox überwiegend investiert, zählen zum sogenannten Sondervermögen und genießen im Fall einer Insolvenz des Vermögensverwalters, der Depotbank oder des Emittenten besonderen Schutz. Das bedeutet, die Wertpapiere werden nicht zur Insolvenzmasse gezählt und bleiben im Besitz des Anlegers beziehungsweise werden an diesen herausgegeben.

Kontaktdaten 

Vor- und Nachteile

Vorteile
Nachteile
  • Persönlicher Kundenservice
  • Kontrolliert durch die BaFin
  • Übersichtliches Benutzerportal
  • Hohe Transparenz
  • Keine Apps für Android und iOS
  • Überdurchschnittlich hohe Gebühren bei niedrigen Anlagebeträgen
  • Relativ hohe Gebührenstruktur
  • Durchschittliche Performance

Fazit

Whitebox gehört zu den Pionieren der Branche und verfügt deshalb über einen großen Erfahrungsschatz. Das aktive Portfoliomanagement kann effektiv auf Marktveränderungen reagieren, erzeugt jedoch auch eine etwas höhere Gebührenstruktur und die Performance fällt derzeit nur durchschnittlich aus. Das Serviceangebot ist pragmatisch und vielfältig. Zu hoffen bleibt, dass der Robo-Advisor zeitnah eine moderne App anbietet, um das mobile Agieren zu ermöglichen.

ist gelernter Bankkaufmann und war zuletzt sieben Jahre Chefredakteur bei Springer Fachmedien in Wiesbaden. Dort war er verantwortlich für die Print- und Online-Objekte Bankmagazin, Bankfachklasse und SalesBusiness. Seit 2011 ist er freier Journalist und hat sich auf Finanz- und Verbraucherthemen spezialisiert.