Auf einen Blick
  • An der Wärmepumpe scheiden sich die Geister: Für ihre Befürworter ist sie das Heizungssystem der Zukunft, für ihre Kritiker nichts weiter als ein teurer Stromfresser.

  • Gerade der Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsimmobilien ist höchst umstritten. Das lohne sich nur in Neubauten, heißt es oft.

  • Doch ist das so? Wann lohnt sich die Installation einer Wärmepumpe und wann nicht? Genau darüber haben wir mit dem Experten Wilhelm Dürndorfer gesprochen.

  • Der Energieberater und Bauingenieur erklärt im Biallo-Interview, für wen sich der Umstieg auf die Wärmepumpe lohnt.
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Luft-Wärmepumpen sind als Lösung für ältere Bestandsgebäude nicht unumstritten. Die Rede ist von Stromfressern. Biallo.de sprach mit dem Energieberater und Bauingenieur Wilhelm Dürndorfer aus Altdorf bei Nürnberg.

Häufig hört man, dass Luft-Wärmepumpen in alten Gebäuden extreme Stromkosten verursachen. Also Finger weg von der Technik, wenn das Haus nicht halbwegs gedämmt ist?

Wilhelm Dürndorfer: Heute wird oft behauptet, dass es mit einer Wärmepumpe nicht möglich sei, ein Bauwerk, das mit Heizkörpern beheizt wird, ordentlich zu versorgen. Diese Aussage muss man relativieren. Die entscheidende Frage ist, ob sich das Verteilsystem in dem Gebäude so optimieren lässt, dass man die Wärmepumpe auch mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur als 70 Grad fahren kann. Meistens ist das der Fall.

Woran hakt es dann?


Wilhelm Dürndorfer, Energieberater und Bauingenieur
Dürndorfer: Oft wurde das Verteilsystem nie hydraulisch abgeglichen oder beim hydraulischen Abgleich wurde nicht gerechnet, sondern nur geschätzt. Wichtig ist, dass man für jeden Raum den Energiebedarf berechnet und schaut, ob der Heizkörper in dem Raum diese Energiemenge liefern kann. In den 70er- und 80er-Jahren sind häufig größere Heizkörper eingebaut worden, als nötig war – das war durchaus Standard damals. Diese Überdimensionierung kann man heute dazu nutzen, um mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur den Raum ausreichend zu versorgen.

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In wie viel Prozent aller Fälle klappt das?

Dürndorfer: Wenn der hydraulische Abgleich professionell gemacht wird, klappt das in aller Regel. Sollte es doch nicht funktionieren, liegt es meistens daran, dass es an irgendeinem Ende einer Leitung einen Heizkörper gibt, der zu klein ist. Dann tauscht man halt diesen einen Heizkörper aus und kann danach das ganze System auf ein vernünftiges Maß absenken.

Und wenn die Wärmepumpe danach noch immer sehr viel Strom verbraucht?

Dürndorfer: Erst einmal sollte man überlegen, ob die eingestellte Temperatur nicht vielleicht zu hoch ist. Wenn man sie herunterregeln kann, lässt sich der Stromverbrauch nennenswert senken. Ein wichtiger Punkt ist auch: Die Wärmepumpe sollte nicht auf die Spitzenlast ausgelegt werden, die in einem Bauwerk notwendig ist. Spitzenlast heißt: Welche Energiemenge benötige ich, um es immer noch bei zehn oder 15 Grad minus draußen entsprechend aufzuwärmen. Bei extremen Minustemperaturen hat die Wärmepumpe keine Chance, die erforderliche Energiemenge aus der Außenluft aufzunehmen. Es gibt einige Tage im Jahr – vielleicht noch zehn, 15 Tage mehr sind es nicht mehr –, an denen wir unter minus fünf Grad haben. Für diese Wetterlagen braucht man eine Spitzenlastabdeckung.

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Womit deckt man die Spitzenlast am besten ab?

Dürndorfer: Da gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten. Die eine ist ein Heizstab im Pufferspeicher der Wärmepumpe, der automatisch anspringt, wenn die Pumpe nicht mehr genügend Energie liefert. Das ist die zweitbeste Lösung. Denn wenn Temperaturabweichungen im Speicher nur per Heizstab ausgeglichen werden, kann die Stromrechnung sehr hoch werden. Der Heizstab erzeugt aus einer Kilowattstunde Strom eine Kilowattstunde Wärme, die Wärmepumpe macht daraus 3,5 bis vier Kilowattstunden. Die bessere Lösung ist eine Kombination der Wärmepumpe zum Beispiel mit einer Gas-, Holz- oder Ölheizung, also eine Hybridheizung, die an diesen zehn, 15 Tagen im Jahr läuft.

Aber das bedeutet deutlich höhere Investitionskosten.

Dürndorfer: Dafür hat man eine redundante Lösung. Wenn ein System ausfällt, bleibt das andere. Ich habe mir 2018 eine Hybridlösung einbauen lassen. Eigentlich wollte ich eine Kombination mit Gasheizung, aber ich bekam keinen Anschluss ans Gasnetz und musste weiter mit Öl heizen. Die Wärmepumpe fiel einmal sieben Wochen aus, aber die Ölheizung funktionierte. Hätte ich nicht zufällig im Keller nachgesehen, hätte ich gar nicht gemerkt, dass die Wärmepumpe kaputt war.

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Wenn Sie den Energiebedarf für ein Gebäude ermitteln – wo ziehen Sie Grenze für den Einsatz einer Wärmepumpe?

Dürndorfer: Unsanierte Bestandsgebäude haben in vielen Fällen einen Energiebedarf, der zwischen 180 und 320 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt. 180 ist schon vergleichsweise gut, meist komme ich auf über 200 Kilowattstunden. Kürzlich hatte ich ein Haus aus dem Jahr 1972 mit einem Bedarf von 360: Dach und Fassade ohne Dämmung, noch die Fenster von damals und die Heizkörper in diesen typischen Nischen, wo man früher die Außenwand dünner gemacht hat. Da muss sehr viel gemacht werden, bevor eine Wärmepumpe Sinn ergibt. Unterhalb von 160 Kilowattstunden, kann man nach meiner Erfahrung mit einer Wärmepumpe gut klarkommen. Und wenn man dazu eine PV-Anlage am Dach installiert, ist man in der Lage, einen erheblichen Teil des Stroms selbst zu erzeugen

Was wäre eine Alternative, wenn ein solcher Wert nicht erreicht wird?

Dürndorfer: Ein Hauseigentümer sagte mir einmal: "Ich habe keine Kinder, für wen soll ich sanieren?" Er hat die Heizung ausgetauscht, weil sie fällig war – ohne zu sanieren. Ich habe ihm zu einer Holzheizung geraten.

Herr Dürndorfer, vielen Dank für das Gespräch!

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Über den Autor Manfred Fischer
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