


Auf einen Blick
Ein Kaminofen sorgt nicht nur für wohlige Wärme, sondern kann auch eine wertvolle Ergänzung oder Alternative zur konventionellen Heizung sein. Doch bevor Sie sich für den Einbau oder Austausch eines Kaminofens entscheiden, sollten Sie die damit verbundenen Kosten genau kennen – von der Anschaffung über den Einbau bis hin zu den laufenden Betriebskosten.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Faktoren bei der Wahl des richtigen Ofens eine Rolle spielen, welche Modelle sich besonders lohnen und welche finanziellen Aspekte Sie beachten sollten, um die bestmögliche Entscheidung für Ihr Zuhause zu treffen.
Die Wahl des richtigen Kaminofens hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und dem gewünschten Nutzen ab. Es gibt verschiedene Arten von Kaminöfen, die sich in Funktionsweise und Energieeinsatz unterscheiden. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Ofen-Typen.
Ein wasserführender Kaminofen eignet sich ideal für Haushalte, die nicht nur Wärme im Aufstellraum des Ofens abgeben, sondern auch das gesamte Heizsystem unterstützen. Diese Art von Kaminofen wird an das zentrale Heizsystem angeschlossen und kann so Warmwasser für Heizkörper oder die Fußbodenheizung bereitstellen.
Der Vorteil: Sie nutzen die Energie des Feuers doppelt, was zu einer erheblichen Senkung der Heizkosten führen kann. Besonders in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage ist der wasserführende Kamin eine nachhaltige und effiziente Heizlösung.
Klassische Kaminöfen überzeugen durch ihre einfache Handhabung und schnelle Wärmeabgabe. Sie sind ideal für das Beheizen einzelner Räume und erfordern keine komplizierte Installation. Kaminöfen gibt es in vielen verschiedenen Designs und Größen – etwa als Kamin mit Außenrohr oder ohne –, sodass sie sich harmonisch in jede Wohnlandschaft integrieren lassen.
Dank moderner Technologien sind sie mittlerweile besonders effizient und umweltfreundlich, da sie wenig Emissionen erzeugen. Ein Vorteil dieser Öfen: Sie sind relativ kostengünstig und können bereits mit einem kleinen Budget erworben werden.
Ein Kaminofen mit Wärmespeicher gibt die erzeugte Wärme über viele Stunden hinweg gleichmäßig ab. Hierbei wird die Hitze im Speicher, meist aus Schamottsteinen oder Speckstein, gespeichert und nach und nach an den Raum abgegeben. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Sie eine konstante Raumtemperatur bevorzugen, ohne ständig Holz für das Feuer nachlegen zu müssen.
Zwar ist die Anschaffung in der Regel teurer als bei herkömmlichen Kaminöfen, aber der Wärmespeicher sorgt für eine langanhaltende, gleichmäßige Wärme und steigert somit den Wohnkomfort deutlich.
Ein Kamin ist fest in das Gebäude integriert und dient oft als zentraler Heizeinsatz oder dekoratives Element, während ein Kaminofen ein freistehendes, flexibles Heizgerät ist, das Sie nachträglich einbauen und an den Schornstein anschließen können. Der Kaminofen bietet dabei eine größere Mobilität und erfordert weniger baulichen Aufwand.
Beide Systeme haben das Ziel, Wärme zu spenden, aber der Kaminofen ist meist effizienter und umweltfreundlicher aufgrund moderner Verbrennungstechniken.
Kamin und Kaminofen: Die wichtigsten Unterschiede
Merkmal | Kamin | Kaminofen |
Bauart | Fest in das Gebäude integriert | Freistehend, flexibel positionierbar |
Installation | Aufwendiger, erfordert bauliche Maßnahmen | Einfacher, nachträglicher Einbau möglich |
Kosten | 5.000 bis 15.000 Euro oder mehr | 500 bis 5.000 Euro (zzgl. Einbau etc.) |
Mobilität | Fest verbaut, nicht versetzbar | Kann je nach Bedarf umgesetzt werden |
Effizienz | Meist weniger effizient | Hohe Effizienz durch moderne Verbrennungstechnik |
Wartung | Aufwendiger, je nach Bauweise schwer zugänglich | Leichter zu warten und zu reinigen |
Umweltfreundlichkeit | Oft weniger umweltfreundlich | Modernere Modelle erzeugen geringere Emissionen |
Ab 2025 treten strengere Regelungen für Kaminöfen in Kraft, um die Luftqualität zu verbessern und den CO2-Ausstoß zu verringern. Besonders betroffen sind ältere Modelle, die nicht den neuen Emissionsstandards entsprechen. Für diese Kaminöfen besteht ein Verbot ab 2025:
Um einen Kaminofen nachzurüsten, können Sie einen Feinstaubfilter einbauen lassen. Dieser reduziert Schadstoffemissionen und sorgt dafür, dass der Ofen die ab 2025 geltenden Grenzwerte einhält.
Der Einbau erfolgt durch einen Fachbetrieb, der den Filter direkt in das Rauchrohr integriert. Alternativ ist es möglich, den gesamten Ofen durch ein modernes Modell zu ersetzen, das bereits den neuen Anforderungen entspricht.
Die Kosten für das Nachrüsten eines Filters liegen je nach Modell und Aufwand bei 500 bis 1.500 Euro. Eine regelmäßige Wartung ist ebenfalls erforderlich, um die optimale Funktion sicherzustellen. Sollten Sie aktuell keine Ersparnisse für die Nachrüstung Ihres Kamins haben, kann ein Ratenkredit helfen. Diesen gibt es bereits ab 1.000 Euro.
Die Kosten für einen Kaminofen hängen von mehreren Faktoren ab. Neben dem Anschaffungspreis, der je nach Modell zwischen 500 und 5.000 Euro liegt, müssen Sie auch mit Kosten für Einbau oder Austausch rechnen. Diese variieren je nach baulichen Gegebenheiten und liegen meist zwischen 1.000 und 5.000 Euro.
Zusätzlich fallen laufende Betriebskosten für Brennholz, Wartung und Schornsteinfeger an. Bei einem Kaminofen mit Außenrohr können die Kosten weiter variieren, ebenso wie beim Einbau eines Kaminofens mit Schornstein.
Der Einbau eines Kaminofens kostet je nach Gegebenheiten zwischen 1.000 und 3.500 Euro. Der Preis variiert abhängig von der Art des Ofens, den baulichen Voraussetzungen und der Notwendigkeit eines neuen Schornsteins.
Ein einfacher Einbau ohne große bauliche Anpassungen kostet meist weniger als 1.000 Euro. Müssen jedoch Schornsteinanpassungen oder sogar ein neuer Schornstein vorgenommen werden, steigen die Kosten schnell auf über 3.000 Euro.
Zusätzliche Kosten fallen für den Anschluss durch einen Fachbetrieb und die Abnahme durch den Schornsteinfeger an, die jeweils zwischen 200 und 500 Euro liegen. Auch der Anschluss an einen vorhandenen Schornstein erfordert einen Schornsteinfeger, um die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionswerte zu überprüfen.
Wer seinen alten Kaminofen tauschen möchte, um ein neues Modell einzubauen, sollte 2024 mit Kosten zwischen 1.500 und 5.000 Euro rechnen. Hier sind die Kosten abhängig vom neuen Ofenmodell, der Entsorgung des alten Geräts sowie den baulichen Voraussetzungen.
Ein simpler Austausch ohne größere Umbauten liegt meist bei 1.500 bis 2.500 Euro. Muss jedoch der Schornstein angepasst oder nachgerüstet werden, können die Kosten bis auf 5.000 Euro ansteigen.
Zudem können zusätzliche Arbeiten wie das Erneuern des Schornsteins oder die Anpassung des Rauchabzugs notwendig sein, was die Kosten weiter erhöht. Auch die Installation eines Feinstaubfilters kann zusätzliche Kosten verursachen.
Neben den Anschaffungs- und Einbaukosten verursacht ein Kaminofen auch laufende Kosten. Diese hängen hauptsächlich vom Brennstoffverbrauch und den Wartungskosten ab. Für Brennholz müssen Sie je nach Region und Holzart mit etwa 60 bis 100 Euro pro Raummeter rechnen. Ein durchschnittlicher Haushalt benötigt jährlich etwa drei bis fünf Raummeter Holz, was Kosten von 200 bis 500 Euro verursacht.
Hinzu kommen die regelmäßige Wartung des Ofens und die Reinigung des Schornsteins, die jährlich etwa 100 bis 200 Euro kosten. Auch der Schornsteinfeger muss mindestens einmal jährlich den Ofen überprüfen, was weitere 50 bis 100 Euro an Kosten verursacht.
Kosten für einen Kaminofen im Überblick
Kostenart | Kosten |
Anschaffungskosten | 500 bis 5.000 Euro |
Einbau | 1.000 bis 3.500 Euro |
Anschluss durch Fachbetrieb | 200 bis 500 Euro |
Alternativ: Tausch (alt gegen neu) | 1.500 bis 5.000 Euro |
Brennmaterial | 60 bis 100 Euro pro Raummeter |
Reinigung und Wartung | 100 bis 200 Euro pro Jahr |
Schornsteinfeger | 50 bis 100 Euro pro Jahr |
Die Kosten für einen Kaminofen können schnell mehrere tausend Euro betragen. Um diese Investition zu stemmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung. Ob Wohnkredit, staatliche Förderung oder eine Erweiterung der Baufinanzierung – je nach finanzieller Situation bietet sich eine andere Lösung an. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Optionen zur Finanzierung eines Kaminofens vor.
Ein Wohnkredit ist ein zweckgebundener Ratenkredit, der speziell für Renovierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen genutzt werden kann, darunter auch der Einbau eines Kaminofens. Er bietet den Vorteil, dass er keine Absicherung durch eine Immobilie erfordert und die Auszahlung meist schnell erfolgt.
Im Folgenden finden Sie eine beispielhafte Rechnung, die die Finanzierung per Wohnkredit darstellt.
Anschaffungspreis inkl. Einbau | 7.500 Euro |
Gesamtkosten bei Ratenkredit mit 7,0 Prozent Zins und drei Jahren Laufzeit | 8.336,82 Euro |
Monatliche Belastung | 231,58 Euro |
Zinskosten gesamt | 836,82 Euro |
Quelle: eigene Berechnungen, biallo.de
Die Kreditbeträge liegen in der Regel zwischen 5.000 und 50.000 Euro, bei Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Zinssätze variieren je nach Anbieter und Bonität. Ein Wohnkredit eignet sich besonders, wenn keine größeren Umbaumaßnahmen geplant sind und der Kaminofen als Einzelinvestition finanziert werden soll.
Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme, die den Einbau eines umweltfreundlichen Kaminofens unterstützen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet etwa Fördermittel für energiesparende Maßnahmen an, die auch moderne Kaminöfen umfassen. Dazu gehören z.B. der Kredit 151/152 und der Zuschuss 430. Zusätzlich können regionale Förderprogramme oder Zuschüsse der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) beantragt werden.
Voraussetzung ist oft, dass der Kaminofen bestimmte Effizienzstandards erfüllt. Diese Förderungen verringern die Gesamtkosten erheblich und sollten frühzeitig beantragt werden, um rechtzeitig zur Verfügung zu stehen.
Eine Baufinanzierung kann ebenfalls für den Einbau eines Kaminofens genutzt werden, zum Beispiel, wenn dieser im Rahmen eines größeren Umbaus, Hausbaus oder im Zuge der Umschuldung der Immobilienfinanzierung geplant ist. Immobilienkredite bieten einen günstigeren Zinssatz als Ratenkredite, da diese mit einer Grundschuld an Ihrem Objekt besichert sind, da Baufinanzierungskredite in der Regel jedoch nicht unter 50.000 Euro vergeben werden, ist die Finanzierung des Kaminofens nur als Teil eines größeren Kreditvorhabens möglich.
Der Einbau eines Kaminofens kann sich bei den Heizkosten lohnen, wenn Sie ihn gezielt als Zusatzheizung nutzen. Besonders in der Übergangszeit sparen Sie Heizkosten, indem Sie einzelne Räume effizient mit Holz beheizen. Holz ist als Brennstoff oft günstiger als Gas oder Öl, und je nach Region und Verfügbarkeit liegen die Kosten bei etwa 60 bis 100 Euro pro Raummeter.
Allerdings sollten Sie bedenken, dass die Anschaffung und der Betrieb eines Kaminofens nur dann kostensparend sind, wenn Sie Zugang zu preiswertem Brennholz haben und den Ofen regelmäßig nutzen. Zusätzlich sparen moderne Öfen durch bessere Effizienz und geringere Emissionen noch Heizkosten ein.
Für die Beispielrechnung gehen wir von einer Wohnfläche von 100 m² und einem jährlichen Heizbedarf von 15.000 kWh aus. Die konventionelle Heizung ist eine Gasheizung, bei der der Preis pro Kilowattstunde im Durchschnitt 10 Cent beträgt. Der Kaminofen soll etwa 40 Prozent des Heizbedarfs übernehmen, was 6.000 kWh entspricht. Um diese Energiemenge zu erzeugen, benötigen Sie rund 4 Raummeter Brennholz pro Jahr – etwa Fichtenholz. Die Kosten pro Raummeter Holz liegen bei etwa 70 Euro. Die restlichen 60 Prozent des Heizbedarfs werden weiterhin durch die Gasheizung gedeckt, was 9.000 kWh entspricht.
Ersparnis pro Jahr: 1.500 Euro (nur Gas) – 1.180 Euro (mit Kaminofen) = 320 Euro
Wenn Sie mit einem Holzofen heizen, können Sie bei einem angenommenen Heizbedarf von 15.000 kWh pro Jahr etwa 320 Euro an Heizkosten einsparen. Diese Einsparung hängt natürlich stark von den Brennholzkosten und der Effizienz Ihres Kaminofens ab. Zudem sollten Sie bedenken, dass bei einem Kaminofen noch die regelmäßigen Mehrkosten für Wartung und Reinigung dazukommen, die die Ersparnis um bis zu 200 Euro pro Jahr verringern können.
Der Einbau oder Tausch eines Kaminofens kann steuerlich abgesetzt werden. Insbesondere Handwerkerleistungen sind begünstigt, sodass Sie einen Teil der Kosten über die Steuererklärung geltend machen können. Die reinen Anschaffungskosten eines Kaminofens sind nicht absetzbar.